Beiträge von Dejana


    Aus England hörte man, deren Schulinspektionen (Ofsted) hätten ungefähr die Aussagekraft eines Münzwurfes und mir drängt sich kein plausibler Grund auf, warum das bei uns anders sein sollte.
    (Vielleicht kann Dejana hier fundierter was zu sagen)


    Bisher hatte ich persoenlich noch keine grossen Probleme mit Ofsted, aber ich hab wurde von ihnen auch noch nie mit schlechter als "good with features of outstanding" beurteilt (und ich hab inzwischen 4 Inspektionen hinter mir). Allerdings hab ich an meiner derzeitigen Schule angefangen, als wir kurz vor "special measures" standen. Die Inspektion ein paar Monate bevor ich anfing, war alles andere als gut...und dem folgte ein Jahr mit nichts als Stress, Druck, staendiger Kontrolle und "hilfreichen" Initiativen...in Vorbereitung auf die Neuinspektion, die unweigerlich 9-12 Monate nach der vermasselten Inspektion ins Haus stand. :sterne: Worauf ich mich da einliess, war mir allerdings klar (denn mein derzeitiger SL hat das schon vor meiner Bewerbung sehr deutlich gemacht).

    Man muss aber bedenken, dass auch die Inspektoren nunmal nur Menschen sind. Manche waren als Lehrer und Schulleiter taetig,..andere haben nie selbst unterrichtet. Natuerlich gibt's Kriterien, aber die lassen sich auch nach persoenlichen Vorzuegen auslegen. Furchtbar viel laesst sich in 20 Minuten wirklich nicht sehen. In den meisten Faellen ist das Resultat schon klar, bevor die Inspektoren eine Fuss in die Schule gesetzt haben und basiert mehrheitlich auf den Testergebnissen der Schueler. Wenn man da eine Schule mit schwieriger oder mehrheitlich nicht Englisch sprechender Schuelerschaft ist, wird's schon etwas schwierig da die gesetzten Ziele zu erreichen. Da kann man noch so hohe Erwartungen stellen und noch so hart arbeiten...

    OFSTED

    In England sind aber derzeit die wenigsten Lehrer zufrieden mit den Entscheidungen der Regierung...weshalb wir gerade erst wieder einen Streiktag hatten.

    Dear Mr Gove

    Wenn Dein Doktor schlechte Arbeit leistet, wird er immer mehr Patienten verlieren. Denn niemand möchte sich von einem unhöflichen oder inkompetenten Arzt behandeln lassen. Wenn es ein angestellter Arzt ist, werden sich die Kunden bei seinem Arbeitgeber/Vorgesetzten beschweren und es wird Konsequenzen für ihn geben.


    Dein Vorschlag kommt aber nunmal der Idee gleich, dass mein Arzt anscheinend gute Arbeit leistet, sich seine Patienten freuen und mit ihm zufrieden sind....und er dafuer eins auf den Deckel bekommt.

    In der Schule funktioniert das aber nicht, schon alleine weil wir Lehrkräfte eine gewisse Macht über die Schüler haben bzw. die Schüler von uns abhängig sind, trauen sich viele nicht mal sich zu beschweren. Die Schüler können sich ihre Lehrer auch nicht aussuchen oder wechseln.


    Da hast du aber ne sehr eigenartige Schuelerklientel an der Backe, denn ich kenne von meiner frueheren Schulzeit einige Schueler, die sich ueber Lehrer beschwert haben. Ich selbst hatte damals Probleme mit meinem Physiklehrer und habe deswegen die Physikgruppe gewechselt. Ich war auch nicht die Erste, die mit ihm Probleme hatte (der nette Mann war noch vom alten Schlag und der Meinung, Maedchen sollten kein Physik belegen). Als Schueler ist man nur von einem Leher "abhaengig", wenn man sich von ihm abhaengig macht...statt mal bei sich selbst zu schauen, was denn das Problem ist und wie man es beheben koennte. Die meisten Lehrer wollen ihren Schuelern nix Boeses und haben wirklich bessere Dinge zu tun als ihre Tage damit zu verbringen kleine Schueler drangsalieren zu wollen.

    Und kommt es doch mal zu Beschwerden, hat es in der Regel keine Konsequezen, abgesehen vielleicht von ergebnislosen Gesprächen. Machen wir uns nichts vor, ob man seine Arbeit gut oder schlecht macht ist in unserem Beruf völlig irrelevant. Leistung wird eben auch nicht honoriert in unserem Beruf. Da lohnt es sich irgendwann nicht mehr, sich für seine Schüler aufzureiben, wenn man sich genauso gut einen Faulen machen kann, ohne negative Konsequenzen zu spüren.


