Beiträge von LucyDM

    Prinzipiell finde ich eine vielfältige Schullandschaft sehr sinnvoll. Und wenn man in einer Region nun 30% Katholiken, 20% Protestanten, 10% Muslime und 40% Atheisten hat, fände ich es nicht schlecht, wenn auch der Anteil der jeweiligen Bekenntnisschulen entsprechend gross wäre.


    Da würde ich jetzt gerne einmal fragen: Willst du dann auch, dass jede Glaubensgruppe sich entsprechend auf diese Schulen verteilt? Jeder ab in seine Nische? Und die bekenntnisfreien Schulen sind dann für Nichtgläubige und religiöse Randgruppen?


    Meinetwegen darf es gerne an den staatlichen Schulen vielfältige religiöse Angebote geben, die im Austausch miteinander stehen. Der Glaube spielt für einen nicht unerheblichen Teil der Gesellschaft eine gewichtige Rolle, die nicht einfach übergangen werden kann und sollte. Aber die Religionen sollten nicht das schulische Angebot bestimmen. Wer in der Schule Toleranz lehren und lernen möchte, muss auch die Vielfalt der Menschen kennen lernen.


    Außerdem: An einer Schule sollten doch in erster Linie offene, tolerante und vor allem "gute" Lehrer arbeiten. Diese Eigenschaften sind doch nicht konfessionsgebunden. Wenn an konfessionsgebundenen Schulen morgens das Vater Unser gesprochen wird - ja, wenn es denn in der Klasse sein muss, dann spricht man eben entweder mit (gemeinsames morgendliches Ritual) oder man schweigt. Ob nun als Schulkind oder Lehrkraft. Als Protestantin habe ich auch einige Monate während des Studiums an einer katholischen Schule verbracht, habe dort mitgemacht, wo es zu mir passte und mich dort zurückgezogen, wo es mir "zu viel" wurde. Ich bin immer wieder gerne dort gewesen und habe mit den Kindern gearbeitet. Sie hätten sich in meiner Anwesenheit auch nicht wohler gefühlt oder mehr gelernt, wenn ich konvertiert wäre ...


    Schulleitungen und / oder (insbesondere) Eltern mögen da anders denken, aber man Kinder tatsächlich auch konfessionsunabhängig fördern und in ihrer Entwicklung unterstützen. Hinsichtlich ihres Glaubens und der damit verbundenen Lebensführung nehmen sie das meiste doch sowieso außerhalb der Schule mit. Besondere Festtage kann an ansprechen, gemeinsam begehen usw., das ist ja eine Bereicherung für alle und sicherlich auch für viele interessant, denn hinter jedem Feiertag steckt eine Geschichte, die erzählenswert ist / sein kann. Für alle. Man kann ja voneinander lernen. Oder es lassen. Aber konfessionsgebundene Schulen nehmen auf Dauer die Chance des Austausches.


    Manchmal frage ich mich auch: Wir sprechen täglich von Inklusion, lösen auf Teufel komm raus Förderschulen auf und sorgen so für teils nicht mehr zu bewältigende Situationen an Schulen - aber an den konfessionsgebundenen Schulen geht das vorbei? Dort dürfen Nischen bestehen bleiben? Und was wäre dann eigentlich eine "inklusive Bekenntnisschule"? :D "Wir nehmen alle auf - wenn sie katholisch /protestantisch / muslimisch / ... sind!" :autsch:

    Ein richtiges Überspringen mit Klassenwechsel würde ich stark von der gesamten Entwicklung und dem Verhalten ausmachen.


