Beiträge von Stille Mitleserin

    Bevor du dir eine so harte Zeit antust - hast du schon einmal geprüft, ob du mit deiner jetzigen Qualifikation nicht direkt/mit deutlich geringerem Aufwand an den (beruflichen) Schulen tätig werden kannst?

    ich kenne mich in deinem Bundesland nicht aus, weiß nur, dass bei uns in baWü immer wieder Handwerker/Meister und Fachpraktiker angestellt werden. Die verdienen dann zwar weniger, weil das Studium fehlt, aber geben Fachunterricht und verdienen weiter.
    Oder gibt es die Möglichkeit zu einem Direkteinstieg nach dem Studium ohne Ref? Das geht dann schneller - damit die Durststrecke bald vorbei ist.

    Kommt das für dich in Frage und hast du das schon überprüft?

    Liebe Grüße

    Mitleserin

    wenn das Kollegium groß genug ist? Alle in einen Ort und dann kann man sich was aussuchen.
    Eine Gruppe geht klettern/wandern, eine auf Stadtführung/Betriebsbesichtigung, die dritte macht was Kulturelles (Weinberg oder so...) und am späten Nachmittag treffen sich alle zum gemeinsamen Essen.

    So wäre für jeden was dabei, geht aber erst ab einer Göße von 50 LP aufwärts.

    mochte ich Kinder noch....

    mal ernsthaft: Kinder sind nicht nur süß, lieb, schmusig oder verbessern das Leben. Und oft habe ich als berufstätige Mutter (mit engagiertem Vater!) das Gefühl, ich bin
    hauptsächlich Dienstleisterin für meine Männer.
    Ja, es gibt auch nette Momente. Ja, manchmal macht mir Familie auch Spaß.
    Aber ich kann nicht behaupten, dass meine Kinder mein Leben erst lebenswert gemacht haben. Zumindest war ich vorher ausgeschlafener!

    Verzeih, aber wenn mir jemand sagt, er lieeebe Kinder, werde ich misstrauisch. Ich halte das auch nicht für eine gute Ausgangsbasis für den Berufswunsch Lehrkraft - die Enttäuschung wird unter
    Umständen sehr groß sein.Auch (Grund)Schulkinder können alles andere als lieb sein.
    Versteh mich nicht falsch - man sollte Kinder schon mögen als Lehrer. Aber leider gehört auch die professionelle Distanz dazu(eine Krankenschwester, die bei jedem schmerzpatienten mitheult wird wohl nicht glücklich).

    Mach doch erst mal dein Abi - für eine berufliche Entscheidung und eine Familie ist dann noch reichlich Zeit.

    Alles Gute

    Mitleserin

    Liebe Klamiadora,

    ich habe in solch einem Fall gute Erfahrungen damit gemacht, dass der Schüler zunächst seine Aufsätze aufgenommen (gibt es als kostenlose app fürs Handy oder wahlweise mit dem alten Aufnahmegerät) und dann abgetippt hat.
    Das funktioniert aber nur, wenn solche Fehler in der gesprochenen Sprache nicht auftreten.

    es hat in der Klasse gut geklappt, noch besser zu Hause und ich habe nach und nach eine Verbesserung in den Klassenarbeiten gesehen.
    Was auch hilft ist die intensive Aufsatzkorrektur: Aufsatz mit Fehlern abtippen und einem Familienmitglied langsam und laut (eventuell mehrfach) vorlesen, dabei soll der Schüler immer farbig anstreichen, was ihm beim Lesen falsch vorkommt.
    Und dann natürlich das Ganze verbessern, manchmal auch in mehreren Stufen.

    Ist mühselig, hilft aber.
    Zusätzlich entsprechende Übungen zu machen ist natürlich auch eine gute Unterstützung.

    LG

    StiMi

    aber ist die ehrlich?