    Damit liegst du in meinem Fall allerdings ziemlich falsch, denn ich arbeite nicht in Deutschland.
    Wenn sich Eltern ueber mich beschweren, schaltet sich unser SL ein und, wenn's wirklich schlimm ist, unsere "school governors".
    Ich habe pro Jahr mindestens drei Stunden Unterrichtsbesuch durch unsere SL, die dann mit Zettel und Stift da sitzen, Qualitaetsstandards abhaken und mir am Ende in nem Gespraech mitteilen, was gut und was verbesserungswuerdig ist. Zusaetzlich dazu gibt's natuerlich noch Unterrichtsbesuche durch Kollegen aus anderen Schulen, Studenten und sonstwen. Die letzten zwei Jahre durfte ich auch noch die netten Leute der Schulbehoerde fuer ihre Inspektion bei mir mit drin sitzen haben. (Bei uns bekommt man einen Tag vor der Inspektion den Anruf, dass sie am naechsten Morgen auf der Matte stehen werden. Nix da mit wochenlanger Vorbereitung.)
    Jedes Jahr bekomme ich "performance management" Zielsetzungen. Die haben mehrheitlich mit dem Lernfortschritt meiner Klasse zu tun und dieser ist in unserem System messbar. (Unser SL prueft bei jedem, ob wir auch ordentlich bewertet haben....fuer meine Klasse hab ich massenweise Ordner mit Papierkram. Die Bewertungskriterien fuer Mathe alleine sind 4 A4 Seiten pro Kind, die ich dreimal pro Jahr durchgehen muss.) Wenn ich dabei am Ende ueberdurchschnittlich abschneide, kann ich im September eine Gehaltsstufe ueberspringen. Wenn Lehrer regelmaessig schlechter als erwartet abschneiden, muss die SL Hilfestellungen geben und den jeweiligen Lehrer unterstuetzen. Wenn das alles nicht hilft, kann man seine Lehrerlaubnis verlieren.
    Die Bewertungen haengen aber von der SL ab. Wenn man mit denen nicht zurecht kommt, kann man noch so gut sein und schneidet dennoch schlecht ab. :teufel: Da hilft dann nur eins...Schule wechseln. ;) Meine alte SL kam zu Beginn gar nicht mit mir klar und hat mich erstmal als Problemfall abgestempelt (Eltern und Kinder hatten gar keine Probleme mit mir)...nach einiger Zeit hatte sie sich dann wieder beruhigt, und hat mich nach zwei Jahren zu ihren Wunderkindern gezaehlt ( :uebel: ),...denn meine Resultate sprachen fuer sich und da konnte sich nicht dran ruetteln. Nach meinem Schulwechsel hab ich nun gar keine Probleme mehr. Mein SL denkt ich hab se nicht alle... :rofl: ...das ist aber nett gemeint. Er laesst mich machen und meine Klassen machen sehr gute Fortschritte. Bissl Vertrauen ist fuer mich wesentlich wichtiger und bedeutet, dass ich besser arbeite, als staendige Ueberwachung.


    Viele Lehrer geben deshalb keine schlechten Noten, weil sie dann ihre Ruhe haben. Wenn es in ihrem Fach keine 5 oder 6 gibt, kommt auch niemand darauf die Qualität ihres Unterrichts zu hinterfragen oder zu überprüfen. Die Schüler sind mit ihren Noten glücklich, es gibt keine Beschwerden, keinen Ärger mit den Eltern, keinen Rechtfertigungsdruck, warum die Klasse so einen schlechten Leistungsstand aufweist.


    Demnach muesste man davon ausgehen, dass Lehrer, die massenweise schlechte Noten geben, die besseren Lehrer sind und qualitativ hoeherwertigen Unterricht machen. :autsch:
    Entgegen deiner vorigen Argumentation muessten wir nun stolz auf die Lehrer sein, deren Klassen regelmaessig schlechte Noten haben...und sollten die eher unter die Lupe nehmen, deren Klassen gute Noten bekommen.

    Oder wir koennten Lehrer mal einfach in Ruhe lassen und sie ihren Job machen lassen. Ich stell mir grad vor, dass mein Doktor staendig von irgendwem unangemeldet besucht, belagert und bewertet wird, weil seine Patienten denken, er leiste gute Arbeit. Dem wuerde das auch auf den Senkel gehen.
    Meine Mutter lehnt "nervige" Patienten regelmaessig ab, denn den Stress will sie nicht haben. Wenn ihr dann staendig noch einer in die Praxis latschen und ihre Arbeit kritisieren wollte, wuerde sie wohl ganz aufhoeren. :sterne:

    Hi zusammen,

    vielleicht eine etwas eigenartige Frage,..und mir ist klar, Deutschland ist davon nicht betroffen, aber vielleicht habt ihr ja dennoch ein paar Ideen.

    Im September tritt bei uns landesweit ein neuer Lehrplan fuer Grundschulen in Kraft. Nun gibt's neue Vorgaben fuer jedes Fach. Eine ziemliche Veraenderung ist die Einfuehrung von Lernzielen fuer jedes Schuljahr. Bisher hatten wir Vorgaben, was Kinder bis zum Ende der 2. und bis zum Ende der 6. behandelt haben und koennen sollten. Wie wir dorthin kamen, war uns mehrheitlich frei gestellt. Bewertungen waren daher auch nach bestimmten Kriterien und nicht unbedingt an Schulstufen gebunden.
    Mit dem alten Lehrplan werden von der derzeitigen Regierung nun auch diese Bewertungskriterien in die Tonne gekickt...und nicht ersetzt.

    Ich bin nun dabei unsere Bewertungssyteme fuer NaWi anzupassen. Letztes Jahr hab ich bereits ein paar Sachen eingefuehrt, die ich jetzt einfach nur etwas umschreiben musste. Ich bin allerdings am Ueberlegen, wie man denn Leistungsfortschritt besser messen kann.
    - Wir koennten entweder fuer jedes Schuljahr einfach die jeweiligen Kriterien abhaken und dann sagen, ein Schueler hat diese vollends erreicht, nicht erreicht oder kann mehr. Was macht man denn dann mit Kindern, die sie nicht erreichen? Manche Themen kommen nur in einem Schuljahr dran. Daraus laesst sich kein Lernfortschritt basteln.
    - Als Alternative hab ich nun Bewertungszahlen fuer jede "Phase" (sind immer 2 Schuljahre) eingearbeitet. Die Punktzahlen werden ueber zwei Jahre zusammen gerechnet und ergeben dann eine von sechs Leistungsstufen.
    - Prozentwerte waeren auch noch ne Moeglichkeit.

