... und das heißt für dich in meinem Fall? Das ist mir nicht ganz klar...
Das kann ich dir nur bedingt beantworten, weil da vieles von dir selbst und von den genaueren Umständen abhängt, die ich natürlich nicht kennen kann.
Szenario 1:
Grundsätzlich muss zusätzliche Arbeit im Rahmen deiner Wochenarbeitszeit (im Jahresdurchschnitt) abgegolten werden, d.h. du kannst irgendwo an anderer Stelle Arbeit abhängen, vielleicht auch erst später im Schuljahr. Es ist auch nicht völlig irrational, zu erwarten, dass die Bereitschaft zur Übernahme von Zusatzaufgaben an anderer Stelle zu Vorteilen führt. Das ist realisierte Wertschätzung, wenn man auch nicht immer davon ausgehene kann. Hier spielen Erfahrungswerte im Umgang mit den Kollegen und mit der Schulleitung eine Rolle.
Wenn diese Punkte zu gewährleisten sind, dann sind die zusätzlichen Aufgaben keine Mehrarbeit, sondern tragen lediglich zur unregelmäßigen Verteilung von Arbeitsspitzen über das Jahr bei. Die Korrektur kann und sollte vielleicht übernommen werden.
Szenario 2:
Die Abeit ist nicht im Rahmen der Wochenarbeitszeit (im Jahresdurchschnitt) leistbar, ich kann auch nicht an anderer Stelle Arbeit abhängen, weil ich aus notwendigen Gründen des Selbstschutzes nur das Nötigste leiste.
Aber die kollegiale Situation ist mir wichtig, ich weiß, dass die betroffene Kollegin aus gesundheitlichen oder anderen Gründen maximal am Limit ist und während mich die Übernahme der Korrekturen zwar stark belastet, kann ich das trotzdem leisten. Die Kollegin ist es mir auch durchaus Wert, diese Art der Belastung einzugehen.
Wenn diese Punkte gewährleistet sind, ist es halt eine private Entscheidung, die Korrektur zu übernehmen, weil ich bereit bin, diese Mehrarbeit in diesem konkreten Fall einzugehen.
Szenario 3:
Ich bin massiv überlastet, ich weiß schon nicht, wie ich mit meinen Korrekturen klarkommen werde.
Dann kannst du die Mehrarbeit nicht übernehmen und musst es klar kommunizieren, im Zweifelsfall per Überlastunganzeige, Weg zum PR etc.
Szenario 4:
Ich könnte es zwar leisten, aber die kollegiale Zusammenarbeit ist nicht von der Art, dass ich bereit bin, diese Form der Mehrarbeit auf mich zu nehmen. Ich bin auch nicht bereit, von meiner Seite an dieser Art der kollegialen Zusammenarbeit etwas zu ändern.
Dann solltest du die Mehrarbeit ablehnen, dich aber auch nicht scheuen, die Gründe deutlich zu kommunizieren. Alles andere wäre unprofessionell.