Beiträge von WillG

    Aber das ist ja die Pegida Strategie: Unwahres so lange wiederholen, bis man es selbst glaubt. Immer und immer wieder.

    Oder bis man als Gegenüber einfach keine Lust mehr hat, dagegen anzuargumentieren. Und das Schlimme ist... es ist auch noch erfolgreich.
    Ich für meinen Teil hab jedenfalls jetzt keine Lust mehr, meinen Freitagabend damit zu verbringen, auf die immer gleichen Vorurteile zu reagieren.
    Schönen Abend noch!

    Ein Schüler mit einer guten Note beherrscht den Stoff. Mehr will ich nicht. Der Grund seiner Motivation (Note, berufliche Zukunft, ...) ist für mich nicht relevant.

    Wow, das ist ein ziemlich mechanischer Ansatz.
    Ich bin ja nun weit entfernt von der "leuchtenden Kinderaugen" Fraktion, aber Interesse oder Begeisterung für meine Fächer hervorzurufen halte ich immer noch für eine meiner wichtigsten Aufgaben. Verständnis und Wissen kommen dann von alleine.
    Natürlich ist das der Idealfall, der leider oft/meistens nicht erreicht wird.

    WillG: schade, dass du dich nicht mit meinen Argumenten auseinandersetzt, sondern eine Metadiskussion führst.

    Ich bin mir nicht ganz sicher, welche Art der Auseinandersetzung du dir erwartest. Ich stimme dir völlig zu, dass die Ereignisse von Silvester eine neue, beängstigende Dimension haben und nur unzureichend mit anderen Ereignissen vergleichbar sind. (Auch wenn ich den Verlgeich mit dem Oktoberfest nicht ganz so trivialisierend finde wie andere hier!). Ich sehe durchaus auch, dass sich dahinter zumindest zum Teil auch kulturelle Prägungen verbergen, die da herausbrechen.
    Ich sehe aber nicht, welche konkrete, schnelle Konsequenzen daraus folgen sollen. Ich sehe keine (humanitär vertretbare) Möglichkeit, Flüchtlingen Zugang zu unserem (sicheren) Land zu verbieten. Ich sehe keine (humanitär vertretbare) Möglichkeit, "echte" Flüchtlinge von "falschen" Flüchtlingen zu trennen - oder überhaupt trennscharf zu definieren, wer denn ein "falscher" Flüchtling sein soll.
    Ich sehe nur - wie u.a. Meike es schon beschrieben hat - die langwiergie und schwierige Aufgabe, Menschen aus anderen Kulturen so erfolgreich zu integrieren, dass sie sich in ihrem Verhalten mehr oder weniger unseren kulturellen Werten anpassen.
    EDIT: Daher auch der Verweis auf den Droste-Text: Ich kann nicht einerseits die Flüchtlinge willkommen heißen, mich dann aber darüber aufregen, dass eine multikulturelle Gesellschaft auch mit Problemen zu kämpfen hat. Und nachdem ich nicht glaube, dass man die Flüchtlinge abweisen darf/kann, muss man sich eben diesen Problemen stellen. Wie das genau auszusehen hat, weiß ich leider auch nicht.

    @Stille Mitleserin
    Ich finde einige deiner Vorschläge gut, würde sie auch unterstützen. Aber ich sehe trotzdem nicht, wie sie effektiv und kurzfristig solche Ereignisse wie in Köln vermeiden können.

    Ich muss zugeben, Köln hat mich zutiefst verunsichert. Ich würde mir die Situation ja auch gerne schönreden, aber das kann ich nicht mehr. Meine Stimmung trifft diese Äußerung eines Kommentators sehr gut:
    welt.de/debatte/kolumnen/made-…uns-alle-missbraucht.html

    Ach Gott, die Welt und ihre Kommentare. Das wirkt auf mich total geheuchelt. Klar verunsichern die Ereignisse. Und natürlich ist das eine völlig neue Dimnesion der Belästigung. Aber ich sehe immer noch nicht, welche praktischen Konsequenzen man jetzt aus den Erkenntnissen über die Herkunft der Täter ziehen soll. Man kann Flüchtlinge, die aus Angst um ihr Leben auf der Flucht sind, nicht einfach pauschal alle sitzen lassen, weil ein recht kleiner Teil von ihnen unfähig oder nicht willens ist, sich zu integrieren. Und auch wenn die absoluten Zahlen schon sehr erschreckend sind, ist das prozentual gesehen eben doch nur ein kleiner Teil.

