Beiträge von Firelilly

    Dazu bin ich einfach nicht der Typ, zumal meine Frau selbst beim Arzt arbeitet. Allerdings halt mittlerweile komplett ohne Patientenkontakt.

    Auch wäre ich ganz froh, mal wieder was anderes zu sehen nach 6 Wochen zu Hause.

    Wie geschrieben, ich muss mir das nochmals überlegen, aber klar schwingt da mittlerweile etwas Unsicherheit mit.

    Ich finde, wenn es um die Gesundheit der eigenen Frau geht sind so Argumente wie "mal wieer was anderes sehen nach 6 Wochen zu hause" oder "nicht der Typ für homeoffice" zu sein irgendwie ziemlich vernachlässigbar.

    Es ist außerdem nicht so, dass du zuhause faul bist. Du arbeitest halt von zuhause aus.

    Abitur:

    gut: Die vom Land geschaffene Vorgehensweise ist gut. Es sitzen pro Raum maximal 8 SuS schön verteilt, sie werden einzeln reingelotst, die Klausurbögen wurden mit Handschuhen verteilt und kopiert, es gibt Atemmasken. Der Ablauf der Prüfung in den Räumen (zumindest bei mir) war tadellos.

    schlecht:

    Schüler mussten keine Schutzmasken tragen


    Aber nun kommts, die Situation im Lehrerzimmer:

    Kaum eine Stunde vergeht... schon ist ein Auflauf im Lehrerzimmer.... die Distanz wird immer geringer... als ich aus der letzten Aufsicht kam, standen sie in Grüppchen und saßen auf dem Sofa und lachten und tratschten. KuK völlig ohne Einhaltung des Abstands, Vollkatastrophe!

    Dann verließ ich das Schulgebäude schleunigst, der Hof voll von Grüppchen von SuS die sich umarmten und über die Klausuren austauschten.

    Man kann von Glück reden, dass in SLH die Infiziertendichte sehr gering ist und diese Abiprüfung deshalb vermutlich nicht so stark einschlagen wird.

    Aber eine Sache ist 1000000% sicher:

    Wenn es wieder Präsenzunterricht gibt, werden sich weder KuK noch SuS in irgendeiner Form an Sicherheitsbedingungen halten. Vollkatastrophe!

    Die Sterblichkeit ist doch nicht alles. Finde eher die Langzeitfolgen bedenklich, die durch so eine Gefäßentzündung am Herzen etc. auftreten können.

    Davor hatte bereits vor Monaten gewarnt. Es gab schon damals Sektionsberichte aus China, die auf massive Gewebeschädigung hinwiesen.

    Selbst bei einer "normalen" Gruppe lassens ich Vernarbungen in der Lunge nachweisen. Systemische Effekte die bei Corona auftreten können sich in Folgejahren bemerkbar machen.

    Gefäßentzündungen mit entsprechenden Gewebeschädigungen wie Vernarbungen etc. bieten leider ideale Ansatzstellen für Plaqueablagerungen und damit verfrühte Herzinfarkte, Schlaganfälle, Lungenembolien, Mesenterialinfarkte usw.

    Das verkürzt die statistische Lebenserwartung eventuell ganz gehörig. Solche Schäden lassen sich leider nicht mehr reparieren.

    Ich weise an der Stelle noch einmal darauf hin, dass diese "unangenehmen Erkenntnisse" aus dem Unispital Zürich stammen und der Altersmedian der in der Schweiz an Covid-19 verstorbenen Personen bei 84 Jahren liegt.

    Ich weise daraufhin, dass man derartige Gewebeveränderungen auch bei jungen Menschen mit schweren Verläufen in China herausgefunden hat.

    Wer fleißig ist kann das irgendwo in diesem Thread finden, da ich das bereits schon vor vielen vielen Wochen schrieb. Damals wurde das als Panikmache abgetan, mittlerweile scheint es anzukommen, dass es Langzeitfolgen gibt.

    Naja, jetzt heißt es natürlich erstmal "ach, vermutlich nur bei Leuten in den 80er Lebensjahren, bei den jungen Menschen wird es sicher anders sein".

