Beiträge von Dejana

    Ich hatte oben zur EU-Richtlinie auch ein Beispiel für deren Umsetzung in Deutschland verlinkt. Daraus ist zu ersehen, dass vor der Feststellung der Gleichwertigkeit eines ausländischen Lehrerdiploms erhebliche Hürden zu überwinden sind. Meist scheitert es schon daran, dass aufgrund der unterschiedlichen Lehrerausbildung keine Leistungsziffer errechnet werden kann, was Voraussetzung für die Aufnahme ins Bewerbungsverfahren ist. Dies hat Auflagen zur Folge, die einem Referendariat nicht unähnlich sind. Lehrproben müssen absolviert und bewertet werden, Schulrecht wird abgeprüft und benotet u. ä., auch die Sprachkenntnisse werden überprüft. Auflagenfreie Anerkennung gibt es nicht so häufig und meist nur in Verbindung mit mehrjähriger einschlägiger Berufserfahrung.


    Um klar zu stellen, was noetig ist, muss man sich mit dem GTCE in Verbindung setzen. Da es aber derzeit in England ziemliche Aenderungen bezueglich dieser Einrichtung gibt (bin mit nicht sicher, wann sie denn nun aufgeloest werden), waere es vielleicht besser, sich gleich ans "Department for Education" zu wenden. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es kein Berwerbungsverfahren, in welches man aufgenommen werden muesste. Lehrer hier sind Angestellte und bewerben sich wie jeder andere auch auf frei ausgeschriebene Stellen. (Zum Bewerbungsverfahren gehoert auch, dass man unterrichtet und durchs Bewerbungsgespraech kommt...Wenn die Sprachkenntnisse zu schwach sind, laesst sich das so schnell erkennen.) Zudem gibt es hier auch sehr viele auslaendische Lehrer (meine Kollegin ist aus Canada). Stellen werden nicht nach irgendwelchen Leistungsziffern vergeben, denn ein PGCE ist pass/fail, und zudem auch nur die akademische Qualifikation in Zusammenhang mit dem praktischen QTS.
    Lehrproben und Qualitaetskontrolle sind integraler Bestandteil und hoeren nicht auf, wenn jemand sein QTS hat. Man hat mindestens 3 Stunden pro Jahr, in denen jemand von der SL den Unterricht besucht und bewertet.

    Sagen wir es mal so: Ein Grundschullehrer aus Lettland, dessen Deutsch auf einem Stand ist, dass die Schüler ihn schon wegen der Aussprache fragend anschauen, bekäme in Deutschland mit Sicherheit keine auflagefreie Anerkennung, abgesehen davon, dass für ihn vermutlich keine Leistungsziffer ermittelt werden könnte. Auch gingen die Eltern auf die Barrikaden, wenn er den Untericht bei ihren Kindern übernehmen sollte. Im Klartext: Eine Übernahme in den Schuldienst kann er eigentlich vergessen.
    Ich denke, Mimi sollte sich keine allzu großen Hoffnungen machen. Lehrer mit englischer Muttersprache gibt es in UK zur Genüge. Da muss niemand aus Deutschland kommen. Du hattest dies ja auch schon angedeutet, aber eher Euphorie ausgelöst.


    Das ist wohl ein Unterschied zwischen Deutschland und England. Als Lehrerin ohne Englisch als Muttersprache hatte ich eigentlich keine grossartigen Probleme hier eine Stelle zu finden (zumindest nicht basierend auf der Tatsache, dass Englisch nicht meine Muttersprache ist). Bisher haben sich auch noch keine Eltern beschwert oder waeren gar auf die Barrikaden gegangen. (Mein Englisch ist nahezu akzentfrei und meine Kenntnisse im Beich Grammatik und Phonologie sind wesentlich ausgepraegter als die meiner Kollegen.) Meine Schueler finden die Idee eine Deutsche als Lehrerin zu haben eher interessant als komisch. Gegenueber Mimi habe ich allerdings den Vorteil mein Studium hier abgeschlossen zu haben und das System zu kennen. Das wird ihr eher ein Problem bereiten, als Diskriminierung aufgrund ihrer Muttersprache. Das Problem ist ein akuter Stellenmangel im Primarbereich. DA muss wirklich niemand aus Deutschland kommen.

    Geht das inzwischen mit einer deutschen Lehrbefähigung ohne QTS, außer im independent sector? Ich dachte, öffentliche Schulen müssen das verlangen, wenn sie jemanden zum Unterrichten einstellen wollen.


    Wenn eine dt. Lehrbefaehigung in England anerkannt ist, ist sie dem QTS gleichzustellen. (So habe ich das zumindest andersrum verstanden.)
    An Privatschulen braucht man ja noch nicht mal QTS, also koennte man dort auch ohne dt. Lerhbefaehigung unterrichten. Allerdings verlangen heutzutage auch die meisten Privatschulen QTS.