    Mich erinnert der verlinkte Kommentar aus der WELT an eine Glosse von Wiglaf Droste:


    Wenig Inhumaneres auf Erden gibt es als ein positives Vorurteil. Während das negative Vorurteil sich selbst ächtet und am Ende, wenn auch unbeabsichtigt, aufgrund seiner offenkundigen Dummheit zumeist gegenteilige Wirkung erzielt, erzeugt das positive – und natürlich extrem gut gemeinte – Vorurteil moralischen Druck und baut eine Erwartungshaltung auf, die niemand einlösen kann, gegen den es sich richtet. Behauptet z.B. jemand ernsthaft, alle Lande lebenden Ausländer seien Heroinhändler, so wird er, außer von seinesgleichen, ausgelacht und fortan als die fiese Type behandelt werden, die er ja auch ist.
    Der an Xenophilie leidende Gutmensch dagegen setzt den Ausländer der moralischen Erpressung aus, der habe sich gefälligst edelmütig und vorbildlich zu betragen wie Winnetou, der, wie man weiß, ja auch niemals mit Heroin hausieren ging, sondern mit frommen Sprüchen.
    Handelt nun aber der Ausländer dem positiv rassistischen Vorurteil zuwider und schenkt gegen Geld Heroin aus, ist der stets stellvertretend für ich sprechende Xenophile ‚menschlich tief enttäuscht‘, wie es dann heißt; schluchzend drückt er eine Träne ab. Zwar mißfällt ihm auch das Heroinverkaufen als solches, dabei vor allem aber die Tatsache, daß es der Ausländer tut, für den er sich so eingesetzt und starkgemacht hat; wie kann dieser Schurke ihm das antun! Ihm, dem guten Mann, dessen Geduld jetzt allerdings am Ende ist: ‚So haben wir nicht gewettet, Freundchen! Diesen Ausländer habe ich nicht bestellt!‘ Vom Rückgaberecht wird nun unverzüglich Gebrauch gemacht.

    Quelle: Wiglaf Droste: "Topspiel der Woche mit Volkes Hilfe" (1997)

    EDIT: Ich muss allerdings auch ehrlich zugeben, dass ich sehr froh war, dass ich nicht an Silvester in Köln vor dem Hauptbahnhof war. Schon gar nicht mit Partnerin!

    Das wäre aber in der Tat sinnvoll. Der arme Hausmeister hat ja nun wirklich anderer Probleme.
    Dafür müsste man echt mal Geld in die Hand nehmen: Zwei bis drei Verwaltungskräfte, die nur für die Lehrer da sind, um ihnen Verwaltungsarbeiten abzunehmen. Einen Sachbearbeiter (Jurist/BWLer/VWLer), der die Verwaltungsarbeit der Schulleitung übernimmt, damit diese sich auf die pädagogische Leitung der Schule konzentrieren kann. Ein IT-Fachmann, der das nicht neben dem Unterricht irgendwie erledigen muss. Sozialarbeiter und Schulpsychologen für Beratungsgespräche.
    So könnte man arbeiten.

    Und wenn dann noch jemand endlich diese verdammten Korrekturen outsourcet, dann wäre das echt mal ein totaler Traumjob!
    (Aber das hatten wir ja schon in einem anderen Thread!)

    Ich kapiers irgendwie nicht so ganz.
    Das Pack von Silvester war (größtenteils?) Ausländer. Ob es jetzt Nordafrikaner waren, die schon seit Ewigkeiten hier sind oder doch syrische Flüchtlinge, scheint irgendwie noch nicht so ganz geklärt sein. Und jetzt?
    Selbst wenn man jetzt davon ausgehen wollte, dass die sexuellen Übergriffe auf ein muslimisch geprägtes machohaftes Frauenbild zurückzuführen sind, was sollte denn dann die Konsequenz sein?
    Wir schmeißen alle Muslime raus, um "unsere" Frauen zu schützen? Wir lassen jetzt gar keine Flüchtlinge mehr rein, weil da Vergewaltiger dabei sein könnten? Das ist doch alles Unsinn. Ich kann doch eine Ethnie, eine Menschengruppe oder eine Religion nicht in Sippenhaft nehmen?
    Ich möchte doch als Bayer auch nicht mit den gehirnamputierten Testosteronbolzen, die Frauen auf dem Oktoberfest belästigen, in einen Topf geworfen werden. Oder mit irgendwelchen anderen triebgesteuerten, verhaltensgestörten Y-Chromosonträgern.
    Welchen praktischen Mehrwert soll denn hier die Unterscheidung nach Herkunft wirklich im konkreten Fall haben?