    Für mich macht es einen großen Unterschied, ob ich oft an einem Ort bin oder sporadisch (Wohnung der Eltern als Jugendliche und heute, die wohnung ist dieselbe, aber heute bin ich Gast dort)
    für mich macht es auch einen Unterschied, ob ich z.B. das Vereinsleben aktiv mitgestalte und viel Zeit aufwende oder ob ich nur ein ganz kleienes Licht bin.

    Du willst mir allen Ernstes erzählen, dass du dich heute noch so durch das Schulhaus bewegst wie an deinem ersten Arbeitstag?
    Und im Schützenverein verhältst du dich heute genau so vorsichtig wie beim ersten Schussversuch?

    wenn du das "zu hause" auf die Goldwaage legen möchtest, kannst du das gerne tun.


    Und ja, ich warte auf den Tag, an dem die erste Mutter die Klassenaufsicht übernimmt, weil keine Krankheitsvertretung da ist...

    die Eltern machen auch viel für glitzernde Kinderaugen - nicht nur für die der eigenen Kinder.

    es geht nicht darum, was ich mir wünsche oder ob ich mir das wünsche - es ist ja bereits Fakt.

    das Thema war aber: Hat sich die Haltung der Eltern zur Schule durch ihre intensive Einbindung verändert?
    Ich sage ja, das hat sie.
    Und zwar dahingehend, dass die Eltern den Ort Schule als Spielwiese betrachten, denn, wie du, Meike, es so treffend bemerkst:

    Ohne Eltern geht heute keine Schule mehr!
    und daraus ergibt sich eine ganz andere Rolle. (und Anspruchshaltung)

    was ich beschrieben habe weit über eine normale Elternmitarbeit hinausgeht. Oder wo malst du die Räume an außer bei dir zu Hause?

    Die Felder der Mitarbeit sind sehr vielfältig und gehen heute auch weit in den pädagogischen Bereich hinein, z.B. übernehmen bei uns Mütter die Hausaufgabenbetreuung und beraten dann beim Sprechtag auch die Eltern.
    Es gibt Ehrenamtliche, die Förderunterricht durchführen oder Musik/Chor/Lesekurs gestalten.
    Bei uns geben die Ehrenamtlichen das Mittagessen aus.
    Im Nachbarort übernehmen Ehrenamtliche die Nachmittagsbetreuung.
    Ich kann die Liste auch noch fortsetzen oder reicht es?

    dann eben direkt:

    Wir Lehrer brauchen/fordern oft/ständig die Hilfe und Unterstützung der Eltern ein.
    Daher handelt es sich m.E. nicht um Helikoptereltern, die in dem Brief gemeint sind und von denen sich die SL/das Kollegium in S in der Arbeit behindert fühlt,
    sondern um Eltern, die jede Distanz zur Behörde Schule verloren haben
    und sich deshalb verhalten, als wären sie zu Hause.

    Die Institution Schule hat dieses Verhalten gefördert, darum sollte sich die Schule (also wir) nicht nur echauffieren, sondern darüber nachdenken, was wir ändern müssen.
    danke Nele , meiner Hose gehts bestens - was macht deine Leitung?

    mhhh ...
    vielleicht kommt euch mein activity-bashing offtopic vor.
    Soll es gar nicht sein - bleiben wir beim (sehr schönen) Beispiel Finanzamt:
    - ich musste noch nie das Büro anmalen
    - man will mich nur ein Mal im Jahr sehen
    - niemand hat bisher verlangt, dass ich auf Mitarbeiterfesten dabei bin oder Würstchen verkaufe
    - ich verkaufe Finanzdirektor Müller auch keine Kressebrötchen, damit er sich besser ernährt
    - ich muss ihn auch nicht zur Sporthalle chauffieren
    - ich habe Abstand zu den Räumlichkeiten
    - man gibt mir das Gefühl, dass die das auch ohne mich schaffen.

