Beiträge von WillG

    dass hier scheinbar noch nicht einmal wirklich in die Abiturprüfungsordnung für RLP geschaut wurde.

    Na ja, in die Prüfungsordnung geschaut, hat wohl keiner, was auch daran liegt, dass Haubsi ihr Bundesland nicht angibt. Aber darauf verwiesen wurde schon auf der ersten Seite:

    ch weiß nicht, welches Bundesland du bist, deshalb allgemeine Überlegungen:

    * Gibt es in deinem BL Vorgaben dazu, ob Schüler*innen ihre Prüfer selbst wählen dürfen, ggfs. unter allen Lehrkräften, die einen Kurs während der Qualifizierungsphase unterrichtet haben?

    * Gibt es in deinem BL Vorgaben dazu, dass der Prüfer zwingend einen Kurs unterrichtet haben muss?

    Falls ja, dann stellt sich die Frage ja gar nicht.

    Falls nicht, würde ich annehmen, dass es durchaus in der Entscheidungskompetenz der Schulleitung liegt, hier eine Verteilung vorzunehmen - ähnlich wie bei Zweitkorrekturen ja auch. So eine Entscheidung würde ich dann auch einfordern. Dafür bekommt sie A16, dass sie solche Entscheidungen trifft.

    Aber das ist auch in allen anderen Berufen so, es gibt effektiv arbeitende Kollegen und weniger effektiv arbeitende. Es gibt gute und Minderleister und es gibt welche, die sich einfach einen faulen Lenz machen. Mir macht mein Unterricht Spaß, für die anderen bin ich nicht verantwortlich (und ich denke, eine SL kennt ihr Kollegium).

    Das ist genau mein Punkt. Ich lehne diese Haltung ab, die bei Lehrern häufig kommt, dass Arbeitszeiterfassung, Faktorisierung oder andere Modelle bei uns nicht gehen würden, weil unser Job halt ach-so speziell ist. Ist er nicht.

    Aber natürlich müsste eine Faktorisierung ehrlich, gründlich und auf Basis einer fundierten Arbeitszeiterfassung erfolgen. Dann würde auch die Belasutung durch Sportuntericht, durch Experimentaufbau, durch muskikalische Begleitung von Veranstaltungen etc. berücksichtig.
    Ich verstehe Kollegen, die daran zweifeln, dass das so erfolgen würde.

    Ich bin also der Meinung, dass eine Faktorisierung theoretisch auf jeden Fall möglich wäre, teile aber die Meinung, dass der Dienstherr diese niemals korrekt durchführen würde.

    Ich arbeite in einem Kollegium, in dem „Überlastung“ immer schlecht angesehen wird. Man tratscht, lästert über Kollegen, die einen Burnout haben. Im Sekretariat zieht man hinter vorgehaltener Hand ebenfalls über Kollegen her und meldet der Schulleitung zurück , „rate mal, wer heute schon wieder fehlt“.

    Wenn ich mal „richtig“ krank bin , schicke ich Aufgaben. Das war in diesem Schuljahr an drei Tagen der Fall.

    Wie gesagt bin ich kurz davor, mal zum Arzt zu gehen. Ich weiß dann aber jetzt schon, dass das halbe Kollegium lästern wird (obwohl ich nie fehle), dass man sich beschwert, falls man fehlt und keine Aufgaben schickt (alles mehrmals im LZ mitbekommen). Ich weiß auch, dass man nicht verpflichtet ist, Aufgaben zu schicken aber es wird überall erwartet.

    Mal ganz plump gesagt: Na und?

    Ja, natürlich wird man nicht gern schief angesehen, aber bei dir klingt es so, als seist du wirklich am Ende. Da sind ein paar schiefe Blicke deine geringste Sorge. Lass dich krankschreiben, auch für mehr als eine Woche, und schau, dass du dich wieder aufstellst.

    Wenn du A14 verdienst und dein Mann viel im Ausland lebst, nehme ich an, dass ihr nicht unbedingt jeden Euro zweimal umdrehen müsst. Hol dir Hilfe, das geht bei einer Putzfrau los und geht bei Pflegepersonal, wie CDL ja auch vorschlägt, weiter.

    Vielleicht ging es mit dem Deputat so gerade auf. Oder vermutest du, dass die Teilung direkt eine Entlastung sein sollte?