    Ich habe in einer Klasse ein Kind, das eine Klasse übersprungen hat, weil es geistig durchaus in der Lage ist, im Stoff mitzuhalten. Allerdings ist das Kind in seinem ganzen Verhalten noch extrem kindlich, kindlicher sogar als viele andere Kinder in seinem Alter, und ist von den Anforderungen an sein Verhalten, z. B. auch die stärkere Selbstorganisation, total überfordert. Theoretisch muss man sich ständig neben das Kind stellen oder setzen, damit es sich so organisiert, dass es mitarbeiten kann. Macht man es nicht, kann es oft nicht richtig mitarbeiten, weil es gar nicht weiß, wo und was zu tun ist. Kümmert man sich drum, leidet nicht selten der Unterrichtsfluss, gerade in Besprechungsphasen, wenn die Kinder schon das anschließend zu bearbeitende Material bereithalten sollen ... Das Verhalten sticht sehr heraus und wird von den anderen Kindern teils auch noch spöttisch belächelt. Ob dem Kind da wirklich geholfen ist? Es macht zwar Fortschritte, aber wie oft muss ich hingehen, Heft aufschlagen, zeigen, daneben stehen, noch einmal erklären (lassen) - und wenn ich mich dann wieder den anderen Kindern zuwende, kommt am Ende kein Ergebnis bei rum. Das mag bei diesem Kind auch extrem sein, denn in anderen Klassen mit Kindern desselben Alters, habe ich dieses Problem in dem Ausmaße nicht, aber offensichtlich wird hier eben noch Entwicklungszeit benötigt.


    Daher und grundsätzlich würde ich daher eine verstärkte Binnendifferenzierung bevorzugen. Sei es, dass du Inhalte vorziehst oder anreicherst oder dem Kind regelmäßig Zeit gibst, selbstgewählte Aufgaben zu entwickeln und zu bearbeiten. Ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass ein Kind, das nur zeitweise in einer anderen Klasse unterrichtet wird, dann sowohl in der eigenen als auch der zusätzlichen Klasse eher an den Rand gerät.


    Und by the way ... Wir sind doch eh dazu angehalten, differenziert zu unterrichten, eine binnendifferenzierte Lösung sollte also vermutlich das bürokratisch am einfachsten zu lösende Modell sein?? :)


    Viel Erfolg und gute Nerven bei der Entscheidungsfindung! Ich hoffe, ihr findet eine gemeinsame Lösung, die vor allem auch für das Kind fruchtbar ist. Hoffentlich kriegst du die Eltern so ins Boot, dass du wirklich erst einmal in deiner Klasse versucht, dem Kind im besonderen Maße gerecht zu werden. So bleibt der soziale Rahmen, die wirkst aber auch dem Frust entgegen, der über Kurz oder Lang wegen Unterforderung eintreten wird. Schlimm wird es ja auch, wenn das Kind nun meint, Mathe sei ja so einfach, bis dann der Punkt kommt, wo es wirklich einmal sitzen und denken muss - und das quasi nie gelernt hat, weil Mathe es bisher nicht hinreichend herausgefordert hat. Das ist ja häufiger das Problem von Hochbegabten und Hochleistenden, denen zunächst alles "zufliegt"...


    Beantwortet zwar nicht die Frage des TE, aber: Nö, kein Widerspruch :D


    Allgemeine Kompetenzen sind in Mathematik Probleme mathematisch lösen, mathematisch modellieren, mathematische Darstellungen verwenden, mit symbolischen, formalen und technischen Elementen der Mathematik umgehen und mathematisch kommunizieren und argumentieren. Das sind alles Kompetenzen, die dann anhand konkreter Inhalte erworben werden sollen. Das sind die allgemeinen Kompetenzen in Mathematik und Physik, wie sie z. B. in den Bildungsstandards, Kerncurricula, Rahmenlehrplänen und wie sie nicht alle heißen aufgeführt werden und dann in Rastern in Stufen ausdifferenziert werden können.


    Hilft zwar dem TE nicht, aber das nur zur Klärung, was (vermutlich) gemeint / gesucht wird.

    Ja das weiß ich ja, dass da am Ende auch ein 2. Staatsexamen steht, aber meine Eltern haben die Befürchtung, dass die mich jetzt als BA/MA ansehen und ich so später keine Chance auf eine Beamtenstelle oder sowas habe und eventuell auch anders bezahlt werde.


