Beiträge von Mary12

    Hallo zusammen,


    was wäre, wenn ich einen Versetzungsantrag in meine Heimatstadt stellen würde, weil ich einfach zurück zu meinen Eltern und meinen Verwandten möchte? Die Stadt ist sehr beliebt und ca 2 Stunden von meinem jetzigen Arbeitsort entfernt (aber gleiches Bundesland). Als Grund könnte ich höchtestens angeben, dass meine Eltern krank sind. Sie sind zwar nicht pflegebedürftig, aber auch nich wirklich fit. Mein Mann würde mitgehen in meine Heimatstadt.


    Wie lange dauert so ein Versetzungsantrag erfahrungsgemäß und welche "Hürden" würden auf mich zukommen?


    Ich würde mich über Tipps und Erfahrungsberichte freuen!

    Hallo,


    vielen Dank für deinen Beitrag. So stelle ich mir die Aufgabenteilung auch ungefähr vor. Aber darauf kommt es nicht an. Mir geht es darum, dass ich gerne sowas wie eine "einheitliche Regelung" finden würde, wer wozu verpflichtet ist. Unser Schulleiter weiß viel zu wenig über Inklusion geschweige denn über die Zusammenarbeit mit Sonderpädagogen (er hat noch nie auch nur eine Stunde in einer GU-Klasse unterrichtet). Somit kann er nichts dazu sagen.

    Hallo zusammen,


    gibt es irgendwo eine Regelung, wer bei einer GU-Klasse für die folgenden "Formalitäten" (also Berichte, Telefonate mit dem Schulamt, Elterngespräche etc.) zuständig ist? Insbesondere geht es um...
    - AOSF-Anträge
    - Anträge auf Aufhebung der sonderpädagogischen Förderung
    - Berichte zum Ende der Probezeit (Aufhebung der sonderpädagogischen Förderung,...)
    - Förderpläne für Kinder, bei denen der sonderpädagogischen Förderbedarf zur Probe aufgehoben wurde.


    Macht das tatsächlich der Klassenlehrer der Regelschule (also ich) oder kann man erwarten, dass der Sonderpädagoge das übernimmt? Wer wird zur Verantwortung gezogen, wenn z. B. Fristen versäumt werden etc.? Briefe vom Schulamt, Aufforderungen, Berichte/Förderpläne etc. zu schreiben, gehen immer an mich und ich traue mich nicht, das abzugeben, weil ich ja evt. zur Verantwortung gezogen werde, wenn Fristen für Berichte nicht eingehalten werden etc.
    Weiß jemand Genaueres?

    Naja, die Förderkinder mit Schwerpunkt Lernen und Geistiger Behinderung werden ja zieldifferent unterrichtet. Für sie gestaltet man den Unterricht praxisorientierte und reduziert die Theorie auf das, was eben möglich ist.


    ... wenn es weiter nichts ist :) Ich weiß auch gar nicht, was ich mit meiner Freizeit noch alles anfangen soll. Außerdem bedeutet das ja, dass ich für ALLE Kinder praxisorientierter und weniger "kognitiv" vorbereite - ich kann ja schlecht mit den einen in Mathe Kuchen schneiden lassen, während die anderen SuS anspruchsvollere Matheaufgaben rechnen. Also müssen alle warten. Alles Kuchen schneiden/teilen etc. Auch wenn die Regelschüler das Thema längst begriffen haben. Heißt also, dass man langsamer voran kommt.
    Wie soll das sonst gehen?
    Möglichkeiten:
    b) Sonderpädagoge schneidet mit LB-Kindern den Kuchen, die Regelkinder rechnen auf ihrem Level (im selben Raum).
    c) Sonderpädagoge geht mit den LB-Kindern in einen anderen Raum - aber das ist ja nicht erwünscht (auch oft von den Sonderpädagogen nicht)
    d) Man macht Stationenlernen und die LB-Kinder bleiben halt bei der "Kuchen-Station" und machen eigene Aufgaben - heißt aber wieder, dass man offenen Unterricht machen muss mit der damit verbundenen Unruhe etc. Für "normale" aber schwache Schüler ist das auch oft nicht die Lösung. Was nicht heißt, dass man nicht mal offen arbeiten kann. Aber ständig?


