Beiträge von FLIXE

    Susannea: Das würde mich auch gewaltig frustrieren! Vielleicht wäre da auch einfach mal eine Rückmeldung an die Schulleitung angebracht. Bei uns wird man dann auch gerne mal einbestellt und darf seine Arbeitsweise begründen...


    Was ist jetzt schreibe, ist aus Elternsicht und die Meinung von vielen Freunden mit Kindern:

    Ich möchte hier wirklich nicht alle über einen Kamm scheren, aber ich habe oft das Gefühl, dass gerade an Gymnasien Dinge vorausgesetzt werden und wenn man z.B. keine Endgeräte hat, dann ist das halt persönliches Pech. Die Unterstützung ist oft nur mangelhaft und Lösungen wollen keine gefunden werden. Und ja, ich habe hier ganz viele andere tolle Berichte gelesen von tollen Gymnasiallehrern! Leider erlebe ich in meinem Umfeld oft das genaue Gegenteil.

    Gerade in den schwierigeren Schularten und von Grundschulen höre ich dagegen, dass die Lehrer die Materialien sogar herumfahren und auch wieder abholen und ganz viel Kontakt zu den Kindern suchen. Hier im Ostalbkreis mache ich die Erfahrung, dass, je höher die Schulart, desto weniger pädagogisches Einfühlungsvermögen. Und das war oft auch schon vor den Schulschließungen so.

    Ich finde es ganz schwierig, sowohl aus Lehrer- wie auch aus Elternsicht.


    Als Lehrer versuche ich, meine Schüler bestmöglich zu unterstützen und sie nicht immer nur aus dem Buch lernen zu lassen oder ihnen Arbeitsblätter zu geben. Natürlich benutze ich Videos und habe auch "verlangt", dass sie bestimmte sichere und kostenfreie Apps auf ihren Handys installieren. Da bei mir alle Schüler Handys mit WLan besitzen, kommunizieren wir darüber natürlich sehr viel. Ja, es funktioniert nicht immer alles beim ersten Versuch und manche Jugendlichen brauchen dann eben auch mal Hilfe von einem Familienmitglied. Ich gebe allerdings für diese Dinge immer so viel Zeit, dass die Eltern nicht zwingend neben dem Homeoffice sofort und jetzt gleich helfen müssen. Allerdings versuche ich auch in der Not mit Screenshots zu helfen. Leider habe ich aber ein IPhone und die meisten Schüler Android. Das macht es nicht leichter.

    Als Lehrer bin ich aber auch auf Rückmeldung der Kids angewiesen, wenn es technische Probleme gibt. Ich für meinen Teil, konnte dann bisher aber immer eine zufriedenstellende Lösung für alle Beteiligten finden.


    Interessant finde ich eher, dass meine eigene HS-Klasse (8.) viel zuverlässiger arbeitet, wie viele Realschüler an meiner Schule :victory:. Das macht mich als Lehrer dann auch mal stolz. Meine Klasse hat aber auch in der Schule schon genial gearbeitet. Wir haben eine super Beziehung und ich glaube im Moment arbeiten sie auch viel für mich 8).

    Dazu kommt, dass die Mehrheit der Klasse nach dem HS-Abschluss ins 10. Schuljahr wechseln will und sie denken, dass das nur geht, wenn ihre Arbeitshaltung und ihre Noten stimmen und ich sie dafür empfehle :pfeifen:...

    Die Leistungen und die "Mitarbeit" entsprechen allerdings genau dem normalen Schulalltag. Und wenn wir uns wiedersehen, werde ich zwar Themen noch einmal aufgreifen, aber dann kommt halt die Leistungskontrolle/Test. Alles kann ich nicht mehr wiederholen. Spätestens da holt sie dann ihre Faulheit ein.


