Beiträge von Seph

    Leo13

    Unter die Arbeit kann man erst einmal viel schreiben, sogar ganze beurteilende Texte. Das entscheidende ist aber, dass damit nicht der Versuch unternommen werden sollte (und darf), durch die Hintertür einer Klammer doch mit unzulässigen Zwischennoten zu hantieren und diese für eine scheinbar objektivere "Berechnung" der Zeugnisnoten zu benutzen. Diese sind lediglich auf Basis der festgestellten Leistungen im zulässigen Notenschema festzulegen.

    Um auf das eigentliche Thema zurückzukommen,

    ist eine Verbeamtung trotzt dieser Krankheit möglich oder läuft es darauf hinaus, dass man "nur" angestellt werden würde?

    Eigentlich hat Quittengelee das bereits in Beitrag #9 beantwortet: Die Maßstäbe zur Beurteilung der gesundheitlichen Eignung haben sich vor knapp 10 Jahren drastisch zugunsten der Bewerber verbessert. Dass Varikozele zu einer Prognose des Nichterreichens der Altersgrenze mit überwiegender Wahrscheinlichkeit führen könnte, kann ich mir persönlich kaum vorstellen. Aber letztlich sind hier im Forum vermutlich nur medizinische Laien anwesend, insofern kann dir hier niemand eine verbindliche Antwort geben. Genau für diese Prognose ist der Amtarzt als Experte zuständig.

    Das wäre schon fast ein Grund für einen Versetzungsantrag. "Ich schätze Loyalität" - sprich: Kriech mir in den Arsch und Du könntest (!) ggf. eine Beförderungsstelle bekommen...

    Geld ist nicht so wichtig? Macht vermutlich auch nicht - und deshalb ist er ja Schulleiter geworden...

    Naja, soweit würde ich nicht unbedingt gehen. Aber man darf das durchaus als Hinweis darauf verstehen, dass man sich für eine Beförderung lieber auch an anderen Schulen umsieht. Es ist ja grundsätzlich begrüßenswert, dass relativ offen kommuniziert wurde, dass aktuell Stellen blockiert sind und keine sichere Perspektive besteht.

    Vielleicht setzt du dich dann einfach noch einmal damit auseinander, warum ein Angriffskrieg nur 2 Länder von uns entfernt und der geopolitische Anspruch dahinter doch etwas anderes ist, als ein Bürgerkrieg im Nahen Osten oder in Afrika und warum uns der erste Fall vlt. etwas mehr persönlich betrifft als die bisherigen Konflikte.

    Seph: OK. Trotzdem ein Zeichen dafür, dass Geld fehlt. Und trotzdem kein Grund dafür, in den FV einzutreten.

    Dem stimme ich ja grundsätzlich zu und es kann nicht Aufgabe des Fördervereins sein, Versäumnisse des Trägers bei der sächlichen Grundausstattung der Schule abzufedern. Ich möchte aber mal ein Beispiel anbringen, was etwas über diesen Rahmen hinausgeht:

    Wir wollten zur Erweiterung unseres Pausen-, Ganztags- und Sportangebots auf einem bis dahin ungenutzten Areal des Geländes eine neue Sportanlage aufbauen, die nicht gerade zur Grundausstattung einer Schule gehört (Mehrzweck-Beachanlage). Ein Teil der Finanzierung konnte dennoch über öffentliche Budgets erfolgen, der Rest kam aber aus Sach- und Geldspenden sowie mehreren Aktionen der Schule mit Einnahmen über den Förderverein zusammen. Ohne den Förderverein wäre ein solches Vorhaben (wir reden von sehr deutlich 5-stelligen Beträgen) nicht machbar gewesen. Und man muss unserem Träger nun wirklich keine Vernachlässigung der Schule vorwerfen.

    PS: Als Lehrkraft bin ich selbstverständlich nicht Mitglied im Förderverein, wie ich oben bereits erwähnt hatte. Gleichzeitig arbeite ich aber für entsprechende Vorhaben gerne und konstruktiv mit ihm zusammen.

    Ohne hätten sie es sich aber nicht leisten können.

    Das ist ne interessante These, dass Leute auf das Land ziehen, weil sie es sich erst durch die Pendlerpauschale leisten können. Ist es nicht eher so, dass Wohnraum in den Städten auch jetzt schon zu teuer ist und es deutlich Druck aus diesem angespannten Markt herausnimmt, wenn doch noch einige Leute ländlich wohnen?

    Würdet ihr beide mit dem Zug fahren, könntet ihr die Kosten der Monatskarten komplett absetzen.

    Dafür müsste es erst einmal einen sinnvollen ÖPNV geben. Bei uns hat der entsprechende Verkehrsverbund dieses Jahr als Antwort auf die notwendige Stärkung des ÖPNV erst einmal weitere der ohnehin schon spärlichen Busfahrzeiten zusammengestrichen.