    Hab mal Teil der Bewertungen angehangen. Zu jeder Einheit gibt es ein Kriterienblatt, welches die Schueler zu Beginn einer Einheit bekommen und Lehrer markieren die Kriterien/Lernziele/was auch immer man die nennen will. Das machen wir sowieso schon. Das laesst sich jetzt auf die Tabelle uebertragen. Im Beispiel hab ich nur ein Schuljahr, in meinem eigentlichen Bewertungsdings sind alle Schuljahre in einer Datei...die Eintragungen sind also durchgaengig von der 1.-6. Klasse. Klingt kompliziert,..ist's aber eigentlich nicht.

    Hat vielleicht jemand noch Ideen, wie wir ab September bewerten koennten? Darf nun jede Schule selbst entscheiden,...obwohl wir wohl sicher darueber mit unseren Partnerschulen reden muessen. :sterne: Hm,..wie vielleicht Sternchen, Bluemchen und Gewitterwolke? Wer jedes Jahr ne Wolke bekommt, darf nicht an die Sekundarschule? :teufel:

    Hat sonst noch jemand ein paar nette Ideen? Vielleicht mal was ganz Neues?

    Dejana

    Schoen, dass es sowas nicht nur auf Deutsch gibt.

    In Bristol ist "where to" ganz normal.
    "Put the bottle outside on the ledge, please."......"Where to?" :autsch:

    Wir haben ausserdem ein neues Wort: drawling
    "Miss, can I have my drawling back?" ..."No, you can't have your DRAWLING back,...there's no such thing."..."Yes, there is,..it's on your desk...you took it away from me 'cause I was drawling in the lesson." :schreien: :rofl:

    Wir haben noch ein paar irgendwo im Schrank, die benutzt aber keiner mehr.

    Generell sind sie sehr leicht zu bedienen, die Qualitaet ist ok und man kann die Dateien sehr leicht auf nen Computer runterladen. Sind auch relativ stabil, wenn sie mal runterfallen...oder von leicht ueberschwenglichen Kindern durch die Gegend geworfen werden. :rotwerd:

    Wie gesagt, benutzt bei uns eingentlich keiner mehr. Wir hatten sie erst mit Flipcams ersetzt und seit den letzten paar Jahren eben durch iPads. Wir haben auch noch Flipcams im Schrank...(die koennt ich eigentlich wieder mit in den Wald nehmen...)

    Es ist aber eine naheliegende Erklärung, dass Frau Müller einen schlechten und ineffizienten Unterricht hält. Und diese Möglichkeit muss dann zumindest in Betracht gezogen und scharf kontrolliert werden, z.B. mit häufigeren, unangekündigten Unterrichtsbesuchen.


    Durch's staendige wiegen wird die Sau auch nicht fetter. :sterne:
    Es gibt Jahrgaenge, die durchgaengig niedrigere Ergebnisse erzielen, egal welchen Lehrer sie denn nun haben. Bei unseren zwei Vorschulklassen ist jetzt schon deutlich, welche Klasse mal "staerker" sein wird. Unsere 6er sind akademisch sehr gemischt, meiner 5er ebenfalls (obwohl staerker als die 6er), unsere 4er sind schon immer sehr stark. Danach kommen unsere derzeitigen 3er,...wesentlich schwaecher...2er ebenfalls,...1er sind wiederum eine sehr starke Klasse. Unsere Klassen bekommen jedes Jahr einen neuen Lehrer, unsere Pruefungen in der 2. und 6. Klasse werden extern gestellt und korrigiert...und dann die Resultate in landesweiten Vergleichstabellen veroeffentlicht, Unterrichtsbesuche sind bei uns ganz normal. Dennoch erzielen nicht alle Klassen die gleichen Ergebnisse und es waere total unsinnig die "Schuld" daran beim jeweiligen Lehrer zu suchen. (Dann waeren's ja immer die Lehrer der 2. und 6., die eins auf den Deckel bekommen.)

    Ich erlebe es immer wieder, dass ich Klassen übernehme, die in der Breite extreme Defizite in meinem Fach aufweisen, die ich dann mit den Schülern erstmal aufarbeiten muss, bevor ich mich überhaupt dem eigentlichen Stoff der Jahrgangstufe widmen kann. Und das betrifft dann nicht nur zwei bis drei Faulpelze, sondern die gesamte Klasse. Da frage ich mich dann schon, was mein Vorgänger in diesem Fach während der letzten Jahre eigentlich gemacht hat, dass die Schüler so desaströse Wissens- und Verständnislücken aufweisen.


    Genauso werden sich wahrscheinlich andere Kollegen fragen, warum du nicht durch den gesamten Stoff gekommen bist und was du da so rumgemengt hast. Wenn man deiner Idee folgt, und die Tests mit deinen Lerngruppen nun also zeigen, dass sie "desastroese Wissens- und Verstaendnisluecken" aufweisen, muesste die Schuld derzeit ja auf dich zurueck fallen,...denn schliesslich scheinst du ja da was nicht richtig zu machen. In dem Fall wuerdest du wahrscheinlich die Schuld an deine Vorgaenger verweisen,...und die machen dann wahrscheinlich genau das Gleiche.
    So funktioniert das aber nicht. Statt Schuldzuweisungen und staendigen Ueberwachungsversuchen, waere eine offene Diskussion darueber, wie man Schueler weiterbringen kann, wohl wesentlich hinlfreicher.