    Hast du die Befürchtung, dass du mit einem BA/MA-Abschluss nicht verbeamtet werden kannst? Der Master wird (wie schon geschrieben) als gleichwertig zu dem 1. Staatsexamen angesehen, da sollte es keine Vor- und Nachteile geben. "Wir" BA-/MA-Absolventen können nach dem 2. StEx später (nach Widerruf und Probe) genauso auf Lebenszeit verbeamtet werden, wie die Absolventen mit dem ursprünglichen 1. StEx. Wie genau das mit der Laufbahn in RLP aussieht, weiß ich allerdings nicht, konkret kann ich nur für NDS sprechen.


    Wenn du weiterhin unsicher bist, könntest du natürlich bei der zuständigen Behörde noch einmal nachfragen, warum du anders zugeordnet wurdest. Nicht, dass das nur ein technischer Fehler oder so war (das wäre vllt. schon wichtig zu wissen (und nicht nur zu vermuten) *?*).


    Um die Verbeamtung selbst würde ich mir erst einmal keine Sorgen machen. Du hast Lehramt studiert und abgeschlossen, zur Gleichwertigkeit s. o.

    Aber es gibt doch auch sicher Menschen, die in solchen Situationen besser Ruhe in die Klasse bringen hätten können.


    Die haben aber auch mehr Erfahrung und in der Regel sind sie den Schülerinnen und Schülern auch besser bekannt. Respekt gibt es heutzutage wirklich nicht geschenkt.



    Mit der Zeit habe ich gelernt, auch selbst alles nicht mehr ganz so ernst, also persönlich zu nehmen, wenn stark ausgetestet wird. Dann wirst du automatisch ruhiger und wirkst selbstsicherer. Rückhalt durch die KL ist dabei auch immer wichtig, klärt von vornherein, was bei Störungen, Respektlosigkeit etc. geschehen soll, dann kannst du klare Ansagen machen. Im Praktikum wirst du selbst keine Kultur an Regeln und Konsequenzen aufbauen können, aber du solltest auf das zurückgreifen (können), was da ist. Da wäre ich dann auch deutlich: Entweder, dir wird der Rücken gestärkt oder du machst keine Vertretung. Bei uns im Ref heißt es ganz deutlich, dass wir nur in einem Maße vertreten sollen, dass unserer Ausbildung nicht schadet, also wenn überhaupt nur in Klassen, in denen wir ohnehin unterrichten, Routine haben und anknüpfen können. Warum sollte es im Praktikum anders sein?

    Erst einmal: Eigentlich darfst du im Praktikum nicht alleine vertreten, auch wenn die Erfahrung vielleicht wichtig war! Zwar kannst du dann (trotzdem) den Unterricht übernehmen, aber es sollte jemand mit im Raum sein.


    Und ansonsten kann ich dir nach langjähriger Vertretungstätigkeit während des Studiums und nun als Anwärterin nur sagen, dass es leider recht normal ist, dass die Schülerinnen und Schüler sich in einer Vertretungsstunde teils sehr daneben benehmen, selbst wenn sie dich schon etwas kennen sollten. Die Routine kommt erst mit der Zeit, das dauert einige Stunden/Wochen, bis sie tatsächlich kapiert haben, wo der Hase bei dir lang läuft und auch nach vielen Jahren kommt es immer wieder zu Störungen. Da müsst ihr euch gegenseitig kennen lernen und Regeln und Konsequenzen müssen klar sein und immer wieder geklärt werden, wenn es erforderlich ist. Dafür musst du aber langfristig und regelmäßig vor der Klasse stehen und es muss klar sein, dass alle Regeln, die sonst gelten, auch bei dir gelten.


