Beiträge von FLIXE

    Und hier trennt sich der Gymnasiallehrer von den restlichen Schularten. Ihr habt einfach andere Voraussetzungen als in anderen Schularten.

    Ich habe heterogene Klassen mit 4 verschiedenen Lerngruppen bei nur 9 Schülern. Wenn ich da alles Material selbst erstellen würde... Damit diese Art Unterricht überhaupt funktioniert, braucht es enorm viel Material zum selbstständigen Bearbeiten, das am besten noch selbsterklärend ist.

    Ich bin sehr dankbar für die vielen vielen Materialien, die käuflich zu erwerben sind. Noch dankbarer wäre ich, wenn ich jährlich einen Betrag erhalten würde, für den ich oder von mir aus auch meine Schule Material kaufen könnte!

    FLIXE Du schiesst Dir mit der Einstellung 1. selber ins Knie und verdirbst 2. Deinen Kollegen die Preise. Das hat mit Berufs-Ethos nichts zu tun, das ist einfach ein höchst problematisches Verhalten.

    Diese Haltung kann ich leicht haben, wenn meine Schüler mit dem eingeführten Schulbuch klar kommen.

    Doof für alle benachteiligten und behinderten Kinder für die es keine guten Schulbücher gibt...

    Mit dieser Haltung wäre der Unterricht in Grund- und Förderschulen sehr sehr traurig.

    Natürlich weiß ich, dass ich daran selbst Schuld bin.

    Würde ich aber meine eh schon benachteiligten Schüler nur mit dem vom Schulträger zur Verfügung gestellten Material unterrichten, na dann gute Nacht.

    Mir ist auch völlig klar, dass die Politik gar nichts an dieser Situation ändern will, die ja schon Jahrzehnte hervorragend funktioniert. Ist es deswegen aber richtiger? Muss ich meinen Mund halten, weil ich selbst so doof bin?

    Ich kann nicht nach gutem und didaktisch modernem Unterricht, Differenzierung, Chancengleichheit und Inklusion schreien und meine Arbeitnehmer dann damit alleine lassen.

    Dann oute ich mich mal hier als auch eine der dämlichen KuK, die ständig Material und Ausstattung auf eigene Kosten anschaffen. Selbst Schuld sagt ihr? Da muss ich euch recht geben. Und natürlich gehöre ich auch zu den KuK, die ihre privaten Computer halbwegs illegal für die Schule nutzen.

    Ich glaube, dass ist ein Problem der "niedrigeren" Schularten. Dazu gehören vor allem Grundschullehrer, Hauptschullehrer und Sondersschullehrer. Wir arbeiten in der Regel mit Kindern, die entweder am Anfang ihrer Schulkarriere stehen und/oder gravierende Lernprobleme haben. Daraus ergibt sich, dass wir sehr oft zusätzliches Material (sowohl in Papierform wie auch Anschauungsmaterial) benötigen, um die Schüler angemessen und gut zu unterrichten und zu fördern. Dieses Material steht uns jedoch nicht zur Verfügung. Der Schulträger zahlt lediglich Schulbücher und evtl. Lehrermaterialien.

    Das reicht für unsere Schüler aber oft einfach nicht aus.

    Ich glaube, dass ist so eine Art "Sozialarbeitermentalität", die viele Lehrer dieser Schulformen einfach haben. Während viele Gymnasiallehrer wahrscheinlich dieses Lehramt gewählt haben, weil sie gerne Wissen vermitteln, haben die anderen ihr Lehramt gewählt, weil sie auch gerne mit benachteiligten Kindern arbeiten oder alle Kinder (GS) auf ihrem Weg ins Leben begleiten möchten. Diese Wahl ist völlig legitim und einfach abhängig von den jeweiligen Lehrerpersönlichkeiten. Bitte versteht diesen Satz nicht als Wertung über die jeweilige Schulart!

    Der Typ Sozialarbeiter (wie ich) fühlt sich den Schülern meist auf allen Ebenen sehr verpflichtet. Für mich bedeutet das, dass ich den eh schon benachteiligten Kindern und Jugendlichen eben noch mehr und besser helfen will. Daher gebe ich eben doch immer wieder mein privates Geld aus. Würde ich die Schüler ausschließlich mit dem mir zur Verfügung gestellten Materialien und Ausstattung unterrichten, wäre der Unterricht tatsächlich um einiges schlechter und die Lernergebnisse auch. Ich schaffe es auch zeitlich nicht, alles Material selbst zu erstellen und greife daher häufig dankbar auf die Materialien der Verlage zurück.