    Wie macht ihr das? "Einfach" praxisorientierter Unterrichten und weniger Theorie" in einigen Fächern klingt toll - aber wie funktioniert das in der Realität?

    ... Hallo zusammen,


    viele von euch sprechen mir soooo aus der Seele. Obwohl die "Inklusion" bei uns auch Vorteile bietet (Reflexion des eigenen Unterrichts...), sehe ich insgesamt eine deutliche Verschlechterung der Arbeits- und Lernbedingungen für alle Seiten. Hier mal einige Beispiele:


    1. Die Klassen sind deutlich schwieriger geworden. Wenn ein Kollege in Erwägung zieht, berechtigterweise einen AOSF-Antrag zu stellen, heißt es nur noch: "Nein, das einzige, was du damit erreichst, ist, dass die GU-Klasse noch mehr schwierige/lernschwache Schüler hat!!!" - Und das stimmt auch!


    2. Die Zeit, die man sonst für seine Schüler aufbringen könnte - für "normale Differenzierung", Gespräche etc. geht jetzt "drauf" für Gespräche/E-Mails/Nachbesprechungen mit Sonderpädagogen und Gespräche über GU-Kinder.


    3. Man hat das Gefühl, gar nicht mehr "kognitiv" und "frontal" arbeiten zu "dürfen", weil dann ja die GU-KInder nicht mitkommen und das auch generell "schlechter Unterricht" ist.


    4. Die Inklusionskinder leiden und wissen genau, dass sie immer die schwächsten sind. Wenn alle über Abschlüsse reden, schweigen sie. Wenn die anderen Kinder über Noten reden, schweigen sie.


    5. Generell ist der Unterricht sehr unruhig geworden: Offene Unterrichtsformen, "Team-Teaching", Unterricht zu zweit ist nicht immer förderlich. Besonders dann nicht, wenn das Team vorher keine Zeit hatte, den Unterricht gemeinsam zu planen.


    etc. etc. etc.
    Uns fehlt das Material, die Ausbildung, die Zeit, die Vergütung, die Anerkennung, der Erfolg.


    Generell wäre der richtige Weg, kleine "Inklusionsgruppen" einzurichten (z. B. für die Hauptfächer) und die Kinder in Fächern wie Hauswirtschaft, Kunst, Musik, Religion, Sport etc. gemeinsam zu unterrichten. Warum soll das nicht gehen? An Haupt- und Gesamtschulen gibt es doch ohnehin Differenzierungskurse (Grund-/Leistungskurse) - warum soll nicht auch ein Kurs angeboten werden, der quasi die "Basiskenntnisse vermittelt? Ich versuche tatsächlich, das so ähnlich umzusetzen (zum Beispiel in Mathe) und erste Erfolge zeigen sich: Die "lernbehinderten" Kinder haben auf ihrem Niveau Erfolge, machen Fortschritte und entwickeln Selbstbewusstsein. Als sie am regulären Matheunterricht teilgenommen haben, haben sie kein Wort verstanden - unabhängig davon, ob zwei Lehrer im Raum waren oder nicht.

    Zitat

    Manchmal frage ich mich, ob die hohe Burnout-Rate bei Lehrern in einigen
    Fällen etwas damit zu tun haben könnte, dass sie ihre subjektive
    Überzeugung für die einzige objektive Wahrheit halten und eben an der
    Realität der Meinungsvielfalt scheitern...?

    .. Na ja ganz so krass ist es ja nicht. Viele Lehrer spüren/erfahren/wissen halt, dass es so, wie es "von oben" vorgegeben wird, nicht geht.


    Wahrscheinlich ist das Geheimnis, dass man nicht mehr mitdenkt und einfach das macht, was einem gesagt wird - völlig egal, was man selber richtig oder falsch findet. Wenn man das dann auch noch im Schnitt auf 40 bis 45 Stunden/Woche beschränkt und sich einen klaren "Feierabend" setzt, bekommt man wahrscheinlich eher kein Burnout. Wenn die Kinder untergehen, nichts lernen etc. wurde das eben "von oben" so bestimmt. Fertig.