    Hi zusammen,

    wir haben derzeit Ferien und ich bin gerade dabei meine Unterrichtseinheit fuer die naechsten paar Wochen zu planen. Da zwischen diesen und den naechsten Ferien nicht viel Zeit ist, werden wir uns nur auf Geschichten konzentrieren (normalerweise machen wir immer zwei verschiedene Texttypen). Meine Idee ist nun also, dass wir anfangen mit "Just a Dream" (Chris Van Allsburg) und uns die Beschreibungen, Wortwahl und dergleichen genau anschauen, denn meine Kids sind da immer ein bissl faul mit...die sprachlichen Komponenten dann im naechsten Teilabschnitt immitieren und fuer eine andere Umgebung umschreiben.
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    Im dritten Teil wollte ich mit meiner Klasse "Stanley's Stick"(John Hegley) lesen und sie dann basierend darauf ihr eigenes Bilderbuch ueber nen Stock schreiben lassen,...allerdings sprachlich eher nach Muster des ersten Buches.
    [Blockierte Grafik: http://static.booktopia.com.au/internals/9780340988183-1.jpg]

    Sie wuerden dazu in Gruppen arbeiten und wir koennen in den Wald gehen, damit sie Photos sammeln koennen. Unser Thema in den naechsten Wochen ist "Natur" und wir werden eh fuer mehrere Tage im Wald Unterricht machen.
    Wir arbeiten mit "Talk for Writing", haben also generell drei Teilabschnitte pro Einheit (Immitate, Innovate, Invent)...allerdings werden wir wohl kaum den gesamten Text von "Just a Dream" auswendig lernen koennen. :grimmig: Aber das laesst sich schon irgendwie loesen.
    Meint ihr das ist ok so? Noch irgendwelche Ideen, wie ich das ein bissl aufregender gestalten koennte? Bin derzeit noch am ueberlegen, ob wir ihre Bilderbuecher am Ende ueber Prezi oder als ordentliche Buecher praesentieren. Nicht ganz sicher, was besser waere...

    Dejana

    Danke schonmal fuer die Tipps. Muss ein paar vielleicht etwas anpassen. :)

    - Lehrer endlich konsequent siezen (fällt im Englischen schon mal weg)


    Ja, das 'Problem' haben wir eigentlich nicht, obwohl's auch bei uns in der Gegend ne Schule gibt, an der Kinder die Lehrer mit Vornamen anreden. Selbst fuer unsere Zwerge bin ich 'Mrs D.'.

    - etwas vom Klassenlehrer abnabeln (die meisten haben nächstes Jahr das Fachlehrerprinzip - und die Lehrer weniger Zeit zum Plaudern & Zuhören...)


    Fachlehrer haben wir nicht, da der KL eigentlich alles unterrichtet. Ich schau mal, ob sich das irgendwie machen laesst. Sie werden immer mal von jemand anderem unterrichtet (z.B. unserer stellv. Direktorin), finden das aber nicht besonders. (Dabei koennten sie sich freuen, dass ich ihnen mal fuer nen Vormittag nicht auf den Senkel geh.)

    - dem letzten noch die "Kettenrechnerei" abgewöhnen - die weiterführenden Lehrer sollen bloß nicht denken, bei uns gibt es "Rechnen" als Fach statt "Mathematik" ;)


    Was ist denn "Kettenrechnerei"? Meinen hab ich zu Beginn des Jahres abgewoehnt die Faecher "Literacy" und "Numeracy" zu nennen. Wir machen "English" und "Maths". :aufgepasst:

    - Englisch verstärken (wird oft bis zum Übertritt etwas in den Hintergrund gestellt - aber für nächstes Jahr müssen die Grundlagen vorhanden sein)


    Naja, Franzoesisch machen wir eh jede Woche...wenn's auch nicht besonders hochwertig ist. Aber die fangen an der Sekundarschule eh nochmal von vorne an. Ist eins der Faecher, das in der 6. meist aus dem Stundenplan "rausfaellt". Mein Kollege hat das ganze Schuljahr noch kein Franzoesisch gemacht (von der Woche mit der franz. Austauschstudentin mal abgesehen).

    - generell: Selbständiger werden, überflüssige Fragen zu formalen Sachen (Zeile freilassen? o.ä.) abgewöhnen


    Sowas wie: "Ich bin unten an der Seite angekommen,...was mach ich denn jetzt?" :schreien:

    - Arbeitstechniken schulen: Fachbegriffe mit Bedeutungen aus Texten zusammenfassen, Wörter nachschlagen & Internetrecherche, Lerntechniken, Arbeitsorganisation (z.B. einzelne Hausaufgaben sinnvoll einteilen, gezielt auf den Fachunterricht lernen), ich schreibe dann auch schon mal zum Spaß eine "EX", weil die Kids das aus der Grundschule gar nicht mehr kennen (bei uns wird jede Probe 1 Woche vorher angekündigt) - da fallen sie sonst nächstes Jahr oft auf die Nase.


    Bei uns werden Tests nicht angekuendigt. Nur die Vergleichstests haben festgelegte Daten. Ansonsten schieben wir mal nen Test rein, wenn ich denn Zeit hab. Normalerweise erfahren sie ganze 10 Sekunden vorher davon.
    Wie laeuft das denn mit Hausaufgaben bei euch? Meine bekommen ihre Hausaufgaben (Englisch und Mathe) in der ersten Woche jedes "terms", mit Daten wann jeder Teil eingereicht werden muss. Normalerweise haben sie ne Woche fuer jede Hausaufgabe,...koennen aber auch vorabeiten, wenn sie denn unbedingt wollen. Damit scheinen sie ganz gut klar zu kommen,...
    An Fachbegriffen und Vokabular fehlt's immer mal. Liegt aber hauptsaechlich an unserem Einzugsgebiet.

    der o-ton der anderen lehrer ist, dass sie mit der klasse auch nicht zurecht kommen. im grunde kommt niemand mit derklasse zurecht.