    Ich hab nicht mehr rein Primarstufe studiert, sondern GHRGe/G d. h. Grund-, Haupt-, Real-, und die entsprechenden Jahrgangsstufen der Gesamtschule mit dem Schwerpunkt Grundschule. Heißt, ich darf auch an weiterführenden Schulen unterrichten. Würdest du mir eher raten, mich auf solche Stelen zu bewerben? Inwiefern wird denn Deutsch noch in den Schulen angeboten? Ich würde gern ein wenig sicherer in der Sprache (Aussprache!) werden, bevor mich die Kids in der Grundschule fragend anschauen :S


    Eine englische Lehrbefaehigung ist nicht stufenspezifisch, sondern erlaubt das Unterrichten aller Jahrgangsstufen von 1-11. Mein Studium war ausgerichtet auf KS2/3 English, was heisst, ich bin ausgebildet um die 3.-6. Klasse der Primarstufe und die 7.-9. Klasse in Englisch an Sekundarschulen zu unterrichten. Theoretisch darf ich aber alles unterrichten. :D
    Also, sprachlich musst du schon einigermassen sicher sein. Vor allem, wenn du die Kleinen (Key Stage 1 - 5-7 Jahre) unterrichten willst/sollst/musst. Das kommt aber meist mit der Zeit. Man braucht halt etwas Uebung.
    Deutsch wird an den meisten Sekundarschulen angeboten, wenn du auch mit "nur" Deutsch keine besonders guten Karten hast. Normalerweise brauchst du noch Franzoesisch, wenn es vom Schwierigkeitsgrad auch nicht unbedingt fordernd ist. (Ich unterrichte Franzoesisch in der 5./6. Klasse, hab aber nicht mehr als 11. Klasse Franzoesisch in Schland hinter mir...Deutsch gibt's an meiner Schule nur in der 7./8. Klasse, welche ich nicht unterrichte). Spanisch ist auch einigermassen gefragt.

    Würdest du mir denn eher dazu raten, mich direkt nach England zu bewerben oder über unsere deutschen Möglichkeiten zu agieren? Davon mal ganz ab: Ich werde wahrscheinlich jede Möglichkeit wahrnehmen, die es gibt 8)


    Welche Moeglichkeiten es gibt, um ueber dt. Behoerden hierher zu kommen, weiss ich nicht. Ich hab mein Studium hier abgeschlossen und nie in Deutschland unterrichtet.

    Die "Literaturhinweise", die du mir mitgeschickt hast :whistling:
    Also den Lehrplan verstehe ich.
    Beim APP hört es aber auch schon auf. Was ist das genau? Kann man das bei uns mit der Handreichung zur Kompetenzorientierung vergleichen?
    Und das PLTS? Wie arbeitet man damit?


    APP bedeutet, ich hab fuer jeden meiner Schueler einen Ausdruck dieser "Level descriptors" (also, was muss ein Schueler koennen um ein bestimmtes Level zu bekommen) fuer Reading, Writing, Speaking&Listening. Dreimal im Jahr wird dann mit nem highlighter fuer jedes Kind markiert, was sie koennen (orange im Herbst, gruen in Fruehling und gelb im Sommer). Dazu kommt Datum, kurze Anmerkung wo die Kompetenz nachgewiesen werden kann (welches Heft, z.B.) und Initialen der Lehrkraft. Fuer Mathe hab ich etwas Aehnliches auf dem Computer, weil es wesentlich umfassender ist als die fuer Englisch. Fuer Science haben wir noch nicht damit angefangen, werden uns aber wohl bald damit auseinandersetzen muessen. Die markierten Ausdrucke werden dann nach dem Schuljahr an die naechste Lehrkraft weitergegeben und weiter markiert. Je nachdem wieviel in einem Level markiert ist, gibt man Schuelern dann z. B. ein 3a (high), 3b (secure) oder 3c (low). Am Ende der 6. Klasse sollte der Durchschnitt bei einem 4b ("secure Level 4")liegen. An Schulen wie meiner waere das aber nicht ausreichend, und eine Grosszahl unserer Schueler erreicht Level 5. (Hab dieses Jahr einige meiner 5er schon auf Level 5 hoch in die 6. geschickt und viele meiner Schueler arbeiten bereits in der 5. Klasse auf Level 4 Niveau und mit Stoff der 6./7. Klassen.) In einer Schule mit grossen Schwierigkeiten ist man meist schon zufrieden, wenn die Schueler es Ende der 6. gerade so ins Level 4 schaffen.
    National liegen die erwarteten Level bei : Year 2 - Level 2, Year 6 - Level 4, Year 9 - Level 6. In meiner letzten Klasse hatte ich Level 2b - 5b am Ende der 5. Klasse. In meiner neuen hab ich Level 1b - 4a zu Beginn der 5. Klasse. Schueler werden nicht aussortiert und du musst dich darauf einstellen eine sehr grosse Bandbreite in deiner Klasse zu haben.

    PLTS ist eigentlich eine Initiative fuer Sekundarschulen, wird bei uns aber (da Mittelschule) ab naechstem Schuljahr auch im Primarbereich eingesetzt. So benutze ich einige der dort genannten Kompetenzen z.B. in Englisch. Am Anfang der Stunde muss man ja das Stundenziel klar machen. Neben dem Stundenziel fuer Englisch (I can use VCOP to up-level my writing.), nehme ich dann z.B. eins der Gebiete fuer PLTS (reflective learner) und mache es einen Fokus fuer die Stunde (ich hab's fuer die ganze Woche). So ist an der Tafel neben dem Stundenziel fuer Englisch auch

    PLTS - Are you a reflective learner? (Level 1)
    - Work well with your response partner.
    - Think carefully about how your work could be improved.
    - Act on feedback to improve your work.


    Klingt kompliziert, ist's aber eigentlich nicht. Bei Gruppenarbeit oder Partnerarbeit kann man z.B. auch "teamwork" als Fokus haben. Laesst sich alles anpassen.

    Bei uns mussten damals Zuspaetkommer Kuchen mitbringen (und da hat unser Kurs auch sehr drauf geachtet... :D ). Bei meinen Kleinen gibt's nen Anschiss und Nachsitzen in der naechsten Pause, damit sie ueben koennen, wie man ne Uhr abliest.

