Beiträge von Jule13

    Wie hoch die Arbeitszeit ist, hängt auch von der Schulform ab.
    An Gesamtschulen sind die Arbeitszeiten deutlich höher als an Gymnasien. (Und das sage ich als jemand, der an beiden Schulformen gearbeitet hat.)

    Ich benutze Kreidehalter. So kann ich die Kreide einfach im Mäppchen verstauen wie einen normalen Stift.
    Bei uns gibt es aber einige Tafeln, auf denen die Kreide im Kreidehalter - warum, habe ich bisher nicht herausfinden können - fürchterlich quietscht. Da muss ich sie notgedrungen auspacken und ohne Halter benutzen.


    Flüssigkreide ist mir zu teuer. Das sehe ich nicht ein. Kreide ist das einzige Arbeitsmaterial, das mir die Schule unentgeltlich zur Verfügung stellt. Da benutze ich sie auch.

    Der Threadverlauf zeigt mal wieder die Misere, in der sich Frauen mit Doppelbelastung befinden:
    Sie sollen (gefälligst!) arbeiten gehen und am Arbeitsplatz möglichst voll einsatzfähig sein und das Kind hinten anstellen. Wenn sie diese Erwartung erfüllen, stehen sie aber als Rabenmütter da.


    Und dann gibt es auch noch diese Exemplare von Ehemännern, die der Meinung sind, sie könnten sich aufführen wie Alleinverdiener. (Wenn ich so ein Exemplar hätte, würde ich meinen Job umgehend kündigen. Fährt das Männlein dann halt Fiat und nicht nicht BMW.)


    Sorry fürs Stänkern, aber das stinkt mir schon lange gewaltig.

    Geht mir genauso. Ich gebe meine private Nummer nicht heraus, weil ich meine Familie nicht zu meinem Sekretariat machen will. Dadurch würde mein Mann, der mehr zu Hause ist als ich, alle Anrufe annehmen müssen. Es dauerte keine drei Wochen, dann würde er die Scheidung einreichen. Zudem haben meine Kinder ein echtes Talent, immer dann zu lärmen oder uuuunbedingt etwas von mir zu wollen, wenn ich zufällig gerade telefoniere ...
    Ich bin sehr gut per Mail erreichbar und rufe zurück, sobald ich kann, meist noch am selben Tag und gerne auch am Abend.
    Eine Rufnummernunterdrückung habe ich nicht, gehe aber davon aus, dass auch weiterhin niemand ohne mein Einverständnis meine Privatnummer herausschreibt und mich anruft.

    Mir sind die Fragen zu pauschal. Es gibt nicht "die Kinder mit Förderbedarf", für die man eine pauschale Antwort geben kann, nicht einmal für Kinder desselben Förderschwerpunktes.

    Je nach schulischer Infrastruktur ist das auch gar nicht so ohne Weiteres möglich. Da die meisten Real- und Hauptschulen derzeit in Gesamtschulen umgewandelt werden, die ja per se geschlossene Systeme sind, wird es für Gymnasien zunehmend schwieriger, einmal aufgenommene Schüler wieder loszuwerden.


    Im Übrigen typisch für Grundschullehrkräfte: Die empfehlen für alle möglichen "schwierigen" Kinder die Gesamtschule.
    Liebe Grundschullehrkräfte: Auch an Gesamtschulen sind die Kapazitäten für Schüler mit besonderem Förder- und Zuwendungsbedarf begrenzt! Ihr macht uns auf Dauer kaputt!


    Auch die Gymnasien müssen sich mit Inklusion beschäftigen!

    Habt Ihr Freiarbeitsstunden o.ä.? In einem solchen Rahmen lässt sich sehr gut differenzieren.


    @Sommertraum
    Die Schulformempfehlung, die ein Schüler mit 9 oder 10 Jahren bekommt, sagt wenig darüber aus, ob er dazu in der Lage sein wird, Abitur zu machen oder nicht. An meiner Gesamtschule werden annähernd zu gleichen Anteilen Schüler mit allen Empfehlungen aufgenommen. Durchschnittlich 2/3 eines Jahrgangs geht in die gymnasiale Oberstufe. Darunter sind regelmäßig auch Schüler, die mit einer Hauptschulempfehlung zu uns gekommen sind.

    Gerade im Fremdsprachenunterricht kommt man ohne Buch doch gar nicht aus. Ich finde es immer sehr aufwändig, Material zu erstellen, das genau zu der betreffenden Grammatik passt und keine bzw. nicht zu viele Vokabeln enthält, die den Schülern noch nicht bekannt sind.