    "nicht alle kinder sind
    gleich, und auf teufel komm raus alle zusammen in einen raum stecken zu
    wollen, ist einfach nur banane und oft genug eine wahre katastrophe für
    alle (!) beteiligten.


    (meine lieblingsmetapher dazu: man geht ja auch nicht zum zahnarzt, wenn
    man kreuzschmerzen hat, und ich erwarte auch, dass mein
    allgemeinmediziner was anderes studiert hat und anders ausgebildet wurde
    als ein chirurg. nur bei kindern, da ist das ja egal, da kann jeder
    alles. ist ja nur schule und lehren, das wird schon gehen.)



    --> Du sprichst mir aus der Seele!!!! Es ist ein Unding, immer nur das Ziel zu haben, dass alle Kinder in einem Raum sitzen. Gut, man kann differenzieren (jeder hat ein anderes Blatt/Aufgabe auf seinem Niveu) - aber was ist mit richtigem Unterricht???? Warum dürfen die starken SuS nicht mal auf ihrem Niveau lernen? Warum darf man nicht einfach (Klein)gruppen bilden, in denen jeder auf seinem Niveau lernt? Wenn schon zwei Lehrer im Raum sind (also Regelschullehrer und Sonderpädagoge) kann man die Klasse doch viel besser teilen und hat nette, kleine Lerngruppen, die größtenteils mit einem ähnlichen Tempo und auf einer ähnlichen Stufe lernen? Innerhalb der Gruppe kann man immer noch differenzieren - das kann auch ein Regelschullehrer - auch wenn viele Sonderpädagogen ihnen das nicht zutrauen :) Und auch Regelschullehrer können handlungsorientiert unterrichten :)


    Und zu der Metapher mit den Ärzten:
    Man stelle sich vor, man gehe zum Zahnarzt. Dort steht aber ein Chirurg, der von Zahnmedizin nichts versteht. Als Unterstützung hat der Chirurg jedoch stundenweise einen Zahnarzt in seiner Praxis, der ihn berät und ihm beibringt, wie der Zähne ziehen muss. Allerdings bekommt der Zahnarzt mehr Geld als der Chirurg und darf nun auch analysieren, ob der Chirurg "seinen Bereich" korrekt ausführt und ihn bei den Patienten unterstützen, die einen Bandscheibenvorfall haben....mhm.... wie wäre das?


    Nur mal so, weitergesponnen.....

    Hallo,


    ich habe mir diese Seite der Schule "Berg Fidel" mal angesehen und würde hier gerne einmal die Grundgedanken/das Konzept zitieren, von dem wir - und viele andere Schulen gaaaaaaaaaaaaaaanz weit weg sind.
    Hier also die Grundgedanken von der Homepage der Schule "Berg Fidel":


    "
    "Wenn es erforderlich ist, werden die Kinder in
    Kleingruppen unterrichtet und/oder erhalten zusätzliche spezielle
    Angebote, z.B. Psychomotorik, Verhaltenstraining usw. Alle Angebote
    werden in einem Fachteam (Grund und Sonderschullehrer, Heil und
    Sozialpädagogin) gemeinsam erarbeitet und nach Absprache untereinander
    durchgeführt.


    Mit der sonderpädagogischen Förderung an unserer
    Schute möchten wir erreichen, dass Störungen oder Schädigungen unserer
    Kinder möglichst früh erkannt werden und darauf reagiert wird. Je eher
    ein Kind die notwendige Hilfe bekommt, desto früher ist die Chance, es
    erfolgreich fördern zu können. Zum anderen möchten wir, dass auch Kinder
    mit sonderpädagogischem Förderbedarf gemeinsam mit ihren Nachbarkindern
    an die Grundschule in ihrem Wohnbezirk gehen können.