    Ihr Lieben,
    ich werde mein Ref im nächsten Februar beenden und möchte danach gerne nach England gehen.
    Mein Traumziel wäre London :love:
    Kennt ihr das Graduate Teacher Training? Ist das so etwas wie unser Referendariat?!
    Oder kann mir jemand von euch das PGCE erklären?


    GTP ist ein Ausbildungsweg, den man hauptsaechlich in der Schule abschliesst. Dazu brauchst du normalerweise eine Schule, die dich dafuer haben will. PGCE laeuft ueber die Uni und beinhaltet 18-21 Wochen Praktikum waehrend den 9 Monaten Ausbildung. Fuer beide Ausbildungswege gibt es massenweise Bewerber, vor allem im Grundschulbereich (obwohl GTP wohl eher fuer die Sekundarstufe geeignet ist).
    Wenn du aber dein Referendariat dann schon hinter dir hast, warum willst du denn dann nochmal ne Ausbildung machen? :huh:

    Mit der dt. Lehrbefaehigung kannst du auch in GB unterrichten, musst halt nur ne Schule finden, die dich einstellt. Stellen werden normalerweise auf der Website des "councils" ausgeschrieben, oder koennen in Zeitungen gefunden werden. Das Problem wird sein, dass es nunmal sehr viele Bewerber fuer Stellen im Primarbereich gibt, die dann auch ihre Ausbildung im britischen Schulsystem gemacht haben und damit wesentlich weniger Unterstuetzung brauchen als du. Wenn du sie aber von dir ueberzeugen kannst, duerfte das kein so grosses Problem sein. Vor allem in London gibt es aber viele Schulen, an die man einen "Anfaenger" wirklich nicht schicken sollte. Die gibt es in vielen anderen Gegenden aber auch. :D (Mich wuerden ja keine zehn Pferde nach London kriegen.) Alternative ist, dass du dich erstmal mit einer "supply agency" in Verbindung setzt und ueber sie ein paar Vertretungsstellen annimmst. Das wuerde dir mehr Einsicht ins britische Schulsystem geben und du haettest ne Chance Kontakte aufzubauen, die dann eher zu ner Stelle fuehren koennten. Allerdings kann es da auch sehr gut sein, dass du genau an die Schulen kommst, an denen du nicht wirklich unterrichten willst. :whistling:

    Wenn du derzeit Zeit hast, kannst du dich ja schonmal auseinandersetzen mit:
    - National Curriculum for Primary Schools (ist der einzig bindende Lehrplan; die National Primary Strategy - English and Maths - wurde von der neuen Regierung abgeschafft, wird aber noch in vielen Schulen verwendet)
    - APP (Assessing Pupil Progress) fuer Reading, Writing, Speaking and Listening, Science and Maths ist nicht bindend, wird aber oft verwendet
    - PLTS (Personal Learning and Thinking Skills)
    Derzeit warten wir aber noch darauf, was denn die Regierung diesmal ausbruetet, nachdem sie den neu entworfenen Grundschullehrplan freudig in die Tonne gekickt haben.

    Hallo Puma

    Ich muss gestehen, ich versteh deine Frage nicht so ganz. Warum sollen Maenner Grundschullehrer werden? Was willst du denn hoeren? Die stereotypische Idee, dass es fuer Jungs ja so viel besser waere, wenn sie in der Grundschule nicht nur von Frauen unterrichtet wuerden? (Ich bin da momentan leider ziemlich zynisch, denn der Mathelehrer, den einige meiner Jungs dieses Jahr hatten - reine Jungenklasse -, war furchtbar...bis hin zu dem Punkt, wo Eltern ihre Sproesslinge in meine gemischte Mathegruppe umstufen lassen wollten. Mag ja an dem Mann und seinen Lehrmethoden gelegen haben, aber ich seh Maenner in der Grundschule nunmal nicht als Wunderknaben an...sondern nur als ganz normale Menschen. Dabei gibt's gute und nicht so gute maennliche Grundschullehrer.)
    Also nochmal:
    Warum sollen Maenner Grundschullehrer werden? Aus den gleichen Gruenden wie Frauen, hoffe ich mal. Warum DU Grundschulehrer werden sollst/willst/moechtest, kannst eigentlich nur du selbst beantworten. Was gefaellt dir denn an der Idee?
    Ich weiss, warum ich Grundschullehrerin bin. Du hast moeglicherweise andere Gruende. Mein Freund ist Grundschullehrer, hat aber derzeit ne Foerderklasse fuer Kinder mit Kommunikationsschwierigkeiten. Er hat ganz andere Gruende als ich, und auch andere Prioritaeten, kommt besser mit anderen Jahrgangsstufen aus. (Er hat derzeit Schueler im Alter von 4-11 Jahren und ist wirklich klasse mit den Juengeren. Mit den Kleinen kann ich gar nix anfangen und unterrichte nur sehr ungern im Vorschulbereich. Meine Schueler sind 9-10 Jahre alt, aber ich hab auch keine Probleme mich vor eine unserer 7. oder 8. Klassen zu stellen. Er unterrichtet gerne Kunst, hat die Garten-AG und kocht mit seinen Schuelern. Vorm Sportunterricht drueckt er sich; kann kaum nen Ball fangen. Ich kann Kunst nicht ausstehen, unterrichte aber liebend gerne Sport und leite auch einige Sport-AGs an meiner Schule. Wie gesagt, Menschen sind unterschiedlich, also haben sie oft auch unterschiedliche Gruende fuer ihre Berufswahl. Nur muss ich gestehen, ich hab noch nie dem Bild der "typischen Primimaus" entsprochen - und ich warte immernoch auf den Kotzsmiley.)
    Warum unterrichte ich nicht in der Sekundarstufe? Weil ich das im Praktikum gemacht hab und sterbenslangweilig fand. :D Grundschule macht Spass, ist jeden Tag was Neues und ich darf rumalbern...und werd dafuer auch noch bezahlt.

