Beiträge von FLIXE

    Natürlich weiß ich auch, dass nicht jede Familie genügend Geld hat. Schließlich arbeite ich an einer Förderschule und da ist das Alltag.


    Was jeder Mensch für sich wichtig findet, ist doch aber wieder sehr individuell. Mir ist mein Musikinstrument sehr wichtig und dementsprechend ist es auch. Andere Menschen haben keinen Bezug zum Musizieren und würden niemals viel Geld für so etwas ausgeben. Da gibt es dann unendlich viele Beispiele.


    Dir reichen Familiengeräte. Bei mir ist das eben anders. Für mich sind diese Geräte auch Arbeitsgeräte und MICH würde es sehr stören, wenn ich mein Gerät gerade nicht nutzen könnte, weil jemand anderes aus der Familie es benutzt. Für meinen Sohn sind die Geräte momentan eben auch Arbeitsgeräte (zumindest am Vormittag). Und spätestens in der Pubertät bin ich mir sicher, dass ein Familiengerät zu größeren Kämpfen führen wird.


    Für UNS ist das gut so. Deine Prioritäten sind andere, aber das finde ich nicht traurig sondern völlig in Ordnung. Schwierig fände ich es nur, wenn ein Gerät sehr oft von einer Person alleine gebraucht würde (z.B. Schule oder Arbeit). Aber dann sollte eigentlich auch die Schule bzw. der Arbeitgeber die Ausstattung bereitstellen.

    @Lindbergh : Warum findest du das traurig?


    Bei uns gibt es jetzt nicht nur digitale Endgeräte zu Hause. Ich bin ausgebildete Musiklehrerin, also lernt mein Sohn ein Instrument und natürlich hat er da was Gescheites bekommen, weil es MIR auch wichtig war. Und so geht es mir auch beim Thema Computer. MIR ist es wichtig, also bekommt er da (in meinen Augen) gescheite Sachen.


    Die logische Folge: Er kann nicht nur auf Tablets herumwischen, sondern auch grundlegend mit Windows umgehen (Dateien abspeichern und wiederfinden, kleine Texte in Word schreiben, Computerspiele und gesichertes Internet nutzen). Ich bin beeindruckt, wie gut er mit dem digitalen Angebot seiner Schule zurecht kommt. Ich muss da nichts mehr helfen.


    Und um der Kritik vorzukommen - wir haben auch Bücher und viele andere Spielsachen die er und wir ausgiebig neben dem Digitalen nutzen.

    Ich glaube, das ist in technikaffinen Familien mit normalem Gehalt nicht so selten.


    Auch ich selbst bin extrem technikaffin. Sowohl Sohn (8) als auch ich haben jeweils ein Tablet und einen Laptop. Er ist halt etwas einfacher ausgestattet als ich.


    Wenn ich aber ehrlich bin, überlege ich seit der zweiten Schulschließung und der Anschaffung meines neuen IPad Pros sehr oft, ob ich ihm nicht auch das kleine IPad anschaffen soll, weil es sich darauf so schön arbeiten lässt und wir dann endlich die Familienfreigabe nutzen könnten (derzeit hat er ein einfaches Samsung).


    Das Argument des Verwöhnens ist das einzige was mich derzeit noch davon abhält. Aber die nerdige Mama fände das schon toll...


    P.S.: In meiner Familie hatte schon Mitte der Neunzigerjahre jeder seinen eigenen PC und da war der Familiencomputer bestimmt noch häufiger als heute. Da ich so aufgewachsen bin, ist das für mich relativ normal. In anderen Familien ist es aber dann anders.

    Mein Highlight gab es am Montag bei meinem Sohn 3. Klasse.


    Eine Videokonferenz über SDUI war für 14:00 ausgemacht. Morgens ging nichts mehr bei SDUI und der Schulleiter=Mathelehrer verzweifelte.


    In seiner Verzweiflung ließ er alle Mütter über die Elternsprecherin und damit What’s App informieren, dass nun Jitis hermüsse. Um 14:00 ging dann alles wieder und die Kids saßen bei Jitsi 🙈. Sie haben es aber am Ende doch alle zusammen geschafft und hatten eine schöne Konferenz.


    Mein Sohn saß völlig professionell mit Headset und Tastatur vor einem IPad (immerhin das IPad und die Tastatur waren noch von mir, sein Tablet ist zu langsam) 😅. Muss wohl Eindruck gemacht haben, ich wurde schon vom Mathelehrer und einer Mutter darauf angesprochen 😊.


    Ich glaube mein Kind hat zu viele technische Möglichkeiten zu Hause... 😂.

    Ganz ehrlich? Meine Abschlussschüler arbeiten zu Hause enorm viel analog.


    Ich habe eine Art digitale Lerntheke zur Prüfungsvorbereitung erstellt. Manche Dinge können ausgedruckt und bearbeitet werden, andere Dinge können von PDF-Dokumenten direkt im Heft/auf Papier erledigt werden.


    Ich finde es sooo wichtig, dass mit der Hand geschrieben wird. Da merken sie sich viel mehr.


    Dazu gibt es dann noch diverse Online-Übungen und Apps zur Auflockerung.


    Ich habe im Moment das Gefühl, dass digital die eierlegende Wollmilchsau ist und Arbeitsblätter und Schulbücher das Werk des Teufels. Bis vor 10 Monaten hatte kein Schüler, kein Elternteil und kein Lehrer ein Problem mit Arbeitsblättern.

