Beiträge von nero81

    Es ist keine berufliche Fachrichtung, sondern ein allgemeinbildendes Fach. Es wäre auch an einem Studienseminar für Gymnasien und Gesamtschulen, weshalb ich mir bei der ersten Ausschreibung auch keine Chancen ausgerechnet habe, da ich seit einigen Jahren am BK bin.

    Also, einfach so ein Revisionsverfahren werde ich auf keinen Fall machen.

    Ich versuche aktuell noch für mich abzuwägen, ob ich den Schritt in Richtung Fachleitung überhaupt wagen soll. Bisher war meine Planung eher, dass ich mich im Schulbereich weiterentwickle. Sofern ich mich dazu entscheiden sollte, mich tatsächlich zu bewerben, werde ich auf jeden Fall vorab Kontakt mit der Seminarleitung aufnehmen.

    Die Anzahl der Termine am ZfsL sind insofern für mich interessant, da das Studienseminar ca. 50 km von meinem Wohnort entfernt liegt. Wobei mir bewusst ist, dass im Rahmen der UB so oder so einiges an Fahrerei auf mich zukommen würde.

    Danke, Bolzbold! Die Fortbildung kenne ich, käme aber zu spät.

    Mein plötzliches Interesse resultiert daraus, dass für mein "Lieblingsfach" in einem nicht so weit entfernten Studienseminar die Ausschreibung der Fachleiterstelle anscheinend leergelaufen ist. Sie ist nämlich innerhalb kürzester Zeit zum zweiten Mal ausgeschrieben.

    Ich suche jemanden, der an einem Studienseminar für Berufskollegs oder Gymnasien und Gesamtschulen in NRW arbeitet und ein wenig über den Arbeitsalltag als Fachleiter berichten kann. Vor allem welche Aufgaben anfallen, außer den bekannten Tätigkeiten, wie ggf. noch eigener Unterricht, UB, UPP, Seminarvorbereitung und -durchführung etc.

    Wie sehen die Anwesenheitszeiten im ZfsL unabhängig von den Seminartagen aus?

    Bei uns in NRW sind Philosophie sowie Wirtschaft und Politik in den Bildungsgängen des Bereichs Gesundheit und Soziales Nebenfächer, sprich es werden dort keine Klauusren geschrieben im Gegensatz zu Englisch.

    Zudem ist in NRW Sozialpädagogik im Bereich der Erzieherausbildung ein so dermaßen bedeutendes Mangelfach, dass die Kollegen kaum in anderen Bereichen eingesetzt werden.

    Von Englisch würde ich abraten, weil du dann eine Doppelkorrekturbelastung hast. Philosophie und Wirtschaft/Politik sind was die Arbeitsbelastung betrifft die bessere Wahl.

    Mit Sozialpädagogik hast du im Bereich der berufsbildenden Schulen den großen Vorteil, dass du in den angenehmeren Bildungsgängen, die Chili bereits aufgezählt hat, eingesetzt wirst.

    Typischer Arbeitsalltag sowohl Unterricht in den Lernfelden als auch Praxisbesuche in z. B. einer Kita. Bedeutet einerseits viel Abwechslung aber unter Umständen auch Fahrerei. Dies muss jeder sich selbst entscheiden, wie man das bewertet. An meiner Schule haben die Sozialpädagogikkehrer meist mindestens einen unterrichtsfreien Tag für die Praxisbesuche.

    In welchem Bundesland möchtest du denn unterrichten?

    Wie du bereits selbst konstatiert hast, ist Grundschule und Berufskolleg der größtmögliche Unterschied im Bereich Lehramt. Zur Orientierung würde ich dir auch auf jeden Fall Praktika an beiden Schulformen empfehlen.

    Praktikumsbesuche in der der Erzieherausbildung finden nicht in den Ferien statt. Und bezüglich Korrekturen solltest du kein zweites Korrekturfach neben Sozialpädagogik wählen. Was schwebt dir denn da vor?

    Ja, kann ich dir nur empfehlen. Ich fühle mich sehr wohl am BK und bin froh, nicht mehr die Pubertiere in der Sek I unterrichten zu müssen, auch wenn natürlich unsere SuS ihre Herausforderungen mit sich bringen.