    Das ist auch ein Hauptgrund warum ich GB verlassen habe, aber wie es aussieht werde ich mich in spätestens 10 Jahren wieder zurücksehnen :( (wobei laut meiner Freundin die ganzen Schulen academies werden und es auch dort noch schlimmer wird.


    Academies haben das Problem, dass sie SEN support selbst finanzieren muessen, statt's ueber die LEA zu bekommen. Zwei unserer fuenf feeder schools und unsere upper school sind inzwischen Academies. Unsere Direktorin streubt sich derzeit noch dagegen, wird aber wohl irgendwann auch in die Richtung gehen muessen. Wir haben den Status "outstanding" und neben der netten Befreiung von Ofsted inspections, koennen wir auch sehr schnell zur Academy werden, weil wir ja so toll und wunderbar sind. (Wo ist der Kotz-Smiley?)
    Bleibt abzusehen, ob sich dann die Aufnahmebedingungen so aendern, dass alle Kinder mit SEN an den LEA Schulen landen, waehrend die Academies und Free Schools schoen aussortieren. Dann haette man wieder special schools...wenn auch inoffiziell und ohne die noetige finanzielle Deckung. :hammer:


    leichte Korrektur meinerseits: die Fachlehrer sollen natürlich in ihrem Unterricht differenzieren, d.h. den Stoff auch für die Down-Kinder entsprechend aufbereiten, so dass sie soweit es ihren Fähigkeiten entspricht und zu gute kommt lernen. Problem hier: Keiner von uns hat das jemals gemacht und wurde in irgendeiner Form dafür geschult, fortgebildet oder sonstwas. Bis auf eine Ausnahme hat noch keiner der Kollegen, die diese beiden Kinder unterrichten werden, jemals mit Down-Kindern zu tun gehabt. Förderung sieht anders aus...


    Spezielle Fortbildungen dafuer haben wir nun auch nicht. Wir sind generell fuer Kleinigkeiten wie LRS ausgebildet und alle Erwachsenen an der Schule haben ne Fortbildung in "Positive Handling" (also, wie wrestle ich einen tobenden Schueler zu Boden, falls noetig) hinter sich. Meine Kollegin mit dem Down's Schueler naechstes Jahr, wir auf dem Gebiet noch ne weitere Fortbildung machen, da ihr Schueler gerne mal andere Kinder knuddelt, kuesst, wuergt, etc. Ausserdem rennt er gerne mal vom Schulgelaende, welches bei uns an eine Hauptstrasse grenzt. Sie muss ihn also notfalls stoppen koennen. :whistling:
    Ich werde die Klasse in Franzoesisch haben, aber ich werd da nix grossartig fuer ihn anpassen (meine Stunden sind eh auf drei oder vier Ebenen differenziert...alles, was darueber hinaus geht, ist Sache der Foerderabteilung). Er hat nen Lernhelfer dabei, und sie kann ihn auch gerne mal fuer nen Spaziergang mit raus nehmen, wenn's denn sein muss.
    Die Tochter einer meiner Kolleginnen hat gerade vier Jahre an unserer Schule hinter sich und ebenfalls Down's. Ist ihr gar nicht wichtig, dass ihre Tochter akademisch auf dem gleichen Stand ist und die gleichen Sachen lernt. Hauptsache, sie kann mit Hilfe am Schulleben teilnehmen (und das hat sie die gesamten vier Jahre auch gemacht...war also sehr gut integriert, dank sehr hilfsbereiter Mitschueler). Wir haben aber nunmal eine sehr hohe Zahl an Schuelern mit Foerderbedarf, und bei uns sind die meisten Sachen vergleichsweise normal.

    Was Du von Betreuung in "unstrukturierten Zeiten" schreibst, setzt dem ganz Desaster noch eins drauf. Ich glaube, dass noch keiner an unserer Schule daran gedacht hat, dass es irgendwelche Probleme geben wird bei großen Pausen, Mittagspause, Raumwechsel (Musik wird sogar in einem ca. 600m entfernten Gedäude unterrichtet!) oder Busfahrplan bedingten Wartezeiten. Da wird mir Angst und bange und ich bin froh, dass ich mich nicht für diese Klasse angeboten habe, da alles mega-unstrukturiert ist. Es ist auch zu bedenken, dass die beiden Kinder jeweils aus einer sehr kleinen, überschaubaren Grundschule kommen und nach den Sommerferien an einem Gymnasium landen werden, an welchem Jahgang 5 - 12 unterrichtet wird, wir 100 Lehrer und ca. 950 Schüler an unserer Schule haben. Das erschlägt schon den normalen 5.Klässler an Eindrücken.


    Ich glaub, deine Schule muss sich da schleunigst organisieren. Gibt's bei euch denn keine Foerderplaene, in denen drinsteht, welche Hilfen bestimmte Schueler brauchen? Bei uns sind die bindend fuer Schulen und muessen ausgefuehrt werden.