    Das Konzept der sonderpädagogischen Förderung hat folgende konkrete Merkmale:

    • In jeder Klasse sind durchschnittlich vier Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf (und viele weitere Förderkinder).
    • Folglich muss in jeder Klasse sonderpädagogisch gefördert werden.
    • Unser sonderpädagogisches Personal besteht aus Sonderschullehrerinnen und Sozialpädagoginnen.
    • Die Sonderpädagogen verteilen ihre Arbeitskräfte auf die etwa 10
      Klassen. Dabei und das ist der Kernpunkt wird in jeder Klasse die
      gesamte sonderpädagogische Arbeit im Team koordiniert und durch alle
      Mitarbeiter getragen.
    • Der Erfolg dieser Arbeit ist, dass die Kinder mit
      sonderpädagogischem Förderbedarf (AOSF abgeschlossen) integrativ in
      ihrer Klasse gefördert werden können und Fortschritte machen.
    • Ein weiterer Erfolg ist, dass Kinder ohne abgeschlossenes AOSF
      präventiv gefördert werden und nicht erst dann eine Förderung erhalten,
      wenn die notwendigen Sonderpädagogen Stunden zugewiesen werden. Auch
      diese Kinder machen Fortschritte.
    • Durch die Altersmischung (Jahrgänge 1 - 4 in den Klassen)
      gelingt es uns leichter als früher in altershomogenen Klassen, der
      Gefahr einer Stigmatisierung in der integrativen Beschulung entgegen zu
      treten."

    Nur mal zum Vergleich:
    An unserer Schule gibt es insgesamt nur 2 "GU-Klassen" und allen anderen ist die "Inklusion" egal. In diesen Klassen sitzen 6 bis 8 Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf und ganz viele mit Förderbedarf (bei insgesamt fast 30 Kindern pro Klasse).


    - Es gibt kein Konzept und diese Kinder werden "auf Teufel komm raus" im Klassenzimmer behalten, wo sie einfach ein leichteres Arbeitsblatt bekommen oder an (leichteren) Stationen arbeiten.


    Spezielle Angebote? Sonderpädagogische Förderung? Psychomotorik? Verhaltenstraining? Sowas macht der Klassenlehrer wie bei allen anderen Kindern auch oder gar nicht.
    Förderpläne werden einmal im Jahr erstellt und umfassen eine Seite... Evaluation dieser gibt es nicht.


    Verhaltensauffällige Kinder werden - auch von Sonderpädagogen - vor die Tür gesetzt/zum Schulleiter geschickt und das war es dann.
    Wie auch immer: Wenn man so ein Konzept hat wie die Schule "Berg Fidel" und es auch einige Kinder in der Klasse gibt, die keinen Förderbedarf haben, dann kann "Inklusion" ja in Ansätzen funktionieren. So wie es in der Realität (bei uns) aussieht, nicht.

    Hallo,


    also Förderschullehrer sollen ja nicht für jedes Fach eine Abiturmappe erstellen, sondern sich darum kümmern, dass die Kinder die Grundlagen (also Grundschulstoff) beherrschen. Ich denke, dass man das "verlangen" kann und dass sie sich sonst ggf. in ein Fach einarbeiten - das müsste machbar sein.


    Grundsätzlich ist eher das Problem, dass man dem Förderbedarf der Kinder nicht mit "Fördermappen" gerecht werden kann - mir ist klar, Hanuta, dass auch du als Regelschullehrin in der Lage bist, eine "Mappe" zu erstellen. Wichtig ist, dass die Kinder eine "Therapie" bekommen - so wie es an Förderschulen auch wäre: Also, Sprachtherapie (Lautbildung etc.) für "sprachbehinderte" Kinder, Gespräche etc. für ES-Schüler, Handlungsorientierter Unterricht für LB Kinder etc. .... Mit "Fördermappen" ist es nun wirklich nicht getan, finde ich. Das soll kein Vorwurf an dich sein - sondern an das System! Was solle ein GB-Kind denn mit einer "Fördermappe"? Ist es nicht wichtig, dass es erstmal grundlegende Dinge lernt? Auch z. B. im Umgang mit Mitschülern etc.?