    Gruß
    StiMi

    Oder warum ist es so, dass ich ständig in den schulen meiner Kinder eingespannt werde?
    Fahrdienst zum Schwimmen (Weil zu wenig Lehrer da sind und der Bus zu teuer für den Schulträger ist), Klassenzimmer anmalen und verzieren, Adventskalender basteln, Lesepatenschaft, Gesundes Frühstück verkaufen , Klassenfest, Kuchenverkauf für die Klassenfahrtskasse (backen und verkkaufen), Plätzchen backen und basteln für den Weihnachtsmarkt.

    Darüber hinaus bringt jedes der beiden 2-3 mal wöchentlich einen Infozettel mit nach Hause plus das, was im Hausaufgabenheft steht - neben den normalen Schulterminen wie Winterfahrt, Theaterfahrt oder Ausflug, zu denen Elternbegleitung/tw. Fahrdienste verlangt werden bin ich auch noch damit beschäftigt, mit den Kindern Steine, Blätter, Kastanien, Blumen oder was auch immer zu sammmeln oder sie zumindest daran zu erinnern, dass es gesammelt werden muss. Jeder Zettl muss mit Abschnitt unterschrieben zurück, und das bitte gestern. geld wird eingesammelt, morgen brauchen wir die Stopfnadel und auch noch Wollreste.

    Nebenher bin ich mit materialnachschub (neue Hefte, Kleber, Stifte) beschäftigt und darüber hinaus gleiche ich per Nachhilfeunterricht die Defizite aus, die in der Grundschule zugunsten eines aktiven Unterrichts mit tollen Präsentationen entstehen und auf Kosten der Grundkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen gehen.

    Lasst mich doch in Ruhe, macht eure Schule allein!

    Da braucht ihr euch nicht zu wundern, wenn diese Eltern euch auch in die pädagogische Arbeit reinquatschen!

    Möööppp

    Da muss ich dir entschieden widersprechen.

    Wenn die Kinder aus Ländern kommen, in denen eine Frau traditionell nichts wert und per se unterlegen ist tun sich die Kinder/Jugendlichen nicht immer leicht damit - sie stehen in einem Autoritätskonflikt.
    Vater sagt, Frauen sind wertlos und haben einem Mann nichts zu sagen, Lehrerin fordert Respekt für Rolle und Person.

    Übrigens müssen das nicht mal unbedingt die türkischen Schülerinnen und Schüler sein, mir fällt auf die Schnelle ein Schüler aus Indien ein, der bei mir zwar eher still war, aber lange kein Verhältnis zu seinen weiblichen Lehrkräften aufbauen konnte.
    In einem langen persönlichen Gespräch am Schluss der Schulzeit wurde das aber erst geklärt.

    Übrigens bin ich wirklich froh, eine Frau zu sein. und ich bins auch gerne. Und ich will auch gar nicht darüber jammern.

    Aber das ist kein Garant dafür, dass die Schüler Lehrerinnen und Lehrer gleich behandeln.
    Oder haben dich schon mal Schüler im Unterricht fotografiert, weil sie ein Bild von dir und deiner Oberweite haben wollten?
    ich glaube, das passiert einfach eher weiblichen Lehrern

    gruß

    Lieber Trantor,

    dann bin ich entweder unfähiger oder ehrlicher als diese deine Kolleginnen.

    Ob ich eine Klasse im Griff habe sagt noch nichts darüber aus, wie viel Kraft mich dies kostet.
    Manchmal erleichtern Kleinigkeiten das Leben - und ein paar von meinen Kleinigkeiten habe ich genannt.

    Ich finde deinen Hinweis nicht hilfreich - mir sickert da auch etwas von "was ein echter Lehrer ist, der ist
    die geborene Autoritätsperson und hat seine Klasse immer im Griff, nur durch seine Persönlichkeit." entgegen.
    An dieses Märchen glaube ich nicht mehr.

