In Ba-Wü gibt's das. Ich bin dadurch ein paar Monate früher in die nächste Dienstaltersstufe aufgestiegen - letzlich gab's 6 Monate lang 100 € mehr. Brutto. In der Regel steigt man alle 2 bzw. 4 Jahre zur nächsten Dienstalterstufe auf. Zur Erteilung der nächsten Stufe darf ich dafür nun 4 Jahre und 6 Monate warten.... d.h. das "Höherrücken" hat insgesamt eine Leistungsprämie von ca. 500 € ergeben.
Im Gegenzug wurde für alle Kollegen bei den letzten Lohnverhandlungen der Lohnzuwachs geschmälert, Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld "abgeschmolzen". Unterm Strich dürfte das Land einiges gespart haben - und der Ärger über die Gehaltsentwicklung der letzten Jahre sitzt im Kollegium tief. Meine "Leistungsprämie" habe ich dem Land schon seit geraumer Zeit in Form von Verzicht auf Urlaubsgeld, geringeren Lohnzuwachs und geringeres Weihnachtsgeld mehrfach erwirtschaftet - und werde auch in Zukunft in dieser Form daran abbezahlen.
Die Leistungsprämie hat - soweit ich das überblicke - keine Auswirkung auf das Leistungsverhalten der Kollegen. Wer ein "Schaffer" ist, schafft, wer es behäbig angeht, bleibt behäbig.
Unter dieser "Zuteilungs- Prozedur" leidet letztlich besonders die Schulleitung - die eine weitere bürokratische Aufgabe am Hals hat.
Meine Kritik: Die Schulleitung kann die Entscheidungen nur durch "transparente" Kriterien fällen - sprich: nach dem was sie sieht. Wenn ein Kollege im Klassenzimmer Höchstleistungen im Unterricht vollbringt, kann es sein, dass er nie eine Leistungszulage erhält - obwohl er sie am meisten verdient hätte. Ich kenne nicht alle Kollegen, die bereits in den "Genuss" dieser Zulage gekommen sind - die mir bekannten sind (mich eingeschlossen) Kollegen, die öffentlichkeitswirksam in und an der Schule arbeiten und mitgestalten - und daher als "Leistungsträger" wahrgenommen werden.
Mein Fazit: Kokolores. Eine unnötige Erfindung eines Schreibtischtäters, die zudem Unfrieden und Neidgefühle unter den Kollegen schüren kann.