    Du kannst natürlich die LB-Kinder auch zielgleich unterrichten. In diesem Fall würde ich aber beantragen, dass du ihnen Noten geben darfst. Wenn die Noten dann im "normalen" Bereich liegen, darfst du - zusammen mit dem Sonderpädagogen - auch einen Antrag auf Aufhebung des Förderbedarfs stellen. Dann kann das Kind einen "ganz normalen" Abschluss machen.

    Hallo,


    ich verstehe nicht, warum du all diese Dinge (Differenzierung, Diagnose etc.) alleine machst. Was macht denn der Sonderpädagoge? Wie viele Stunden ist er/sie da? Außerdem soll ein Sonderpädagoge doch auch dafür da sein, dich zu beraten, dir Tipps zu geben etc.


    "Meine" Förderkinder waren übrigens in Klasse 5 auch nicht in jedem Fach schlechter als die anderen. Man merkt das erst später, weil man das Gefühl hat, dass sich die Regelschüler verbessern/etwas lernen und sich Dinge merken können. Die Förderkinder oft nicht.


    Und Inklusion hat nichts damit zu tun, dass es den Kindern besser geht. In einer Förderschule dürfen sie auf ihrem Niveau lernen und haben Erfolgserlebnisse. In Inklusionsklassen sind sie meist (das wirst du merken, wenn sie in höheren Klassen sind) die schlechtesten Schüler und erleben Schule eben anders als die anderen. Sie sehen, dass ihre Mitschüler Noten bekommen, versetzt werden, auf ihrem Nivau lernen (E/G-Kurse) und sie noch in Klasse 7 Smileys statt Noten bekommen und nie in irgendwelche E-Kurse etc. kommen.
    An Förderschulen würden sie in erster Linie lernen, praktisch zu arbeiten und wären "für das Leben gerüstet" - an einer Regelschule sitzen sie den ganzen Tag mit anderen Schülern im Raum, die ihnen um Jahre voraus sind. Man muss das so sehen: Sie können teilweise nicht lesen und schreiben, müssen aber im Deutschunterricht die Satzglieder bestimmen usw.
    Mit Menschenrechten hat das aber wohl nichts zu tun.

    Zitat

    Nebenbei schreibe ich aber ständig irgendwelche Berichte, AO-SF-
    Gutachten und Co. ich kann mich über Langeweile nicht beklagen, aber
    meine Arbeit ist zum Teil erheblich anders, als die der
    Grundschullehrer.

    Das müssen an unserer Schule auch die Regelschullehrer machen. Die AO-SF-Anträge stellt und schreibt der Regelschullehrer, Berichte werden nur bei Aufhebung oder zum Schuljahresende geschrieben (vom Sonderschullehrer).


    Trotzdem: Wenn ein Sonderpädagoge im GU seinen Job richtig macht, dann ist er auf jeden Fall Sozialarbeiter/Sozialarbeiter, Lehrer (Förderung in Kleingruppen, Differenzierung im Unterricht), Psychologe, muss IQ-Tests durchführen, auswerten, Diagnosen stellen, Eltern beraten, sich in ganz viele Fächer einarbeiten, Lehrer und Schulleitungen beraten, sich in das GU-Recht einlesen und Ansprechpartner sein, etc. etc.


    Das sind teilweise Aufgaben, für die der Regelschullehrer sind ausgebildet wurde und nicht bezahlt wird. Wichtig ist vor allem, dass man sich das immer sagt und somit die unterschiedliche Bezahlung nicht als ungerecht empfindet.

    Ich finde, dass kooperative Lernformen für GU-Klassen sehr gut geeignet sind.


    z. B.: Kann man die Gruppen nach dem Arbeitstempo zusammensetzen.
    a) alle Kinder bearbeiten eine (leichte) Aufgabe (die auch die LB-Kinder lösen können).
    b) Kinder, die fertig sind, vergleichen ihre Ergebnisse und nutzen diese, um eine Gruppenaufgabe zu lösen.
    c) Eine Extraaufgabe für die leistungsstarken Gruppen (die schon fertig sind).