    Aber auch bei uns gibt es die genannten Schüler, die verschwunden sind und einfach gar nichts tun. Ich habe es ehrlich aufgegeben. Sie hätten auch ohne Corona ihren Schulabschluss nicht geschafft und sie schaffen es auch mit Corona nicht. Ich habe einen Fernsehbericht aus Finnland gesehen. Dort galt es als selbstverständlich, dass die Eltern nicht die Ersatzlehrer sind. Allerdings wird von den Eltern sowohl online als auch offline erwartet, dass sie ihre Kinder zum Lernen anhalten. Schule ist eben ein Geben und Nehmen. Ich kann niemanden zu seinem Glück zwingen und die Konsequenzen kommen spätestens am Ende der Schulzeit.

    Danke für den Tipp! Das löst aber leider immer noch nicht das Problem, dass bei Hoccer viele Fotos nicht ankommen.


    Für die alten Bilder werde ich den Tipp aber auf jeden Fall nutzen! Für mich kommt aber halt auch eine kostenpflichtige App in Frage. Von den Schülern kann ich das nicht verlangen.

    So habe ich das auch bisher gemacht, aber die Kids schicken ihre Fotos über Hoccer (Datenschutz *augenroll*). Da kommen ganz oft Fotos nicht an und das Exportieren auf den Rechner geht auch mehr schlecht als recht...


    Ich finde es auch grundsätzlich gut, wenn sie jetzt mal lernen, auch E-Mails zu nutzen und nicht nur über Hoccer bzw. What's App zu kommunizieren. Zudem sollen sie lernen, Dateien in E-Mails zu verschicken. Das braucht man bestimmt auch später im Leben noch.


    Mir würde es das Arbeiten einfach sehr erleichtern und es gibt noch ein bisschen digitale Bildung obendrauf. What'sApp und Youtube ist eben noch keine digitale Kompetenz.


    Danke!

    Sag mal, kann mir mal jemand schnell helfen.


    Welche einigermaßen gescheite kostenlose (!) Scanner-App gibt es denn einmal für IPhone und einmal für Android-Handys? Meine Schüler haben mir bislang Fotos ihrer Hausaufgaben geschickt, aber das ist kein Zustand mehr. Sie sollen mir jetzt ihre Aufgaben als PDFs per Mail schicken.


    Danke für eure Hilfe.

    Ich kann ja nur das beurteilen, was ich von Kollegen und Freunden an staatlichen Schulen hier in der Gegend mitbekomme.


    Das sind eben oft: schlechte sanitäre Anlagen, gerne auch dreckig, keine Seife und Papierhandtücher, bislang keine Desinfektionsmittel, Masken gibt es auch keine und Geld für Material ist nicht da.


    Ich merke einfach an den vielen täglichen Kleinigkeiten (auch schon vor Corona), dass kirchliche Schulen in der Regel baulich in besserem Zustand sind und auch materiell in der Regel sehr gut ausgestattet sind. Und man merkt auch jetzt, dass nicht an allen Ecken und Enden gespart werden muss, weil beim Träger einfach Geld da ist. Ich bin dafür übrigens sehr sehr dankbar.


    Sicher gibt es auch bei den staatlichen Schulen gute Beispiele, aber das sind die wenigsten Schulen.


    Wir durften z.B. unsere Schule schon montags schließen, obwohl die staatlichen Schulen erst dienstags schließen durften. Bei der Öffnung diskutieren wir noch mit dem Schulamt. Das komplexe Bussystem einer Förderschule ist da manchmal einfach auch ein sehr gutes Argument beim RP.

    Zum Thema vorerkrankte Angehörige kann ich nichts sagen, da ich mich nicht informiert habe, da ich keine erkrankten Angehörigen in meinem Haushalt habe.

    In den Ferien habe ich nur wenig geschrieben, dann berichte ich mal, wie es an meiner Schule bisher geplant ist.