    Wenn ich dich so lese, kommt es mir so vor, als fändest du die Vorsichtsmaßnahmen momentan schlimmer als das Virus. Nur eine Beobachtung, ohne Wertung.

    Das ist auch mein Eindruck. Allerdings mit Wertung. Ich finde das bedenklich.


    Zitat

    Anhand der 1286 ermittelten Kontaktpersonen konnten die Forscher auch untersuchen, wie sich das Virus verbreitet. Demnach steckte jeder Infizierte im Schnitt 9,6 Prozent seiner Kontakte an. Ein sechsfach erhöhtes Risiko hatten Personen, die mit im selben Haushalt lebten; hier lag die sogenannte secondary Attack-Rate bei 14,9 Prozent. Ein siebenfach erhöhtes Risiko hatten Kontakte, die mit Infizierten gereist waren. Kinder unter zehn Jahren infizierten sich der Analyse zufolge in etwa genauso häufig wie die Durchschnittsbevölkerung mit einer Attack-Rate von 7,4 Prozent gegenüber 7,9 Prozent. In der Altersgruppe der 60- bis 69-Jährigen war die Attack-Rate erhöht. Kinder hatten dagegen ein deutlich verringertes Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19. Sie sollten aber für die Verbreitung und die Kontrolle der Verbreitung mit berücksichtigt werden, schreiben die Autoren.

    https://www.pharmazeutische-zeitung.de/kinder-infizie…nken-aber-kaum/

    Bei uns im Abitur muss ich gleich mit Maske Aufsicht führen für Abiturienten, die keine tragen.

    Wie trägt das dem Rechnung:

    "Kinder hatten dagegen ein deutlich verringertes Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19. Sie sollten aber für die Verbreitung und die Kontrolle der Verbreitung mit berücksichtigt werden, schreiben die Autoren"

    Sollten nicht alle eine Maske tragen müssen? Warum sollen Lehrer Schüler nicht anstecken, aber Schüler Lehrer schon?

    Soll ich da mal dann rumfahren und mich erkundigen vor Ort? Also quasi zwischen 90 und 200km einfache Tour fahren (je nach dem wie viele Schüler ich da an einen Tag abklappern würde sicher auch mehr km).... mit den öffentlichen (stündliche Zugverbindungen zum Ort der Schule + Busfahrten von dort durch die Region in die Dörfer)? Da reichen 24h nicht aus 🧐

    Vor allem bist du nicht einmal versichert dabei. So ein Quatsch sowas zu machen.

    Warum arbeitest du eigentlich nicht in Forschung oder Industrie? Würde mich echt interessieren. Wenn das so einfach, besser und besser bezahlt ist dann wäre doch wechseln ein Klacks.

    Da nützt leider kein Examen mit Auszeichnung. Lehrämtler haben da, selbst mit 1er Abitur und 1er Examen summa cum laude leider keine Chancen. Das weiß man aber als junger Mensch nicht, der so gut in Naturwissenschaften ist, dass sie am liebsten alle gleichzeitig studieren würde und dann erfährt, dass man mit Lehramt gleich zwei Fächer (auf angeblich fachwissenschaftlichem Niveau) studieren kann.

    Das Problem ist also tatsächlich die Einbahnstraße Lehramt, also der Wechsel.

    Ich hab zum Einkaufen eine angehabt und es ist komisch, weil man nicht mehr sieht, ob jemand lächelt und wenn viele die aufhaben hat man schon ein beklemmendes Gefühl, eben als ob die Gefahr größer geworden wäre.

    Das ist super! Allein aus diesem Grund ist die Maskenpflicht sinnvoll an Schulen. Ich glaube das würde dann bei den Kindern auch leichter zu vermitteln sein, dass Abstand gehalten wird, wenn diese Maskensituation denen auch das Gefühl vermittelt, dass tatsächlich Gefahr besteht.

    Viele Kinder sind da ja sonst ziemlich merkbefreit.

