Beiträge von Firelilly

    Das Problem ist bei unserem Beruf nur leider, dass nicht wie bei vielen anderen Jobs ein Stapel Arbeit liegenbleibt oder halt länger dauert, sondern dass andere die Arbeit übernehmen müssen. Und das macht dann eben wütend auf entsprechende Kollegen.
    Ein Beispiel: Ein Kollege hatte eine Klassenlehrerschaft, vieles lief schief, die Konsequenz: er bekommt keine Klassenlehrerschaft mehr vom SL zugewiesen, dafür haben aber andere nun zwei oder drei

    Ist bei uns auch so, diejenigen, die z.B. ständig in Konflikt mit Eltern geraten werden in der Regel um die Klassenleitung drumherum kommen.
    Merkste selber wie perfide das System ist, oder? Mega geschickt für den Dienstherren.

    Genauso das Problem bei Krankheit: Ist der Chirurg oder die Bäckereifachverkäuferin krank, so kommt er / sie nächste Woche wieder und arbeitet mit normalen Wochenstunden (!) weiter, weil ein Großteil oder zu leistenden Arbeitsstunden entfallen und nicht nachgeholt werden.
    Ist die Lehrkraft krank, entfallen nur die Unterrichtsstunden, aber dies ist ja nur ein Teil der Arbeit. Die durch Krankheit verpassten Arbeitsstunden beim Korrigieren der Stapel von Klausuren, die durch Krankheit in der Woche entfallenen zwei Stunden, in denen man die Klassenfahrt weiter organisiert hätte, die fallen nicht weg. Die müssen nachgearbeitet werden? Ja wann denn? Na, als Überstunden in der nächsten Woche (oder am Wochenende) oder wie auch immer. Es fällt bei Krankheit bei Lehrern nur ein kleiner Teil der Arbeit weg, der Rest muss in der Freizeit nachgeholt werden.

    Angenommen man braucht für die Korrektur eines Klausurenstapels in der Oberstufe 15 Stunden und würde die auf drei Wochen verteilen. Eine Woche krank heißt dann nicht, dass die 5 Stunden Korrekturen wegfallen, sondern es bedeutet 5 weitere Stunden, die man in die anderen Wochen reinquetschen muss.
    Zusätzlich gilt das für die entfallenen Elterngespräche und tausend anderen Dinge. Mit anderen Worten, ein Großteil der Arbeit muss nachgeholt werden bei Krankheit.
    Das ist so, als würde man zu einer Bäckereifachverkäuferin sagen: Sie haben 15 Arbeitsstunden durch Krankheit verpasst? Sie bleiben in nächster Zeit erstmal 30 Minuten länger in ihrer Schicht, bis sie die Zeit wieder reingeholt haben.
    Achja, am besten sollte man für die "wegfallenden" Unterrichtsstunden bei uns auch Arbeitsaufträge schicken xD Als das dann endlich mal gekippt wurde nach dem Motto "krank ist krank" (hat laaaange gedauert!), heißt es halt: Sie halten bitte für jeden Kurs im VORAUS Material bereit für den Fall einer Krankheit xD

    Ist deine Empfehlung wirklich, bewusst eine Burnout-Erkrankung zu riskieren? Oder ist die Empfehlung eher, den Dienstpflichten nicht mehr nachzukommen? Dann war es das nämlich auch schnell mit der Unkündbarkeit.

    Nein, meine Empfehlung ist rechtzeitig vor Eintritt einer Burnout-Erkrankung (und die droht Lehrern nun einmal berufsbedingt) mit Hilfe des Arztes und entsprechenden Kuren, Krankschreibungen usw. die Gesundheit zu erhalten.
    Es kann imho nicht sein, dass man auf Teilzeit geht und dem Dienstherrn Geld schenkt, weil die Arbeitslast nicht tragbar ist.
    Dann doch lieber eine volle Stelle haben und sich selbst dabei genau beobachten und bei psychischen, somatischen oder psychosomatischen Symptomen rechtzeitig zum Arzt gehen.

    Das mit der Überlastungsanzeige sehe ich sehr zwiespältig, das könnte sehr schnell zur Waffe der Schulleitung werden.