    Was sind denn bei euch die Konsequenzen, wenn sich Schueler so benehmen? Kann ja nicht sein, dass man es einfach hin nimmt mit "die sind halt schwierig". Was machen andere Lehrer denn? Laeuft es bei denen irgendwie besser?
    Vor allem, wenn du nur so wenige Stunden hast, wuerde ich schon sehen, was die KL mit der Klasse macht und ob der Unterricht dort klappt.


    ca. 2/3 der klasse quatschen laufend dazwischen. es gibt immer mindestens 5 schüler, die keine hausaufgaben oder materialien haben und dann stören.


    Aehm,...wer daemliche Sprueche macht oder staendig reinquatscht endet bei mir auf dem Fussboden vor der Tafel. Ich glaub aber nicht, dass man das in Deutschland macht. :teufel: Meine fanden das nur beim ersten Mal witzig. Unsere vorige Lehrerin der 4. hatte die Jungs nie unter Kontrolle und ich hab die letzen zwei Jahre jeden September mit Klassen angefangen, die dachten es waere ok daemliche Sprueche zu machen um Lacher zu bekommen. Inzwischen ist das kein Problem mehr. Sie duerfen nun hin und wieder mal nen dummen Kommentar von sich geben, weil sie aufhoeren, wenn ich es sage. :stumm:

    nach meinen beobachtungen ist es in dieser sozialen gruppe die norm, im unterricht nur halbherzig oder gar nicht mitzumachen. man muss die schüler selbst zu spielerischen aktivitäten (die anderen klassen spaß machen) zwingen. in der pause prügeln sich meist 2-3 jungen. dies passiert auch hin und wieder während des unterrichts.


    Dann mach halt keine spielerischen Aktivitaeten. Sitzen, Klappe halten, abschreiben. Ende Gelaende. Wer das nicht kann, geht raus und uebt woanders.
    Meine pruegeln sich nur sehr selten in den Pausen. Zwei meiner Jungs haben sich vor ein paar Wochen gepruegelt,...und Eltern wurden am gleichen Tag in die Schule gebeten. Die beiden haben die naechste Woche in Pausen aufgeraeumt, Sachen sortiert und Stifte gespitzt. Wenn sich aber jemand in meiner Klasse pruegelt, darf kind gleich zur SL...(und unser Schulleiter macht es zwar nicht oft, aber er kann ordentlich bruellen).

    Ich hatte vor ein paar Jahren mal ne absolute Chaosklasse (die Dame von der Sonderschule fuer Verhaltensschwierigkeiten konnte es kaum glauben). Hat ne lange Zeit und viel Kraft gebraucht, aber irgendwann ging es dann auch. Fuer eine Woche haben wir erst einmal nur in Stille gearbeitet. Arbeitsblaetter benoetigten keiner Erklaerung und sie haben mit ihnen angefangen sobald sie in meinen Raum kamen. Ich hab in der Woche keinen "Unterricht" gemacht. Wir haben nur geuebt, wie man ruhig ist und auf nem Stuhl sitzt (statt auf dem Boden rumzukrabbeln und andere Schueler mit Taschenrechnern zu bewerfen; ueber Tische zu springen und sich gegenseitig anzuschreien und zu verpruegeln). Die Tuer war immer weit auf und unsere Stufenleiterin lief ein paar Mal pro Stunde vorbei. Wer das nicht geschafft hat, wurde zur Stufenleitung geschickt und hat dort im Gang gearbeitet. Zusaetzlich wurden Eltern informiert.
    Ich hab danach langsam mehr "Unterricht" gemacht, aber meist mit sehr kurzen Aktivitaeten. Sie hatten immernoch eine Aufgabe sobald sie den Raum betraten. Dann kurze Erklaerung, Aufgabe, Erklaerung, Aufgabe, etc. Aufgaben wurden immernoch in Stille bearbeitet. Im naechsten Jahr war es dann schon nicht mehr so ein grosses Problem. Wir konnten ordentlich arbeiten und ich konnte ihnen mehr Freiheiten geben.
    So bloed es vielleicht klingen mag, aber ich finde es macht keinen Sinn all die "schoenen spielerischen Aktivitaeten" machen zu wollen, wenn die Grundlagen fehlen.

    Ich habe die meisten meiner 3.Klassen in die 4. Klasse weitergeführt - und auch meine 5.KLasse am Gym in Mathe im nächsten Jahr gehabt.
    So ganz verstehe ich das Problem nicht...was soll sich groß ändern?


    Bei uns wird die 6. immer als DAS Jahr gesehen. Das schwierigste und anstrengendste und ueberhaupt will das meist kein Lehrer haben (bis auf die paar Idioten, die gerne in der 5./6. unterrichten... ;) ) Ist wohl so, wie du die 4. beschreibst, obwohl es bei uns nunmal nicht normal ist seine Klasse fuer beide Jahre zu haben. In der 6. muss man dann normalerweise nochmal von vorne anfangen. Das wollen wir nun eigentlich vermeiden, weshalb mein Kollege und ich nun die 5./6. immer fuer zwei Jahre haben sollen. Dann ist das vielleicht nicht so ein grosser Unterschied mehr.

    Botengaenge und dergleichen machen meine Kids auch jetzt schon. Sie wissen wie der Kopierer und der Trimmer funktionieren und sind fuer's Spielzeug auf dem Pausenhof zustaendig.
    "Hefteintraege" als solche machen wir nicht. Hefte sind zum Ueben, nicht fuer Merksachen...die schaut sich eh keiner an, und die Hefte bleiben bis zu den Sommerferien in der Schule.