    Die Pendlerpauschale ist nicht an ein Verkehrsmittel gebunden und kann genauso durch Nutzung des ÖPNV oder des Fahrrads angesetzt werden. Viel blödsinniger war dieses Jahr der Tankrabatt, der nicht nur berufsbedingte Fahrten, sondern auch jegliche private Nutzung von Kfz subventioniert hatte.

    Das klingt ein Bisschen schräg, so aus rechtlicher Sicht.

    Nicht unbedingt. Ich rede da z.B. von Einnahmen bei Schulfesten (z.B. Kuchenbasar o.ä.), Spendenaktionen usw., die der Schule als Ganzes zugute kommen sollen, nicht jedoch Teil der festen Budgets sind. Damit ist es auch möglich, Gelder aus solchen Aktionen und anderen Spenden über einige Zeit anzusparen, um größere Anschaffungen zu realisieren, die sonst als nicht notwendig vom Schulträger nicht realisiert werden würden. Die normalen Budgets sind jeweils (kalender-)jahresweise zugewiesen und dann auch abzurufen und können nicht angespart werden, ohne Mittelkürzungen in Folgejahren zu riskieren.

    PS: Es geht ja gerade nicht um irgendwelche dubiosen schwarze Kassen. Auch ein Förderverein ist zu korrekter Kassenhaltung verpflichtet und jährlich rechenschaftspflichtig.

    Steuerlich optimal wäre es natürlich, wenn ich dem Förderverein 12,99€ spende, dieser für 12,99€ Stifte kauft (ok, ich besorge die) und mir dann eine Spendenquittung über den Betrag ausstellt. Aber der Aufwand...

    Welchen Unterschied soll das gegenüber dem Absetzen der Werbungskosten machen? In beiden Fällen verringert sich das zu versteuernde Einkommen um 12,99€, nur dass beim Umweg über den Förderverein der Aufwand größer ist und die Zweckbindung "Betrag X gegen Ware" einen Kaufvertrag und keine Spende darstellt.

    Fördervereine haben aus schulischer Perspektive den kleinen Vorteil, dass darüber auch schulbezogene Gelder laufen können, die nicht über das normale Schulkonto abwickelbar sind. Insofern ist es schon sinnvoll, wenn zumindest die SL im Förderverein tätig ist.

    Ich finde es - persönliche Meinung - eigentlich nur konsequent und logisch, als Lehrer auch Mitglied des Fördervereins zu sein

    Was soll daran denn konsequent und logisch sein? Ich wirke bereits in meiner Eigenschaft als Lehrer im Rahmen meiner bezahlten Arbeitszeit an der Weiterentwicklung der Schule und dem Versuch des Ausgleichs sozialer (Bildungs-)Ungerechtigkeit mit. Das muss ich nicht auch noch privat als Hobby betreiben, sondern genieße die bewusste Trennung von Arbeit und Privatleben.

    Mein Punkt ist aber der: Eine GLK mehr oder weniger fällt zeitlich objektiv überhaupt nicht ins Gewicht.

    Fazit: Wenn man relevant Zeit sparen möchte, dann muss die individuelle Lehrkraft die einzige Stellschraube drehen, die sie tatsächlich in der Hand hat: Unterrichtsvor- und nachbereitung

    Der Schlussfolgerung mag ich mich anschließen. Und wenn man einen Blick auf eine Umfrage hier im Forum vor Kurzem wirft, sieht man, dass eine Vor- und Nachbereitungszeit von 45min pro Unterrichtsstunde in der Praxis wirklich kaum vorkommt...jedenfalls nicht bei erfahreneren Lehrkräften, die dadurch Zeit für weitere Tätigkeiten gewinnen.

    Das würde mich auch mal interessieren. Für Niedersachsen kann ich ganz klar sagen, dass für für die ausgewiesene Abiturnote kein arithmetisches Mittel verwendet wird. Es werden schlicht die einzubringenden Halbjahresergebnisse und die Prüfungsergebnisse (entsprechend gewichtet) aufsummiert. Die ausgewiesene Abiturnote ergibt sich dann direkt aus dieser Punktsumme, ohne einen Durchschnitt bilden zu müssen. (siehe Anlage 2 AVO-GOBAK).

    Danke. Für mich ist der Unterschied zum Rechnen in diesem Beispiel aber nicht so ganz groß. Wenn du mehr gute als befriedigende Leistungen in einem Teilbereich hast, kommt das gleiche heraus wie beim Rechnen. Und du zählst ja auch die guten Leistungen im Vergleich zu den befriedigenden.

    Interessant wird es doch erst, wenn es lauter gute und ausreichende Leistungen waren. Nach der rechnerischen Methode kommt dann Befriedigend als Note heraus. Das ist aber nach pädagogischen Abwägungen nicht so eindeutig.