    Oder bin ich jetzt ein Gutmensch?

    Du legst deinen Ausführungen unterschiedliche Ansprüche zugrunde. Einerseits leugnest du die Aussage eines anderen Users, dass Bio weniger aufwändig sei mit dem (vermutlich berechtigten) Hinweis auf Experimente. Dann vergleichst du diesen Anspruch mit der MÖGLICHKEIT, in Englisch auch mal eine Übungsstunde zu machen oder in Latein mal schnell einen Lehrbuchtext zu übersetzen. Das sind aber eben verschiedene Ansprüche, denn ich behaupte mal, dass man durchaus auch mal in Bio eine Stunde machen kann, in der Texte aus dem Lehrbuch gelesen und besprochen werden können.
    Anders gesagt: Du betonst gerne, dass deine Vorschläge für andere Fächer sicher nicht didaktisch ausgereift und keine tollen Stunden sind, in deinen eigenen Fächern setzt du aber die Messlatte viel höher und akzeptierst nur "gute" (also scheinbar experimentelle) Stunden. Dadurch vergleichst du aber Äpfel mit Birnen.
    Ich behaupte, dass ich mich mit dem Biobuch in der Hand auch in eine sechste Klasse stellen kann und daraus mit den Schülern einen Text zu Bäumen/Pflanzen/Säugetieren/Dinos (was auch immer da so Thema ist) lesen kann und mit gesundem Halb- und Allgemeinwissen etwas Kontext geben kann. Und schon steht eine fachfremde Vertretungsstunde. Sobald Nachfragen kommen, stehe ich genauso blöd da wie der durchschnittliche Nicht-Englisch-Kollege in deiner Übungsstunde wenn Nachfragen kommen, die über die Grundstrukturen der if-clauses hinausgehen. Falls du in Englisch oder bei deinen beiden Beispielen (Simple Past; Conditional Clauses) fitter bist, ist das ein Zufall. Genau so könnte ich mich zufällig gerade so noch spontan über eine Stunde zu Oxidationszahlen retten, weil ich mich zufällig daran noch erinnern kann.

    Ich bin weder Geschichts- noch Chemielehrer. Ich habe keinen direkten Vergleich. Ich behaupte aber, dass man - mit entsprechender Erfahrung - in allen Fächern auch mal spontan Stunden halten kann oder die Vorbereitung minimalistisch gestalten kann. Sofern man eben dann auch in allen Fächern das entsprechend niedrige Anspruchsniveau zugrunde legt und nicht für die Sprachen mit billigen Übungsstunden zufrieden ist, für die MINT-Fächer aber trotzdem Experimente möchte.

    Ich selbst könnte spontan ein bessere (obwohl nicht studiert) unvorbereitete (Unterstufen) Englischstunde halten, als ich es bei meinem eigenen studierten Fach (Biologie) könnte.

    Und wie genau kannst du einschätzen, wie "gut" deine Englischstunde wäre, wenn du doch das Fach und seine Didaktik nicht studiert hast? Weil dir deine Kollegin was von Workbooks und Sprechanlässen erzählt hat? Ernsthaft?

    Ansonsten bin ich auch schon seit längerer Zeit Sephs Meinung, dass die Arbeitsbelastung in anderen Fächern einfach anders verteilt ist. Obwohl ich mir nur schwer vorstellen kann, dass es Arbeiten gibt, die nerviger/lästiger/deprimierender sind als das Korrgierien. Aber das ist vermutlich nur ein Fall von "the grass is always greener on the other side of the pasture!" und als Musik-/Sport-/NaWi-Lehrer würde ich vielleicht genau umgekehrt denken.

    Damit zurück zu den Korrekturen

    kuturelles wissen ist extrem wichtig, um zu verstehen, was heute passiert. die geschichte dieses landstrichs/dieser landschaft/dieser sprachgemeinschaft (ein staat ist es ja erst wenige jahre im vergleich dazu) ist eine über weite strecken christlich geprägte veranstaltung. insofern ist es doch kein beinbruch, das weiterzuleben

    Kulturelles Wissen, das religiösen Hintergrund hat, muss natürlich vermittelt werden. Das ist schon richtig. Und wer will, kann das auch weiterleben. Aber die Wissensvermittlung kann durchaus sachlich, nüchtern im Ethikunterricht ablaufen. Dafür brauche ich keinen Religionsunterricht, den ich als Schüler noch sehr missionarisch erlebt habe. Was ich so aus Kollegensicht mitbekomme, ist das bei manchen Kollegen bis heute so. Zumindest hier in Bayern, wen wunderts auch.