    Andersherum kann man auch mit einer Gruppenarbeit beginnen (z. B. alle sammeln gemeinsam Vokabeln zu einem bestimmten Thema), dann nutzt jeder diese Vokabeln in der Einzel- oder Partnerarbeit auf seinem Niveau (leistungsstärkere schreiben eine Geschichte, LB-Kinder nutzen sie, um sie in eine Geschichte einzusetzen etc....


    Es gibt ganz viele Möglichkeiten, kooperative Lernformen - auch im GU - zu nutzen.
    Leider stoße ich bei ES-Kinder (diagnostiziert oder nicht) häufig an meine Grenzen.


    Hier kam das Argument auf, dass sich immer einige Kinder "entziehen", wenn kooperative gearbeitet wird... Ich denke, dass das im Frontalunterricht viel eher der Fall ist. Bei "Frage-Antwort-Spielchen", zeigen meist nur einige SuS auf, einer wird drangenommen und die anderen sitzen und schweigen. Beim kooperativen Lernen denken und handeln mehrere SuS gleichzeitig :)

    Hallo zusammen,


    ich habe auch durchaus positive Erfahrungen mit kooperativen Lernmethoden machen dürfen (und das auch an einer Brennpunktschule!). Allerdings zählen hier für mich auch schon "kleine Methoden" dazu (Einzelarbeit - Austausch mit dem Partner - Austausch im Plenum/in der Gruppe) und alles muss natürlich geübt werden.


    Allerdings finde ich, dass eher die leistungsschwachen SuS von einer Gruppenarbeit profitieren, da sie die Ideen der stärkeren SuS nutzen können etc.
    Ich denke, dass eher die leistungsstärkeren SuS "untergehen", da sie ihr Tempo immer anpassen müssen und nie wirklich ihre Komptenzen ganz ausschöpfen können. Ständig werden sie dazu "missbraucht", den schwächeren SuS zu helfen etc.

    Hallo Olaf,


    ich verstehe deine Frage nicht ganz. Es ist egal, wo ein Sonderpädagoge arbeitet. Wenn er beispielsweise eine Beamtenstelle hat, spielt es keine Rolle, ob er Klassenlehrer an einer Förderschule ist oder sich "nur" um 4 Kinder in einer Regelschule kümmert. Er wird in beiden Fällen nach A13 bezahlt.


    Sonderpädagogen sind nun mal viel höher qualifiziert als "Regelschullehrer" und haben auch länger studiert. Deshalb bekommen sie mehr Geld.

    ... auch ich kann "es" nicht. Die anderen Lehrer auch nicht. Die Schulleitung hält sich aus dem "GU-Ding" raus und die Sonderpädagogen können es auch nicht. Auch ich bekomme kein Material von ihnen (eher umgekehrt), sie sehen den GU eh als "Übergangslösung" (vor/nach der Schwangerschaft, das letzte Jahr in Teilzeit...).


    Ich differenziere im Unterricht so weit es möglich ist und arbeite sehr offen (z. B. an Stationen), damit alle auf ihrem Niveau arbeiten können, verwende kooperative Methoden etc. Das sehe ich als Vorteil, weil man sich einfach viel mehr Mühe gibt, seinen Unterricht vorzubereiten und allen gerecht zu werden etc.
    Aber: Oft fehlt auch die Zeit und ich bereite eine Aufgabe für alle vor. Die können dann die LB-Kinder nicht lösen oder die starken Schüler langweilen sich und stören. Schade um die Kinder. Besonders die LB-Kinder bekommen bei uns einfach nicht das, was sie an einer Förderschule hätten: Wir arbeiten nun mal recht kognitiv und nicht so "lebensecht" wie sie es bräuchten: Eigentlich müssten sie 1. Erstmal Lesen und Schreiben lernen, 2. Lernen, wie sie im Leben zurecht kommen (einkaufen, Wünsche äußern, argumentieren etc.). Das können sie nicht. Ich kann es ihnen nur bedingt beibringen, weil meine Regelschüler auf einem ganz anderen Level lernen.
    Mein Fazit nach drei Jahren Inklusion: Ich würde es nie wieder machen. Es sei denn, ich bekommen umfassende Fortbildungen, fähige und engagierte Profis an meine Seite, kleine Klassen, Ausstattungen (Computer, Internet, Lernprogramme), vernünftige Räume, Verfügungsstunden für Absprachen und Stundenvorbereitungen, etc.