    Ich weiß es natürlich nicht. Es ist auch nur sehr indirekt das Problem der TE hier. Aber im Sinne des Perspektivenwechsels würde ich mich in der Position der Kollegin schon fragen, warum ich meinen Kurs alleine stemmen muss, wenn sich im anderen Kurs zwei Lehrkräfte die Arbeit teilen.

    Vor allem, wenn mein Kurs doppelt so groß ist wie der Parallelkurs mit den zwei Lehrkräften.

    Haubsi schreibt, dass das Problem aufgrund zu guter Benotung hausgemacht sei. Ob das jetzt stimmt oder nicht, können wir nicht beurteilen. Jedenfalls sieht das die betroffene Kollegin selbst vermutlich eher nicht so, wodurch natürlich schon ein Gefühl massiver Ungleichbehandlung ensteht.

    Auch das muss nicht Haubsis Problem sein, aber es ist schon sinnvoll, in so einem Konflikt die Sicht der anderen Seite zumindest wahrzunehmen.

    Dass man die Erstkorrektur für die eigenen Kurse vollständig selbst macht, ist dennoch keine Frage. [...]

    Nein, ich würde ihre Klausuren natürlich nicht korrigieren. Und das nicht mit meiner Überlastung entschuldigen, mich nicht rechtfertigen, auch nicht im Vorfeld darüber streiten oder diskutieren. Es ist schlicht selbstverständlich, dass sie ihre Arbeit macht.

    Einerseits ja. Andererseits stellt sich von außen durchaus die Frage, warum der eine LK von zwei Kollegen betreut wird, die sich die Arbeit teilen können, und der andere LK nur eine Lehrerin hat. Das Problem beginnt also evtl. eigentlich schon viel früher.

    Na klar, aber meiner Wahrnehmung nach war/ist der Mangel an Grundschulen in vielen BL deutlich größer als der an MINT Lehrern. Dann hätte man gleich konsequent den GS Lehrern A14 geben können.

    Natürlich polemisiere ich. Der Punkt ist doch der, den ich schon gemacht habe: Grundsätzlich kann man über solche Dinge reden. Vieles davon macht auch durchaus Sinn. Man sollte sich aber halt bewusst sein, dass es ein komplexes System ist und dass es die eine Stellschraube, an der man mal ein wenig dreht, um die Bedingungen für einzelne zu verbessern, nicht gibt. Das sieht man ja am Nachbarthread und der Diskussion, wie man jetzt nach A13 für alle mit früheren Beförderungsämtern umgehen muss.

    Letztlich ist es alles Teil des Beamtendeals. Damit meine ich nicht, dass man das vorher gewusst habe, dieses Argument finde ich ja albern, damit meine ich, dass man sich bewusst machen muss, dass man eben evtl. auch Nachteile an anderer Stelle in Kauf nehmen muss, wenn ich an einer Stelle etwas verbessere.

    ... und das heißt für dich in meinem Fall? Das ist mir nicht ganz klar...

    Das kann ich dir nur bedingt beantworten, weil da vieles von dir selbst und von den genaueren Umständen abhängt, die ich natürlich nicht kennen kann.

    Szenario 1:

    Grundsätzlich muss zusätzliche Arbeit im Rahmen deiner Wochenarbeitszeit (im Jahresdurchschnitt) abgegolten werden, d.h. du kannst irgendwo an anderer Stelle Arbeit abhängen, vielleicht auch erst später im Schuljahr. Es ist auch nicht völlig irrational, zu erwarten, dass die Bereitschaft zur Übernahme von Zusatzaufgaben an anderer Stelle zu Vorteilen führt. Das ist realisierte Wertschätzung, wenn man auch nicht immer davon ausgehene kann. Hier spielen Erfahrungswerte im Umgang mit den Kollegen und mit der Schulleitung eine Rolle.

    Wenn diese Punkte zu gewährleisten sind, dann sind die zusätzlichen Aufgaben keine Mehrarbeit, sondern tragen lediglich zur unregelmäßigen Verteilung von Arbeitsspitzen über das Jahr bei. Die Korrektur kann und sollte vielleicht übernommen werden.

    Szenario 2:

    Die Abeit ist nicht im Rahmen der Wochenarbeitszeit (im Jahresdurchschnitt) leistbar, ich kann auch nicht an anderer Stelle Arbeit abhängen, weil ich aus notwendigen Gründen des Selbstschutzes nur das Nötigste leiste.