    Seit wann ist Dienst nach Vorschrift eine Dienstpflichtverletzung? Und wenn die SL einen am Wochenende zur Dienstpflichterfüllung am Tag der offenen Tür einbestellt dann kommt man auch seiner Dienstpflicht nach, wenn man die SL möglichst zeitnah darüber informiert, wenn man eine Migräneattacke hat und den Dienst nicht antreten kann.
    Ich rede nicht davon, dass man z.B. einfach seine Aufsicht schwänzen soll und stattdessen irgendwo eine echte Pause zur Erholung macht.
    Nochmal etwas zur Unkündbarkeit. Ich beziehe mich schon auf Beamte, die auf Lebenszeit verbeamtet sind, bei Beamten auf Probe und Widerruf ist das Beamtenrecht noch einmal anders.

    Als Beamter auf Lebenszeit kann man nicht wegen schlechter Leistung aus dem Dienst entlassen werden, noch nicht einmal in den Ruhestand versetzt werden. Das ist etwas, was viel mehr Beamte wissen sollten, was aber natürlich in vielen Seminaren im Referendariat aus Kalkül nicht deutlich behandelt wird. Da ist es schonmal ganz nützlich wenn der Unterricht in Beamtenrecht durch Externe (bei uns ein vollausgebildeter Jurist) durchgeführt wird.

    Wenn "Angebot und Nachfrage" nur metonymisch gebraucht wird für "der Arbeitgeber zahlt so wenig, wie möglich, um die erwartete Leistung zu kriegen"

    Beim Lehrerberuf spielt auch ganz stark mit rein, dass der Dienstherr sich ins Fäustchen lachend so wenig zahlen kann, weil die KuK untereinander einen pseudomoralischen Druck aufbauen.
    Da würde man aus einer vermeintlich moralisch höheren Position als moralisch nicht integer gebrandmarkt, wenn man aufgrund der Arbeitsbedingungen nur minimalsten Einsatz zeigte.
    Es ginge um "das Wohl" der Kinder und, so zwischen den Zeilen, dafür müsse man auch bereit sein für wenig Geld, besser noch ganz umsonst, arbeiten zu wollen.
    Deshalb ist es für KuK sogar akzeptiert fürs Arbeiten noch Geld draufzulegen und Fortbildungen, Arbeitsmaterialen usw. aus eigener Tasche bezahlen.

    Zwar mindert das das Gehalt, aber für viele Lehrer an diesen Schularten ist eine Mehrbelastung nicht mehr möglich.

    Ich empfehle in Vollzeit bleiben und wenn die Mehrbelastung gesundheitlich ihren Tribut fordert (denn ja, mehr ist tatsächlich nicht möglich!) entsprechende Gesunderhaltungsmaßnahmen mit Hilfe eines Arztes durchführen.
    Es kann nicht sein, dass man die Belastung hochschraubt und Lehrer dann ihr Gehalt mindern. Lasst das nicht mit euch machen!
    Man behandelt euch wie der letzte Dreck als Beamter, schlagt endlich zurück! Denn der Dienstherr lacht, dass man als Beamter verpflichtet ist so viel zu arbeiten und jedem Ruf von "Dienstpflicht" zu folgen.
    Lacht doch mal zurück mit der Unkündbarkeit.

    Das Argument vom freien Markt hab ich bei Lehrern nie verstanden. Es gibt doch nicht X Firmen, die um die Studienabgänger konkurrieren. Der Staat hat im Grunde eine Monopolstellung, die er ausnutzt.

    Und sogar noch schlimmer, die meisten Lehrer sind Beamten und unter dem Deckmantel der Alimentierung werden die dann wie Leibeigene behandelt. Nach dem Motto: Ihr bekommt später mal eine Pension, also müsst ihr mit geringem Gehalt (rechnet doch einmal euren Stundenlohn aus bei der ganzen unbezahlten Merharbeit) vorliebnehmen.
    In die Wirtschaft wechseln ist keine Alternative, weil die da natürlich über die Qualifikation eines Lehrers lachen. Man ist also gefangen in dem Beruf ohne Alternativen und dem Dienstherrn ausgeliefert.

    Was ich dazu meine? Ich meine, dass den Pensionären bislang noch dermaßen der Arsch vergoldet wird, dass es von einer ungeheuren Weltfremdheit zeugt, wenn jemand meint, auch nur ein pensionierter Beamter in D müsse "sich etwas dazuverdienen" und von den Gewerkschaften verlangt, dieses himmelschreiende Elend anzugehen.

