Zoom ist z.B. nicht Ende-zu-Ende verschlüsselt,
Meines Wissens nach ist kein Videokonferenz-Tool bei mehr als 2 Teilnehmern Ende-zu-Ende verschlüsselt.
Die Streams werden verschlüsselt zum Server übertragen, dort entschlüsselt, zu einem Gesamtbild zusammengebaut, und dann wieder verschlüsselt zu den Teilnehmern übertragen. Eine Ende-zu-Ende Verschlüsselung wäre theoretisch denkbar, aber irre komplex. Oder von welchen Diensten sprichst Du hier?
Die wesentlichen Probleme von Zoom sehe ich als die folgenden:
- der Lehrende zumindest muss sich anmelden. Damit gehen die personenbezogenen Daten der Lehrer an Zoom. Auch die Daten von Lehrern müssen geschützt werden - hier ist mindestens ein Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung zwischen Zoom und Schule erforderlich.
- wenn man Wert auf Klarnamen in Konferenzen legt (sind wir mal ehrlich: Klarnamen erheblichen solche Konferenzen deutlich!) gehen auch personenbezogene Daten von Schülern an Zoom
- eine App wird installiert, für die Installation sind Admin-Rechte erforderlich. Die App hat also während der Installation Vollzugriff auf Deinen Rechner / Dein Handy. Das ist eine Frage des Vertrauens (wie Volker schon erläuterte), Zoom hat in der Vergangenheit Schindluder mit dem Vertrauen seiner User gespielt ( https://www.heise.de/mac-and-i/meld…ks-4694978.html )
- durch die Nutzung macht man automatisch Werbung für einen kommerziellen Anbieter. Da bräuchte es m.E. mindestens einen Gesamtkonferenzbeschluss, dass man an der Schule grundsätzlich Sponsoring haben möchte. An Schulen, wo man z.B. kein Problem damit hat, das Sportfest "Coca-Cola-Sportfest" zu nennen, wenn Coca Cola die Tombola gesponsert hat, dann kann man auch Zoom benutzen.
Davon abgesehen ist Zoom dein Videokonferenz-Dienst, der wirklich gut funktioniert (auch wenn ich bei BBB rein funktional für Online-Unterricht auch ein paar Vorteile sehe).
Big Blue Button lässt sich in die schuleigene Lernplattform integrieren. Für die Lernplattform muss man ja sowieso Daten verarbeiten, für das BBB innerhalb derselben fallen dann eben nicht nochmal Daten an, das ist datenschutzrechtlich der entscheidende Unterschied. Bei Zoom muss man eine App installieren (ok, man muss nicht, aber die meisten tun's), bei BBB einen geeigneten Browser. Die Browser sind Open Source (ok, Chrome nicht komplett, die anderen aber schon), die Zoom-App nicht.
Entscheidend für den einzelnen Lehrer: Das muss die Schulleitung verantworten.