    Das erschwert Kollegen, zuzugeben, dass es auch mal nicht klappt. Und sie Hilfe brauchen. Und nicht sofort komplett
    als Lehrer angezweifelt werden wollen/sollten.

    Gruß

    Berufsfachschulen 1Jahr (1 und 2-jährig)

    Ich verwende das:
    - wenn es mit der Disziplin gar nicht klappt
    - bei Methodenwechsel, wenn es definitiv zu laut wird ( in D und G sind die Mini-Diktate super, das sind dann Regeln oder Merksätze, meist natürlich mehr als 2)
    - mein Mentor hat das damals in der Ausbildung gemacht - und ich hab nicht gelaubt, dass Ruhe bringt. und ich fands auch lächerlich. Aber es klappt.
    - ganz ehrlich: Ich habe in der BS wieder Heftnoten eingeführt, weil ich es leid war, dass meine "Erwachsenen" weder Papier noch Stift dabei haben und keinen Ordner führen. Hatte ein wenig nettes Erlebnis zu einer Abschlussprüfung
    von wegen : Ich hatte das Zeug doch gar nicht. Hatte er wirklich nicht. Hat ja nie mitgeschrieben. Seitdem ist mir klar, dass ich auch bei den Großen in der Pflicht bin, sie zu erziehen.

    bei Klassen, die laufen brauche ich das nicht.
    Obwohl ich im WG in der E manchmal in Versuchung gerate ....

    schockiert dich das?
    Aber vielleicht hat man als Mann und als SL-Mitglied solche Disziplinprobleme von vorneherein nicht?
    Als mittelalte Frau mit Laberfächern und einem hohen Migrantenanteil in der Klasse hat man/ich die aber ganz schnell.
    Vielleicht liegt es aber auch an den Hörnern?

    Mitleserin

    Liebe/r Ketfesem,

    ich kann mir gut vorstellen, dass es dich Kraft kostet, wenn solche Zustände herrschen.

    Ich halte zwei Herangehensweisen für sinnvoll - aber das können natürlich nur Ferndiagnosen sein:

    1. Wenige klare Regeln einführen und die durchhalten - und sie tunlichst auch im Klassenzimmer "veröffentlichen" und mit der Klasse besprechen und am nächsten Elternabend den Eltern bekanntgeben.

    zum Beispiel:

    a) wer nicht pünktlich nach der Pause da ist bleibt auch draußen mit Info an die Eltern

    bei kleineren Kindern wahlweise Eintrag ins Klassenbuch, beim 3. Mal Nachsitzen und Info an die Eltern

    bei mir heißt das "nach mir kommt keiner".

    b) Jede Arbeitsphase im Heft/am Arbeitsplatz beginnt mit einem Minidiktat - meist nur 1-2 Sätze (altersangemessen). Wer die nicht vollständig hat bekommt natürlich eine schlechte Heftnote, logisch.

    Die SuS merken schnell, dass sie nicht mitkommen, wenn das Heft nicht aufgeschlagen vor Ihnen liegt und ich nehme da auch keine Rücksicht. So eine kleine Diktatphase (3-4 pro Stunde dürfen sein) bringt auch viel Ruhe in die Stunde, so dass man auch lautere Arbeitsphasen wagen kann. das ist übrigens auch ein gutes Beschleunigungstraining für langsame Schreiber.

    c) Ein klares und lautes Zeichen für Arbeitswechsel - nicht deine Stimme. Viele nehmen eine Klangschale, die ist mir aber zu leise und zu eso, ich habe eine Holzglocke, wie sie auch am Schlagzeug verwendet wird. Und die ist laut. Auf das Zeichen hin herrscht sofortige Ruhe (ich habe große Leute), du kannst das aber auch als Zeichen für das Minidiktat benutzen und auf die Kleinen anpassen.

    d) Nur einer spricht im Unterrichtsgespräch. Wer sich nicht daran hält, fliegt raus. Ohnen Ermahnung. Und ohne Diskussion. Bei mir den Rest der Stunde, du musst das wieder altersgemäß anpassen.

    es gibt natürlich noch viel mehr Möglichkeiten, ich denke, da werden auch noch viele kommen, aber ich würde auswählen und die Anzahl begrenzt halten.