    Wir haben auch seit 3 Jahren ein Aspergerkind in der Schule. Wie das ablief, war und ist noch grandioser (*Ironieaus*) als bei den beiden Down-Kindern. Am ersten Schultag nach den Sommerferien wurde die Klassenlehrerin der entsprechenden 5. Klasse infomiert, dass ein Kind mit Asperger dabei sei. Das wars. Keine Info im Vorfeld, nichts. Die Fachlehrer wurden auch nicht informiert und mussten dann plötzlich merken, dass was nicht stimmt, weil der sonst so stille Schüler von jetzt auf gleich ohne für die Kollegen erkennbaren Grund zu schreien anfing, ausrastete etc. Auch nett: Das Kind hat einen Betreuer, der aber nur wenige Stunden am Tag anwesend ist. Das Sekretartiat ist an diesem Teil unserer Schule nur bis 12 Uhr besetzt. Wenn sonst was passiert und sich das Kind nicht beruhigt, steht der betroffene Fachlehrer auf dem Schlauch. Das dicke Ding noch obendrauf: in 4 Jahren hat nicht eine einzige Fortbildung oder sonstwas für die in der Klasse unterrichtenden Kollegen stattgefunden.


    Asperger's ist fuer mich nun nicht unbedingt so ein grosses Ding. Kommt allerdings auf das Kind und seine/ihre Beduerfnisse an. Wir bekommen einiges an Informationen von vorigen Schulen (was in Schland nicht der Fall zu sein scheint) und koennen uns dementsprechend vorbereiten. Hab vor den Ferien einen 40-seitigen Bericht ueber einen meiner neuen Schueler mit LRS bekommen. Aehm, danke. 8| Es werden auch alle Foerderplaene weitergegeben, denn die begleiten manche Schueler ja schliesslich ihr gesamtes Schulleben.
    Wenn ihr doch schon ein paar Erfahrungen mit Schuelern mit speziellen Beduerfnissen habt, wie kann es denn dann sein, dass man sich dem nicht anpasst bzw. in eurer Schule die Moeglichkeiten zur Foerderung verbssert?
    Wenn Schueler im Unterricht "ausflippen", koennen sie ins "Pod", ein spezieller Raum, der bei uns Moeglichkeiten zum Beruhigen und Abregen gibt...unter Aufsicht, natuerlich. Allerdings hab ich z.B. einem meiner Schueler dieses Jahr ebenfalls die Moeglichkeit einer "Auszeit" gegeben. Er hat dann einen kleinen Spaziergang gemacht, etwas frische Luft geschnappt und kam dann wieder. Er hatte allerdings keinen laengerfristigen Foerderbedarf, sondern nur ne kurzzeitige Krise. Ich denke, man muss flexibel sein, dann lassen sich viele Dinge regeln. Nur ganz ohne Hilfe und Ideen, wie man Dinge organisieren kann, laeuft's nicht.
    Ich dachte, hier in GB haben se ne Macke mit der Abschaffung der meisten "special schools", aber bei euch hoert sich das ja noch weniger durchdacht an. :cursing:


    Im Unterricht - so ist das zumindest an unserer Schule für die beiden Trisomie21-Kinder im kommenden Jahr angedacht - wird teilweise (!) differenziert. D.h. bei einigen Fächern ist ein geschulter Förderlehrer dabei. Er ist entweder mit den beiden behinderten Kindern und allen anderen Klassenkameraden im gleichen Raum oder er nimmt die beiden Kinder in ein Nebenzimmer für Extraaufgaben. Diese Lehrkraft ist aber nur sehr wenige Stunden die Woche (ich glaube es sind 4 - von 32!!!) mit dabei. Den restlichen Unterricht dürfen die Gymnasiallehrer alleine wuppen. Das bedeutet: Extramaterial erstellen, deutlich differenzieren und vor allem auch die Betreuungsarbeit leisten, von der schon weiter obem im Thread die Rede war. Ich wiederhole mich hier gerne: bei einer Klassengröße von 32 Kindern und wirklich nicht ansatzweise für die Aufgabe ausgebildete Lehrer ist das ein Witz bzw. eher ein Trauerspiel.


    Bei Kindern mit Down's/Trisomie21 kann man doch nicht "teilweise" differenzieren. Das klingt nach totalem Unsinn an eurer Schule. 8| Meine Kollegin hat naechstes Schuljahr einen Schueler mit Down's und da wird der Grossteil der Unterrichtsplanung angepasst und individualisiert. Ausserdem hat er fuer 21 Stunden pro Woche (von insgesamt 25 Stunden) einen Lernhelfer. Genauso werden auch "unstrukturierte Zeiten", wie die Zeit vor der Schule und die Mittagspause beaufsichtigt, und der Schueler wird von einer Stunde zur naechsten begleitet, sollten die in verschiedenen Raeumen stattfinden. Man kann ihn doch nicht einfach sich selbst ueberlassen. Unterrichtsmaterialien werden von unserer Foerderabteilung erstellt.
    In meiner Klasse hab ich ebenfalls einen Lernhelfer (allerdings nur fuer 6 Stunden, wird aber wahrscheinlich mehr), fuer meine Schueler mit Asperger's.
    Es ist so schon schwierig genug, fuer alle zu differenzieren. Persoenlich finde ich es unverantwortlich, Kinder absichtlich in eine Schule zu stecken, die ihrem Foerderbedarf nicht gerecht werden kann. Die Leiterin unserer Foerderabteilung sieht das allerdings vollkommen anders. Die unterrichtet aber auch meist nicht in den Klassen (und hatte ganz zufaellig ausgerechnet in der Stunde nen Lernhelfer in meiner diesjaehrigen Klasse - mit sehr hohem Foerderbedarf - in der sie meine Kids unterrichtet hat...ja, so ein Zufall aber auch).

