Beiträge von Stille Mitleserin

    Hallo Wollsocken,

    zu Beginn waren die Maßnahmen gut, bei den ersten Fällen in Bayern.

    Seither sind die Maßnahmen aber eher undurchsichtig:

    Aus dem Urlaub in Südtirol Zurückgekehrte sind eine Woche lang zur Arbeit/Schule gegangen, um dann die Nachricht zu erhalten, man möge doch zu Hause bleiben. Eine Befragung der Südtirolurlauber findet nicht statt, es gibt keinen Testzwang.

    Ich weiß von drei Familien, die etwa eine Woche nach dem Südtirolurlaub erkältet sind, sich aber nicht testen lassen, weil es ja nur eine Erkältung ist. Familienmitglieder gehen weiter zur Arbeit, auch mit Halsschmerzen, ein Jugendlicher geht weiter zur Schule, weil er bald Abschlussprüfung hat und hustet fleißig.

    Insofern könnten diese Personen das Virus weiterverbreiten, wenn sie es haben,, was man nicht weiß und nie feststellen wird.

    Für mich ist das beileibe kein Containment.

    Ich wünsche mir keine Panik, aber die ersten Worte von Spahn sind auf fruchtbaren Boden gefallen: die Grippe ist schlimmer, es besteht keine Gefahr. Die Leute wollen keinen Ärger (Quarantäne, auf der Arbeit sagen müssen, dass man erkrankt ist).

    Zum Thema Corona in F und D:

    In Deutschland sind viele junge und gesunde Menschen in den letzten Wochen gereist, u.a. nach Südtirol oder Norditalien. Einige haben das Virus mitgebracht, sind aber nur leicht erkrankt. Die ältere Bevölkerung trifft es erst mit der Ansteckung hier zu Hause, insofern verzögert sich die Zahl der schweren Fälle. Da in D nicht besonders intensiv getestet wird, wissen wir die tatsächlichen Zahlen gar nicht. Zudem gibt es keinen Testzwang, viele meiner Schüler, die in Südtirol waren und nun erkältet sind, lassen sich nicht testen. Die Dunkelziffer kennen wir also gar nicht. Kekule sprach bei etwa 500 Erkrankten von Faktor 10, also von 5000 Erkrankten.

    In Italien wurden die Menschen in Norditalien "zu Hause" und nicht im Urlaub angesteckt, insofern trifft es die relativ überalterte Gesellschaft sehr hart. Nicht umsonst traf es zuerst eine Region, die auf dem Textilsektor Spitze ist und enge Kontakte nach China pflegt. Hier wird massiv getestet, insofern sind die Zahlen auch erschreckend.

    Da es bereits sehr frühe Fälle in Spanien gab, die erst spät entdeckt wurden, kann man davon ausgehen, dass das Virus auch in Frankreich zwei bis drei Wochen früher verbreitet wurde als hier in Deutschland. Die Franzosen fahren zum Skifahren eher nach Frankreich, auch dort wurde die gemischte Bevölkerung eher "zu Hause" getroffen. Das Gesundheitssystem im ländlichen F leidet unter zu wenigen Ärzten, was schon vor Corona ein Problem war. Wie durchdringend in F gestestet wird, kann ich nicht beurteilen.

    Schwere Fälle zeigen sich offenbar oft erst in der zweiten Krankheitswoche - wenn ich seit Fasching rechne, sind die Leute jetzt angesteckt, die ersten Krankheiten entwickeln sich gerade jetzt, mal sehen, wie die Lage in zwei Wochen ist.

    Das Nicht-Panisch-werden greift - ich weiß nur noch nicht, ob mir das so gut gefällt.

    Der Klassenkamerad meines Sohnes war mit seiner Familie beim Snowboarden in Südtirol. Als sie zurückkamen, haben sich die Jungs verabredet. Ich habe die Mutter getroffen und ein Schwätzchen gehalten, habe mich erkundigt, inwiefern Corona ein Thema in Südtirol war. Die Mum war ganz cool, meinte, alles werde überdramatisiert und das sei ja wie eine Grippe. Und Südtirol sei kein Krisengebiet. Ich sei wohl recht panisch.

    Jetzt ist der Knabe seit gestern krank mit Erkältungssymptomen und Fieber, aber ein Test wird nicht stattfinden. Er hat ja nur eine Erkältung.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass in Bawü die Schulen geschlossen werden. Das hätte man jetzt in dieser Woche machen müssen - ab der kommenden Woche beginnen die Fremdsprachenprüfungen fürs Abi, in der Woche vor Ostern startet der Abireigen mit Deutsch.