    Aber eigentlich denke ich, dass man zwar alle unter einem Dach (in einer Schule) lernen lassen sollte, es aber spezielle Kurse geben sollte (so wie E/G-Kurse). Wenn man also noch nicht gut lesen kann, besucht man einen anderen Kurs als jemand, der schon Interpretationen von Kurzgeschichten verfasst. Warum sollen diese Kinder denn unbedingt im selben Raum sitzen? Darin sehe ich keinerlei Vorteile. Das heißt ja nicht, dass diese Schüler nicht gemeinsam eine AG besuchen sollten oder den Sportunterricht gemeinsam haben.

    1. Wann kann ein Kind mit dem Förderschwerpunkt Lernen die Note 5 oder 6 erhalten?


    Antwort: gar nicht... LB-Kinder bekommen keine Noten und werden nicht nach dem Lehrplan der Regelschule unterrichtet. Sie bekommen bei uns Smileys und Beurteilungen, die sich nach einem "individuellen Lehrplan" richten, die ein Sonderpädagoge (und evtl. ein Regelschullehrer) festlegt.



    2. Unter welchen Bedingungen kann ein Kind mit dem Förderschwerpunkt Lernen eine Klasse wiederholen?
    Antwort: gar nicht, da sie keine Noten bekommen und es keine Grundlagen dafür gibt.
    Allerdings habe ich gelesen, dass die Klassenkonferenz festlegen kann, in welcher Klasse das Kind gefördert wird. Man kann also beschließen, dass ein Kind, welches in Klasse 8 gefördert wurde, auch im nächsten Schuljahr in dieser Klassenstufe gefördert wird (somit also die Klasse "wiederholt").

    Zitat

    Sonderpädagogische Förderung ist definitiv NICHT Nachhilfe,

    ... aber manchmal brauchen die Kinder doch genau DAS... dass ihnen jemand den Stoff noch einmal erklärt....


    Ich wollte auch keine Grundsatzdiskussion starten. Es geht mir nur darum, warum jemand verbieten sollte, dass ein Kind mit sonderpädagogischem Förderbedarf in einer anderen Klasse ist? Es gibt natürlich (pädagogische) Gründe dafür, dass es nicht in der GU-Klasse bleiben sollte. Ist die "Inklusion" wichtiger alles alles andere? Was ist, wenn das GU-Kind ein anders Kind in der Klasse bedroht und ganz massiv dazu beiträgt, dass das Klassenklima schlecht ist? ... Jedes andere Kind würde man in so einem Fall doch auch in die Parallelklasse versetzen...

    Hallo,


    Moebius: Vielen Dank für deinen Hinweis. Darauf hätte ich auch selber kommen können... :rotwerd: . Wer aber ist genau mit "Schulträger" gemeint? Ist es das Schulamt?


    Jole: Ich verstehe manchmal nicht, was es genau heißen soll, dass Kinder "sonderpädagogisch gefördert" werden?? Die anderen Kinder, die in der GU-Klasse sind, bekommen doch auch "nur" leichtere Arbeitsblätter (aber nur manchmal) oder Nachhilfe in Kleingruppen von dem Sonderpädagogen - und an dieser Nachhilfe könnte das Kind ja teilnehmen - der Stoff ist in allen Stufen gleich. Weiterhin könnte der Sonderpädagoge ja auch in zwei oder drei Stunden in die andere Klasse gehen..


    Ich bekomme es von anderen Schulen (meist allerdings Grundschulen) ja auch mit, dass Kinder mit sonderpä Förderbedarf vereinzelt in Klassen sitzen... Das ist doch viel eher "Inklusion", als alle "behinderten" Kinder in eine Klasse zu stecken, sodass man dann quasi eine kleiner Förderschulklasse hat??

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