Beiträge von WillG

    Ich bin im Übrigen auch nicht der Meinung, dass Arbeitszeiterfassung automatisch auch heißen wird, dass man nicht mehr - wie jetzt - die Ferien mehr oder weniger ganz frei nehmen kann. Im Regelfall ist das ja der Effekt von Mehrarbeit während der Unterrichtszeit und damit Überstundenabbau. Warum sollte das nicht weiterhin gehen, wenn man die Arbeitszeit erfasst?

    Es muss nur eben genauer per Buchführung erfasst werden.

    Aber natürlich kann niemand sagen, "ich musste nach der 17. Klausur mit der Korrektur aufhören" oder "ich habe nach der Konferenz nur noch die Unterrichtsvorbereitung für Montag bis Mittwoch 3. Stunde geschafft". Ich sehe bislang keine Vorteile in dieser Maßnahme, nur Zusatzaufgaben.

    Da wird es sicherlich Unterschiede geben zwischen einzelnen Aufgaben. Aber warum nach der 17. Klausur nicht mit der Korrketur aufhören kann, weil die Arbeitszeit an anderer Stelle benötigt worden ist, erschließt sich mir nicht. Aus dem gleichen Grund bleiben deine Behilfeanträge manchmal ein paar Wochen länger liegen als sonst. Und glaubst du, der Sachbearbeiter da muss dann nachweisen, dass er sonst effiizient und schnell gearbeitet hat? Natürlich nicht. Ist halt dann so. Ehrlich, warum soll denn im Lehrerberuf immer alles anders sein?

    Und wenn der SL mit dem Tag der offenen Tür kommt, kann man ihn dann eben fragen, ob er lieber möchte, dass man an diesem Abend eine Show macht, oder ob man in der Woche darauf zur Konferenz kommen soll, weil beides nicht drin ist.

    Ich sehe nicht, warum Arbeitszeiterfassung gleich mit festen Arbeitszeiten gleichgesetzt werden muss. In vielen Berufen gibt es Gleitzeitmodelle mit gewissen Einschränkungen zum Gesundheitsschutz. Da wäre dann der Sonntag bspw. wahrscheinlich wirklich gesperrt, ja, aber sonst könnte man gut über Über- und Unterstunden seine Zeit doch so einteilen, wie man möchte. Ich sehe das Problem nicht.

    Ich mache dann übrigens auch nicht privat Pause. Ich versuche schon, zu korrigieren und Unterricht vorzubereiten, halte nötige Absprachen mit Kollegen etc. Nur ist das leider nicht so effektiv wie zu Hause mangels geeignetem Arbeitsplatz.

    Ja und? Die Frage der Effektivität und Effizienz hat doch mit der Zeiterfassung nichts zu tun. Wenn du eine Regelarbeitszeit von 5 Stunden am Tag hast (bei Teilzeit) und dann bist du mal einen Tag acht Stunden an der Schule, weil du noch auf eine Konferenz gewartet hast, und du hast die Zeit durchgearbeitet, dann hast du eben 2 1/2 Überstunden (+ 1/2h Mittagspause, die durch das Arbeitsrecht vorgeschrieben ist) gemacht, die du an anderer Stelle abhängst.

    Ob du in diesen 2 1/2 Stunden zu Hause mehr geschafft hättest, ist dafür völlig irrelevant. Und die Arbeit, die liegen bleibt, die kann halt dann wirklich liegen bleiben, weil du ja nachweisen kannst, dass du deine Arbeitszeit abgeleistet hast. Anders als jetzt. Jetzt interessiert sich keiner für deine Arbeitszeit, sondern nur dafür, dass du die Arbeit geschafft hast.

    Das wird auch Leuten wie Angryvarier helfen, endlich mal den Stift fallen zu lassen. Und ja, Angryvarier, du brauchst dringend Schutz vor dir selbst.

    Aber Geschichtslehrer…? Deutschlehrer…? Das war für die Studienfreunde, die dann an der Uni geblieben sind, schon immer ein hartes Los: Zeitverträge.. tlw ganz fachfremd irgendwo im Büro… selbst wenn man eine Stelle als Pressesprecher oder im Archiv bekäme wäre der Netto-Verdienst und die Rente nie so gut wie als verbeamteter Lehrer. Das ist mir auch alles klar.

    Eben. Gerade für Geisteswissenschaftler ist dieser Öffentliche Dienst mit A-Besoldung schon ein recht guter Deal.
    Dazu krisenfest, auch während einer Pandemie, bei Schulschließungne, bei Rezession und Inflation muss man nicht um seinen Job bangen. Ich habe nicht wenige Kollegen, die genau während der letzten Wirtschaftskrise ihre Immobilien erstanden haben, wenn der Großteil der Beschäftigten in der so genannten freien Wirtschaft deartige finanzielle Risiken nicht aufnehmen konnten bzw. ihre Immobilien nicht mehr halten konnten, so dass diese auf den Markt gekommen sind.