    Diese ganze Logistik kostet viel Mühe, das wird nie und nimmer verschoben! Never!

    Die Lage in anderen KMs kann ich nicht beurteilen.

    Ich verstehe nicht, warum nicht zumindest die Pflegeheime für Besucher geschlossen werden - wie auch bestimmte Stationen in den KH.

    Ich denke nicht, dass meine Kleinfamilie und ich in Gefahr sind, selbst wenn wir erkranken, ich fände es aber wirklich schrecklich, wenn ich für die Ansteckung von älteren oder vorerkrankten Familienmitgliedern verantwortlich wäre.

    Bei der letzten großen Grippewelle war das Pflegeheim, in dem meine Tante lebt, dicht, jetzt ist es das aber nicht. Ich werde nachfragen, warum.

    Hallo galileo,

    leider schreibst du nicht, in welchem BL du bist.

    Wie lange machst du den Job schon?

    Bei uns ist es so, dass wir nicht ein Leben lang an den Beförderungsjob gebunden sind, sondern diesen nach einer Zeit auch abgeben können. Bei uns rechnet man mit ca. 5 Jahren.

    Rede mit deinem ÖPR und dann rate ich dir, den Job bis Schuljahresende weiterzumachen (zähneknirschend, klar) und in der Zeit deine Kontakte zur Presse auszubauen - falls du Lust hast, weiterhin zu schreiben, dann eben für die Redaktionen gegen Geld (ne, reich wird man dabei nicht). Oder du bietest deine journalistischen Dienste bei der zuständigen Verwaltungsbehörde an - die suchen oft Leute für die Pressearbeit.

    Deiner Chefin teilst du demnächst schriftlich mit, dass du den Job abgeben möchtest, das sollte kein Problem sein.

    Außer mit ihr. Sie muss sich jemand neuen suchen oder selber schreiben - sie schafft das schon.

    Ui, Hessen, sorry, meine Lesekompetenz ist gerade leidend. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei euch so viel anders ist als in Bawü.

    Das ist der Bildungsplan

    https://www.ls-bw.de/site/pbs-bw-ne…sch_14_3898.pdf

    Da fehlen aber die Angaben zu den drei verpflichtenden Lektüren und zum Lyrikthema.

    Hier findest du weiteres Material

    https://www.schule-bw.de/faecher-und-sc…tsch/pruefungen

    Die Abiprüfungen findest du nicht im Netz, das Land verkauft sie an einen Verlag. Entweder du kaufst oder besorgst sie dir über die Schule.

    Hier findest du Fortbildungen, die meisten zu Abithemen finden aber vor dem Abitur statt.

    https://lfb.kultus-bw.de/Startseite

    Die Privatschulen nehmen am Prüfungsreigen teil - die Arbeiten deiner Schüler werden anonym an Zweitkorrektoren verschickt und dort korrigiert. Sollten mehr als 3 Punkte Unterschied dabei herauskommen, dann geht die Arbeit in die Drittkorrektur.

    Wenn du deine Schüler zu gut bepunktest, dann droht ihnen (und dir) eine zusätzliche mündliche Prüfung.

    Zur Abianmeldung wird für die schriftlichen Fächer aus den drei Halbjahren eine Anmeldenote gebildet. Sollte die Note im schriftlichen Abi 3 Punkte oder mehr darunter liegen, dann gehen deine Schüler zusätzlich zur Präsentationsprüfung in eine mündliche Abiturprüfung (Die Aufgaben bereitest du dann vor, der Prüfer begutachtet). Das bestimmt der Prüfungsvorsitzende, ist jemand vom Regierungspräsidium (an Privatschulen, sonst SL oder AL). Und bei beruflichen Privatgymnasien schauen die verdammt genau hin.

    Wie man die Arbeiten korrigiert und welche Leistungen erwartbar sind lernt man in den Fortbildungen (und im Ref). Ich glaube, ich schrieb schon davon. Im Netz wirst du dazu kaum etwas finden und die Lösungen im Abi geben das auch nicht her. Die guten Fortbildner hüten Schüleraufsätze wie Schätzlein. Du musst dich um Fortbildungen bemühen, ich bleibe dabei. Oder an einem bereitwilligen BG hospitieren.

    Ich empfinde diesen thread definitiv nicht als pansich oder panikschürend.

    Es geht darum, zu überlegen, was man tun kann.