    Ich vermute aber vor allem, dass Berufsanfänger sich mit dem Rechnen einfach leichter tun, als damit die Leistung einfach so auf Grund ihrer Erfahrung einzuschätzen. Allerdings ist es schwierig noch anders zu argumentieren, wenn man den Schülern erst einmal einen berechneten Schnitt verkündet. Das empfiehlt sich daher niemals.

    Schüler rechnen aber natürlich oft auch selbst.

    Dem widerspreche ich natürlich nicht, es wird (leider) oft so gehandhabt. Und ja: in vielen Fällen ist das Ergebnis das gleiche. Meines Erachtens ist aber die eigentliche Defintion der Noten entscheidend. Man kann relativ gut differenzieren zwischen Schülern, die lediglich reproduzieren können (Note nicht ausreichend); Schülern, die mit (mehr oder weniger) Hilfestellungen auch übertragen können (Noten ausreichend bis befriedigend); Schülern die fast ohne Hilfestellungen erlernte Inhalte übertragen können (Note gut) und solchen, die selbständig auch weiterführende Verknüpfungen etc. herstellen können (Note sehr gut).

    Es kommt eher selten vor, dass jemand über einen bestimmen Abschnitt eines Schuljahres hinweg "gute" Leistungen erbracht hat, in anderen Abschnitten aber lediglich "ausreichende". In diesem Fall muss man sich wirklich noch einmal detaillierter damit auseinandersetzen, welche Fachleistung der Schüler im Sinne der Notendefinition nun wirklich erbracht hat.

    Solch einen Fall hatte ich in der Oberstufe tatsächlich schon. Zwar waren punktuelle Teilleistungen feststellbar, aber über das Schuljahr hinweg war die Fachleistung schlicht ungenügend, da die Leistungen insgesamt den Anforderungen nicht entsprochen hatten und selbst die Grundkenntnisse so lückenhaft waren, dass diese nicht in absehbarer Zeit aufzuholen waren. In diesem Fall ist die Note "ungenügend" zu erteilen, völlig unabhängig davon, was sich "rechnerisch" ergeben würde.

    Haarspalterei: Soldaten und Beamte widerspricht sich.

    Derlei Kommentare antizipierend schrieb ich doch explizit davon, dass Soldaten keine Beamten sind! Warum ist dann ein solcher Kommentar überhaupt noch nötig?

    Das sind dann aber keine Soldaten, sondern eben verbeamtete oder angestellte Bundeswehrangehörige.

    Und auch das hatte ich bereits beschrieben.

    Wie berücksichtigst du die Gewichtung von schriftlichen zu sonstigen Leistungen dann konkret, wenn du die Endnoten festlegst?

    Das Kerncurriculum ("Lehrplan") in einem meiner Fächer spricht zum Beispiel davon, dass "zur Ermittlung der Gesamtzensur die Ergebnisse der Klausuren und die sonstigen Leistungen heranzuziehen sind, wobei der Anteil der Klausuren nicht weniger als 1/3 und nicht mehr als 1/2 sein darf". Die Fachkonferenz hat auf dieser Basis beschlossen, dass die sonstigen Leistungen ein leicht höheres Gewicht als die schriftlichen Leistungen erhalten.

    Ein Schüler, der z.B. im Laufe des Schuljahres überwiegend "gute" sonstige Leistungen und "befriedigende" schriftliche Leistungen erbracht hat, wird also vermutlich mit "gut" zu bewerten sein. Bei einem anderen Schüler, der im Laufe des Schuljahres in beiden Teilbereichen relativ gleichmäßig "gute" und "befriedigende" Leistungen erbracht hat, wird man sich anhand der Notendefinitionen für "gut" und für "befriedigend" hingegen entscheiden müssen, welche der beiden Gesamtbeurteilungen eher passend sind.

    All das kommt ohne irgendwelche Rechenspielchen aus, die ohnehin das Vorliegen metrischer Daten erfordern.

    Du scheinst meinen Beitrag und möglicherweise auch die vorgeschriebene Art der Notenvergabe nicht verstanden zu haben. Schau dir aber gerne mal den Begriff der ordinal skalierten Daten an und welche Operationen darauf möglich und nicht möglich sind.

    Die Festsetzung der Verteilung von sonstigen Leistungen und schrfitlichen Leistungen steht im Übrigen nicht im Widerspruch zur Nichtberechenbarkeit von Endnoten. Auch werden Noten nicht nach Nasenfaktor oder Beliebigkeit vergeben, sondern ganz klar auf Basis bestimmter Kriterien. Die "Berechnung" von Noten sorgt im Übrigen auch nur für eine Scheinobjektivität.

    Oder wie kommst von x Einzelleistungen auf die Halbjahresleistung eines Schülers?

    Sicher nicht, indem man sie berechnet. Das ist bei den ordinal skalierten Noten ohnehin mathematisch unzulässig und auch nicht zielführend. Die auf dem Zeugnis auszuweisenden Noten werden mit Blick auf die erbrachten Teilleistungen festgesetzt. Insofern unterstützt die Tabellenkalkulation hier ohnehin nicht.

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