    2. Weg:

    Wenn du schreibst, dass du eher Disziplinprobleme hast würde ich das einmal analysieren:

    1. Sieh dir deine Stunden an:

    - hast du klar getrennte Arbeitsphasen?

    - sind deine Arbeitsaufträge klar?

    - sind die Arbeitsaufträge schwer genug? dass die SuS deinen Unterricht nicht ernst nehmen kann daran liegen, dass sie das Gefühl haben, keine Leistung bringen zu müssen. (kann auch andere Gründe haben).

    - bist du stets konsequent?

    - redest du zu viel?

    - Wissen deine Schüler immer, was sie eigentlich tun sollen? Wenn nicht, woran liegt das?

    Es ist sehr schwer, dass allein zu analysieren - ich denke, da könnte kollegiales Feedback helfen. hast du jemand im Kollegium, von dem du viel hältst? Muss nicht die beste Freundin sein, muss nicht die gleichen Fächer haben, das kann sogar bremsen.

    Bitte doch, dich im Unterricht zu besuchen und gib ihr/ihm einen klaren Beobachtungsauftrag. Der sollte nicht allgemein sein, sondern ganz spezifisch (wie oben).

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man da viel erfährt, oft auch blinde Flecke, aber auch, woran es hapern könnte.

    dann hast du die Chance, dich zu verändern und damit deine Situation zu verbessern.


    Alles Gute


    mitleserin

    ich denke, dass

    ... was genau in den Stellenausschreibungen steht?

    Ich bin nicht in NRW zu Hause. Aber wenn wir ausschreiben, kommen auch Bewerbungen von Personen mit tw. anderen Fächerkombinationen etc.

    Wenn die Person gefällt, die Noten stimmen und wir überzeugt sind, dass die Kraft zu uns passt, nehmen wir auch Bewerber mit abweichendem Profil.

    Ich würde mich einfach bewerben und mir eventuell was Nettes überlegen z.B. Bekenntnis: "ökumenisch" oder "christlich".

    Oder einfach (auf Nachfrage) erklären, warum ein Protestant einem katholischen Haufen guttun würde. Ein wenig Chuzpe schadet nie.


    Mitleserin, die seit früher Jugend in beiden Kirchen arbeitet und immer wieder mal auf Akzeptanz stößt

    Hallo zusammen,

    vor ein paar Jahren hätte ich auch noch unterschrieben, dass, wenn sich ein Kind auffällig zeigt, das Problem erst einmal im Elternhaus zu suchen ist.

    Mittlerweile sehe ich das anders - Ich habe nämlich so ein Kind zu Hause. Ich versichere, dass wir den Knaben weder missbrauchen noch schlagen noch inkonsequent sind (wir versuchen es zumindest). Der ältere Bruder ist auch völlig "normal" und ein eher angepasster Knabe.

    Unser Junior ist dagegen ein ausgesprochen unangepasstes Kind - bei ganz normaler Intelligenz. Er testet die Autoritäten jeden Tag - egal, ob Eltern oder Lehrkraft, es könnte sich ja schließlich was geändert haben.