    Das entspricht dann aber nicht meinem Selbstverständnis als Förderschullehrer, so dass mich eben auch um diese Schüler zumindest ein bisschen kümmere. Klar, ich kann sie auch nicht zwingen, aber ich kann wenigstens in dieser schwierigen Zeit nach ihnen schauen. So bekomme ich hoffentlich mit, wenn es zu Hause gravierende Vorfälle gibt.

    Hast du denn, wie ich als "doppelte Nebenfachlehrerin", circa 300 SuS, um die du dich kümmern musst, für die du ggf. Material erstellen, korrigieren, Fragen beantworten musst? Müssen Förderschullehrer mehrere Abituraufgabenvorschläge (dezentral bei uns) erarbeiten, einschicken, korrigieren?

    Ich frage mich manchmal (nicht konkret auf dich bezogen!), ob KuK aus anderen Schulformen, die stärker pädagogisch arbeiten, überhaupt nachvollziehen können, dass man am Gymnasium eben auch andere Aufgaben zutun hat.

    Wenn ich z.B. Grundschullehrerin wäre (:sterne:) , dann hätte ich doch nicht 300 verschiedene SuS? Dann wäre das Hinterhertelefonieren sicher überschaubarer, leistbarer. Haben das immer alle KuK im Blick, diese systembedingten Unterschiede?

    Du könntest einfach mal in die Lehrpläne der Realschule reinschauen. Aber wenn du vorm Beginn des Lehramtsstudiums schon zweifelst, ob es öde werden wird, Jugendlichen eine Sprache beizubringen, würde ich nochmal in mich gehen. Intellektuell fordern dürfte dich in deinen studierten Fächern auch ein LK nicht.

    Das kann ich nur so unterschreiben. Die intellektuelle Herausforderung ist einfach sehr gering und wenn du erstmal drin bist, kommst du aus dem System Schule nicht mehr sinnvoll heraus.

    Entweder man geht darin auf eher Erzieher zu sein (und würde bis auf beim Gehalt auch als Erzieher glücklich sein).

    Oder man reduziert Schule für sich soweit es geht und sucht sich einen herausfordernden Nebenjob (Gutachten schreiben etc.) oder ein sinnstiftendes Hobby, in dem man richtig gut werden möchte (Musik, Sport etc.).

    Aber fachwissenschaftlich interessiert und sehr gut zu sein und daraus Befriedigung zu ziehen im Lehrerberuf, das ist fast unmöglich.

    Auch die monetären Aspekte sind zu schlecht um sich zu sagen, hey, dafür führe ich ein Luxusleben.

    Wenn du vor allem Spaß an deinen Fächern hast und daraus viel Motiviation ziehst, mache einen Bogen um die Schule. Nutze deine Motivation und dein Können lieber in der Forschung oder Industrie, wo du fachwissenschaftlich gefordert bist!

    Schön ist auch, dass man bisher bei uns nur die Lehrer in Risikogruppen rausnimmt, die mit pflegebedürftigen Angehörigen usw. nicht und dann mitteilt, alle übrig gebliebenen sind flexibel einsetzbar, nein, wohl eher nicht mit drei Kindern zuhause und ich werde die nicht alleine oder mit dem Papa alleine lassen, wenn der arbeiten muss.

    Und wie stellst du das an, dass du dann zuhause bleibst? Wenn ich mich recht erinnere bist du ja bei Krankmeldungen (z.B. wenn jemand Angst um seine Gesundheit hat, weil er sich stark überarbeitet fühlt und Burnout Prävention betreiben möchte) ganz schön steil gegangen.

    Wie ist das damit vereinbar, dass du jetzt einfach schreibst:

    damit falle ich dann auch als Lehrer im Präsenzunterricht raus, soll mich doch der Ag zwingen, wie auch immer er das machen will.

    Ich will dir mal meine Meinung sagen. Ich finde, wenn jemand Kinder in die Welt setzt und in der Situation ist, dass der Mann zuhause home office machen kann, und sich dann mit welchen Mitteln auch immer gegen das Arbeiten in der Schule wehrt, nicht moralisch überlegen gegenüber jemandem, der zu einem Arzt geht, seine Überlastung schildert und von diesem, nach dessen fachlichen Urteil, krank geschrieben wird.