    Hi zusammen

    Im naechsten Jahr hab ich nun wieder zwei Klassen in Franzoesich, und obwohl wir einiges an Unterrichtsplanung haben (hergestellt von unserer Sekundarabteilung), suchen meine Kollegin und ich nun nach zusaetzlichen Materialien, die wir benutzen koennten. Es geht vor allem um Lieder, Rollenspiele, einfache Geschichten usw. Unsere Schueler kommen von verschiedenen Schulen zu uns und haben dementsprechend verschiedene Vorkenntnisse. Franzoesisch hat bei uns keinen besonders hohen Stellenwert und es geht hauptsaechlich darum, Schuelern Spass am Fach zu vermitteln. Lesen und Schreiben sind zweirangig, weil das verstaerkt ab der 7. Klasse kommt.
    Hat vielleicht jemand ein paar gute Vorschlaege zu Unterrichtsmaterialien? Wir haben eine Stunde pro Woche Franzoesisch und unsere Themen sind:
    - Laender, Flagge, Farben
    - Kleidung
    - Wetter und Jahreszeiten
    - Planeten
    - was auch immer im Sommer noch passt (hab dieses Jahr "Eiscreme" als Thema gehabt, meine Kollegin hatte "Freizeitpark")

    Danke fuer die Hilfe.
    Dejana

    Wenn mir meine Klasse auf den Keks geht, gibt's entweder "Silent Reading" fuer 15-20 Minuten (bis wir uns alle beruhigt haben), oder ich lass sie malen, waehrend ein Hoerbuch laeuft. Bei beiden Sachen grummeln sie anfangs gerne, machen es aber relativ anstandslos.
    Gibt's bei euch an der Schule keine Buecherei, in der man sie loslassen kann? Meine kullern dann auf den beanbags rum, lesen Comics oder schauen sich gemeinsam Buecher an. So laesst sich problemlos und ohne grossen Aufwand eine Stunde verbringen. (Hinterlass ich gerne als Vertretungsstunde.)
    Alternativ wuerde ich sie gerade momentan (da letzte Woche vor den Ferien) mit raus nehmen und dann halt zusammen "Rounders" spielen. Da kann man auch schoen Woerter auf Englisch lernen: first/second/third/fourth base, fielder, batter, bowler, fielding/batting team, half-rounder, rounder, out, high/low ball, underarm throw only, bat, ball, save, contact, interference, penalty, obstruction :D

    Lehrer/in seit: 3 Jahren

    Lehrer/in für welche Fächer und Schulart: Hauptfach Englisch fuer die hoehere Primar- und Mittelstufe (3.-9. Klasse), unterrichte aber eigentlich alles

    Warum für das Lehramt studiert: Mein Partner war bereits Lehrer als ich noch studiert habe, und ich hab dann immer mal in der Schule asugeholfen. Mir hat's gefallen, ich hab mehrere Praktika gemacht, durch die Uni in verschiedenen Schulen gearbeitet und dann meine Ausbildung im Erweiterungsstudium gemacht.

    Vorteile am Lehrerjob: tagtaeglich unterrichte ich ganz viele unterschiedliche Sachen (hab diese Woche zum ersten Mal Hochsprung mit meiner Klasse gemacht; unser Dorf fuer Geographie erkundet; Progammierung geuebt; Argumentationen geschrieben; darueber nachgedacht, wie Fred denn gestorben sein koennte; die Flaecheninhalte saemtlicher Sportanlagen unserer Schule gemessen und berechnet; in Franzoesisch gelernt wie man Eis bestellt und welche verschiedenen Sorten es gibt; ne Schulversammlung inklusive zweier Lieder auf die Beine gestellt; 12 unserer Schueler zum regionalen Rugbywettbewerb begleitet; etc.); ich mag unsere Schueler mehrheitlich recht gerne; ich bin relativ frei im Bezug auf die Richtung in die ich gehen moechte (hab Englisch als Hauptfach, koordiniere aber Informatik und Sport) und kann immer weiter neue Sachen lernen; es macht Spass

    Nachteil am Lehrerjob: ich arbeite sehr viel (bei uns gibt's keine Halbtagsschulen und ich nehm viel Arbeit mit heim); staendige Qualitaetskontrolle und massiver Druck von der SL ist anstrengend; einige "meiner" Eltern gehen mir furchtbar auf den Senkel (meine Eltern waren NIE so,...je mehr Eltern ich kennen lerne, umso mehr Respekt hab ich fuer meine eigenen); staendig wird man fuer Sachen verantwortlich gemacht, die entweder nicht meine Schuld sind, nichts mit mir zu tun haben oder die ich auch so geregelt haette, wenn man mich einfach mal in Ruhe haette machen lassen; Konferenzen zu voellig nutzlosen Themen (viele Sachen muss man mir nicht fuer 45 Minuten 5 Mal erklaeren...ich bin nicht total daemlich, 5 Minuten haetten auch gereicht); massenweise Papierkram, den sich spaeter eh kein Mensch anschaut; so viele Vorschriften, dass ich selbst kaum durchblicke...geschweige denn meine Schueler; fehlendes Vertrauen in meinen einigermassen gesunden Menschenverstand (ich sag andern Leuten doch auch nicht staendig, wie sie ihren Job zu machen haben)

    Glücklich mit dem Verdienst: ich bekomme wesentlich weniger als in Schland, aber es passt schon

    Angestellt oder verbeamtet: angestellt, aber vergleichsweise schwer zu kuendigen und kann mich jederzeit woanders bewerben, wenn ich moechte

    Würdet ihr im nächsten leben wieder auf Lehramt studieren: Ja.


    das wurde genehmigt, unter dem vorbehalt, dass niemand etwas "an die große glocke hängt". Und wir wollten ja auch nicht "päpstlicher sein als der papst", wenn das überhaupt geht.
    und nach einer woche hatte das kind streit mit einem mitschüler und da es auftrumpfen wollte, bindet es dem anderen diese geschichte auf die nase - ätschibätsch...

    und bei so einer geschichte wie oben stehst du nun mal mit herunterglassener hose da und musst mächtig rudern, um deine glaubwürdigkeit wieder zu bekommen - denn es gibt eben die vielen anderen mütter und väter, die bei den problemen ihrer zöglinge genau auf solche geschichten warten...und dann kannst du so oft wie nur möglich sagen "locker bleiben"...denn der stress landet dann bei anderen.