    Wir beginnen in BW (Förderschule, aber KIGA, GS, HS, RS und GY) am 04.05. mit den Prüfungsklassen. Diskutiert wird wohl noch, ob die Abschlussklassen (also 12 SG, 9RS, 8HS) auch schon am 04.05. kommen müssen oder erst, wie von der Schulleitung gewünscht, am 18.05.


    Bei uns wird mit dem Betreten des Schulgeländes eine zwingende Maskenpflicht gelten. Auf dem Schulweg müssen die Jugendlichen eigene Masken benutzen, in der Schule werden sie von uns mit frischen Masken ausgestattet. Diese müssen mittags in der Schule verbleiben und werden dort täglich gewaschen. Dafür nähen viele Lehrer aus unserem Kollegium freiwillig (!) in den kommenden zwei Wochen ca. 400 Masken. Das Material wurde vom Träger angeschafft. Seife und Papierhandtücher sowie Waschbecken in den Klassenzimmern gibt es bei uns schon immer ausreichend, genauso wie warmes Wasser. Desinfektionsmittel steht in ausreichender Menge zur Verfügung und wurde schon vor der Schulschließung organisiert.


    Da wir mit hörgeschädigten Schülern arbeiten (Mundbild ist zwingend notwendig), dürfen die Masken am fest zugewiesenen Sitzplatz abgenommen werden. Mit dem Verlassen des Sitzplatzes ist sofort ein Mundschutz zu tragen. Das ist hygienisch nicht perfekt, vielleicht nähen wir ja auch nochmal 400 Stück ;-). Wir Lehrer erhalten zum Unterrichten solche Gesichtsvisiere. Ich habe auch Munkeln gehört, dass wir evtl. solche Supermarkt-Plastikscheiben vor das Pult gehängt bekommen.


    Die Unterrichts-, Pausen-, Raum- und Klassenpläne werden derzeit vom Leitungsteam erarbeitet. Die Hausleitung (Internatsschule) kümmert sich um das Hygienekonzept. Mittagessen wird es statt im Speisesaal auf die Hand geben (wahrscheinlich eine Art Lunchpaket). Es wird auch mit Sicherheit Planungen geben, wie wir mit Fehlverhalten umgehen werden.


    Zusätzlich wurde im Kollegium die Idee laut, ob wir nicht eine interne Notbetreuung für Lehrerkinder einrichten können, die von Nebenfachlehrern (wir sollen nur noch Hauptfächer unterrichten) oder Erziehern betreut werden, damit wir eine geschlossene Gruppe bleiben. Das würde auch mir als alleinerziehende Mama zumindest bis zu den Pfingstferien eine Menge Sorgen nehmen.


    Ja, ich arbeite an einer katholischen Ersatzschule, aber in dieser Kriese bin ich mehr als dankbar dafür, dass es mich hier hin verschlagen hat. Sowohl der Träger als auch die Schulleitung kümmern sich um die Gesundheit der Lehrer und der Schüler. Seit Beginn der Kriese werden wir Lehrer und Lehrerinnen enorm unterstützt. Was der Dienstherr aka Staat da leistet, ist einfach nur lachhaft dagegen.

    Firelilly: Sorry, aber deine Antwort ist sehr arrogant.


    Dann sagen wir doch gleich, dass wer schon in der Grundschule zeigt, dass er nicht so gut lernen kann oder will, es nicht wert ist, weiter gefördert zu werden...

    Meine Schüler WOLLEN zum großen Teil lernen, aber sie sind leider nicht so intelligent und haben Hörschädigung, die sie zusätzlich benachteiligt. Sie haben eben andere Bedürfnisse als Gymnasiasten. Bis die Schulen geschlossen hatten, war ich mir bei 2/3 meiner Klasse sicher, dass sie die Werkrealschulstufe zur Erlangung der mittleren Reife besuchen können. Sie brauchen auch nicht rund um die Uhr einen Lehrer der neben ihnen steht, aber sie lernen in Beziehung einfach besser und erfolgreicher.