    Aber um es noch einmal zu betonen: du darfst im Praktikum eigentlich keine Vertretungsstunden alleine übernehmen, ganz klar nicht in Klassen, die du nicht kennst, aber auch nicht in Klassen, die du kennst - außer es geht gar nicht anders und du selbst fühlst dich sicher. Ein(ig)e Stunde(n) selbst unterrichtet zu haben, ist da keine vernünftige Vorbereitung! Zwar solltest du so viele Erfahrungen wie möglich sammeln, aber alles zu seiner Zeit. Zu vertreten ist immer etwas anderes, als in einer Klasse betreut zu unterrichten / Stunden zu übernehmen, weil da eine Person hinten drin ist, die die Kinder kennen und bei der sie schon wissen, wo der Hase lang läuft. Wenn sie bei dir dann in der betreuten Situation genauso ruhig sind, als wäre der Lehrer vorne, hat es trotzdem meist etwas mit der Präsenz der Fachlehrkraft zu tun... Bist du dann plötzlich alleine in der Klasse, kann das mit der Ruhe schon wieder ganz anders aussehen ;)


    Ansonsten: nur Mut! Du hast dort nun eine Stunde vertreten. Wenn du längerfristig eine Klasse mit allem Drumherum (in einem Fach) übernimmst, werden sie dich anders wahrnehmen und wenn du dann richtig (konsequent, fair, freundlich, ...) auftrittst, wird das schon werden.

    Ich denke auch, dass das Auslegen von Material als Stummen Impuls und das Stellen eines kleinen Ausgangsproblems motivierender und vor allem sinnvoller sind, als ein Lied, das mit dem eigentlichen Inhalt nur ansatzweise etwas zu tun hat.


    Darf ich fragen, wie du die anderen Stunden begonnen hast, um eine Idee zu haben, was die Seminarleiter als zu wenig motivierend ansehen?



    Wenn du zu Beginn jeder Stunde etwas als "Ritual" machen möchtest, wäre ich dann doch eher für eine Geschichte, die in irgendeiner Form die Frage des Tages / der Stunde enthält und die Kinder so einstimmt und neugierig macht bzw. ihre Lust zum Problemlösen anregt. Durch eine Geschichte oder eine Frage, ggf. unter Zuhilfenahme von Material, weckst du ja am ehesten die Neugierde und damit auch die Motivation der Kinder. Die größte Motivation ist doch die, dass Kinder so eingestimmt werden, dass sie endlich selbst aktiv werden und der Frage und deren Lösung auf den Grund gehen wollen. Frage dich, ob das mit einem bzw. dem von dir ausgewählten Lied möglich wäre. Desweiteren: Alles, was ich in einer Stunde unterbringe, muss irgendwie auch in einem Zusammenhang stehen, muss Sinn machen. Wenn ich etwas nicht sinnvoll in die Stunde einbauen und immer wieder aufgreifen kann, ist es für mich nicht wichtig und kostet die Kinder nur Lernzeit. So viel zu meiner bescheidenen Sichtweise 8)

    Zustimmung! Und selbst dabei soll es vorkommen, dass man durchaus beliebt sein kann - wenn auch nicht bei jedem.


    Und wieder eine Aussage, bei der ich mich Frage: Warum soll das eine das andere ausschließen? Ich kann auch offen und zugewandt sein und trotzdem klare Grenzen setzen. Mir ist es zum Beispiel wichtig, zu wissen, wie es den Kindern gerade geht, ob ggf. gerade Zuhause etwas passiert ist, das die eine oder andere "ungewöhnliche" Verhaltensweise erklärt etc.


    Anerkennung und Respekt sind mir auch wichtiger als "Beliebtheit", aber ich möchte tatsächlich, dass sich die Kinder bei mir wohlfühlen. Das tun sie im Übrigen aber auch am ehesten, wenn ich trotz allem klare Regeln und Grenzen aufstelle.