    Unglaublich! Die Pension ist teuer erkauft, die ist doch bereits eingerechnet. Dafür, dass man in der Pension mehr rausbekommt als bei der Rente, bekommt man während seines Arbeitslebens eben nicht sonderlich viel.
    Und mal ganz ehrlich, damit die Pension halbwegs hoch ausfällt muss man sein Arbeitsleben lang Vollzeit gearbeitet haben.

    In einem Beruf, bei dem Reihenweise KuK frühpensioniert werden, weil sie aufgrund der psychischen Belastung (oder Lärmtinnitus, Burnout oder eine andere Lehrerberufskrankheit) nicht mehr anders können ist das gar nicht so selbstverständlich. Es geht eben auch ein nicht unerheblicher Anteil der KuK in Teilzeit (schaut mal den Prozentsatz an bei euch an den Schulen!), weil sie sonst ganz ausfallen würden.

    In Nds hat die Gewerkschaft eine Arbeitszeitstudie durchgeführt. Hat noch nicht viel gebracht, aber immerhin wird das Thema gerade diskutiert.

    Niedersachsen ist ein Paradies im Vergleich zu SLH. Höheres Gehalt, deutlich weniger Pflichtstunden, kein Zwang zur Klassenfahrt. Allein das sind schon einmal Werte im Bereich von 500 Euro pro Monat. Gibt es Weihnachtsgeld in NDS? Also in Niedersachsen mag es so sein, das es "Jammern" ist, in SLH ist es tatsächlich katastrophal.

    Die Gewerkschaft macht bei euch nichts? Bist du in der Gewerkschaft? Engagierst du dich?

    Ich bin in einer der beiden großen Lehrergewerkschaften, zahle da brav meinen Beitrag. Ich engagiere mich nicht, ich zahle meinen Beitrag.
    Ich unterschreibe freilig fleißig Petitionen und teile die im Kollegium.
    Aber in SLH wird man nach wie vor verarscht, nicht einen Zentimeter Land haben die Gewerkschaften da gewonnen, nicht mal einen Millimeter.

    Personalrat, Personalversammlung gemeinsame Linie gegen den SL. Letztlich ist die SL auf das Godwill seiner Lehrkräfte angewiesen. Wenn das Kollegium zusammenhält, kann man viel erreichen.

    Es ist wie überall, es gibt die, die auf A14 schielen, einen großen Anteil an jungen Kollegen (enthusiastisch, in der Probezeit noch abhängig vom good will der Schulleitung), eine Schulleitung die Querulanten mit schlechten Stundenplänen unter Druck setzt und noch einige andere Mechanismen die verhindern, dass die Arbeitslast abnimmt.
    Die Kollegen sind durchaus sehr nett, ich fühle mich da sehr wohl, aber es sind leider auch ganz viele dabei (Frauen single, keine Kinder), die quasi mit ihrem Beruf verheiratet sind. Schrecklich.
    Das ist übrigens ein Teufelskreis, die sehen immer ausgezehrter (oder das genaue Gegenteil aus), kriegen dann schon um so unwahrscheinlicher einen Kerl, und stürzen sich noch mehr in die Arbeit (um zumindest da Bestätigung zu bekommen). Auszubaden haben es dann alle mit einem "normalen" Leben.

    Ich hätte aber auch kein Problem mit einer Überlastungsanzeige. Ich weiß nicht wovor man da Angst haben sollte. Sinnvollerweise macht man das dann natürlich als Gruppe. Alle Lehrer einer Schule, viele Lehrer eines Bundeslandes etc..

    Die Blöße wollen sich im Kollegium einfach wenige geben. Das ist so quasi wie zu sagen man sei psychisch erkrankt.

    Achja auch ein guter Draht zu den Elternvertretern kann vom Vorteil sein. "Leider haben wir momentan so viele Aufgaben, dass ich es nicht schaffe eine Klassenfahrt zu organisieren." (Ist in Nds freiwillig). Solche Extraaufgaben sind auch das erste, was liegen bleibt.

    Das liest sich sehr bitter. Bei uns werden Leute, teilweise mit 50% Deputat gegen ihren Willen zwangsverpflichtet. Und zwar zusätzlich zur Klassenleitung und Profilkursleitung.