    Diesen Anspruch habe ich aber leider auch bzgl. der Online-Beschulung an mich. Es frustriert mich wieder mal, dass mein Arbeitgeber mich und meine Schüler nicht unterstützt, damit sie auch in dieser schwierigen Zeit gut lernen dürfen. Es ist also wieder einmal davon abhängig, ob ich einer dieser dämlichen Lehrer bin, der für den Dienstherr in Vorleistung tritt. Ich habe einiges an Material in den letzten Wochen angeschafft, was ich im Präsenzunterricht so nicht gebraucht hätte. Es hat den Kindern aber das Lernen zu Hause leichter gemacht als alleiniges Arbeiten mit dem Schulbuch (was der Dienstherr ja für ausreichend zum Lernen hält).

    Viele unserer Schüler haben andere Bedürfnisse als Gymnasiasten. Sie können nicht alleine mit Wochenplänen arbeiten, sie haben kein Internet und keinen Drucker usw.

    Zudem wünsche ich mir auch für mein Kind Grundschullehrer, die guten Unterricht machen und nicht aufhören zu basteln weil das Tonpapier leer ist. Dass dafür ein breiter Materialfundus notwendig ist, weiß ich. Und ich weiß auch, dass das viel privates Geld kostet.

    Ich bin einfach der Meinung, wenn der Dienstherr die Schulen seit Jahren etwas mehr unterstützen würde, wären jetzt gar nicht in dieser frustrierenden Situation. Und wenn ich überall lese, dass die Schulen die Digitalisierung verschlafen haben, dann stimmt das einfach nicht. Die Kultusministerien und die Länder haben die Digitalisierung verschlafen. Wenn ich digital arbeiten soll, muss dafür die entsprechende Ausstattung da sein. Ob ich digitalisierten Unterricht für sinnvoll halte, steht dabei auf einem ganz anderen Blatt.

    Wer guten Unterricht will (egal ob analog oder digital), muss auch die Ressourcen dafür bereit stellen. Und sowohl die Politik als auch die Gesellschaft wollen guten Unterricht für ihre Kinder.

    Wäre es in den letzten 12 Wochen nicht möglich gewesen in BW eine Firma damit zu beauftragen eine gut funktionierende einheitliche Lernplattform für alle Schulen zu entwickeln die der DSGVO genügt? Es hätte wohl eine Menge Geld gekostet, dass war Bildung wohl wie immer nicht wert...

    Weiß ich nicht, ob man das muss. Ich bin der Meinung, dass neue Dinge, die inhaltlich und methodisch den Stand von Mitte März übersteigen und unter den jetzigen Bedingungen nicht zu vermitteln sind schlichtweg warten können. Ich muss nicht die Quadratur des Kreises mit beschränkten Mitteln realisieren. Ich verlange das eigentlich auch nicht von Schulträger und Schulaufsicht. Mein Eindruck ist aber nicht, dass das auf Gegenseitigkeit trifft.

    Ich wäre grundsätzlich ebenfalls deiner Meinung, hätte damit erst mal kein grundsätzlich Problem und wäre auch nicht so frustriert,

    WENN diese Haltung eben auf GEGENSEITIGKEIT beruhen würde.

    Ich soll aber genialen Onlineunterricht machen ohne dass mir die Arbeitsmittel bereitgestellt werden. DAS frustriert mich! Und ja, das wird so erwartet, von Eltern und der Politik! Denn sonst hätten die Kultusministerien andere Entscheidungen getroffen. Sie wollen jetzt in dieser Zeit keinesfalls schlecht dastehen. Daher kommen die Lehrer wie immer als Sündenböcke gerade recht!

    Echt? Ihr habt ein Telefon bekommen? An der Schule meiner Eltern undenkbar.

    Sie hat kein Telefon von der Schule bekommen und auch keine Telefonnummer!

    Sie hatte ein altes Telefon zu Hause irgendwo rumliegen und hat wahrscheinlich von der Telekom mehrere verschiedene Festnetznummern. Eine davon ist wahrscheinlich ihre Privatnummer und eine der anderen benutzt sie jetzt für diesen Zweck.