    Nein, ich will nicht, dass die Schulen schnellstmöglich wieder öffnen. Aber ich möchte, dass schwächere oder benachteiligte Kinder die Zeit bekommen, die ihnen jetzt gerade genommen wird, damit sie, egal wo sie herkommen oder welche Benachteiligung sie mitbringen, zumindest eine Chance auf bessere Bildung und ggf. sozialen Aufstieg haben!

    Ich hätte jetzt auch eher getippt, dass zuerst die Abschlussklassen wieder Unterricht erhalten.


    Als Mama und Online-Lehrerin erlebe ich gerade zwei Seiten der Schul-Medaille.


    Mein eigenes Kind ist fit und clever. Zu Hause wird es von mir einigermaßen gut beschult, bei Fragen kann ich helfen und bei Schwierigkeiten kann ich weiterführendes passendes Übungsmaterial aus dem Schrank ziehen. Auch wenn die Schule noch bis zum Sommer zu bleiben würde, müsste er die zweite Klasse definitiv nicht wiederholen, weil er alle Lernziele des Schuljahres weitgehend erreicht hätte, dank seiner Lehrermutter!


    Die Schüler meiner eigenen Klasse (8. Hauptschulklasse) haben dagegen deutlich weniger oder auch gar keine Unterstützung zu Hause. Und obwohl ich den Online-Unterricht nach meinen besten Möglichkeiten gestalte, ist er bei Weitem nicht so effektiv wie das täglich gemeinsame Lernen. Sobald das Thema komplexer wird, geht nur noch sehr wenig. Wenn die Schule bis Sommer geschlossen bleiben würde, würde ich allen Eltern empfehlen, dass ihre Kinder die 8. Klasse wiederholen, damit sie nächstes Jahr einen guten Abschluss machen können.


    Diese Schere macht mir zunehmend Bauchweh als Lehrerin. Als Mama bin ich dagegen sehr froh, dass mein Kind keine / kaum Nachteile aus dieser Situation davontragen wird. Mit diesem inneren Widerspruch kann ich manchmal nur schwer umgehen.

    Aber warum ist das denn ungerecht? Dürft ihr dann in der GS auch keine Hausaufgaben korrigieren???


    Ich halte es so. Bei Schüler, die viel Hilfe bekommen, reicht ein drüber schauen und eine kurze Rückmeldung, dass es in Ordnung ist. Bei Schülern, die weniger Hilfe bekommen, schaue ich genauer nach und gebe eine Rückmeldung, wo noch Schwierigkeiten sind.


    Diese Ungerechtigkeit gibt es doch auch im normalen Schulalltag. Und genau da sehe ich auch meine Verpflichtung als Lehrer, damit sich die sozialen Unterschiede nicht zu stark auswirken.

    Darf ich mal ganz ehrlich fragen, ob ihr nur Aufgaben korrigiert, die ihr auch bewertet? Warum dürft ihr nichts korrigieren, wenn ihr es nicht bewerten dürft?


    Vielleicht sehe ich das als Sonderschullehrer etwas anders, aber ich korrigiere sehr viele Aufgaben, die ich hinterher nicht bewerte. Ich möchte damit meinen Schülern einfach eine Rückmeldung über ihr Können geben und das möglichst schon lange vor Leistungskontrollen. Da ich im Moment aber nur Fotos bekomme, finde ich das Korrigieren nervig. Allerdings schaue ich mir die Lösungen an und gebe Rückmeldung falls mir gravierende Fehler auffallen.

    Ich muss zugeben, dass ich das sehr schwierig finde, nur freiwilligen Stoff zur Wiederholung anzubieten.