    Ein Mindestmaß an Interesse am eigenen Bildungserfolg setze ich schlichtweg voraus - und wenn das nicht da ist, dann gibt es auch noch einen Haufen anderer Schulformen, um eine ruhigere Kugel zu schieben.

    Ja und wenn jemand sich jeglichem Angebot verweigert, dann ganz ehrlich, hilft eben nur die Arbeit als ungelernte Hilfskraft.

    Unterstützung ja, aber nicht gegen den Willen.

    Ja, auch das ist leider Teil "des Spiels", wie ich es immer nenne. Ich empfehle aus eigener Erfahrung allen, die dieses Spiel kennen, es aber so nicht mehr spielen wollen oder können, sich die erweiterten Spielregeln anzueignen und entsprechend zu handeln.

    Magst du das ein bisschen ausführen?

    Ich hingegen musste mich schon letzte Woche eindeutig schriftlich bei der Schulleitung erklären, ob ich mich zur Risikogruppe zugehörig sehe und ob ich doch trotzdem Unterricht in der Schule machen möchte (was lt. Mail von gestern ja nun offiziell nicht erlaubt ist). Mich hat das moralisch ziemlich unter Druck gesetzt, allerdings war mir letztendlich mein Leben lieber, als das nun zu erwartende Unverständnis meiner Kollegen zu vermeiden (ich bin jung und wirke eher fit). Etliche meiner Kollegen über 60 tauchen übrigens auf den Dienstplänen auf, haben sich also ausdrücklich bereit erklärt zu kommen.

    Ich würde den Sachverhalt an der Personalrat geben, sowie an eine Lehrergewerkschaft (z.B. Philologenverband).

    Hast du die Anfrage schriftlich von deiner SL, ob du "trotzdem Unterricht machen möchtest"?

    Gegebenfalls diese Mail an die Vorgesetzen der SL weiterleiten.

    Ich bleibe dabei: Eine Maskenpflicht ist ein Mittel zur Disziplinierung (Unterdrückung ?, da ja Strafen angedroht werden) der Bevölkerung und nichts anderes.

    Sehe ich genauso, und dieses Abstandhalten haben sich diese Labornerds in ihren Pandemie-Laboren ausgedacht, weil sie neidisch sind, dass sie dem anderen Geschlecht nicht so nahe kommen. Immer haben sie gesehen, wie Menschen ohne soziale Phobie einander umarmen und da ganz locker sind. Jetzt darf das niemand mehr. Schrecklich, wie der Staat die Pandemie für seinen Unterdrückungswusch, und die Labornerds sie für ihren Neid auf Menschen ohne soziale Phobie instrumentalisieren! Infektionsschutz, dass ich nicht lache!

    Ich gehöre zur sogenannten "Risikogruppe" und könnte mich zurücklehnen und sagen: "Das können ja die "Jungen" machen."

    Jawoll, das nenne ich die richtige Einstellung! Warum sollte man als Risikopatient zuhause bleiben, wenn man diese Situation nicht auch für Ruhm und Ehre nutzen kann.

    Hier ruht M.W., Sie hat für ihren Beruf im wahrsten Sinne des Wortes alles gegeben. Wir, die jungen Lehrkräfte sind ihr für die Ewigkeit dankbar! Auch Charlotte aus der 6b ist sehr dankbar, dadurch konnte sie noch Bruchrechnung erlernen, was junge Lehrer immer so schlecht vermitteln.

    Schade, dass so viele andere Menschen ihre eigene Gesundheit so hoch hängen. Wir brauchen mehr Helden! Von mir ein großes Dankeschön und höchste Anerkennung.

    Diesen Passus finde ich ein wenig ungeschickt formuliert:

    "Lehrkräfte, die einer Risikogruppe angehören,

    können auf eigenen Wunsch nach Vorlage eines ärztlichen Attestes im „Home Office“ verbleiben."

    Das Ziel einer solchen Formulierung ist es, den KuK ein schlechtes Gewissen zu machen. Die wissen ganz genau, dass diese Formulierung "auf eigenen Wunsch" dazu führt, dass sich ein Teil der Risikogruppe doch zur Arbeit begibt.

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