    Da wir unter besonderen Bedingungen in engem Kontakt mit Menschen arbeiten, finde ich es völlig normal, sich darüber auszutauschen, wie Hygiene in der Schule funktionieren kann. Ich finde es auch ganz normal, sich Vorräte zuzulegen, die eigentlich jeder Haushalt immer vorhalten sollte, nicht nur die Prepper, auf die wir so gerne herabsehen.

    Auch ich sehe bei den Empfehlungen des RKI Probleme, aber an anderer Stelle: Angehörige sollen helfen. Na prima. Und wenn man keine hat? Oder niemand, der in der Nähe wohnt? Unsere Nachbarschaft besteht aus hauptsächlich älteren Herrschaften, viele alleinstehend, die Kinder leben jwd. Insgesamt haben wir an die 60% Singlehaushalte in Deutschland. Man kann nur hoffen, dass sich da immer Freunde finden, die nach den Leuten sehen, wenn diese in Quarantäne sind. Das halte ich nach den xenophoben Aktionen ggü. asiatisch aussehenden Personen in der Öffentlichkeit aber für unwahrscheinlich - so altruistisch sind wir dann doch nicht unterwegs.

    Eines möchte ich noch zu Bedenken geben: bisher sind die Fallzahlen recht gering, was gut ist. Allerdings hatten die meisten BL momentan Schulferien. Ich werde aufmerksam beobachten, wie sich die Fallzahlen verändern, wenn wir den Schulbetrieb wieder aufnehmen. Ich bleibe dabei: Wir sind ein riesiger Umschlagplatz für Viren und Bakterien in den Schulen.

    Keine Panik. Aber ich möchte bestmöglich vorbereitet und informiert sein.

    Hallo Zauberwald,

    wieso muss das Wasser warm sein? Ist zwar netter, aber die Seife wird ja auch bei kaltem Wasser wirksam, oder?

    Bei uns in den Läden war das Mehl fast ausverkauft und die Hygieneartikel sind ziemlich begehrt. Ansonsten haben wir aber alles bekommebn.

    Wir haben uns mit Wasser eingedeckt und ein paar Dosen mehr gekauft.

    Im Moment sind hier Ferien, bin gespannt, wie es nächste Woche anläuft. An der Schule haben wir fast 3000 Schüler, im Schulzentrum müssten es so um die 5000 sein (nie alle gleichzeitig da, logo), Lehrer im Zentrum haben wir um die 500. Ich muss also auch auf keine Großveranstaltung, weil ich die täglich habe. Und unsere Schüler sind mobil, viele waren beim Skifahren. Ich gehe nicht davon aus, dass niemand sich angesteckt hat. Pro Tag begegne ich an die 100 verschiedenen Personen recht nah, immer wieder auch wechselnd durch die Berufsschultage.

    Und diese Schüler sind wiederum in allen möglichen Branchen tätig, auch im Verkauf oder bei Dienstleistern, viele mit Kundenverkehr.

    Insofern: Wenn sich das Virus verbreitet werde ich ihm kaum entgehen können. Auch meine Kinder sind an großen Schulen, ähnliches Risiko.

    Wenn diesen Kelch, dann bitte mit milden Symptomen!

    Hallo Seph,

    1-2% sind keine geringe Mortalität.

    Masern haben eine eher geringe Mortalität von 0,1%, Pocken liegen bei 20%, da reden wir von einer sehr hohen Mortalität.

    Wenn wir mit einem 1% Sterblichkeit rechnen und einer Durchseuchung der deutschen Bevölkerung von 50% (was niedrig gegriffen ist, amerikanische Forscher gehen von bis zu 80% aus), dann reden wir bei 80 Mio Menschen insgesamt (es sind 83, ich bin aber nur Germanist) von vierhunderttausend Toten in diesem Land.

    Die Frage ist nur, in welchem Zeitraum - das kann sehr schnell im Laufe des Jahres gehen oder sich über mehrere Wellen über Jahre hinziehen - die Chance liegt dann in einem Impfstoff.

    Hoffen wir auf ein langsames Voranschreiten oder ein Ausbremsen der Verbreitung durch Quarantäneinseln etc. Die Chinesen haben gezeigt, wie das funktioniert, darum ist in China auch der Peak überschritten.

    Hallo Hannelotti,

    irr dich da mal nicht, die Schüler reden sehr viel über ihre Lehrer und wie die aussehen. Das bekommst du halt nicht mit.

    Bei uns am Mittagstisch ist das für meine beiden Söhne Thema und auch in den socialmediagruppen der Mitschüler, in die ich ab und zu mal hineinlinse.

    Gossip über Lehrer ist absolutes Hobby der Jugend, auch, was das Äußere und die Klamottage angeht. Die memes sprechen eine deutliche Sprache und die werden an der ganzen Schule geteilt.