    Ist das bei euch so ein großer Bruch zwischen der 5. & 6?
    Es klingt etwas so, als ob du in der 6. Klasse auf einmal "höhere" (?) Erwartungen an die Leistung hättest und "plötzlich" zum Pauken animieren möchtest/musst. Dann kann ich verstehen, dass die Kids irritiert sind, wenn die verständnisvolle, v.a. erzieherisch tätige Lehrerin (so erinnere ich mich an deine anderen Beiträge hier) auf einmal zur gestrengen Paukerin mutiert...


    Bei uns faengt der Druck meist mit der 5. Klasse an, und die Anforderungen steigen enorm. Wie gesagt, 6. Schuljahr ist hauptsaechlich Testvorbereitung, meist mit viel Foerder- und Forderunterricht (unsere "pauken" nicht ausserhalb der Schule). In der 5. Klasse ist es mein Job meine Kids so nah wie moeglich an ihre Zielvorgaben zu bringen, damit sie in der 6. nicht mehr so nen Stress haben und ihr Leistungsniveau in Tests sichern koennen. Meine Erwartungen an meine Klasse sind also keineswegs niedriger. Es ist eher das Gegenteil. Die Leistungsfortschritte meiner Klasse sind ueberdurchschnittlich hoch, weshalb unser SL denkt es waere doch toll, wenn ich damit naechstes Jahr weiter mache. Um Englisch und Mathe mach ich mir keine Sorgen und ich bin FB-Leiterin fuer Naturwissenschaften,...weshalb ich da auch keine Probleme sehe. Ums Akademische mach mich mir also auch nicht so nen Kopf. (In den Hauptfaechern bin ich alles andere als "v.a. erzieherisch taetig", sondern machen meinen Schuelern ziemlich Druck. Nebenfaecher sind aber nunmal...naja,...nebensaechlich und sollten Spass machen. Sie werden darin nicht geprueft, also stress ich da auch nicht so.)

    Es geht eher darum, wie ich sie in der 6. besser auf die Sekundarschule vorbereiten und ihnen mehr zutrauen kann. Ich moechte also nicht, dass es einfach ein verlaengertes 5. Schuljahr ist. Sie werden ja die Aeltesten sein...und dementsprechend will ich sie auch eher als die "Grossen" behandeln. Meine damaligen 6er hab ich Sitzplaetze frei waehlen lassen, sie haben Klassenversammlungen geleitet und sind regelmaessig zum "Lehren" in andere Klassen gegangen. Sonst noch Ideen?

    Hi zusammen,

    nach unserer halbjaehrlichen Bestandsaufnahme mit der SL sieht es derzeit so aus, als ob ich moeglicherweise meine Klasse mit in die 6. begleiten werde. Normalerweise hat man bei uns eine Klasse nur fuer ein Schuljahr und gibt sie dann ab. Ich hab nun schon seit ca. 5 Jahren das 5. Schuljahr. Letztes Jahr hab ich es abgelehnt die 6. zu uebernehmen, weil man meine damalige Klasse wirklich nicht laenger als ein Jahr haben will (und ihnen ausserdem ein Mann als KL gut tut, worum ich damals extra gebeten hatte). Meine derzeitige Klasse ist allerdings pflegeleicht und wir kommen sehr gut miteinander klar. Ich hatte mich schon langsam damit abgefunden sie bald an meinen Kollegen zu uebergeben...aber nun darf ich sie wahrscheinlich doch behalten.
    6. Klasse sind bei uns die Aeltesten, und es generell ein schwieriges Jahr, da nationale Vergleichstests stattfinden...und die fuer uns als Schule sehr wichtig sind. Es ist ein ziemlich stressiges Jahr, mit staendiger Lernstandsueberpruefung und Testvorbereitung. Es waere aber nicht mein erstes Jahr mit ner 6. Klasse, ich mach mir darum also nicht so nen Kopf. Die Hauptidee ist, dass wir dadurch am Anfang des Schuljahres nicht Zeit verschwenden muessen um uns neu kennen zu lernen und meine Klasse keine Grenzen austesten muss, sie also schon genau wissen, wie alles laeuft und was ich von ihnen erwarte.

    Nun also die Frage: Was aendert ihr, wenn ihr ne Klasse mit ins naechste Schuljahr begleitet? 5. ist ja was anderes als 6. Klasse. Letztes Mal war das bei mir nicht so ein Problem, da wir damals sechs-zuegig waren und Kinder Klassen gewechselt haben. Diesmal bin ich aber an einer einzuegigen Schule. :ohh:

    Dejana

    Toll, dann find ichs erstaunlich, wie du mit Zweien was anderes spielen gehst, während die Schwierigen drinnen bleiben.


    A und B gehoeren schon zu meinen "Schwierigen". C ist nur die Haelfte der Stunde da, weil er dann zum Foerderunterricht geht (und meist eh damit zu tun hat vor A und B rumzubloedeln, wenn die draussen sind, sind die restlichen Zuschauer weniger interessiert). D war in den zwei darauffolgenden Wochen bei Sportveranstaltungen an anderen Schulen, macht allerdings problemlos Gymnastik und ist generell sehr gut in allen Bereichen wenn's um Sport geht. So konnten sich die Trainer eher auf C und D konzentrieren. Der Rest meiner Klasse ist eigentlich sehr pflegeleicht. ;)
    Meine vier Chaoten etwas aufteilen ist nie schlecht. A und D duerfen schon das gesamte Jahr ueber nicht zusammen arbeiten und sind im Klassenraum so weit voneinander entfernt, wie nur moeglich. :teufel: Einzeln sind meine Jungs kein Problem und in kleinen Gruppen sind sie relativ leicht lenkbar. Nur zusammen stellen sie totalen Schwachsinn an...was sie erst letzte Woche wieder bei unserer stellv. Direktorin gelandet hat (und das auch nur, weil unser Direktor an dem Tag nicht da war)...und letztendlich in Elterngespraechen und vielen Traenen geendet hat (und meine Jungs heulen eigentlich nicht vor mir).