    Sind wir doch mal ehrlich, die gesamten Stundentafeln sind nicht mehr zeitgemäß. Die Schüler müssten viel mehr Stunden in Technik, Medien und Informatik unterrichtet werden. Die Bedeutung dieser Fächer ist für den Alltag und für nahezu jeden (!) Beruf wichtig.
    Woher diese Stunden nehmen? Vermutlich trete ich einen shitstorm los, aber es wäre absolut sinnvoll und angebracht die Stundentafeln zu kürzen bei Fächern wie Religion, Geschichte, Latein oder Deutsch, die überproportional (im Verhältnis zu ihrer Bedeutung) in den Stundentafeln vertreten sind, was sicherlich historisch bedingt ist. Aber dies ist eben nicht mehr zeitgemäß. Man sollte an höherer Stelle mal arg darüber nachdenken, ob man sich gesamtwirtschaftlich gesehen noch leisten kann so viele Stunden Literatur und, etwas flappsig ausgedrückt, tote oder zum Teil für internationale Forschung und Wirtschaft relativ unwichtige (Französisch?!) Sprachen zu unterrichten.
    Mir ist klar, dass dies auch zur Allgemeinbildung gehört und man es nicht ganz streichen sollte, aber der prozentuale Anteil an der Stundentafel ist einfach viel, viel zu hoch. Es werden an der Schule in zig Sprachen Gedichte interpretiert, aber für Dinge, mit denen man später den Wohlstand Deutschlands sicher könnte, nämlich durch Innovation im MINT-Bereich, bleiben oft nur wenige Stunden.
    Wenn ich das bei uns sehe, da wird Deutsch als Hauptfach auf die frühen produktiven Morgenstunden gelegt, damit die SuS ausgeschlafen einen gallery walk zu Gedichten machen können, aber Chemie, Physik und Informatik findet am Nachmittag statt, wo sich keiner mehr konzentrieren kann. Ist ja klar, denn es sind ja keine Hauptfächer. Dass diese Fächer es aber sind, ohne die wir nicht ein technisches Gerät hätten, und die uns international eventuell konkurrenzfähig machen könnten, ist ja egal.


    Genau. Was die Wirtschaft wirklich braucht, sind Technokraten und Fabriksoldaten, die fabrizieren und entwickeln. Kompetenzen wie kritisches Denken, Argumentationsfähigkeit, Lesekompetenz sind dabei nur hinderlich. Wo kämen wir auch dahin, wenn jeder den Inhalt seines Arbeitsvertrages verstehen oder - schlimmer noch - kritisch hinterfragen, oder die ethisch-gesellschaftliche Tragweite seiner Erfindungen erkennen könnte?
    Sie bestellen - wir liefern. Mitarbeiter aus dem Katalog. Brave new world.

    das britische curriculm weiter oben ist gold. wenn wir sowas in unseren grundschulen implementieren könnten... grundverständnis für programmieren ist ein herrschaftswissen des 21. jahrhunderts.


    Solange ich Schüler aus der Grundschule übernehme, die weder in lesbarer Schrift noch in entzifferbarer Rechtschreibung schreiben, denke ich, dass die Grundschulen andere Baustellen bearbeiten sollten.
    (Und ich bin wirklich keine Technikfeindin!)

    Neben allem, was hier schon geschrieben wurde, möchte ich noch einmal auf diesen Satz eingehen:

    Hallo an alle :)
    Ich studiere momentan im 3. Semester Geschichte und Philosophie und überlege, da ich nicht genau weiß was ich hinterher beruflich machen soll, auf Lehramt Geschichte/Ethik oder Englisch zu wechseln.


    Diese Motivation für die Entscheidung, Lehrer zu werden, birgt ein nicht unerhebliches Risiko für einen berufsbedingten Burnout.
    Entweder man möchte mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, dann studiert man auf Lehramt, oder nicht, dann entscheidet man sich für einen anderen Studiengang.
    Der Job ist stressig. Als wie belastend man den Stress empfindet, hängt zu einem nicht unerheblichen Teil davon ab, ob man die Tätigkeit und die Menschen, mit denen man zu tun hat, grundsätzlich mag.


    wenn dir das alles zuviel stress ist (ist okay, der job ist ja nun nicht ohne): such dir ein gemütliches landgymnasium und werde da alt, und lass dich aktuell krankschreiben. das alles ist nicht einfach, aber man kann das lernen, wenn man es lernen will.


    Ich hatte so eine Klasse auch einmal an einem Landgymnasium. Auch ich war davon ziemlich überrumpelt und hatte dagegen erst einmal kein Rezept. (Ich kam von so einem Landgymnasium, das kecks meint. :rofl: )
    Ich war nur ein halbes Jahr dort, aber da habe ich schon ordentlich geschwitzt, um mit der Klasse fertig zu werden. Auch ich hatte dort kaum Rückhalt im Kollegium, das dafür eben auch kein Rezept hatte.


    Jetzt bin ich an einer Schule, die mehrere solcher Klassen hat und jede Menge Kinder mit richtig großen Problemen und empfinde das gar nicht als so stressig. - Weil es Konzepte gibt, weil wir viele Föderschulkollegen haben, die noch einmal wieder ganz andere Tipps geben können, weil wir einen Schulpsychologen haben und Sozialarbeiter und - nicht zuletzt - weil die Kollegen zusammenhalten und jederzeit ansprechbar sind, wir uns im Team absprechen und weil unsere Schulleitung gut und umsichtig auf Probleme reagiert.

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