    Weiterleben darf diese Tradition gerne jeder so christlich/religiös wie er will. Aber das gehört einfach nicht in die Schule.

    Überhaupt nichts dagegen einzuwenden, wenn es denn zum Lehrplan und zum aktuellen Stoff passt, der vor Weihnachten gerade ansteht. Bzw. kann man ja im Regelfall sein Schuljahr auch so planen, DASS es dann vor Weihnachten auch gerade zum Stoff passt. Allerdings dann immer unter germanistischer, musicher, künstlerischer, anglistischer/romanistischer/altphilologischer oder historischer Schwerpunktsetzung - nicht im Sinne einer "Einstimmung auf die Weihnachtszeit" und schon gar nicht als verkappter Religionsunterricht in anderen Fächern.


    Und warum sollten wir die kulturell und gesellschaftlich so bedeutsamen Weihnachtszeit nicht auch in unser allgemeines Schulleben integrieren und ihm ein wenig Leben und weihnachtsliche Atmosphäre einhauchen, sei es durch einen schön geschmückten Weihnachtsbaum in der Eingangshalle, sei es ein gemeinsames Adventssingen in der Aula, sei es die Aufführung eines Krippenspiels durch die unteren Klassen oder eines kleinen Weihnachtskonzerts durch den Schulchor, sei es der Adventskranz in der Klasse auf dem Pult oder sei es die Gestaltung eines Adventskalenders für die ganze Klasse etc.?

    Fußball ist in Deutschland auch kulturell und gesellschaftlich bedeutsam. Warum baut man nicht während der WM und der EM eine große Leinwand in der Aula auf und zeigt dort alle Spiele? Oder zumindest die von Deutschland. Ach ja, und England und Frankreich, weil die ja mit Englisch und Französisch gut in die Stundentafel passen?

    EDIT: Ich thematisieren übrigens auch die Fußball WM in meinem Unterricht, wenn es sich gerade ergibt und zum Stoff passt. Wie oben beschrieben eben.

    Meine Kinder machten das in der Grundschule wie auf der weiterführenden Schule.
    Wird das an anderen Schulen nicht gemacht? *staun*

    Bei uns gibt es manchmal Besuche mit Führungen, aber die Schüler gehen nicht in "Gottesdienste" bzw. die entsprechenden Gegenstücke.
    Da ist schon ein Unterschied zu dem, was Alias fordert:

    Nichtgläubige Schüler und Lehrer sollten den Gottesdienstbesuch als kulturelle Fortbildung betrachten. [...]

    Besonderes Ziel von Unterricht muss die Kenntnis der Kultur(en) des eigenen Landes sein.
    Nur daraus kann Verständnis und Toleranz wachsen und ein Schutz gegen Hetze und Aufwiegelei entstehen.

    Und natürlich hat Nele recht: Da muss dann auch nicht jährlich oder sogar mehrmals im Jahr geschehen.

    Da würde mich schon interessieren wie so ein militant-atheistischer Vater sich das vorstellt, wie die Schule mit dem Thema Weihnachten denn umgehen sollte.

    Ich war letzte Woche beim Arzt. Erstaunlicherweise hat er Weihnachten nicht zum Thema gemacht. Bei der Bank war das im Kundengespräch auch kein Thema. Ich nehme an, beim Finanzamt etc. wäre das ähnlich. War das alles in dem Paralleluniversium, von dem du oben schreibst?

    Wie kommst du eigentlich darauf, dass gerade "die Schule", also als Ganzes, Weihnachten zum Thema machen muss?

    @alias
    Im Sinne eines Unterrichtgangs zu Infozwecken fände ich einen Gottesdienstbesuch sogar sinnvoll. Dann aber mit entsprechender inhaltlicher Vorbereitung im Unterricht, wie man das bei anderen Unterrichtsgängen auch tut. Ob das unbedingt in der Vorweihnachtszeit und mit der gesamten Schule sein muss? Außerdem müsste man dann parallel auch ähnliche Zeremonien in Moscheen, Synagogen etc. besuchen.

    Nur stelle ich es mir komplizierter vor, wenn wir erst eine Personalversammlung machen müssen, die dann verabschiedet, was der LR als antrag einbringen soll. Dann doch lieber direkt.