    Gesamtarbeitsbelastung? Sehe ich durchaus problematisch. Letztlich muss man prüfen, ob die geleisteten Stunden im Einklang mit der vorgesehenen wöchentlichen Arbeitszeit stehen. Natürlich inklusive Ferien abzüglich Urlaubstage etc.. Wenn das nicht passt, wäre das eine Aufgabe für Personalrat, Gewerkschaft, Überlastungsanzeige, Klage usw. Aber das eine hat erstmal grundsätzlich nichts mit den anderen zu tun.

    Wie kann man denn prüfen, ob die geleisteten Stunden im Einklang mit der Arbeitszeit stehen?
    Es heißt dann sofort: "Dann müssen Sie an anderer Stelle sparen, schneller korrigieren usw."
    Personalrat? Macht nichts.
    Gewerkschaft? Hat ja noch nicht einmal das gestohlene Weihnachtsgeld in SLH wiederbeschafft.
    Überlastungsanzeige oder Klage? "Dann müssen Sie an anderer Stelle sparen, schneller korrigieren usw." + "Sie sind überlastet? Perfektes Bossingopfer!" oder "Sie verklagen den Dienstherrn? Willkommen auf der Liste, ab jetzt wird man ihnen auch noch von höherer Stelle ans Bein pinkeln".

    Bei uns sind tatsächlich jegliche Zusatzeinsätze und Zusatzarbeiten "drin". Es gibt nicht eine Sache, die mal als "zu viel" gegolten hat. Ist alles Dienstpflicht, alles!
    Und jedes Jahr kommen fünf Dinge mehr hinzu, während vielleicht eine Sache wegfällt.

    Vermutlich ist es bald so, dass man komplett ohne Unterrichtsvorbereitung und nur mit Minimalstkorrekturen trotzdem mehr Stunden arbeitet als das eigentlich Soll.
    Ach quatsch, das ist schon so. Die Leute bereiten aber selbstverständlich immer noch vor und machen gewissenhafte Korrekturen.
    Wie machen die das? Na klar, die stellen einen Antrag auf Teilzeit, arbeiten dann offiziell 75% und in Wirklichkeit arbeiten sie 120%.
    Die Korrekturen und Unterrichtsvorbereitung machen die halt in ihrer Freizeit (die sie sich mit einigen Hundert Euro pro Monat weniger Gehalt erkauft haben).
    Man kann doch keine schluderige Arbeit abliefern, es geht doch um Kinder!!!!

    Ich wundere mich sehr darüber, dass ausgerechnet Lehrer (!) den Standpunkt vertreten, dass das Schul- und Beamtenrecht eine Flatrate ist, bei der z.B. mit den "Ferien" jegliche Art von Einsatz in jeglicher Höhe abgegolten sei.

    So sehen es aber Schulleiter und alle höheren Stellen. Das Problem ist, dass man sich gegen diese Sichtweise als Lehrer gar nicht (zumindest nicht legal) wehren kann. So stark kann man Unterrichtsvorbereitung und Sorgfalt bei der Korrektur gar nicht kürzen, dass man die Zusatzeinsätze (Klassenfahrt, Tag der offenen Tür und die milliarden anderen) kompensiert.
    Das Problem ist dabei auch, dass man, wenn man eben bei Unterrichtsvorbereitung und Korrektur Zeit einspart, das Wichtigste am Lehrerberuf beschneidet.
    Man stelle sich mal vor, dass Ärzte in Zukunft samstags eine Infoveranstaltung abhalten sollen und dann auch mehrere Tage im Jahr Butterfahrten mit ihren Patienten machen sollen (stärkt ja die Bindung Arzt <-> Patient, und das ist außerdem gut für die Psyche der Patienten, gell?).
    Die dadurch anfallende Mehrarbeit sollen sie kompensieren, indem sie sich weniger Zeit für die Diagnose nehmen und einfach ein bisschen zackiger operieren, scheiß auf die Genauigkeit.

    Unser Orientierungsabend findet immer noch abends von 18:30 Uhr bis 21:00 Uhr statt und es käme mir immer noch nicht in den Sinn mich an der Stelle zu verweigern denn der ist immer noch immens wichtig für unsere Anmeldezahlen (ob die zuständige Regierungsrätin uns den Laden ganz dicht machen will ist immer noch nicht vom Tisch). "Mach ich nicht" kann ich an vielen anderen Stellen sagen an denen es strategisch erheblich klüger ist.