    Meine 8. Klasse wäre dieses Jahr noch ins Praktikum gegangen und wir wollten auf Klassenfahrt. Da Hauptschüler sowieso schon so lange für den ganzen Stoff brauchen, wäre es da echt knapp geworden. Da ich am Anfang noch nicht wusste, wie es weitergehen wird (Ausfall vom Praktikum und der Klassenfahrt) habe ich schon auch im Stoff weitergemacht, da ich das sonst nicht geschafft hätte.

    Aber natürlich habe ich mir Themen rausgesucht, die eher leicht sind und zu Hause funktionieren können. Bislang war das auch recht erfolgreich. Schüler mit Förderbedarf Lernen erhalten dagegen nur Wiederholungsaufgaben aus niedrigeren Klassenstufen, da sie sich nichts alleine erarbeiten können.


    Ich arbeite ja an einer kleinen Schule mit kleinen Klassen. Bei uns haben alle Kollegen sehr streng darauf geachtet, dass alle Schüler regelmäßig ihre Aufgaben bearbeiten und abgeben. Die technischen Möglichkeiten wurden vorher erfragt und ansonsten hilft uns die Post. Bei Schülern, die nichts arbeiten, werden die Eltern telefonisch kontaktiert und auf die Konsequenzen bzgl. weiterer schulischer Laufbahn hingewiesen.


    Ja es gibt Schüler, die trotzdem nichts arbeiten. Aber ganz ehrlich, die machen sonst auch nichts zu Hause. Wenn mir dann der Vater am Telefon sagt, dass sein Sohn eben einfach keine Lust hat, dann ist das auch langsam mal die Verantwortung der Eltern. Die Aufgaben sind so gestellt, dass der Sohn sie definitiv alleine bearbeiten kann. Wenn sich Eltern aber gar nicht mehr durchsetzen können bzw. nicht die Wichtigkeit von Bildung vermitteln können, wird es mit der Zukunft einfach immer schwierig bleiben. Ab einem gewissen Alter ist man als Lehrer auch machtlos. Aber genau die Schüler, die bei uns gar nichts machen, sind die, bei denen wir schon seit mehreren Jahren wissen, dass sie nie einen Schulabschluss schaffen werden.


    In vielen meiner Klassen wurden die Aufgaben gut und zuverlässig bearbeitet. Wenn die Schule wieder losgehen sollte, werde ich also die Inhalte noch einmal besprechen und kurz wiederholen und Schwierigkeiten klären. Ob ich dann eine Klassenarbeit oder einen Test brauche, werde ich sehen.

    Ich arbeite ja in einer Hauptschulklasse an einer Förderschule Hören.


    Für mich steht nach knapp 2,5 Wochen Fernunterricht fest, dass kein digitales Lernprogramm dieser Welt den direkten und persönlichen Kontakt ersetzen kann. Da hilft auch kein Skype, Zoom oder Jitsi.

    Meine Schüler brauchen einfach immer wieder eine persönliche Zuwendung. Wir lachen so viel im normalen Schulalltag und das motiviert uns alle gemeinsam so sehr.

    Ja, sie sind auch jetzt zum Teil extrem fleißig, geben alles pünktlich ab, sind sehr selbstständig und haben gute Ergebnisse, das ist die Ernte meiner letzten 3,5 Jahre, aber es ist einfach nicht das Selbe. Ich vermisse sie tatsächlich sehr, meine nervigen Teenies ;-).

    In einer Schule befinden sich ja nun nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch eine ganze Menge Erwachsene.


    Wie ich in einem anderen Thread schon geschrieben habe, können sich in einer Schule auch ohne Kinder/Jugendliche die Erwachsenen munter gegenseitig anstecken und dann auf dem Nachhauseweg (öffentliche Verkehrsmittel) oder im sonstigen Tagesgeschehen (Familie, Einkäufe) weiter infizieren. Der angesteckte Partner arbeitet dann in seiner Firma und infiziert ebenfalls weiter, da er ja noch gar nicht wusste, dass seine Frau infiziert ist und er nun auch.