    Übrigens auch schon an den Grundschulen.

    Der Vergleich mit der Grippe hinkt - Corona ist offenbar ansteckender und tödlicher als die Grippe. Und wer die (echte) Grippe einmal hatte, weiß, dass man nicht nach einer Woche wieder fröhlich herumhüpft.

    Außer den traditionellen Hygieneregeln scheint es keine Abhilfe zu geben und da die Inkubationszeit bei einem Erkrankten in Italien bei 27 Tagen lag, ist das Virus auch schon hier oder wird es sein, wenn viele Reisende aus den Faschingsferien zurückkehren.

    Und ich mache mir schon Gedanken um die Erkrankung - um meine Eltern, Freunde und Verwandte, Nachbarn und Schüler - gar nicht wenige haben Vorerkrankungen. Mich würde es sehr interessieren, wie denn die Pläne aussehen, um eben Ältere und Vorerkrankte zu schützen - Schließen insbesondere der Förderschulen? Quarantäne um Pflegeheime herum?

    Wo kann man so etwas nachlesen?

    Auf jeden Fall werde ich morgen Wasservorräte ergänzen und mir meine Dosensammlung mal zu Gemüte führen.

    Und meine Mom werde ich auch bitte, Vorräte anzulegen. Vorsichtshalber.

    Ich bleibe sogar dabei, dass es unverantwortlich ist, jemand ohne Erfahrung und bar aller Kenntnisse zu den Inhalten in eine Klasse 12 zu stecken. Selbst bei allergrößter Kompetenz durch das Studium - das ist der Horror für den Lehrer und letztlich auch für die Schüler.

    Jivatma, hier in Bawü darfst du als Lehrkraft an Privatschulen an den Fortbildungen der öffentlichen Schulen teilnehmen. Allerdings nur, wenn noch Restplätze frei sind, was gerade nicht so häufig vorkommt.

    Ich denke nicht, dass du jetzt schon teilnehmen darfst, sondern erst, wenn du tätig bist und ab Mai finden für die Oberstufe keine Fobis mehr statt, weil wir mitten im Abi stecken. Finde raus, ab wann du teilnhemen kannst. Ohne Fortbildungen halte ich das für unmöglich.

    Ein hartes Brot, als Direkteinsteiger in die 12 am BG zu gehen. Ziemlich unverantwortlich von der SL.

    In Bw sind derzeit die drei Lektüren Steppenwolf, Faust I und Der goldne Topf zu lesen - diese drei münden in eine recht ungewöhnliche Aufsatzform, den Werkvergleich mit Außentext.

    Diese Aufsatzform muss sukzessive aufgebaut werden, da sie recht komplex ist (und der Außentext das auch noch schwerer macht) - dazu brauchst du dringend eine Fobi.

    Daneben sind noch 4 andere Abiturthemen zu unterrichten - Texterörterung/Textanalyse, Lyrikinterpreation (idr Gedichtvergleich, hier sind wir gerade im Umbruch von der Naturlyrik zur Reiselyrik, es kommt darauf an, wann die Klasse Abi schreibt), Interpretation Kurzprosa, Essay.

    Die zwei Jahre reichen nicht für all das - normalerweise wird in 11 vorentlastet, z.B. Kurzprosa und strukturierte Textwiedergabe wird vorgezogen.

    Du musst rausfinden, was schon gemacht wurde.

    Beschäftige dich mit den Abiturprüfungen.

    Beschäftige dich mit Unterlagen von Fortbildungen, die die Kollegen dir geben können.

    Bitte um Schülerprobeaufsaätze bei den Kollegen.

    Hilfreich könnte die Seite von Klaus Schenk sein, der eine Abivorbereitung für BW anbietet - zumindest bekommst du einen ganz guten Eindruck. Googel mal.

    Ungewöhnlich sind die Aufsatzformen:

    - Werkvergleich mit Außentext

    - Texterörterung/Textanalyse (die gleiche Aufgabe nur unterschiedliche Struktur)

    - Essay (mit einem reflexiven Schwerpunkt)

    Prosa und Lyrik sind recht klassisch, das wirst du mitbringen. Dein Problem ist, dass du dich einarbeiten, aber gleichzeitig darauf achten musst, dass deine SuS die Aufsatzarten auch kennenlernen und von dir so korrigiert werden, dass das fürs Abi passt. Die Zweitkorrektoren sind idr nicht besonders entgegenkommend oder kompromissbereit.

    Viel Erfolg

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