    Die Idee ist, das Kollegium im Vorfeld geschlossen hinter dem Antrag zu formieren. Das ist vor allem bei renitenten SLs sinnvoll, die sonst gerne nach dem Motto "divide et impera" verfahren.
    Wenn man jetzt als einzelner (- oder als PR ohne Beauftragung durch die PV) einen Vorstoß wagt, ist die Gefahr groß, dass einzelne damit nicht zufrieden sind und die GeKo zu einer Diskussion ohne Ergebnis wird.
    Deshalb ist es immer besser, sowas vorzubereiten, eben durch eine PV.

    Vielleicht solltest du dich bei der nächsten Wahl selbst zum PR wählen lassen. Du scheinst dich für die Materie mehr zu interessieren als euer gegenwärtiger PR.

    Ich weiß nicht, was daran krampfhaft sein soll, wenn ich - und die übrigen Kollegen - ihren vom Lehrplan vorgegebenen Stoff bis Ferienbeginn unterrichten. Am letzten Schultag kann man als Klassleiter natürlich mit seiner Klasse frühstücken oder so, wie man es ja vor den nicht-christlichen Sommerferien auch macht. Krampfhaft ist das nicht.

    Krampfhaft ist eher, dass im Dezember an allen Ecken Weihnachtsfeiern stattfinden müssen, die krampfhaft Menschen zusammenbringen, die sich unterm Jahr eher aus dem Weg gehen.

    weil ich ja in BW wohl beurlaubt ohne Bezüge weiter als Beamtin geführt werde und gar nicht einfach arbeiten darf.

    Vorsicht: Zumindest in Bayern ist die Beurlaubung ein eigenständiger Vorgang, der mit der Freigabe nichts zu tun hat. D.h., du musst dafür einen eigenen Antrag stellen, falls das in BaWü auch so geregelt ist.

    Ganz viel hängt von den Regelungen im Zielbundesland ab.
    Aus meiner Erfahrung als PR, der gelegentlich BL-Wechsel begleitet hat:

    1.) Warum funktioniert "der offizielle Bundeslandwechsel gar nicht"? Ich habe das durchaus miterlebt, dass er funktioniert. Er ist unberechenbar, weil manchmal Leute jahrelang warten und andere dann schon beim Erstantrag versetzt werden. Aber er funktioniert schon.

    2.) Die Freigabe bedeutet, dass du dich im Zielbundesland am Ausschreibungsverfahren bewerben darfst und dein BL dich gehen lässt, wenn du dort erfolgreich bist. Deinem BL ist es egal, welche Art von Stelle du im Zielbundesland annimmst. Mit anderen Worten dürfte es kein Problem sein, auch eine Krankheitsvertretung anzunehmen. Der Beamtenstatus dürfte dann aber weg sein. Den behältst du nur, wenn du im neuen Bundesland eben eine Beamtenstelle/Planstelle bekommst. Das sind - zumindest meines Wissens - in der Regel keine Krankheitsvertretungen. Normalerweise bleiben dann aber Erfahrungsstufen und Pensionsrücklagen bei einem Wechsel erhalten.

    Außerdem guckst du hier:
    http://www.km.bayern.de/download/2117_…rn_kmk_2001.pdf
    http://www.km.bayern.de/download/2118_…_02.03.2012.pdf


    Das sind Links vom bay. KM, die Erlasse sind aber von der KMK und deshalb für ganz Deutschland maßgeblich.

    Mein Tipp: Wende dich an den PR/HPR in deinem Bundesland. Dann wende dich an den HPR im Zielbundesland. Such dir eine Schule, die dich will und sprich mit Zuständigen von der Behörde, die die Einstellung vornehmen (Dezernenten; Schulräte; Schulämter; KM). Das ist der richtige Weg. Das ist aufwändig, aber machbar.

    Es gehört einfach nicht in eine (staatliche) Schule, egal ob mit oder ohne Zwang.
    Wir erlauben ja auch keine Wahlkampfveranstaltungen von politischen Parteien mit dem Argument, dass keiner gezwungen wird hinzugehen. Das ist sowieso immer das Hauptargument der Verfechter konfessioneller Bestrebungen in der Schule (Religonsunterricht, Schulgottesdienste etc.): Es muss ja keiner Teilnehmen. Als Argument ist das aber ziemlich schwach, denn immerhin werden für diese Angebote staatliche Ressourcen gestellt (zeitlich; finanziell). Das mit einem "muss ja keiner" zu begründen, erscheint mir wenig überzeugend.

    Wer einen Gottesdienst feiern möchte, soll in eine Kirche gehen.

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