möchtest du (oder Mashkin, der dem Beitrag zustimmt) aufklären, was du damit gemeint hast? Und dann bitte noch ergänzen, was wir daraus für Rückschlüsse bzgl. Menschenarten bzw. -rassen ziehen können?
Hmm, vielleicht mal als Beispiel. Wenn jemand sagt: "Hunde und Säugetiere haben viele Gemeinsamkeiten", dann würdest Du doch vermutlich auch sagen, dass der Satz keinen Sinn macht, da Hunde "neben" die Säugetiere zu stellen, da sie zu diesen gehören.
Man müsste sagen "Hunde zeigen viele Säugetiermerkmale", denn Hunde sind eine Teilgruppe der Säugetiere. Von einer (fiktiven) Stammart aus gesehen muss man in der Gruppe alle daraus entstandenen Arten zusammenfassen. Dann ist so ein Taxon ("Gruppe") monophyletisch. Also alle Arten in dieser Gruppe lassen sich auf einen gemeinsamen Vorfahren zurückführen und alle von diesem Vorfahren abstammenden Arten sind in der Gruppe enthalten.
So typische Formulierungen wie "Menschen und Tiere...." sind also fachlich falsch. Man müsste sagen "Menschen und andere Tiere", da Menschen ebenfalls zu diesem Taxon gehören.
Das hat im Übrigen nicht direkt mit der Diskussion um Menschenrassen -arten zutun.
Was das angeht:
Es gibt unterschiedlichste Artdefinitionen, darüber könnte man Romane schreiben. Ich für meinen Teil betrachte die aktuell Menschheit als eine Art, weil die Fortpflanzungsfähigkeit zwischen allen Mitglieder gegeben ist und der Genaustausch (bezogen auf für Artbildung relevante Zeiträume) quer über die Welt stattfindet.
Allerdings würde ich durchaus behaupten, dass es klitzekleine Bereiche gibt, die quasi im Artbildungsprozess begriffen sind, da der Genfluss faktisch unterbrochen ist. Ich gehe mal davon aus, dass die (wenigen) noch existierenden isolierten Völker in irgendwelchen Urwäldern, aus vor allem geographischen und vermutlich auch ethologischen Gründen (Partnerwahl), sollte sich doch z.B. ein Europäer in den Urwald verirren, keine Nachkommen mit "zivilisierten" Menschen zeugen. Der Genpool dieser Völker ist quasi isoliert, auch, wenn es experimentell möglich wäre fruchtbare Nachkommen zu zeugen.
Genug Zeit und passende Mutationen / Rekombinationen vorausgesetzt könnte tatsächlich auch eine körperliche Barriere (z.B. Sterilität der gemeinsamer Nachkommen) dazukommen. So etwas braucht aber viel Zeit.
Was wiederrum Rassen angeht, so gibt es diese selbstverständlich. "Objektive" Grenzen kann man genauso wie bei Tieren nicht ziehen, wir sprechen ja immerhin noch von einer Art. Man kann aber eben welche definieren und eben die Kriterien angeben, nach denen man Rassen unterscheidet. Der Begriff wurde halt oft missbraucht, das macht manche dann politisch überkorrekt.
Jeder Biologe, der auch nur ein bisschen Ahnung von Morphologie und Genetik hat kann aber erkennen, dass es innerhalb der Art Mensch unterschiedliche Merkmale gibt. Der Melaninmangel, der vermutlich mal durch eine Mutation entstanden ist, und zu blauen Augen führt, ging mit besserer Angepasstheit in nördlichen Klimaten einher. Deshalb hat sich das eben auch in der Evolution so verbreitet und durchgesetzt.
Warum sollte man die Nebelkrähe und Rabenkrähe, die sich genetisch eben auch extremst ähnlich sind und zu einer Art gehören, aber optisch anhand des Gefieders gut unterscheiden lassen, als zwei Rassen einer Art beschreiben, aber dies beim Menschen nicht möglich sein?
Je mehr Menschen herumreisen und ihre Partner woanders suchen, desto mehr verschwimmen die Grenzen. Bei idealer Vermischung und Genfluss (also zwischen prinzipiell allen Menschen) gehen regionale Merkmale natürlich verloren. Die Menschenrassen beginnen sich zu vermischen. Das würde auch mit anderen Tierrassen (ja, der Mensch ist ein Tier, siehe oben) passieren, würden diese auf einmal herumreisen und Nachkommen mit anderen Rassen zeugen.
Und das kann man doch ganz unaufgeregt hinnehmen. Wir sind eine Art und unsere irgendwann mal regional durch bestimmte Umweltbedingungen im Laufe der Evolution entstandenen Rassen sind im Prozess der Auflösung begriffen.
Da steckt keine Wertung drin, aber es gibt eben Menschen, die diese biologischen Fakten gerne werten und für ideologische Zwecke missbrauchen.
Da heißt es dann, man "müsse bestimmte Rassenmerkmale konservieren", indem man sich nicht mit Menschen aus anderen Regionen fortpflanzt. Das ist dann aber keine Biologie mehr, sondern keine Ahnung, Ideologie?
Genauso kann man sagen, man müsse die Rassengrenzen aufheben und die Menschheit sollte sich möglichst durchmischen. Die Biologie sollte die Evolution beschreiben, aber nicht vorschreiben... (Obwohl Fragen der Eugenik durchaus interessant sind und noch stärker auf uns zukommen werden)
Auch einzelne Merkmale heranzuziehen um jemanden als besser oder schlechter zu werten ist etwas, was in der Vergangenheit zu viel Leid geführt hat.
Nichtsdestotrotz kann man manche Merkmale beobachten. Dass ich als Europäerin Alkohol besser vertrage als Asiatinnen liegt an meiner Enzymausstattung. Dass eine kenianische Frau mir gegenüber einen Vorteil beim Langstreckenlauf hat, weil sie mehr von einem Enzym hat, das den Abbau von Milchsäure beschleunigt und sie so sehr gut Fettsäuren "verbrennen" kann, ist eben auch so ein Ding. Wenn diese Frau Kinder mit einem Europäer hat, dann kann es durchaus sein, dass sich diese Physiologie vererbt.
Solange der Mensch einen Genaustausch quer über die Welt durchführt, desto mehr verschwinden Unterschiede.
Die Welt wächst zusammen, aus vielen Rassen wird irgendwann eine.
Gut? Schlecht? Das ist eben eine Frage der Ideologie.
Ich glaube viele Wissenschaftler haben sich gesagt, dass der Nutzen dieser biologischen Fakten (also, dass es Rassen gibt oder zumindest bei damaliger geographischer Isolation gab) sehr gering, die Gefahr des Missbrauchs aber sehr groß ist, und, dass man deshalb lieber behaupten sollte es gäbe keine Rassen oder eben die genetische Ähnlichkeit betonen sollte.
Aber man denke dran, auch Nebelkrähe und Rabenkrähe sind genetisch extremst ähnlich.
Und der Laie wäre verwundert wieviele genetische Ähnlichkeit wir sogar zu Tomaten haben.