Hallo füchsle,
wenn etwas wichtig und dringend ist, ist es für die meisten Lehrer sicherlich überhaupt kein Thema, wenn man am Wochenende oder spät abends anruft. Ich denke, das ist nicht das Thema, sondern eben solche Anrufe, wie MrsX gekriegt hat oder auch die Mutter, die mich vor kurzem am Wochenende angeklingelt hat. Dieser Anruf war sowas von unnötig, weil es auch gereicht hätte, es am Montag nachmittag zu klären und dann fühlt man sich natürlich belästigt.
Wenn eine Mutter wegen einer wichtigen, dringenden Angelegenheit von selbst anruft, fühle ich mich dagegen überhaupt nicht belästigt, sondern bin im allgemeinen froh, dass sie sich drum kümmert. Und das bin ich dann auch am Sonntag.
Was bei mir auch schon häufiger vorkam, sind Elternanrufe spät abends, weil man noch wissen möchte, was in der morgigen Arbeit dran kommt. Zum einen wird das natürlich vorher von mir mehrmals im Unterricht klar gestellt und zum anderen steht die Arbeit nicht erst einen Tag vorher fest. Sowas finde ich unverschämt, auch wenn ich selbst noch um 22 Uhr am Schreibtisch sitze.
In den Ferien sehe ich eigentlich überhaupt kein Problem. Wenn ich nicht unterwegs bin, bin ich zu normalen Arbeitszeiten problemlos erreichbar und oft ist es mir auch lieber, wenn Eltern in den Ferien anrufen und man mal die Ruhe und Zeit für ein längeres Gespräch hat. Natürlich kann es passieren, dass man einen Freizeittermin hat und dann bitte ich um einen Rückruf bzw. rufe selbst nochmal zu einer anderen Zeit an.
Aber auch in den Ferien sollte man sich an gängige Uhrzeiten halten und nicht gerade am Wochenende anrufen.
Ich denke, man kann es als Elternteil aber nicht damit vergleichen, dass man selbst ja auch kein Problem damit hätte, wenn der Lehrer am Wochenende anruft. Das ist wohl wieder die Sache mit den hohen Erwartungen. Lehrer zu sein ist ein Beruf, Eltern sein nicht. Das ist der Unterschied.
Ich habe ja auch kein Problem damit, mich am Wochenende mit Familienangelegenheiten (und das sind halt nunmal nicht immer nette Freizeitbeschäftigungen) auseinander zu setzen. Aber jeder Mensch braucht nun mal eine Auszeit von seinem Job und es ist belastend, wenn man rund um die Uhr zur Verfügung stehen muss.
ZitatDieser Satz macht auf mich den Eindruck, dass ein Elternanliegen in erster Linie mal eine Belästigung darstellt, und erst danach geprüft wird, ob es genügend Notwendigkeit hat. Ich hoffe, das ist im Allgemeinen nicht der Fall.
Wie du zu dieser Folgerung kommst, verstehe ich übrigens nicht.
Ich denke natürlich schon, dass Anrufe, die zu völlig unpassenden Zeiten kommen und unwichtig sind, grundsätzlich eine Belästigung darstellen. Und ich gehe davon aus, dass das auch im allgemeinen der Fall ist. Von etwas anderem war hier nie die Rede und von daher wirkt diese Feststellung auf mich schon wieder leicht befremdlich.
MrsX: Ah okay, du klangst nur grad so aufgebracht. Ich würde es an deiner Stelle wirklich mal am Elternabend ansprechen oder eben je nach Beteiligung am Elternabend als Brief rausschicken. Wenn dann immer noch jemand meint, zu so unpassenden Zeiten wegen Nichtigkeiten anrufen zu müssen, dann kann man wenigstens ohne schlechtes Gewissen das Gespräch mit dem Hinweis auf die "Geschäftszeiten" abbrechen.
Gruß
Mia
