Beiträge von helmesberger

    Also ich lese die Geschichte immer erst komplett vor. Meist mache ich das auf dem Fußboden und die Kinder sitzen dann ganz dicht gedrängt um mich herum, damit sie auch ja alle die Bilder im Buch sehen. Wenn ich eine Geschichte vorlese versuche ich eigentlich, das Deutsche völlig zu vermeiden weil ich befürchte, dass einige sich nicht bemühen, den Inhalt zu verstehen und nur auf die deutsche Zusammenfassung warten. Die Kinder wissen, dass sie signalisieren sollen, wenn sie was nicht verstanden haben. Dann versuchen wir auf Englisch, den Sinn zu erläutern. Wie seht ihr das?


    Beim zweiten Lesen versuche ich die Kinder mit einzubeziehen, indem ich Aufgaben verteile (Bild an der entsprechenden Stelle hochhalten, Satz sprechen, Gesten machen)


    Ich muss zugegen, die post-reading-activities fallen ziemlich mager aus. Ich arbeite öfter mit brick-words an der Tafel und versuche damit, den Text mündlich zu rekonstruieren. Ich habe oft Freiwillige, die den Text als Rollenspiel nachspielen wollen - da fallen mir dann aber die Schwachen wieder hinten runter. Also greife ich meist auch auf Bilder zurück (richtige Reihenfolge, was ist falsch). Dann versuche ich die key sentences in verschiedenen kleinen Situationen anzuwenden. Einmal habe ich daraus ein neues kleines Rollenspiel gemacht. Ist aber leider immer nur was für die leistungsstarken Schüler.


    Helmesberger

    Hallo Katrin


    Zum Thema Stationen habe ich ein Sonderheft: Grundschulunterricht 4/2004, Sonderheft Fremdsprachen, Frühbeginn Englisch. Lernen an Stationen (Pädagogischer Zeitschriftenverlag).


    Zum Thema Methoden könntest du auch kleine action stories machen: zuerst erzählst du den Kindern die story, die Kinder machen nur nach, zum Schluss könnte es in einem fertigen Gedicht enden, oder nur die Kinder geben Anweisungen aus der action story.


    Du könntest die Kinder auch ein kleines Buch gestalten lassen (picture dictation).


    Und es gibt diverse Spiele, wo sie den Wortschatz festigen können (auch in Partnerarbeit oder Gruppen).


    Ich denke aber, vielfältige Methoden bedeutet auch schon, dass die Kinder während einer Unterrichtsstunde mal singen, mal sprechen, mal hören und reagieren usw. Das war zumindest die Aussage meines Seminarleiters nach den Unterrichtsbesuchen.


    Ich persönlich lasse meine Kinder in der 3. Klasse trotzdem (ab)schreiben - nur habe ich sicher den Vorteil, dass keine Unterrichtsbesuche mehr stattffinden. Aber die Kinder lesen und schreiben sehr gerne.


    Obwohl ich auch sagen muss, dass ich mir oft Gedanken mache, wie ich den Unterricht offener gestalten kann - aber auch immer daran scheitere, wie ich dann das korrekte Sprachvorbild und die Kontrolle gewährleiste. Bin über Tipps immer dankbar.


    Gruß, Helmesberger

    Vielleicht ist meine Antwort ja noch nicht zu spät:


    du kannst auch Gegenstände mitbringen und eine Geschichte auf Englisch erzählen, wo diese Gegenstände mit eingebunden sind. Du kannst den Kindern Aufträge geben, z. B. take the plum and put it on the computer etc. Wenn alles verteilt wurde, kannst du die Kinder auffordern, dir die Sachen wieder zu bringen. Oder sie sollen hüpfend, kriechend etc. zu einem bestimmten Gegenstand gehen. Geht natürlich auch mit Bildkarten.


    Wenn ich Bildkarten benutze spielen die Kinder sehr gerne flip-flap: 2 Mannschaften, immer einer aus jeder Mannschaft kommt vor, ich sage ein Wort, wer zuerst auf die Karte zeigt, bekommt einen Punkt.


    Du kannst auch kleine Bildkarten für die Kinder verteilen und ausschneiden lassen, dann kannst du diverse Spiele spielen:
    snap: ich sage ein Wort, wer schnappt zuerst die richtige Karte. Bingo: spiele ich ohne Spielbrett, einfach 4 Karten aussuchen, ich sage die Wörter, wer hat zuerst alle umgedreht und kann bingo rufen? Später darf der Sieger der neue Spielleiter sein und die Wörter ansagen. Die Kinder können damit Memory spielen oder mit dem Partner what's missing, sich eine Karte nehmen und der andere kann fragen: have you got a ...


    Mehr fällt mir erst mal spontan nicht ein.


    Gruß, Helmesberger

    Hier muss ich doch gleich mal meine Fragen loswerden. Wir sind eine ganz "normale" Ganztagsschule. Wenn der Stundenplan am Tag geschafft ist, beginnt die Lernzeit, die bis ca. 13.30 Uhr geht. In dieser Zeit findet dann Freiarbeit bei uns statt. Die Kinder müssen bestimmte Aufgaben aus den Lehrbüchern erledigen (als Hausaufgaben) und wenn sie das geschafft haben, können sie sich Freiarbeitsmaterialien (Spiele, Arbeitsblätter etc.) nehmen. Nun komme ich mit meinem Problem. Ich bin nur Fachlehrer für Englisch und bin völlig frustriert, dass die Kinder im Unterricht schwer zuhören. Ich würde gerne meinen Unterricht komplett umstellen. Wäre es in dieser Schulstruktur überhaupt möglich, denn wenn ich diese Beiträge hier lese, scheint es ja nur zu klappen, wenn das gesamte Schulkonzept so läuft. Ich habe die Befürchtung, dass die Kinder dann den Englischunterricht als "Verschnaufpause" betrachten.

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