    Laut Psychologe ist der Knabe (also meiner) völlig normal - die Dame meinte, wir sollten weiter konsequent und vorbildhaft bleiben, aber ein schulisch vorbildliches Verhalten könne ich von zu Hause aus nicht erzwingen. Und da hat sie nicht unrecht - mein Arm ist nicht so lang, dass er in die Schule reicht. Ich sitze in der Schule auch nicht neben meinem Kind und kann ihn belehren - das müssen die Lehrkräfte schon selber erledigen, die natürlich von mir die Freiheit zu allen Maßnahmen bekommen haben, die sie für richtig halten. Und natürlich spreche ich mit meinem Kind über Auffälligkeiten im Verhalten und mache sehr deutlich, was mir missfällt. Und ich säusele auch nicht nur lieb mit meinen Kinderchen.Zuweilen gibt es auch Strafen (upps, Konsequenzen), die tunlichst etwas mit der Ursache zu tun haben. Wir befassen uns viel mit ihm, machen Sport, sind viel draußen, er auch allein oder mit Freunden, beschränken Fernseh- und Süßigkeitenkonsum, achten auf ausreichend Schlaf und Ruhe, gesunde Ernährung, übergeben ihm Aufgaben und Verantwortung, loben, schimpfen, wenn es nicht klappt, und und und.... Also das volle Programm.

    Natürlich werden manche Dinge auch besser, der unangepasste Grundcharakter meines Kindes ist aber immer noch da.

    Sicher bietet das jetzt keine Lösung für das Grundproblem und das es alle Arten von Eltern gibt ist mir aus Lehrersicht klar.

    Mir war nur wichtig, dass nicht immer das Elternhaus der Problemfaktor sein muss. Ich würde gern in der Haut meines Kindes stecken und agieren, aber das kann ich nicht.

    Ich bin nur seine Mutter.


    Gruß


    Mitleserin

    Liebe Seven,

    motorische Störungen können viele Ursachen haben -

    z.B. von außen nicht sichtbares Schielen, allg. Sehschwäche, Probleme in Zusammenarbeit von rechter und linker Gehirnhälfte oder eben (gar nicht so selten), wenn die Babyreflexe noch nicht verschwunden sind (Moro-reflex etc.).

    Es gibt Therapeuten für so etwas und man sollte sicher die Eltern mit ins Boot holen, wenn man die Diagnostik gemacht hat - aber bei solchen Kindern kann es wirklich Wunder wirken, in einer anderen als der sitzenden Position zu schreiben. Und ich habe erlebt, dass eine deutliche Änderung des Schreibtempos festzustellen war - bei der ersten Anwendung. Warum sollte das eine Strafe sein? Linkshänder schreiben mit links, Rechtshänder mit rechts, manche groß, manche klein und zierlich, manche im Sitzen und manche im Stehen ... ich könnte mir vorstellen, dass die Kinder so viel Individualität verstehen.

    Natürlich wird das Schreiben im Stehen (in der Regel) auf einige wenige Kinder beschränkt sein. Aber warum sollte die Klasse bei einem Laufdikatat nicht auch im Stehen/Knien schreiben?

    Liebe Grüße


    Mitleserin

    Hallo zusammen,

    ich denke, dass der erste Schritt gegen die Langsamkeit die Diagnose ist.

    Ein Kind schreibt langsam, weil

    - es schön schreiben soll/will

    - es Zeit schinden möchte

    - es langsam denkt/halblaut mitliest beim Schreiben

    - es eine motorische Schwäche hat

    da gibt es noch ein paar mehr Ursachen.

    Entsprechend sollte die "Beschleunigung" ausfallen:

    Einige schöne Ideen gegen Faulheit/Schönheit kamen schon,

    wenn das Kind nicht schneller kann oder ein motorisches Problem hat, kann es helfen,

    die Schreibhaltung zu ändern (Babyreflexe tw. nicht verschwunden, Zusammenhang mit Körperspannung etc.)

    So eine Änderung der Schreibhaltung tritt ein, wenn man ein kind z.B im Stehen/Knien/Liegen schreiben lässt. (Ich weiß, schwierig, aber es lohnt sich.)

    das geht natürlich nicht mit der ganzen Klasse!

    Viel Erfolg beim schneller werden, das mache ich noch mit meinen 18-jährigen...


    Gruß


    Mitleserin

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