    Ich habe jetzt ein eigenes Eltern-Schüler-Telefon :rotwerd:. Wir hatte noch ein altes Telefon übrig und das hat eine andere Nummer als das private. Handynummer habe ich nicht rausgegeben.

    Und das hast du bestimmt auch wieder privat bezahlt.

    Genau darum geht es doch. Das unser Arbeitgeber uns grundsätzlich null und nichtig unterstützt.

    Mein Bruder ist Unternehmensberater. Er hat ein Diensthandy (vgl. Elterntelefonate), einen Dienstlaptop (vgl. Unterrichtsvorbereitung und moderner digitaler Unterricht) und einen Dienstwagen (vgl. teilweise Abordnungen, mobiler sonderpädagogischer Dienst oder Frühförderung) von seinem Arbeitgeber gestellt bekommen.

    Er durfte auch ins HomeOffice wegen Corona und muss deswegen nicht vor lauter Dankbarkeit betteln.

    Es gibt jedoch einen eklatanten Unterschied zwischen unseren Berufen: Er generiert Umsatz und zahlt Steuern und ich koste eine Menge Steuergeld und generiere zumindest nichts in der laufenden Legislaturperiode...

    Ach ja, er ist ebenfalls nicht in Kurzarbeit, genau wie ich.

    Und da fällt mir noch etwas ein. Eine unbegrenzte Telefon- und Internetflatrate für das Handy (es fungiert auch als Hotspot für den Laptop) gibt es ebenfalls :ohh:.

    Aber für mehr Besonnenheit muss es in Deutschland erst mal so richtig schlimm werden. Durch die recht frühe Reaktion der Regierung und das gute Gesundheitssystem sind wir hier ja recht glimpflich weg gekommen. Das erweckt aber eben auch den Eindruck, dass alles übertrieben war und die Regierung uns nur verschaukeln will.

    Italien, Spanien, Frankreich und die USA sind so weit weg. Das beeindruckt uns so wie eine Naturkatastrophe in Indonesien im Fernsehen. Man ist etwas betroffen aber das war es dann auch schon.

    Erst wenn im eigenen Umfeld genügend Menschen schwer erkranken oder sogar sterben, wird ein Großteil der Menschen sein Verhalten freiwillig ändern. Die Italiener haben die Ausgangssperre viel problemloser ertragen, weil sie das Geschehen eben hautnah miterlebt und nicht nur im Fernsehen gesehen haben.

    Das ist doch beim Klimawandel nicht anders. All die Überschwemmungen, Dürren, Hurrikans usw. sind so weit weg. Das passiert uns in Deutschland schon nicht. Warum soll ich etwas an meinem Verhalten ändern, wenn es doch überhaupt nichts bringt (zumindest nicht direkt sichtbar).

    Der Mensch wird nur handeln wenn sein eigener Wohlstand oder sein eigenes Fortbestehen akut gefährdet ist. Er wird sich nicht präventiv einschränken um andere Menschen zu beschützen. Die Corona-Pandemie bestätigt dies mal wieder.

    Die alles entscheidende Frage ist ja, wie schnell die Neuinfektionen ansteigen werden und ab wann die Nachverfolgung der Infektionsketten nicht mehr möglich ist. Dann haben wir wieder die gleiche Situation wie im März.

    Da muss dann entschieden werden, ob man eine gewisse Zahl an Menschen sterben lässt (Schweden) oder erneut strengere Maßnahmen trifft (Deutschland, Italien, Spanien, etc.).

    @frederick89 Sehr interessant! Das war vor zwei Jahren noch nicht so. Da durfte mein Gymnasialkollege ohne weitere Zusatzqualifikation an HS/RS/Gemeinschaftsschulen verbeamtet werden.

    Dann entschuldige ich mich für die falsche Information.

    Auch ich wünsche mir Normalität, für mich und mein Kind.

    Wir werden in den Pfingstferien z.B. meine Eltern wieder besuchen. Aber wir achten auf unser Verhalten. Das bedeutet, dass wir z.B. vermehrt Zeit draußen verbringen werden und das Kind eben nicht mit Oma kuscheln kann.

    Ich habe jedoch ehrliche Ängste, dass uns diese ganze Normalität nochmal einholen wird...

    Allerdings finde ich für mich aktuell auch keinen zufriedenstellenden Lösungsansatz.

    Entschuldigung, das war gar nicht speziell auf dich bezogen.