    Wie ich schon sagte, ich kann viele kritische Anmerkungen durchaus verstehen, eine ausgeprägte "Kuschelpädagogik" befürworte ich auch rein gar nicht. Aber ich mag die Einstellung "Ich mache meinen Unterricht und was bei den Kindern privat passiert, interessiert mich nicht" nicht. Ich will hier auch niemandem unterstellen, dass er / sie so denkt, nur eben deutlich machen, dass bestimmte Verhaltensweisen von Lehrkräften sich nicht unbedingt widersprechen müssen, auch wenn es hier oft so verallgemeinernd dargestellt wird. Letzten Endes kommt es auch immer auf die Schülerschaft an. Ich habe Schulen kennen gelernt, an denen ohne vorausgehende Beziehungsarbeit einfach kein Unterricht möglich gewesen wäre, außer, man hätte eine Schreckensherrschaft aufgebaut und sich so Respekt verschafft. Ob das den ohnehin von Zuhause aus belasteten Kinder gut getan hätte, ist durchaus zu bezweifeln. Ja, auch und insbesondere solche Kinder brauchen eine klare Anleitung, aber eben auch ein offenes Ohr. So kann man sich auch Respekt verschaffen ;)

    Ist das jetzt die neue Didaktik für den Englischunterricht an der Grundschule: Zu Weihachten A Christmas Carol im Original vorlesen (oder als Theaterstück spielen lassen)? Wusste ich noch gar nicht.


    Kopfschüttelnde Grüße
    CKR


    Nein, aber C1 ist zumindest auch in NDS für GS-Lehrkräfte Pflicht. Der Unterricht sollte möglichst durchgehend auf Englisch stattfinden und die Sprachkenntnisse der Lehrkraft dann eben auch auf angemessenem Niveau sein, erstens, weil du meist das einzige Sprachvorbild bist und zweitens, weil du flexibel alles mehrfach erklären und mit Gesten unterlegen musst, damit die Kinder dich verstehen können. Wenn du immer nur nach Worten suchst, grammatikalische Fehler machst etc. etc. ist das für alle ein riesen Nachteil.


    Ich würde aber auch eher im Ausland einen Sprachkurs machen, um Englisch auch im Alltag anzuwenden. Dort gibt es dann an einigen Orten auch Kurse extra für Lehrer. Als Einstieg sicher ganz hilfreich, vor allem, wenn die didaktischen Fortbildungen erst bei Festanstellung möglich sein sollten (was ja dann fast schon wieder zu spät wäre für die erste Klasse, die du in Englisch übernimmst). Englisch in der Grundschule orientiert sich ja nun weder am Fremdsprachenunterricht an weiterführenden Schulen, noch sollte es in einfache Spielereien ausarten, die vielleicht zunächst motivieren (oder zu motivieren scheinen), im Zweifel aber auf Dauer auch unterfordern. Meine Klasse, die ich jetzt im Ref übernommen habe, ist zum Beispiel sehr motiviert, die sprechen mir so ziemlich alles nach, was ich auf Englisch sage, auch wenn ich es nur als rezeptiven Wortschatz einplane. Da müssen Sprache und Didaktik schon stimmen...

    So sehr ich einige kritische Anmerkungen auch verstehen kann, frage ich mich grundsätzlich doch: Warum wird es immer so dargestellt, dass Lehrkräfte ENTWEDER nett und offen ODER fachlich kompetent sind? Warum wird freundlichen Lehrkräften, die viel Wert auf eine gute Lernatmosphäre legen, die nachweislich wichtig für das Lernen ist, gleich unterstellt, fachlich inkompetent zu sein? Wer sagt, dass bei einem "Pauker" die Kinder tatsächlich mehr lernen und dieses Wissen dann auch noch länger bestehen bleibt? Die "beliebtesten" Lehrer sind, vor allem im Rückblick, bei den meisten schließlich die gewesen, die SOWOHL fachlich kompetent ALS AUCH auf eine positive persönliche Beziehung bedacht waren. Und da sind wir wieder bei dem Punkt, dass die persönliche Ebene für das Lernen nun einmal grundlegend ist.