    Was sind denn diese vielen anderen Stellen, die man verweigern kann? Bei uns ist alles Dienstpflicht, ich habe noch nicht eine einzige Sache gefunden, die man nicht machen muss, obwohl die SL das möchte.

    Und was ist mit den Schülern? Haben die keinen Anspruch auf Ausgleich?

    Denn wenn die einen Ausgleich bekommen, haben die Lehrer den ja zwangsläufig auch

    Bei uns muss das gesamte Kollegium den halben Samstag kommen ohne Ausgleich.

    Am Tag der Offenen Tür ist bei uns Unterricht, 3 Stunden. Denn die Leute wollen ja auch den "Alltag" sehen, um sich ein Bild von der Schule zu machen. Und weil wir samstags Unterricht machen, gibt es einen Ausgleichstag, natürlich für die Kids und die Lehrer*innen.

    Die Unterrichtsstunden werden als Schnupperstunden mit den eventuell zukünftigen SuS abgehalten, nicht mit den SuS unserer Schule. Andere KuK müssen für Elterngespräche bereitstehen, Informationsräume gestalten, Voträge halten. Das gesamte Kollegium wird zwangsmobilisiert: Teilzeit- und Vollzeitkräfte in gleichem Maße (unteilbare Aufgabe, Dienstpflicht). Wer abwesend ist benötigt eine Krankmeldung.

    Bei uns ist das gesamte Kollegium zur Anwesenheit verpflichtet, egal ob Teil- oder Vollzeitlehrkraft. Es gibt keinen Ausgleich in irgendeiner Form.
    Es handelt sich um einen Samstag.
    Ist das mal wieder typisch Schleswig-Holstein oder handelt unsere Schulleitung da unrechtmäßig? Und wenn letzteres, sollte man das mal an eine Gewerkschaft weitermelden?

    Jedoch geht es mir weniger um die Umsetzung, als eher um die Frage, wieso so etwas offensichtlich nicht standardisiert ist. Unterschiedliche Vorgehensweisen führen immer zu Ungleichbehandlung und das sollten wir vermeiden.

    Ungleichbehandlung, weil nicht alle eine "standardisierte Methode" verwenden um ordinalskalierte Werte zu verrechnen, die man eh gar nicht sinnvoll verrechnen kann? :pfeifen:
    Dann sag mir doch mal, in welchem mathematischen Verhältnis man ein Plakat im Verhältnis zur sachgemäßen Arbeitsweise beim Experimentieren (in einer Woche, im Monat ?) gewichten sollte so als Standard?
    Und in welchem standardisierten Verhältnis wird dann eigentlich der 4 Minuten dauernde Kurzvortrag zum Stundeneinstieg (für den aber 5 Minuten ausgemacht waren, und bei dem das Thema nicht vollständig erfasst wurde, aber dafür optisch eine echt tolle PP-Präsentation geboten wurde) mit den letzten fünf Meldungen, die zweimal grundlegend richtig waren, aber oberflächlich blieben, einmal grundlegend falsch, einmal genau auf den Punkt (aber nur Anforderungsbereich 1 bei der Frageschwierigkeit beinhalteten) und einmal im Anforderungsbereich 2 mittelmäßig gut beantwortet wurden. Wie kommt das denn in deine Excel Tabelle rein?


    Eine Note wird und muss immer eine individuelle, vom Lehrer begründete Entscheidung sein. Sie basiert auf vielen einzelnen Eindrücken, die ein Gesamtbild ergeben, aus dem eine pädagogische Note entsteht. Da ist nichts mit exakt oder standardisiert ausrechnen.
    Du wirst hinnehmen müssen, dass du, oder deine Tochter / dein Sohn eine schlechte Zeugnisnote bekommen hast / hat.
    Ein Lehrer bist du nicht.

    Ist es für euch kein Problem, das sogar innerhalb der gleichen Schule, wie z.B. anhand der im zweiten Beitrag verlinkten Forumsbeiträge erkennbar, keine einheitliche Vorgehensweise herrscht oder das Kollegen gar nicht wissen, wie die Vorschrift lautet oder wie man korrekt rechnet?