    Meine Schule ist ganz gut ausgestattet mit Hardware für die Lehrer. Für die Schüler gibt es nur PC-Räume. Auch an guter Software mangelt es. Ich bräuchte z.B. oft eine Software um PDFs zu bearbeiten. Die habe ich mal wieder selbst gekauft.

    Mein Dienstherr will aber auch, dass ich guten Fernunterricht gestalte. Und dafür sind weder ich noch die Schüler entsprechend ausgestattet, abgesehen von den vielen verschiedenen privaten Endgeräten.

    Wenn ich von zu Hause arbeiten soll, hilft mir ein toll ausgestattetes Klassenzimmer eben wenig.

    Ich wünsche mir einfach ein schlüssiges digitales Konzept von den Landesregierungen, dass Hard- und Software sowie die Betreuung umfasst, damit ich überhaupt modernen digitalen Unterricht anbieten kann.

    Wenn es das gibt, bin ich sofort bereit, mit entsprechend fortzubilden und all dies in meinem Unterricht umzusetzen.

    Ich habe bewusst die Ausstattung der Lehrer und Schüler als zweiten Punkt genannt. Auch meine Schule (Privatschule) ist da sehr gut ausgestattet. Aber das ist nicht die Regel in Deutschland! Und in Grundschulen noch viel viel weniger.

    Ich brauche die FUNKTIONIERENDE SOFTWARE!

    Meine Schule hat eine tolle Lernplatform auf die Beine gestellt, weil wir einen tollen Kollegen haben, der das ganze in unendlichen Stunden Zusatzarbeit gemacht hat. Das darf nicht sein. Es kann doch nicht sein, dass der Erfolg der Fernbeschulung vom Glück abhängt, einen passend begabten Kollegen zu haben.

    Wieder einmal hat hier ein engagierter Kollege die Kohlen aus dem Feuer geholt. Aber eigentlich wäre das Bereitstellen von Soft- und Hardware die zwingende Aufgabe des Arbeitgebers. Und das ist in jedem größeren Unternehmen gegeben.

    Oder hast du bei Mercedes schon mal erlebt, dass sich der Arbeiter die passende Software für den Roboter selbst im Internet suchen musste?

    Lehrerin2007 Wie alt ist dein Kind? Ich setze mein Kind immer in mein Klassenzimmer. Bevorzugt nimmt er sein Tablet mit oder guckt Videos. Das klappt ziemlich gut seit er 6 Jahre alt ist. Mit dem digitalen Babysitter vergeht die Zeit für ihn auch schnell. Dazu gibt es was Süßes und etwas zu Trinken. Zwischendurch gehe ich nach ihm schauen.

    In die Konferenz darf er aus Datenschutzgründen nicht. Für mich ist das mittlerweile eine super Lösung.

    Natürlich bin auch ich sehr glücklich darüber, dass wir keine größeren Probleme haben!

    Es ist aber eine sehr deutsche Eigenheit (über andere Länder kann ich nicht urteilen), dass man, falls es schief geht, noch lauter schreit!

    Wo ist denn das Problem, vieles wieder zu öffnen, aber bestimmte Maßnahmen eben beizubehalten?

    Ich unterstütze gerne gemeinsam mit meinem Sohn das örtliche Eiscafé. Das wir dabei einen Mundschutz tragen, geht und links und rechts rum vorbei. Wir wollen ein Eis!

    Wenn ich in den sozialen Medien lesen muss, dass der Mundschutz quasi der Vorhof zur Hölle ist und Maulkorb genannt wird oder man keinesfalls in ein Restaurant geht, so lange man noch dieses Ding tragen muss, frage ich schon manchmal, ob wir in Deutschland keine anderen Probleme haben.

    Und dann komme ich immer wieder zu dem Schluss: Nein, haben die meisten Menschen offenbar wirklich nicht!

    Die Probleme der Gesellschaft sind aktuell: Wann darf ich wieder in Urlaub fahren? Wann darf ich ins Ausland? Wann darf ich wieder ins Restaurant / Club / Disko / Kneipe etc?`Wann darf ich wieder so shoppen gehen wie ich will und ohne diese doofen Einschränkungen?........

    Und die allerwichtigste Frage darf nicht vergessen werden: Wann darf ich wieder ins Fußballstadion zu meiner Lieblingsmannschaft?

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