Beiträge von Susi Sonnenschein

    Habe [...] mir irgendwann bewusst gemacht, dass es reichlich arm ist aus purer Bequemlichkeit das weibliche Geschlecht nicht erwähnen zu wollen [...] und habe ab dem Punkt [...] konsequent beide Formen ausgeschrieben [...] oder aber [...] ein generisches Feminimum verwendet. Schön aber zu wissen, dass ihr Herren so erhaben seid über diesen sprachlichen Ausdruck von Emanzipation und Gleichberechtigung.

    Also, ich bin eine Frau und habe weder ein generisches Femininum nötig noch irgendwelche sprachlichen Ungetüme, um mich emanzipiert zu fühlen.

    Was haltet ihr davon, dass die Gesamtkonferenz auf Vorschlag der Schulleitung beschlossen hat, dass beginnend ab sofort für Klassen 10-12 Klassenarbeiten, Tests oder o.ä. am Sonnabend vormittag nachgeschrieben werden müssen. [...]


    Jedoch muss ja der Beschluss in der Gesamtkonferenz mit der Mehrheit beschlossen haben [...]

    Hallo Marie, wenn die Gesamtkonferenz das beschlossen hat, halte ich das für total in Ordnung. Warst du denn selbst nicht anwesend?


    Ich finde den Nachschreibtermin am Samstag eine gute Idee. Gäbe es so etwas bei uns, würde ich mich sofort freiwillig zur Aufsicht melden. Lehrerin2007 hat hierfür Argumente genannt. Bei uns fehlen bei JEDER Leistungsfeststellung IMMER Schüler, meist mehrere. Ich konzipiere schon immer zwei Arbeiten: die richtige und eine Nachschrift. Ich selbst lege meine Nachschriften im Einzelkampf auf (auch für mich) unangenehme Termine, jeder Kollege wurstelt beim Nachschreiben mit seiner eigenen Taktik vor sich hin. Gibt es zentrale Nachschreibetermine, entlastet das doch den Einzelnen enorm.


    PS: Ich finde Samstagmorgen nicht schlimmer als Freitagnachmittag.

    Fossi, der Nachdenkemoji kam aber von dir.


    Ich glaube allerdings, wir beide leiden unter der gleichen Lehrerkrankheit: das letzte Wort haben zu wollen. :_o_D


    Hopp, ich klink mich jetzt aber aus. Morgen geht bei uns die Schule wieder los und ich geh jetzt ins Bett. Gute Nacht!

    Ach so, ich wusste gar nicht, dass man eine gewisse Anzahl Wörter inhaltlich zur Debatte beitragen muss, um die Legitimation zu erhalten, überhaupt etwas zu schreiben.


    Mir liegt es fern, jemanden persönlich anzugreifen, von daher ist es auch nicht nötig, dass Einzelne sich jetzt als Reaktion auf meinen Beitrag rechtfertigen. Ich wollte nur schildern, wie die Diskussion hier auf mich wirkte.


    Im Übrigen halte ich mich prinzipiell von Diskussionen zum Thema Rassismus fern. Mich hat die Erfahrung gelehrt, dass diskutieren nichts bringt, da sowieso jeder meint, recht zu haben und auf seinem Standpunkt beharrt.

    Auch wenn es euch abgeht, dass SuS auch intrinsisch motiviert sein können, gibt es das doch und es ist an manchen Stellen durchaus sinnvoll, sich das zu Nutze zu machen.

    Palim, du musst hier aber auch schon differenzieren, aus welchem Bereich die Diskutanten kommen (ich zum Beispiel aus der BBS mit Unterrichtseinsatz vor allem in der BF und im BVJ). Mir geht es nicht ab, dass SuS intrinsisch motiviert sein können, aber ich versichere dir, dass du intrinsische Motivation in meiner Schülerschaft seltener finden wirst als bei dir in der Grundschule.


    Ansonsten gebe ich dir aber mit deinen Ausführungen vollkommen recht.

    Und jetzt los, ab an die Uni. Dort erklärst Du das dem Rheinland-Pfälzischen Didaktikguru, der intrinsische Motivation (uns reine Selbsterarbeitung) predigt, aber in all seinen Vorlesungen Anwesenheitspflicht eingeführt hat, weil das ja so gut klappt :)

    Alternativ könnte ich ihn auch an unsere Schule holen, damit er mal echte Schüler sieht.


    Ich würde Geld dafür bezahlen, um zu sehen, wie er 90 Minuten lang Jaqueline, Joel, Justin, Mohammed, Zeynep, Lisa-Sophie, Irina, Viktor, Max und deren 20 Klassenkameraden gleichzeitig motiviert.

    Wenn ichs recht überlege, hängt die Motivation in der Schule nicht nur vom Fach sondern auch ganz entscheidend vom Lehrer und der Beziehung zu ihm ab. Wir hatten sehr beliebte Lehrer und gern besuchten Unterricht, bei denen wir allerdings nicht unbedingt automatisch mehr gelernt haben...

    Logisch!
    Aber natürlich kann nicht jeder Lehrer seine Schüler mit seinem Charisma mitreißen.


    Ich zum Beispiel bin eine total langweilige Lehrerin, bin aber für die Schüler vorhersehbar. Ich sitze im Lehrerzimmer neben dem sexy Sportlehrer Herrn Müller, neben dem strengen Fräulein Schmitt und neben der mütterlichen Frau Meyer (Namen geändert ;) ). Wir alle, so unterschiedlich wie wir sind, schaffen es, unsere Schüler mal auf irgendeine Art zu motivieren. Oder sie dazu zu bringen, mal ihre Schulsachen mitzubringen...


    Schule ist so vielschichtig - Motivation ist nur ein Bruchteil davon.

    Ich halte die, vor allem im Ref gepredigte, intrinsische Permanentmotivation für eine Mär.
    LehrerInnen, die versuchen, (alle) ihre SchülerInnen (stets) intrinsisch zu motivieren, werden scheitern.


    Ich (mit einer eher unmotivierten Schülerschaft betraut) halte es für viel sinnvoller, hin und wieder manche Schüler kurz zu motivieren - und dabei ist es mir egal, ob diese Motivation in- oder extrinsisch ist. Hauptsache, meine Schüler lassen sich überhaupt mal begeistern.


    Schule bedeutet meiner Meinung nach auch, dass die SuS auch mal etwas machen, obwohl sie gerade nicht motiviert sind. Das sollten wir Lehrer uns vielleicht manchmal öfter trauen.

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