    Aber die kollegiale Situation ist mir wichtig, ich weiß, dass die betroffene Kollegin aus gesundheitlichen oder anderen Gründen maximal am Limit ist und während mich die Übernahme der Korrekturen zwar stark belastet, kann ich das trotzdem leisten. Die Kollegin ist es mir auch durchaus Wert, diese Art der Belastung einzugehen.

    Wenn diese Punkte gewährleistet sind, ist es halt eine private Entscheidung, die Korrektur zu übernehmen, weil ich bereit bin, diese Mehrarbeit in diesem konkreten Fall einzugehen.

    Szenario 3:

    Ich bin massiv überlastet, ich weiß schon nicht, wie ich mit meinen Korrekturen klarkommen werde.

    Dann kannst du die Mehrarbeit nicht übernehmen und musst es klar kommunizieren, im Zweifelsfall per Überlastunganzeige, Weg zum PR etc.

    Szenario 4:

    Ich könnte es zwar leisten, aber die kollegiale Zusammenarbeit ist nicht von der Art, dass ich bereit bin, diese Form der Mehrarbeit auf mich zu nehmen. Ich bin auch nicht bereit, von meiner Seite an dieser Art der kollegialen Zusammenarbeit etwas zu ändern.

    Dann solltest du die Mehrarbeit ablehnen, dich aber auch nicht scheuen, die Gründe deutlich zu kommunizieren. Alles andere wäre unprofessionell.

    und ich habe jetzt die Wahl, zwischen mich unbeliebt machen bei den Kollegen und abgrenzen oder völliger Überarbeitung. Und da wäre es hilfreich für mich zu wissen, was denn üblich ist und was nicht.

    Ich befinde mich jedenfalls nicht in der Lage, noch zusätzliche Korrekturen übernehmen zu können für die Kollegin.

    Einen Tod wirst du sterben müssen. Wenn du dich nicht in der Lage siehst, die Korrekturen zu übernehmen, musst du das deutlich kommunizieren, und dich u. U. bei den Kollegen unbeliebt machen. Wenn die Dienstanweisung dann trotdem kommt, musst du eine formale Überlastungsanzeige stellen, und dich u.U. bei der Schulleitung unbeliebt machen. Wenn du das Gefühl hast, dass da Aufgaben auf dich abgewälzt werden, die der Bildungsgangleiter übernehmen müsste, Abiklausuren kopieren/Konferenzplanung, musst du dich bei der Schulleitung beschweren, und ich u.U. bei der Bildungsgangleitung unbeliebt machen.

    Ob es dir das wert ist, musst du entscheiden.

    Ich persönlich finde ja immer, dass wir beruflich professionell handeln sollten, da ist die Frage, bei wem ich mich möglicherweise "unbeliebt" mache, im Zweifelsfall irrelevant. Wenn eine Aufgabe nicht leisten kann, muss damit irgendwie umgegangen werden.

    Bin gespannt, ob das gelingt.

    Das sind so Sätze, die von schlechten, pseudo-provakativen Facebook Posts kennt: "Bin mal gespannt, wer sich traut, das zu teilen."

    Auch die Formulierung "Mit Schaum vor dem Mund" ist natürlich absolut lächerlich.

    Du hast eine quantitative Unterscheidung genannt, die veraltet ist und eben keine qualitative Bedeutung hat. Warum bringst du sie denn in eine akutelle Debatte ein, wenn du damit keine Aussage machen möchtest?

    Oder teilst du nur gerne sinnlos Trivia, die vagen Bezug zum Thema haben? Das kann ich auch:

    "In Bayern wird man am Gymnasium noch auf A14 regelbefördert. Man mag diese Behauptung mit Schaum vor Mund als FakeNews oder alternative Fakten beschreiben. Sie ist ein Fakt. Man mag mir das Gegenteil beweisen. Bin gespannt, ob das gelingt."

    Hat auch vage etwas mit der Besoldung in verschiedenen Lehrämtern zu tun, ebenso wie eine frühere Regelung zur Studienzeit, aber keine echte Relevanz für die aktuelle Debatte.

    Was macht dann der Dienstherr? Der zuckt mit den Schultern und es wird wieder in den Zeitungen lamentiert, dass wir keine MINT-Personen bekommen ... Wenn da einfach kein Umdenken stattfindet, dann wird das noch übler enden als aktuell schon.