    Kannst mich auch gerne bei Bedarf per PN kontaktieren.

    Chili mit Sowi und EW nimmt dich jedes BK mit dem Fachbereich Soziales mit Kusshand. Mit EW kannst du einen Zertifikatskurs für Sozialpädagogik machen, um auch in der Erzieherausbildung eingesetzt zu werden. Ansonsten werden EW-Lehrer aber auch für die Anlage C (FHR-Bildungsgänge) oder beispielsweise das Berufliche Gymnasium für Soziales gesucht.

    Du solltest, wie die Mitforisten bereits geschrieben haben, dir auf jeden Fall das System Schule einmal ansehen. Und dabei würde ich mir auf jeden Fall neben der Sek I auch einmal ein Berufskolleg ansehen. Wenn du ein bisschen über den Tellerrand schaust, können sich da nämlich ganz interessante Optionen ergeben, sofern du auch lieber mit älteren SuS arbeiten möchtest.
    Wenn du Lehramt für Gymnasien und Gesamtschulen studierst: Sozialwissenschaften, Geschichte und am besten noch ergänzt um ein Fach, z. B. Erziehungswissenschaften oder Philosophie bist du für ein BK durchaus interessant, weil sich aus Sozialwissenschaften am BK die Fächer Soziologie, VWL und Politik ableiten lassen. Erziehungswissenschaften ist absolutes Mangelfach an BKs und auch das Beifach Philosophie ist durchaus interessant, weil in den vollzeitschulischen Bildungsgängen eine Alternative für die Religionsabwähler angeboten werden soll.
    Zudem bietet z. B. die Uni Wuppertal interessante Optionen für ein Studium des Lehramts für Berufskollegs, u. a. die Kombinationsmöglichkeit Wirtschaftslehre/Politik mit praktischer Philosophie oder Sozialpädagogik/Erziehungswissenschaften

    nero81 : Na ja, "Kicker" oder "Sport-Bild" fallen ja nun auch nicht gerade unter "anspruchsvolle Zeitungsartikel"... ;) Da kannte ich auch einige SuS, die die regelmäßig gelesen haben; Fußballfans halt

    Ganz platt "Lesen bildet"! Natürlich sind das keine Feuilleton-Artikel, aber gleichwohl vermitteln sie ein Gefühl für Textkohärenz, präzisen Sprachgebrauch sowie eine korrekte Orthographie, Grammatik und Interpunktion. All das liefern TikTok-Videos oder Insta-Posts über Schlägereien, niedliche Katzenbabys oder Schminktipps in dieser Form nicht.
    Und ich bin niemand der die "Neuen Medien" per se verteufelt, sondern konsumiere selbst Podcasts, YouTube-Videos und Instagram-Posts, aber ich traue mich auch noch an das Lesen von Tageszeitungen und Bücher.
    Und ich sehe definitiv unsere Aufgabe darin, den SuS einen vernünftigen Umgang mit allen Formen von Medien zu "lehren". Aber alleine sind wir da als Lehrkräfte machtlos...

    Haben sich deine BK-SuS denn "früher" ernsthaft mit Literatur oder Zeitungsartikeln aus überregionalen Zeitungen auseinandergesetzt? Freiwillig? Also, die Anzahl meiner SuS, die das betraf, konnte und kann ich an einer Hand abzählen...

    Ich war vor der dem BK an einem Gymnasium, da sah die Welt zum Teil anders aus, ist aber auch schon bald 15 Jahre her ;)

    Aber es gab welche, die tatsächlich, und wenn es nur der Kicker oder die Sport-Bild war, mal in eine Zeitung mit längeren Texten hineingeschaut haben, auch in den FHR-Bildungsgängen des BKs. Aber das ist, wie gesagt, nicht der einzige Grund. Konsum und Ablenkung von Social Media-Inhalten jeglicher Form, die gelebte Drei-bis-Vier-Tage-Woche, falscher Umgang mit KI, fehlende Erziehung im Elternhaus etc. kommen noch hinzu.

    Beispielsweise haben wir in der FOS ein Jugendbuch gelesen, was üblicherweise an einem Gymnasium in der 7. oder 8. Klasse behandelt wird, darauf wurde sich im Bildungsgang geeinigt, bevor ich die Klasse übernommen habe. Dennoch war ein Großteil der da noch 15 SuS überfordert damit.