    Mal davon abgesehen, haben sich die Aufgaben von Schule im gesellschaftlichen Wandel eben auch verändert. Überspitzt gefragt: Soll Mama jetzt wieder hinter dem Herdchen stehen, damit das Kind um 13 Uhr direkt nach Hause gehen kann? Eltern sind doch nicht gleich "Rabeneltern", nur weil sie berufstätig sind. Es trifft sicher nicht auf alle zu, aber viele nehmen sich dann eben die Abende und die Wochenenden Zeit für die Kinder. Muss ja nicht grundsätzlich schlechter sein.


    Meine Meinung, könnt ihr zerlegen, runtermachen, was auch immer. Kritische Bedenken finde ich immer wichtig, aber immer alles als per se schlecht dazustellen, was sich derzeit entwickelt, empfinde ich doch als etwas zu selektiv wahrgenommen.

    Das müsste aber so langsam.
    Ich habe zum 1.9. in Nds mit dem Vorbereitungsdienst angefangen und den Abschlag für September gestern erhalten. Da müsste es ja auch mit den Bezügen/Abschlägen für die festeingestellten Lehrkräfte allmählich losgehen ...

    wenn das ding dann mal fertig wird :D


    so eine kleine uni und so ein riesen projekt, musste natürlich schief gehen.... hätte problemlos ne nummer kleiner werden können :D


    ernst nehmen kann man die uni aber schon. sie geht zum teil wirklich ihre eigenen wege, da muss man dann gucken, ob das was für einen ist.

    Echt? Da hast Du aber wirklich eine Montagsuni erwischt. Also das habe ich ja noch nie gehört, dass Didaktik nicht realitätsnah sei. Immerhin unterrichten doch dort Leute mit teilweise sogar mehrmonatiger Unterrichtspraxis...



    Viele Grüße
    Fossi


    Haha, na ja, in Englisch war es aber teils wirklich extrem, da haben sie sich in anderen Fächern schon mehr Mühe gegeben ^^


    Die Praxiserfahrungen waren aber tatsächlich faszinierend ... 8) :autsch:

    Ich habe da Lehramt studiert (GH+R). Insgesamt bin ich ganz zufrieden gewesen, Lehramt war (gefühlt) aber immer eher ein Stiefkind der Uni und es fehlte teils an festen Lehrstühlen.


    Mathe war auf jeden Fall gut, auch viel praxisorientierte Didaktik. Englisch war fachlich gut, der Didaktik fehlte es teils etwas an Realitätsnähe, gerade für den Primarbereich. Im Pädagogikbereich wie an jeder Uni auch einige richtige tolle Lehrende und einige ... na ja ... ;) Vieles war gut, einiges verbesserungswürdig. Normal viele Praktika (3 bzw. 2 im Bachelor, Master ändert sich ja jetzt (Praxissemester)), viele Schulen mit offenherzigen Kollegien (Praktika haben mir immer Spaß gemacht). Die Stadt ist auf jeden Fall sehr schön, der Campus ... na ja ... ;)


    Also, ich war froh, als es vorbei war (wer war nicht froh, als das Studium zu Ende war und der nächste Schritt anstand? ^^), würde dort aber auch noch einmal studieren. Bereut habe ich es nie. Ob es anderswo "besser" ist, kann ich natürlich schwer beurteilen.

    Im KC findest du u.a.:


    - die eigene Lebens- und Familiengeschichte nachvollziehen (Zeit und Geschichte)


    - Pluralität von Familienformen erfassen und beschreiben (Familienstrukturen, Generationenabfolge, Rollenverteilung, Rechte und Pflichten im Alltagsleben)


    Vielleicht kannst du dich von "hinten" annähern und erst einmal fragen, wie es bei den Kindern Zuhause abläuft, also Tagesverläufe, Pflichten usw.. Da ergeben sich sicher Vergleichs- und Diskussionsanlässe, bei denen aber immer darauf gedachtet werden sollte, dass sie nicht abwertend geführt werden. Danach kannst du dann schauen, wie du an die "brisanteren" Themen herangehen kannst, also was die Kinder von sich aus mit der Zeit preisgeben (wer wohnt bei ihnen Zuhause, welche anderen Familienmitglieder sieht das Kind regelmäßig, wer "fehlt" (also ist vielleicht gar nicht mehr für die Kinder erreichbar (tot, Kontakt abgebrochen etc.), Erwerbstätigkeiten und Erwerbslosigkeit). Im Endeffekt müssen die Kinder sicherlich selbst entscheiden, was sie von sich preisgeben.