    Es braucht meiner Meinung nach nur einen infizierten Kollegen, der das noch nicht weiß oder keine Symptome hat...

    Ich sehe neben den Kindern in der Schule ein ganz anderes Problem.


    In eine Schule gehen ja nicht nur Kinder. Dort arbeiten auch viele Erwachsene in verschiedensten Funktionen. Bei uns gibt es Lehrer, Erzieher, Schulbegleiter, Köche und Küchenkräfte, Putzkräfte, Hausmeister, Busfahrer und ein paar katholische Schwestern.

    Das ganze in einem Altersspektrum von 3 bis 98 Jahren. Neben dem Alter als Risiko haben viele Mitarbeiter auch Vorerkrankungen.


    An meiner Schule gibt es also neben den Kindern ca. 150 erwachsene Mitarbeiter. Da muss doch nur ein infizierter Mitarbeiter in die Schule kommen, der fröhlich andere ansteckt und schon haben wir fröhliches Anstecken unter Erwachsenen. Die Lehrer gehen dann nach Hause und infizieren ggf. ihren Partner. Der geht am nächsten Morgen in seinen systemrelevanten Beruf und infiziert weiter, weil er vielleicht noch keine Symptome hat.

    Zusätzlich haben wir noch eine Beratungsstelle, in der viele viele Menschen täglich ein- und ausgehen. Die medizinischen Untersuchungen können ebenfalls nicht mit ausreichendem Abstand durchgeführt werden (Ohren).

    Midnatsol: Genau das habe ich gemeint. Die diesjährigen Abschlussschüler werden das schon irgendwie hinbekommen. Aber für nächstes Jahr sehe ich schwarz.


    In BW haben es die Hauptschüler seit dem neuen Bildungsplan und der neuen Prüfungsordnung sowieso schon viel schwerer als früher. Wenn ihnen jetzt wirklich fast ein halbes Schuljahr fehlt, schaffen meine Schüler das definitiv nicht.


    In Mathe fehlt ihnen da jemand, der das alles kleinschrittig mit ihnen durchkaut und ihnen ständig immer wieder Mut macht. Das geht digital gar nicht. Da fehlt so viel persönliche Zuwendung.


    In Englisch geht es aktuell noch besser. Aber es fehlt jegliches Kommunikationstraining. Da meine Teenies auch noch hörgeschädigt sind, ist selbst Videotelefonie schwierig, weil die Tonqualität oft zu schlecht ist.


    Ich fürchte daher, dass schwache Schüler keine Wahl haben werden, als das Schuljahr zu wiederholen...

    Danke für eure Hilfe gestern!


    Ich habe viele von euren Tipps und Ideen heute umgesetzt und es läuft viel viel besser.


    Und vor allem versuche ich sehr konsequent nicht mehr zu meckern, auch kleine Erfolge zu loben und einfach wegzuschauen oder wegzugehen, wenn ICH etwas nicht aushalten kann. Das half mir heute sehr.

    Danke Palim!


    Wir haben heute Abend im Bett miteinander gesprochen und wir sind beide sehr unglücklich gewesen.


    Einiges haben wir schon so umgesetzt, einiges habe ich mir vorgenommen.


    Ich habe vor 3,5 Jahren meine damaligen Fünftklässler fast 4 Wochen lang schreiben lassen. Seitdem geht das Abschreiben super zügig und ordentlich. Aber was haben sie damals geflucht... Er muss es einfach üben, da führt kein Weg daran vorbei. Auch die Heftführung ist noch stark verbesserungswürdig.


    Ich glaube aber, das Wichtigste ist, dass ich meinen persönlichen Anspruch an die Realität anpasse. Ich fühle mich extrem unter Druck, da ich selbst Lehrerin bin. Ich weiß gar nicht, warum mir das so wichtig ist, dass er alles ordentlich und vollständig hat, wenn die Schule wieder los geht. Ich sollte mal in mich gehen...

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