    Roswitha111 : DANKE DANKE DANKE für diesen tollen Tipp!!!


    Ich habe in einer Klasse ein nichtsprechendes Kind mit einer Körperbehinderung, dass nur sehr sehr langsam und schlecht lesbar schreiben kann. Ich schaffe es aber nicht, alle Arbeitsblätter digital zu adaptieren.


    Jetzt kann sie auch endlich Arbeitsblätter mit dem Laptop bearbeiten, denn das Programm gibt es wohl auch für Windows.

    Dafür gibt es keine Lösung. Das wird also immer wieder so passieren.


    Das hat dann zur Folge, dass an meiner Schule sogar kranke Lehrer wenigstens etwas Sinnvolles auf die Lernplattform stellen, egal wie schlecht es ihnen geht. Es gibt dann eben keinen Videounterricht oder individuelle Betreuung.


    Diesen Weg finde ich aber eigentlich auch nicht in Ordnung, denn krank ist krank.

    Mir war nicht klar, dass es um eine berufsbildende Schule geht und das „Kind“ schon so alt ist. Auch dass ihr ihn technisch gut versorgt habt.


    Hmm...aber ihr werdet es wahrscheinlich trotzdem machen müssen oder irgendeinen anderen Weg der Unterstützung finden müssen. Ich wüsste halt keinen plausiblen Grund, auch wenn es ätzend ist.

    Aus Sonderpädagogensicht muss ich wohl leider sagen, dass ihr den Postweg gehen müsst. Jedes Kind hat ein Anrecht auf Unterricht und Bildung.


    Und wieder mal sehen wir den Segen der Inklusion in ihrer derzeitigen Ausführung.


    Wenn das irgendwo rauskommt, dass ich euch „die zusätzliche Arbeit ersparen“ wolltet, gibt es mit Sicherheit ein dickes Ende. Was sagt denn die Schulleitung dazu? Gibt es eine verantwortliche Förderschullehrkraft, die euch unterstützen könnte?


    Was würdet ihr in einem Fall machen, in dem ein Schüler keine digitalen Möglichkeiten (Endgerät, WLAN, Netzausbau) hätte? Dann wärt ihr ebenso verpflichtet, diesem Schüler Offline-Lernmaterialien zur Verfügung zu stellen.


    Das Inklusionskind kann für die Situation eben leider als letztes etwas.

    Ich habe die letzte Online-Stunde vor den Weihnachtsferien bewusst vom Sofa aus unterrichtet (das konnte man sehen).


    Seit Jahren erzähle ich meinen Teenies, dass es mein Traum ist, vom Sofa aus in die Schule geschaltet zu werden. Jetzt hat es fast geklappt. Wir haben alle gelacht, Tee getrunken und hatten eine gute Zeit zusammen.

    Das mache ich auch. Leider gibt es noch einen Altbestand ...

    Ich bin noch eine junge Lehrerin 😊. Mein Altbestand ist daher recht klein.


    Und ansonsten... Siehe oben meinen Beitrag zum Thema zerschneiden von Kopiervorlagen. Als Lehrer steht man doch eh immer mit einem Bein im Knast.

    Richtig.


    Ich kaufe mittlerweile alle Kopiervorlagen nur noch digital. Damit schlage ich viele Fliegen mit einer Klappe.


    Ich brauche weniger Platz zu Hause und habe meine Materialien gesichert in einer Cloud immer dabei.


    Ich darf sie digital und analog benutzen und muss nichts mehr mühsam einscannen.


    Sie sind meist ein paar Euro günstiger.


    Warum also noch Papier kaufen?

    Danke.


    Kurze Rückfrage: Die Erklärvideos werden dann direkt auf padlet hochgeladen? Oder wo stehen die?


    Zu den Arbeitsblättern. Das geht dann ja nur für eigene Blätter. Ich habe jetzt viel von Verlagen. Da werde ich das ja wegen des Urheberrechts nicht dürfen oder?

    Das ist tatsächlich ein bisschen tricky.


    2005 wurde sich mit den Verlagen geeinigt, dass digitale Unterrichtsmaterialien auch digital weitergegeben werden dürfen. Bei Google findet man die damalige Entscheidung.


    Die Gefahr der großflächigen Vervielfältigung habe es ja auch bei analogem Material schon immer gegeben.

    Die Verteilung muss jedoch gruppenintern (also passwortgeschützt für die eigene Klasse oder per E-Mail) geschehen.


    Leider dürfen analoge Kopiervorlagen nicht digital weitergegeben werden... Aber wir dürfen ja auch keine Kopiervorlagen zerschneiden (analog oder digital) und neu zusammenfügen... An dieser Stelle muss das dann jede für sich selbst entscheiden.

    Mal schauen was passiert, wenn das Volk einmal im Jahr an Weihnachten in Massen in die Kirche rennt, weil man das eben so macht und das dazu gehört. In der Kirche wird dann laut gesungen und sich beim Rausdrängeln Frohe Weihnachten inkl. Umarmung gewünscht.

    Ich werde meinem Sohn definitiv die Treffen mit seinem besten Freund weiterhin ermöglichen. Sie besuchen vormittags die gleiche Klasse.


    Die Grundschulkinder halten sich oft am besten an die Regeln und müssen mit am meisten verzichten (je nach Eltern).

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