    Sowas wuerde bei uns keine der Eltern interessieren und ist eigentlich auch kein Thema. Unsere Eltern machen eh, was sie wollen. Wir sind ne Schule, keine Erziehungsanstalt fuer unverbesserliche Erwachsene. Allerdings wird bei uns auch nichts unter irgendwelchen Stillschweigevereinbarungen genehmigt. Damit macht man die Sache viel zu wichtig. Entweder es ist genehmigt oder es ist nicht genehmigt. Was Eltern dann damit machen, ist ihre eigene Entscheidung. Wie gesagt, wir schauen erst ab weniger als 95% Anwesenheit genauer hin. (Ich hab Schueler mit weniger als 80%, und die waren nicht im Urlaub.) Die Alternative ist, dass Eltern ihre Kinder einfach krank melden und dann sind die eben die Woche "krank". Dazu hinterlaesst man bei uns einfach am ersten Tag ne Nachricht auf dem Anrufbeantworter der Schule. Was soll man denn da Ehrlichkeit bestrafen?

    Und ja, auch als Lehrer koennen wir in der Schule eine Freistellung beantragen. Wird das genehmigt? Die meisten Sachen sind geregelt (Beerdigungen, z.B.), kommt aber auch hier auf die Umstaende an.

    Bei uns kommt das oefters vor. Wir hatten letzte Woche Ferien und eins meiner Maedels ist diese Woche ebenfalls in Urlaub. Das liegt einfach daran, dass es sich viele Familien bei uns anders nicht leisten koennen (4+ Kinder). Ich hab regelmaessig Kinder abwesend, weil Eltern den Urlaub nicht anders hinbekommen. (Wir leben in einem Touristengebiet und manche Eltern haben waehrend den Schulferien Urlaubssperre.) Wenn wir wissen, dass Kinder wegen Urlaub fehlen, werden diese Tage als unentschuldigte Fehltage eingetragen. (Die interessieren eigentlich keinen grossartig.) Theoretisch kann meine Schule das Jugendamt (Family Welfare Officer) einschalten und Eltern bekommen eine Geldbusse. Normalerweise machen wir aber nichts, wenn die Anwesenheitsrate nicht unter 95% faellt. Ist doch unsinnig, Eltern und Kinder zu bestrafen, wenn es wirklich nicht anders geht, besonders wenn die Kinder sonst eigentlich immer anwesend sind.
    Meist weiss ich, wer im Urlaub ist und wer krank ist. Kinder plappern schliesslich.

    ich wundere mich ehrlich gesagt ein bisschen über diese Antworten :S ;
    sie passen für mich nicht zusammen mit threads über Arbeits- und Korrekturbelastung, Burnout u.Ä., die es hier im Forum auch häufig gibt.


    Ich denke, es kommt immer darauf an, mit wem man redet. Arbeits- und Korrekturbelastung, Burnout, etc. gibt es sicherlich auch und ich hab auch Tage an denen ich keine Hefte mehr sehen will, Kinder und Eltern mir auf den Keks gehen und ich unserer SL gerne sagen moechte, wohin sie sich ihre UBs stecken kann. Allerdings ist dies hier schliesslich ein Forum, und viele Menschen haben nunmal eher ein Beduerfniss nach Rat und Unterstuetzung, wenn's nicht so gut laeuft. Die Threads mit "Hey, ich liebe meinen Job und alles laeuft klasse" gibt's eher selten. :D
    Meine Mutter hat mir damals angeraten doch Lehrerin zu werden. Meine Tante ist Lehrerin und kaeme schliesslich staendig Mittags schon heim und verdiene dabei wohl auch nicht schlecht. :rolleyes: Jahrelang hab ich mich dagegen gewehrt und mein Studium ist zu Beginn auch in eine ganz andere Richtung gelaufen (Auswaertiges Amt). Meine Mama verdient auch nicht schlecht, hat aber waehrend unserer Kindheit regelmaessig 12-14 Stunden pro Tag gearbeitet, waehrend mein Papa mehrheitlich Schichten gearbeitet hat. Ich komme also aus einer Familie, in der lange Arbeitszeiten relativ normal sind. Nun bin ich zwar Lehrerin, komme aber keineswegs mittags heim, arbeite ziemlich viel daheim noch und verdiene auch nicht besonders (es reicht, passt schon). Meine Mutter denkt immernoch ich sollte nach Schland zurueck kommen, will ich aber nicht. Ich wohn 100m vom Strand, nur oefters Sonne waere schoen. Ich sehe es allerdings als Luxus, dass ich meinen Mutterschaftsurlaub fuer ein ganzes Schuljahr planen kann, statt wie meine Mutter damals nach 4 Wochen wieder arbeiten zu muessen (und nein, ich bin noch nicht schwanger...wir arbeiten aber dran). Ich muss nicht alles perfekt machen, sondern "gut" reicht schon voellig. Ich arbeite mit anderen in meinem Stufenteam zusammen, hab also viel Rueckhalt dort, wenn mal was schief laeuft oder ich dringend irgendwas brauche. Meckern kann ich auch und mach ich regelmaessig...meist daheim, am Telefon zu meiner Mama oder mit meinen Kollegen. Dann ist's aber auch irgendwann mal wieder gut.
    Mal abgesehen davon hab ich Neurodermitis und bekomm Ausschlag, wenn ich mich zu sehr aufrege oder mich sehr unwohl fuehle (hab mal fuer vier Wochen in ner Poststelle gearbeitet und meine Aerztin konnt's kaum fassen). Also, besser nicht so viel aufregen. :rolleyes:

    Ich denke, dass mir der Beruf sehr viel Spaß machen würde, aber ich möchte auch Zeit für andere Dinge haben, wie Freizeit und Familie. Und das stelle ich mir bei diesem Beruf sehr schwierig vor, weil man ja immer Unterricht planen und Arbeiten korrigieren muss. Ich hab einfach Angst, damit überfordert und total gestresst zu sein, das möchte ich nicht.
    Deswegen würde ich mich sehr über Erfahrungsberichte freuen. Wie viel Freizeit habt ihr, wie stressig ist der Beruf wirklich?


    Ich hab ne Primarschulklasse (und bin im Ausland...), also ist meine Erfahrung wohl etwas anders als bei dt. Sekundarschullehrern. :D
    Wieviel Freizeit du hast, kommt hauptsaechlich darauf an, wieviel Freizeit du dir nimmst. Irgendwann kommt die Einsicht, dass man nicht immer alles perfekt machen kann...und auch nicht muss. Ansonsten ist man staendig nur am Arbeiten und andauernd platt. Das tut weder einem selbst, noch den Schuelern gut.
    Schule laeuft bei uns von 9-15:40. Meist hab ich nachmittags noch AGs oder Konferenzen bis um 17:15 (bin gegen 18 Uhr daheim), und meine Unterrichtsvorbereitungen und Korrekturen wollen natuerlich auch noch gemacht werden (bei uns muessen Hefte mindestens einmal pro Woche mit Anmerkungen korrigiert werden). Freizeit gibt's aber dennoch, denn sonst werd ich motzig. Sonntags geh ich Schwimmen (oder zu nem Match, kommt drauf an), Mittwochs hab ich Rugbytraining und Donnerstags Tennis. Ausserdem hab ich alle 6-7 Wochen Ferien. 8)
    Wenn mal was nicht korrigiert ist, dann ist's eben nicht korrigiert. Wenn ich mal nicht die perfekte Stunde liefer und meine Klasse eben "extended writing" uebt oder ich sie in der Buecherei loslasse, tut das ihrem Wohlbefinden auch keinen Abbruch.
    Meine Klasse treibt mich oefters in den Wahnsinn, der Papierkram geht mir auf den Keks und es wird immer mal stressig. ABER: Ich liebe meinen Beruf, denn er macht mir wahnsinnig Spass.

    Ich muss aber gestehen, ich hab mich auch waehrend dem Abi nicht unbedingt gestresst. :rolleyes:

    ein Haupt- und Realschullehrer hat mir gestern die Bezeichnung Bastelschlampe für Grundschullehrerin "beigebracht". Er meinte, das sei ein scherzhaft gemeinter Begriff, der von Haupt- und Realschullehrern für Grundschullehrerinnen verwendet wird. Also, ich kannte das vorher nicht, aber für meine Ohren hört sich das trotzdem ziemlich abfällig an :huh: . Ich kannte bisher nur Primimaus. Was haltet Ihr von diesen Begriffen?

    Mich hat noch nie irgendwer sowas genannt - weder "Primimaus", noch "Bastelschlampe". Bei ersterem gaeb's wohl nen daemlichen Spruch zurueck, bei zweiterem ne schmerzhafte Erfahrung. Ich glaub's geht noch. X(
    Ne "Maus" bin ich naemlich keineswegs, und jegliche Bastelarbeiten sind in meiner Klasse selten. Als "Schlampe" lass ich mich mal grad gar nicht bezeichnen.
    Ich bin an ner Mittelschule, unsere Sekundarkollegen sind einfach das...Kollegen. Meine Schueler duerfen sich ja auch nicht gegenseitig mit solch abwertenden Bezeichnungen titulieren. Was setzt dein Kollege denn fuer ein Beispiel? 8|

    Auf "Save" klicken? Ist das so ein elektronisches Whiteboard? Das ist ja klasse. Ich befürchte aber, dass sowas nicht in der Grundschule eingesetzt wird, oder?

    Bei uns schon. Ich hab ein 5. Schuljahr (Primarschule). Wird bei uns aber in eigentlich allen Grund- und Sekundarschulen von der Vorschulklasse bis zur 13. benutzt.

    Zitat

    Original von chrischan_HH
    Das Problem war, dass die Kinder den Umgang mit der Kreide an der Tafel nicht gewöhnt sind. Ich hab mir jetzt so ein Flipchart gekauft und bin begeistert.


    Lernt man das nicht, indem man uebt?
    Ich hab eine Flipchart in der Klasse, allerdings benutz ich die nur selten mit Papier. Normalwerweise hab ich sie fuer Gruppenarbeit, wenn ich Sachen nicht an meinen grossen Tafeln haben will. Es ist einfach ne weitere Tafel...
    Meine Schueler malen gerne an meinen grossen Tafeln (normal und IWB), und gehen mir damit reichlich auf den Senkel. :D Wir haben allerdings keine Kreidetafeln.

    Zitat

    Original von chrischan_HH Ausserdem kann ich das Flipchartpapier ja aufheben und in der nächsten Stunde damit weiter arbeiten. Das geht so mit an die Tafel-Geschriebenem nicht.


    Bei mir geht das schon, indem ich einfach auf "save" klicke. :D

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