Schwierig, irgendwie wirkt deine beschreibung wie so eine "Störwolke" - man spürt es, aber so einzeln ausmachbar ist vieles nicht.
Wenn ihr als Lehrer alle an einem Strang zieht könnte ich mir vorstellen, dass man das dauernde Gekrame unterbinden kann, wenn ihr ganz gezielt am Anfang jeder Stunde ALLES herausnehmen lasst, was ihr braucht und anschließend ein "Kramverbot" aussprecht. Ist zwar anstrengend, weil man so alles überblicken muss, aber bestimmt machbar.
Vielleicht könnte man so ein "Stundenverlauf" für jede Stunde festlegen (ob das wirklich praktikabel ist müsst man austesten" und bildlich auf großen Blättern visualisieren
1. Ich sitze auf meinem Platz
2. Begrüßung
3. Sachen herausholen (vll. zur Selbstständigkeit auch mit Bildern: Kleber, Schere, Federmäppchen, Heft, Mappe, Buch zur Not mit Fotos)
4. Arbeiten
5. Beendigungszeichen der Arbeit
6. k.a. Bewegungsspiel/Lied/kl. Pause usw.
Bei mir haben meine Kids eine zeitlang aus motorischer Unruhe heraus ihre federmäpchen am Reißverschluss über den Tisch "geschleudert" - dieses Geräusch hat mich kirre gemacht *lach*. Ich habe so Mini-Igelbälle geholt - die höre ich zumindest nicht - dann konnten sie die knautschen.
Das mit dem unselbstständig kann man nur durch stetes Training üben - am Anfang auch mit ganz leichten Aufgaben.
Wenn die Eltern euch nicht unterstützen, würde ich das auf dem nächsten Elternabend ansprechen und klar machen, dass sie damit ihrem eigenen Kind schaden (und DAS will ja kein Elternteil).
Zum Thema Belohnungssystem: Verstärkerpläne sind schön und gut - ich habe in meiner Klasse (aufgrund eines Extraprogrammes) 3 Kinder mit individuellen verstärkerplänen - mehr wird tatsächlich schwierig sinnvolll zu beurteilen. ABER ich habe zusätzlich ein "Gesamtbelohnungssystem:
Ich habe Klassenregeln (das übliche: ich arbeite leise, ich bin freundlich, ich melde mich etc. aber auch (weils da bei mir Probleme gab) ich erledige meine Hausaufgaben). Dazu gibt es eine Pappampel grün-gelb-rot mit den Kindernamen auf Wäscheklammern. Für jeden Verstoß gegen die Klassenregeln ging es in der 1 einen (wahlweise auch nur 1/2, kannst du ja festlegen) Schritt runter. In der 1 fing man auch jeden Tag wieder auf grün an. Ich notierte mir nur die Kinder, die auf rot gerutscht waren. Wer am Ende der Woche nie/nur einmal/nur zweimal auf rot war, durfte sich was aus der Überraschungsbox nehmen. Das zieht! Damit ließen sich auch "kleine" Verstöße schnell ahnden (auch ohne viele Worte).
Ich hoffe, das war jetzt nicht zu kompliziert beschrieben.
In der 2 läuft das nun über die ganze Woche: Verstoß gegen 1 Regel = 1/2 Schritt nach unten, wer am Freitag nicht auf rot steht bekommt etwas aus der Überraschungsbox.