    Ich bewerte nur Englisch, Mathe und Naturwissenschaften. Alles andere ist relativ nebensaechlich. (Mein Kollege in der 6. Klasse hat das ganze Jahr noch kein Franzoesisch, Kunst, Design oder Religion unterrichtet.)

    Aehm,...danke. :rotwerd:
    Mag vielleicht daran liegen, dass ich keine "Sportlehrerin" per se bin. Bei uns unterrichtet man an der Grundschule alles. Ich hab in den letzten Jahren Trainerzertifikate fuer die meisten Sportarten gemacht, damit ich wenigstens ein bissl mehr Ahnung habe.
    Ich bin aber selbst in Deutschland in die Schule gegangen und muss gestehen, ich hab Sportunterricht gehasst...und ab der 5. komplett aufgegeben. Noten waren meinen Eltern schon immer ziemlich schnuppe. Sportunterricht in der 1. Klasse in meiner damaligen DDR Schule mochte ich noch und sollte eigentlich auf ne Sportschule,...danach sind wir aber in den Westen umgezogen und ich fand Sport nur noch furchtbar. Wir haben in der Grundschule staendig Tanz gemacht, weil unsere Lehrerin das so gerne mochte,..dann noch Gymnastik (ich kann heute noch keinen Hand- oder Kopfstand)...und im Sekundarbereich erinner ich mich nur an Volleyball. Jahrelang nix anderes als Volleyball. :schreien: Zwischenzeitlich hatten wir auch mal Basketball mit einer Dame mit Zahnspange. Ich bin heute noch klein...damals hatte ich ja nun gar keine Chance. Fussball durfte ich als Maedchen nicht machen, wir hatten stattdessen rhythmische Gymnastik. :uebel: (Ich bin auch nicht unsportlich...ich geh schwimmen und spiele einmal pro Woche Tennis,...Rugby setz ich derzeit aus...will aber bald wieder anfangen.)

    Die Sportarten, die wir bisher gemacht haben, sind eigentlich nichts besonderes. Wir haben allerdings keine Vorgaben fuer bestimmte Sportarten und ich kann mehr oder weniger machen, was ich will. Hockey und Handball hab ich an meiner Schule eingefuehrt (Handball, weil meine Jungs nicht Netball spielen wollen und es fuer ein Maedchenspiel halten), Schwimmen machen alle Schueler ab der 3. Klasse fuer 12 Wochen pro Jahr, Ringen und Kaempfen war ein Versuch fuer dieses Jahr, Gymnastik und Tanz machen wir jedes Jahr, Rugby mach ich statt Fussball. In den Sommermonaten machen wir noch Leichtathletik, Rounders, Cricket und Tennis. Ich nehm meine aber in den naechsten paar Wochen fuer einen Nachmittag pro Woche mit in den Wald und wir bauen dann Huetten, machen Feuer, klettern auf Baeume, spielen Fangen, bauen Seilschaukeln und dergleichen...meine Alternative zu Volleyball. :teufel:

    So, ich hab meine beiden Jungs nun die letzten paar Wochen mit raus genommen und mit ihnen Hockey geuebt, waehrend der Rest meiner Klasse Gymnastik gemacht hat. Bedingung war allerdings, dass sie an den Aufwaermuebungen ordentlich teilnehmen und sich anhoeren/anschauen, was in der Stunde dran kommt...was sie auch gemacht haben. Nach dem Aufwaermen hatten sie bisher immer die Wahl in der Stunde zu bleiben oder mit mir raus zu gehen (und wir haben die letzten beiden Wochen ordentlich Schussuebungen auf dem Schulhof machen koennen). So haben wir die Stunde heute auch wieder angefangen...und sie haben sich diesmal freiwillig fuer's Bleiben entschieden. :top: (Naja, mit einem kleinen Stupps meinerseits.) Sie haben ohne dumm rumzualbern oder zu stoeren mitgemacht und die beiden Trainer haben auch kommentiert, was das denn fuer ein Unterschied ist. Am Ende Vorfuehren war ihnen immernoch etwas zu viel,...und das mussten sie auch nicht. :rotwerd: ;)
    Also, mit ein bissl weniger Druck geht's manchmal auch. (Ich musste damals zwei Jahre lang "bocken" bis meine Sportlehrerin endlich verstanden hat, dass ich Volleyball zum Tod nicht ausstehen kann...)

    Zu blöd, dass das mit der freien Natur wohl nix wird: Bisher kenne ich nur die Schule und den Weg dorthin. Glaube das wäre dann auch zu aufwändig für meine Mentorin: Sie hat zeimlich viel Stress.


    Wann ist denn deine Stunde? Hast du da keine Zeit mal kurz das Schulgelaende zu erkunden? (Laesst sich auch im Klassenraum machen.)
    Ziemlich viel Stress haben viele Leute. Vor allem wenn ihr mehrere Erwachsene im Raum habt, waere es doch sinnvoll dies zu nutzen. Meine sind viel entspannter, wenn wir draussen Unterricht machen. (Allerdings muss ich gestehen, ich leite bei uns den Bereich "Lernen im Freien"...bin also etwas voreingenommen und such staendig nach Gruenden um raus zu gehen. :grins: Wir sind ne Innenstadtschule mit winzigem Schulgelaende und vergleichsweise kleinen Klassenraeumen.)

    Das Orientierungspraktikum ist direkt nach dem 1. Semester. Bisher hatte ich nur fachwissenschaftliches Mathe. Didaktik kommt dann im 2. Semester.