    Es gibt kein korrektes Rechnen, da man Noten nicht miteinander verrechnen kann. Stichwort: Ordinalskala

    https://wissenschafts-thurm.de/grundlagen-der…-kardinalskala/

    Aus diesem Grund schaue ich mir die gesammelten Noten eines Schülers an und begründe dann pädagogisch, welche Zeugnisnote er erhält. Da ich mir auch immer notiere, wofür es die Noten gibt (Plakat, schriftl. Wiederholung, Langzeitbeobachtung der Mitarbeit über mehrere Wochen) kann ich selber überlegen, welche Noten ich da stärker und welche ich weniger stark gewichte in meiner pädagogischen Entscheidung.
    Selbstverständlich achte ich darauf, dass ich keine Noten über- oder unterbewerte, aber ich würde nie auf die Idee kommen die Noten miteinander zu verechnen.
    Ich bin gelinde gesagt schockiert, dass man in Bayern Noten verrechnen soll?! Hat denn dort noch niemand davon gehört, dass Noten ordinalskaliert sind?
    Und ich dachte bislang immer, dass die Bayern in so vielen Dingen einfach klüger sind. Dass denen als gesamtes Bundesland so ein Schnitzer passiert ist ja unglaublich.

    Ich finde das auch irgendwie erstaunlich. Egal bei welchem Amt ich mit Beamten zutun hatte, sie alle hatten die Ruhe weg und ließen sich nicht stressen.
    In einer Seelenruhe wurden da auf dem Amt morgens gefrühstückt, während wir im Warteraum angespannt mit den Füßen scharrten. Man muss Nummern ziehen und, wenn man dann in den Raum kommt, sitzt da jemand, der alle Tätigkeiten in einer Langsamkeit und Gemächlichkeit ausführt, dass das an eine Gehmeditation erinnert. Den interessiert gar nicht, wie viele da draußen noch sitzen und warten. Im Zweifel müssen die halt morgen wiederkommen.
    Alles erlebt!

    Warum machen wir Lehrer das nicht auch? Gehen in Seelenruhe zum Unterricht, der dann eben etwas später anfängt. Nein, es hat geklingelt, halbes Brot noch im Mund, schnell rausstürmen aus dem Lehrerzimmer... schnell den Arsch abwischen auf Toilette, Unterricht geht los, Aufsichtspflicht geht vor Darmentleerung!

    Warum vertrösten wir nervige nicht Eltern mit "dafür bin ich nicht zuständig" oder lehnen ein Gespräch erstmal ab und vergeben einen neuen Termin irgendwann einmal später. So machen das doch auch andere Beamte und die haben auch alle nicht solche Stresskrankheiten. Nein, es ist ja bestimmt dringlich, da müssen wir noch abends zurückrufen.

    Man könnte noch hunderte Beispiele bringen, wie es andere Beamte schaffen ein angenehmes Leben zu führen, während sich Lehrer gegenseitig oder sich selbst Stress bereiten. Oftmals in Form eines Schulleiters.

    Richtig. Mir ist das schleierhaft, wie prinzipiell gesunde Leute grundsätzlich mehrere Tage pro Monat fehlen können. Aber da sitzt halt morgens der Pups quer - und dann wird sich krankgemeldet.

    Schon mal drüber nachgedacht, dass die Leute vielleicht eben nicht prinzipiell gesund sind?! Chronische Krankheiten, die sie so empathischen Menschen wie dir nicht gleich auf die Nase binden? Vielleicht auch einfach immer mal wieder ein Infekt... in einem Beruf, wo hunderte wahre Bakterien- und Virenbrutkolonien auf einen Raum zusammengepfercht werden?

    Du scheinst selten krank zu sein, nicht wahr? Erinnert mich an einen Seminarleiter, der damit rumtönte, dass er in so und so viel Dienstjahren noch nicht einmal richtig krank war und das recht explizit auch von anderen erwartete.
    Der hat das mit ganz ähnlichen Worten wie du bagetellisiert mit deinem "sitzt halt morgens der Pups quer". Empfand ich als sehr widerlich solche Sprüche.
    Vor einem halben Jahr habe ich erfahren, dass der Mann an Krebs erkrankt ist. Ob ihn das etwas lehrt?

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