    Als Einstieg könnten auch Steckbriefe und Bilder hilfreich sein. Du musst das Thema ja auch (erst einmal) nicht Familie nennen, sondern zum Beispiel "Menschen, die mir wichtig sind". Es gibt ja auch Kinder, bei denen die beste Freundin der Mutter die Ersatzmutter ist usw., also biologische Relation und tatsächliche soziale Funktion divergieren. Wenn die Kinder mutig sind und die Bilder malen, trauen sie sich vllt auch hinter, dazu etwas zu erzählen. Und ansonsten kannst du ja auch mal im Einzelgespräch erst einmal vorsichtig nachfragen, um nicht vor der ganzen Klasse ungewollt vor den Kopf zu stoßen.


    In gängigen Schulbüchern gibt es u. a. "Familienfotos", kurze Berichte usw. Habt ihr denn trotzdem eine Schulbuchsammlung an der Schule? Die gängigen Bücher wie z. B. JoJo Sachunterricht 2 oder auch Bausteine Sachunterricht 2 haben da auf jeden Fall Material, aus dem du dir etwas zusammenbasteln könntest, um erste Impulse zu geben. Allerdings wird sich doch meistens eher auf Großfamilien, *Muttervaterkind* und alleinerziehende Elternteile beschränkt. Ergänzen muss man dann vermutlich mit viel Bedacht, auch wegen evtl. konservativerer Eltern oder unbedachter eigener Kommentare bzw. (reproduzierten) ablehnenden Kommentaren der anderen Kinder...




    Ach so, und ich will damit nicht sagen, dass bestimmte Konstellationen des Zusammenlebens nicht thematisiert werden sollen, sondern nur, dass bitte mögliche "Konfliktquellen" bedacht und konkrete Reaktions- und Argumentationsmöglichkeiten von vornherein überlegt werden sollten, denn im Zweifelsfall stehen plötzlich der wichtige! Lern- und Erfahrungsertrag dem Schutz einer individuellen Persönlichkeit gegenüber. Das und nur das finde ich in der 2. Klasse durchaus bedenklich, wenn Gefahr besteht, dass ein Kind plötzlich abgelehnt wird, weil zum Beispiel Eltern meinen, Kontakte unterbinden zu müssen...

    Oh, insgesamt stehe ich aber vor einer ähnlichen Überlegung, nur eben für die Grundschule Klasse 3/4 und mein Ref fängt erst an. ;)


    Habe aber in Praktika etc. schon mit Handpuppen gearbeitet...

    Direkt helfen kann ich dir nicht, mein erster Gedanke war nur: Die Kinder kommen ja von verschiedenen Grundschulen, oder? Einige werden vielleicht Handpuppen aus ihrem Englischunterricht aus der GS schon kennen, andere nicht. Die, die sie kennen, finden es vielleicht ganz nett, etwas wiederzuerkennen, manche finden es aber vielleicht auch schon zu albern, Handpuppen soll man ja auch in der GS ab 3./4. Klasse nur noch mit Bedacht einsetzen. Die Kinder, die Handpuppen aus dem bisherigen Englischunterricht gar nicht kennen, finden eventuell gar keinen Zugang mehr.


    So viel zu meinen "Bedenken". Es kommt wahrscheinlich sehr auf die Klasse an, das ist ja in der Grundschule auch schon so, dass das von Klasse zu Klasse sehr unterschiedlich sein kann. Und dann musst du dich damit wohlfühlen, nur, wenn du wirklich hinter der Puppe stehst und sie bewusst und "authentisch" einsetzen kannst, macht das wirklich Sinn.

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