Beiträge von buno

    In BaWü ist im Lehrkräfte-ArbeitszeitVO §3 klar geregelt:
    (3) An Unterricht sind mindestens zu erteilen

    1. vom Schulleiter: vier Wochenstunden,

    2. vom ständigen Vertreter: acht Wochenstunden,

    3. von anderen mit Schulleitungsaufgaben betrauten

    Lehrkräften: 14 Wochenstunden.


    Abteilungsleiter also mindestens 14 Wochesstunden/25

    In Japan ist es wie gesagt gesellschaftlich geächtet und beschämend nichts zu können. In Deutschland ist man darauf stolz. Wer braucht schon Mathematik.

    Das erstaunt mich immer wieder. In meiner osteuropäischen Heimat hieß es: "Wer Mathe kann, kann alles". Und irgendwie stimmt das auch: Aus meiner Abiturklasse mit dem Profil Mathe-Physik sind ganz unterschiedliche Lebensläufe geworden: vom Weltspitzenathematiker über die Soziologin und Theterregisseur bis hin zur Philologieprofessorin. Auch viele Ingenieure und Wirtschaftswissenschaftler...


    Ich kämpfe auch oft mit diesen Vorurteilen gegenüber der Mathematik. Aber ich glaube, dass es auch viel an uns Lehrenden liegt und dass wir viel erreichen können. Meine ehemaligen Abiturientinnen, die unseren Zweig besuchen, weil sie möglichst wenig mit Mathematik zu tun haben wollen, studieren dann Chemie, Informatik, Maschinenbau oder auch Mathematik. Nicht die Mehrheit, aber man kann sicher etwas bewegen.

    Ich frage mich ernsthaft, ob diejenigen, die sich hier mit dem Bürgergeldempfänger vergleichen, tatsächlich Bekannte, Freunde oder Verwandte haben, die so leben, oder ob sie nur aufgrund der Zahlen und der immer wieder aufflammenden politischen Diskussion auf eine Welle aufspringen, aber keine reale Vorstellung von so etwas haben.


    Wer die Situation kennt, kann sich nicht ernsthaft mit Sozialhilfeempfängern vergleichen...

    Der Wiki-Artikel, den du verlinkst, sortiert nach Ausgaben gemessen am BIP. Zusammen mit den skandinavischen Ländern stehen da Länder zuoberst, die alles andere als berühmt für ein besonderes gutes Bildungssystem sind. So eindeutig ist da der Zusammenhang überhaupt nicht, soweit waren wir auch schon. Die Schweiz und Südkorea liegen mit jeweils 5 % in etwa der gleichen Grössenordnung wie Deutschland.

    In den skandinavischen Ländern sind die Lehrergehälter bei höherem BIP sogar niedriger als in Deutschland. Dafür geben die nordischen Länder viel Geld für die Infrastruktur aus: Schulen sind gut ausgestattet mit modernen eigenen Sporthallen, verschiedenen Werkstätten, Sport- und Musikangeboten, oft Ganztagsschule ab der Grundschule.


    Die PISA-Spitzenreiter Singapur und Japan geben nur 2,9 bzw. 3,5 Prozent ihres BIP für Bildung aus. Es sind also nicht nur die Bildungsausgaben und schon gar nicht die Lehrergehälter, die den Unterschied ausmachen.

    Ich fasse es kurz zusammen: BW hat die "schlechtesten" Zahlen für die Beamten mit 9,4% Steigerung für alle. Alle anderen Bundesländer (RLP und Thüringen werden sich anschließen) haben im Durchschnitt eine höhere Steigerung, also Richtung 10%. Hat jemand realistisch mit wesentlich besseren Zahlen gerechnet?


    Die Verschiebung um ein Jahr finde ich auch nicht lustig...

    Übel, wenn man bedenkt, dass gerade außerhalb der Schule der größte Teil des Beamtentums weit unter A14 liegt.

    Hier sieht man also, was genau herausgekommen ist...
    BW mit insgesamt 9,4% für alle ist also schlechter als der Tarifabschluss.
    Er gilt zwar erst in einem Jahr, ist aber im Vergleich zu anderen Tarifabschlüssen in der Industrie vertretbar.