    Na ja, das Umdenken ist schon ein dickes Brett. Wie gesagt, mit einer einfachen Zulage für Mangelfächer, solange die Not groß ist, ist es nicht getan, dass die dem dienstrechtlichen Prinzip der Gleichbehandlung widerspricht. Das ist auch der Grund, warum es in vielen BLs keine Ortzulage mehr gibt - obwohl dies mit dem Alimentationsprinzip zumindest grundsätzlich vereinbar wäre.

    Es muss also das gesamte System von Grund auf geändert werden. Kann man machen, keine Frage, aber nicht auf die Schnelle bei einem Treffen im Ministerium.

    Ich weiß nicht, welches Bundesland du bist, deshalb allgemeine Überlegungen:

    * Gibt es in deinem BL Vorgaben dazu, ob Schüler*innen ihre Prüfer selbst wählen dürfen, ggfs. unter allen Lehrkräften, die einen Kurs während der Qualifizierungsphase unterrichtet haben?

    * Gibt es in deinem BL Vorgaben dazu, dass der Prüfer zwingend einen Kurs unterrichtet haben muss?

    Falls ja, dann stellt sich die Frage ja gar nicht.

    Falls nicht, würde ich annehmen, dass es durchaus in der Entscheidungskompetenz der Schulleitung liegt, hier eine Verteilung vorzunehmen - ähnlich wie bei Zweitkorrekturen ja auch. So eine Entscheidung würde ich dann auch einfordern. Dafür bekommt sie A16, dass sie solche Entscheidungen trifft.

    In diesem Fall finde ich die Drittelung tatsächlich nicht so verkehrt. Gleichzeitig müsste man über Entlastung für die Abikorrektur (Korrekturtage) und für die Konferenzvorbereitung reden.

    Damit keiner auf falsche Gedanken kommt, schreibe ich lieber, dass das sarkastisch gemeint von mir gemeint ist

    Ich weiß nicht, ob das nur als sarkastischer Kommentar begriffen werden muss. Der Lehrermangel ist real, vor allem in MINT Fächern. Aus Sicht des Dienstherrn wäre das sicherlich eine Überlegung wert.

    Es widerspricht dem Alimentationsprinzip, aber das gehört als Argument in die "hamma immer schon so jemacht" Schiene. De facto wäre ein solcher Vorstoß das Ende des Beamtentums bei Lehrkräften, worüber man durchaus nachdenken könnte.

    Weiter gedacht würde das dazu führen, dass Lehrkräfte, die in Zeiten von Lehrermangel eingestellt werden, mehr verdienen als Lehrkräfte, die zu Zeiten der Lehrerschwemme eingestellt werden, auch innerhalb des gleichen Fachs, Mangelfach hin oder her. Es würde auch bedeuten, dass man sich in Zeiten des Lehrermangels in Gehaltsverhandlungen begeben kann, da man plötzlich Trümpfe in der Hand hat. Alles ähnlich, wie es in der freien Wirtschaft so läugt, so stelle ich mir das zumindest vor.

    Das wiederum würde eine andere Schlag von Persönlichkeiten ins Lehramt locken, wenn die Sicherheit des Berufbeamtentums und der festen Besoldungsgruppen wegfallen würde. Wäre vielleicht auch nicht schlecht. Aber wir sprechen hier natürlich von einem massiven Paradigmenwechsel.

    Ich persönlich fände das natürlich nicht so gut, weil es mich eher negativ betreffen würde. Objektiv sollte man hier aber keine Gedanektabus haben.

    Das wird gerne bei der ganzen Debatte gerne verschwiegen.

    Nein, das wird gerne bei dieser Debatte an jeder erdenklichen Stelle abgestaubt und hervorgeholt.

    Regelstudiendauern waren noch niemals (!) aussagekräftig und die ach-so schweren Sek II Inhalte sind im Kontext eines akademischen Studiums allesamt trivial. Ich sehe ein Studium der PS/SEK I Lehrämter nicht als weniger anspruchsvoll, sondern halt mit anderer Schwerpunktsetzung auf gleichem Niveau, so wie auch die Tätigkeit an GSen und in der Sek I nicht weniger anspruchsvoll ist als in der Sek II, nur halt die Ansprüche und Belastungen an anderer Stelle hat.

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