    Ich kann die Beobachtungen für die FHR-Bildungsgänge nur bestätigen. Einerseits die Gleit- und Teilzeit-Mentalität und andererseits die katastrophalen Leistungen im Fach Deutsch.
    Das diesjährige Schuljahr stellt dabei aber bei Weitem den absoluten Tiefpunkt dar. Aus zwei Unterstufenklassen der Höheren Handelsschule (ca. 50 SuS) wurden zu Beginn der Oberstufe eine Klasse, von diesen 50 Startern sind 19 zur Abschlussprüfung zugelassen worden, von denen wiederum 9 SuS eine mangelhafte oder ungenügende Leistung in der Abschlussprüfung Deutsch erreicht haben und lediglich zwei mit befriedigend bewertet werden konnten. Beim Aufgabenbereich textgebundene Erörterung sind die Prüflinge größtenteils nicht in der Lage eigene Argumente zu finden, geschweige denn adäquat zu formulieren.
    Zweites Beispiel Fachoberschule mit dem Schwerpunkt Gesundheit von 15 SuS der Oberstufe wurden nur 10 zur Abschlussprüfung zugelassen. Aber auch hier zwei Schülerinnen mit einer ungenügenden Leistung in Deutsch. Eine kam zu spät zur Abschlussprüfung wie auch jeden Montag im Unterricht und eine wurde in 3 von 4 Abschlussprüfungen bei einem Täuschungsversuch erwischt. Warum diese Schülerin nicht von der Abschlussprüfung ausgeschlossen wurde, frage ich mich immer noch...

    Das klingt mir zu sehr nach Gemauschel und das mag manches Mal auch so aussehen. Ich möchte aber noch einmal betonen, dass es einerseits keine generelle Unmöglichkeit ist, von extern zu kommen (da kenne ich inzwischen so einige Koordinatoren inklusive mir selbst) und dass es anderseits manchmal wirklich schlicht bereits besser geeignete Bewerber gibt und diese implizite Information durchaus auch dem Schutz des Interessenten dienen kann, sich ein aufwändiges Verfahren zu sparen, bei dem schon absehbar wäre, dass man mit den bisherigen Qualifikationen nicht optimal zur Stelle passt.

    Ich möchte auch nicht behaupten, dass es keine Möglichkeit gibt, als externer eine A15-Stelle im regulären Ausschreibeverfahren zu erhalten. Aber die Fälle sind leider doch eher selten, bei denen es ein nicht nur rechtlich, sondern auch wirklich praktisch offenes Verfahren gibt. Was sicherlich auch damit zusammenhängt, dass häufig die Aufgaben für längere Zeit von A14ern kommissarisch ausgeführt werden.

    Schiris Ausführung beschreibt genau das, was ich mit Mittel und Wegen meinte.

    Ich kann dich sehr gut verstehen, weil bei mir der Fall ähnlich liegt. Keine Chance auf eine A15-Stelle an der eigenen Schule und möchte mich auch gerne weiterentwickeln, weil ich mich sehr für die konzeptionelle Seite interessiere. Aber ich habe im Laufe des letzten Jahres bei drei Stellen an anderen Schulen, die Rückmeldung erhalten, externe Bewerbung nicht erwünscht.

    Das klingt für mich definitiv nach einem der Fälle, bei dem es einen internen Kandidaten gibt, der es werden soll. Und da die Noten in der Revision genau so wenig objektiv sind, wie unsere Schulnoten, gibt es da auch Mittel und Wege.

    Ich habe die Rückmeldung mittlerweile schon bezüglich mehrerer Stellen erhalten und werde immer demotivierter, da sich mir keine Entwicklungsperspektive bietet.

    Welcher Dezernent hat dir dies denn mitgeteilt, der deiner jetzigen Schule oder der Dezernent der Gesamtschule?

    Meine Erfahrung, die sich jedoch auf das BK bezieht, ist definitiv, dass auf viele Stellen externe Bewerbungen nicht erwünscht sind. Da es dennoch rechtlich möglich ist, wird dies aber nur durch die berühmte Blume ausgedrückt.

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