    Der Staat gibt momentan viel Geld in allen Bereichen. Gerade die Ampel hat kein Problem mit zusätzlichen Ausgaben. Man kann ja ein Gesetz machen, dass die Lohnsteuer um 5% erhöht werden. Die Einnahmen können wir dann zur Bekämpfung der Rezession nehmen. Der Vorteil dabei wäre, dass sich jeder nach seiner Leistungsfähigkeit beteiligen würde. Der Bürgergeldempfänger zahlt nichts, der Einkommensmillionär viel. Gute Idee, oder?


    Aber warum sollen wir Lehrer für die Fehler der Regierungen bezahlen? Sind wir die Wohltäter der Nation? Wie können auch einfach die Abschlüsse der Lokführer immer für uns übernehmen. Würde mir vollkommen reichen...


    Ein anderer Punkt ist, dass wir einfach auch einen Personalmangel im öffentlichen Dienst haben. Und das auf allen Ebenen. Die Zahl der Bewerber, die sich mit glücklichen Kinderaugen bezahlen lassen, ist doch eher überschaubar. Solange man die Gehälter kürzt, gehen die Leute in die Wirtschaft.

    Was wir in der Schule tun, ist schwer messbar. Man kann die Arbeitszeit messen und vor einem Monat gab es eine Studie in BW: Lehrer arbeiten viel, aber das heißt nicht automatisch, dass wir (im Durchschnitt) auch gut arbeiten. Ich vermute, dass unsere "Produktivitätswerte" ähnlich sind wie in der produzierenden Industrie und im Dienstleistungsbereich. Und das ist im Moment nicht sehr berauschend. Es ist einfach zu sagen, es sind immer die Bedingungen, die Strukturen und die Politik schuld. Sind die Pisa-Ergebnisse nur systembedingt? Wenn es so einfach wäre, könnten andere Länder mit schlechteren Bedingungen, schlechterer Bezahlung usw. nicht besser abschneiden. Ich behaupte nicht, dass die Pisa-Studie oder irgendeine andere Studie die Arbeit, die wir leisten, richtig messen kann. Aber ich finde es auch nicht richtig, davon auszugehen, dass wir Lehrer perfekte oder zumindest überdurchschnittliche Arbeit leisten und keine Verantwortung tragen.

    Ich möchte noch eine weitere Überlegung anstellen: Inflationsausgleich ist gut und wünschenswert, aber ist er immer realistisch? Das Bildungssystem wird von der Industrie und dem Dienstleistungssektor finanziert. Wenn es einige Jahre kaum Wachstum oder sogar Rezession gibt, können dann die Gehälter in den sozialen Berufen weiter steigen? Wenn die Entscheidungsträger für öffentliche Gelder dem eine hohe Priorität einräumen, dann kann das funktionieren. Aber irgendwo fehlt das Geld...

    Wenn man vergleichen will, warum nicht mit Lehrern in anderen europäischen Ländern?

    https://de.euronews.com/next/2…elter-europa-im-vergleich


    Allerdings sind es "nur" die Brutto-Einstiegsgehälter und es gibt wenig Differenzierung: Interessanter wäre es, die Lehrergehälter mit den Durchschnittsgehältern zu vergleichen, die Gehaltsentwicklung mit einzubeziehen etc.

    Deutschland steht hier nicht schlecht da. Viele Länder, die insgesamt wohlhabender sind und höhere Durchschnittseinkommen haben, liegen deutlich hinter Deutschland.

    einige Überlegungen:

    - Wie du sagst, kennen die Schüler der Eingangsklasse lineare Funktionen (mit y=) und können mit m und b umgehen. Wäre es nicht sinnvoll, an dieses Vorwissen anzuknüpfen?

    - f(x) ist für viele schwierig. Das wird gerade erst eingeführt und sie sollen gleich mit f(x1+x2) umgehen. Meine Schülerinnen und Schüler haben auch nach 6 Wochen noch Schwierigkeiten mit f(x).

    - Der Schritt von A1 zu A2 ist zu steil, evtl. sind die SuS mit A2 und A3 überfordert. Die TG-Klasse ist evtl. stärker, meine SG-Schülerinnen wären hoffnungslos überfordert.

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