    Warum planst du diese Stunde denn dann nicht mit der Klassenlehrerin,...denn (und das mein ich jetzt nicht boese) du scheinst noch nicht gross Ahnung oder Erfahrung zu haben? Das wuerd mir ja im Traum nicht einfallen, Unterricht an jemanden im 2. Semester zu uebertragen,...ohne Anleitung und Hilfestellung. Beim besten Willen, selbst die beiden jungen Damen, die bei meinen nur die eine Stunde unterrichtet haben (und das war schon sehr mutig, denn eigentlich mussten sie das noch gar nicht), haben das ein bissl verpatzt und ich muss das Thema nochmal durchnehmen. Sie hatten nur die Haelfte meiner Klasse und ich hab die Stunde mit ihnen vorbereitet. Ging dennoch ein bissl schief. Auch nicht tragisch, denn ich kann's relativ leicht wieder richten...aber ich haette ihnen doch nie im Leben meine gesamte Klasse und die alleinige Planung ueberlassen. :staun:

    https://www.youtube.com/watch?v=Z-tVB1F8I5k (ab 5:56 Minuten) Hab alle diese Sachen schon gemacht, allerdings fuer meine Klassenstufe angepasst. Meine gehen vor allem gerne raus um Sachen zu finden.
    Mag bei euch ja anders sein, aber hier waere "sich mit geometrischen Grundformen auseinandersetzen" kein Lernziel. Das kann man auch so machen, ohne dabei was zu lernen. Du solltest vielleicht eher darueber nachdenken, was die Kinder denn schon wissen und was fuer sie demnach der naechste Schritt waere.
    (Wie weit ausgebildet ist man denn in nem Orientierungspraktikum? Ich hatte letztens zwei Studentinnen im ersten Studienjahr und mit denen hab ich nicht nur das Lernziel durchgesprochen, sondern auch den Unterrichtsablauf und die noetigen Materialien mit ihnen vorbereitet.)

    die Eltern sind damit bisher einverstanden, sage statt Nachsitzen Nacharbeiten (der Kollege, der den arrestauslösenden Eintrag gibt, sorgt für Materialien), bringen tuts offensichtlich nichts.


    Wenn es moeglicherweise einige Wochen dauert, bis fuer mehrere Dinge gleichzeit bestraft wird, dann bringt das natuerlich nichts. Was ist denn der Sinn dahinter?
    Wir haben ein aehnliches System, bei dem Schueler am Ende der Woche eben Spielzeit verlieren,...aber sie koennen diese durch gute Leistungen und Verhalten zurueck bekommen. Selbst das nutze ich nicht bei allen Schuelern, denn einige meiner Kinder brauchen eben "gleich was auf den Deckel". :aufgepasst: Bei denen macht es mehr Sinn am gleichen Tag eine Konsequenz zu haben,...und diese dann auch dem Fehlverhalten entsprechend anzupassen. Einige wuessten am Freitag nicht mal mehr, was sie denn am Montag falsch gemacht haben.... :autsch:

    Mit der Liste: Laesst sich das bei euch nicht anders regeln? Sowas muss man ja nun nicht oeffentlich machen. Zur Not traegt man das im Lehrerzimmer ein und behaelt die Liste dort. (Bei uns laeuft sowas ueber's schulinterne Netzwerk.) Unsere Sekundarlehrer hatten etwas aehnliches an meiner alten Schule. Bei uns lief das aber so, dass nach dem dritten Vorfall (innerhalb einer Stunde) der Unterrichtsausschluss fuer den Rest des Tages kam und der Schueler den Rest des Schultages beim Stufenleiter verbrachte. Wenn das passierte, ging ein Brief an die Eltern. Ein weiterer Vorfall dieser Art innerhalb von sechs Wochen fuehrte zu weiteren Massnahmen. Einige haben das dann schoen ausgenutzt und es 'nur' bis zur 2. Verwarnung getrieben...in jeder Stunde. Aus diesem Grund gab es dann eine Liste auf dem Computer, in der saemtliche Vorfaelle gesammelt wurden und Schueler wurden dann eher ueberwacht, wenn dieses Muster offensichtlich wurde.

    Wir hatten kein Nachsitzen, da es eine sehr laendliche Schule war und die Mehrheit unserer Schueler per Schulbus kam.


    Was dasselbe ist, wie eine mehrmalige Ermahnung.


    Weswegen kind in dem Fall eine Verwarnung bekommt, denn das ist schliesslich der erste Schritt. Wenn sie vorher schonmal eine Verwarnung hatten, bekommen sie gleich nen Eintrag. (Ich arbeite aber eigentlich schon mit der Idee, dass Kinder die Moeglichkeit haben sollten Fehlverhalten zu korrigieren, bevor es Konsequenzen gibt.)

    Allerdings wissen meine, wie Meike erwaehnt hat, was passiert wenn sie dies oder jenes machen. Sie koennen mir das ziemlich genau sagen und sind da eigentlich recht ehrlich mit. Nun sind meine vielleicht generell sehr gut erzogen, aber es passiert selten, dass jemand eine Konsequenz als 'unfair' bezeichnet.

    Da fallen mir auf Anhieb einige SuS ein die pro Halbjahr ein eigenes Heft voll kriegen würden.


    Diese Kinder gibt es sicherlich. Allerdings laeuft die Diskussion dann:
    Ich: "Remind me, how many times should I have to give you an instruction before you do what I have asked you to?"
    Nervkeks: "Once..."
    Ich: "I'm glad we agree on that. I've asked you once. Do NOT make me repeat myself. This is your warning."

    Sowas ueben wir recht oft...und die Reaktion waere ja von jedem anderen Erwachsenen in der Schule gleich. Unsere Sind es also gewoehnt.

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