    Das sind halt die Vorteile. Die mangelnde Flexiblilität ist der Preis, den man zahlt. Und wie man trotzdem damit proaktiv umgehen kann, wurde in diesem Thread schon mehrfach erwähnt.

    Es gibt die Möglichkeit, dass ein Gegenbewerber Widerspruch gegen seine dienstliche Beurteilung eingelegt hat und vielleicht sogar den Klageweg beschreitet. Dann wird das Verfahren erstmal auf Eis gelegt.

    Oder eine Bewerberin ist in den vorgezogenen Mutterschutz (Beschäftigungsverbot) und in Elternzeit gegangen, bevor der UB für die Beurteilung erfolgen kann, dann kann das Verfahren auch nicht fortgesetzt werden. Das kann natürlich bei Elternzeit oder Krankheit auch ein Bewerber gewesen sein.

    Es kann sein, dass es Bewerber aus anderen Bundesländern gibt, und die dort die Unterlagen nicht beibringen, oder die Beurteilungsformate dort sind nicht kompatibel mit eurem Auswahlverfahren und jetzt muss auf Amtsebene hier eine Lösung gefunden werden.

    Es kann 1000 Möglichkeiten geben, warum gerade dein Verfahren auf Eis liegt, und andere jetzt an dir vorbei besetzt werden können, obwohl sie später ausgeschrieben waren.

    Hier kamen schon viele gute Tipps, ein paar Gedanken möchte ich ergänzen:

    Der Vater ist dir gegenüber aggressiv aufgetreten --> du führst das Gespräch nicht alleine.

    Wenn Klassenlehrer, Abteilungsleiter, Sozialarbeiter, etc. krank sind, dann verschiebst du den Termin zeitnah. (... und sprichst mit dem Abteilungsleiter den nächsten Termin ab)

    Es ist erstmal egal, wer das ist, der da sitzt und wie er mit dem Fall vertraut ist. Es geht darum, jemanden zu haben, der Zeuge bzgl. Absprachen und Gesprächsverhalten ist und ggfs. deeskalieren kann, falls es nötig ist. Wichtig ist, dass du das Gespräch führst, egal wer das ist, und dass du auch ausstrahlst, dass du die Fäden in der Hand hältst. Wenn das ein Mitglied der SL ist, achte darauf, nicht hilfsuchend zu ihm/ihr rüberzusehen etc.

    Zu Beginn den Eltern gegenüber kommunizieren: Wir wollen doch alle das Beste fürs Kind. Fehlen und Verhalten schaden dem Schulerfolg. Wie könnte man die Situation einfangen? Konkrete Regeln vereinbaren, Folgen und Sanktionen definieren.

    Ich habe mir in einem Beratungsgespräch, bei dem die Eltern die SL dabei haben wollten, von einem SL folgenden beinahe schon banalen Dreischritt abgeschaut, weil er einfach, aber konstruktiv ist und den Eltern schnell den Wind aus den Segeln nimmt:

    1. Was ist das Ziel? - 2. Welche Hindernisse gibt es beim Erreichen des Ziels - 3. Wie können Schule und Eltern dabei helfen, diese Hindernisse zu beseitigen?

    Die Fragen werden eine nach der anderen gestellen (nicht im Vorfeld aufgelistet). Sie ziehen das Gespräch auf die Sachebene, vermeiden Schuldzuweisungen und zu sehr den Blick zurück und sind sehr konstruktiv.

    Die Schülerin möchte dich provozieren. Lass dich nicht provozieren. Klingt einfach, ist es vielleicht nicht. Du scheinst da ziemlich drinzuhängen, auch emotional. Das ist nur eine Kundin von vielen. Mach, was du machen musst. Und fertig.

    Das hat viel mit Schauspielerei zu tun. Du kannst dich innerlich aufregen, Ängste haben, in die Luft gehen, aber nach außen musst du unbeeindruckt und souverän bleiben, damit du die Zügel in der Hand hältst. Es ist dein Gespräch, ihr seid in deinem Revier, die haben dich hier weder einzuschüchtern, noch zu bedrohen noch sonst irgendwas. Hierfür zwei Tipps, die schon kamen. Einen möchte ich ergänzen und einen unbedingt unterschreiben:

    Du führst ganz offensichtlich Protokoll, da hält sich vielleicht der eine oder andere zurück.

    Es ist kaum zu unterschätzen, wie sehr es bei solchen Gesprächen hilft, das Gegenüber einfach mal reden zu lassen und ausführlich mitzuschreiben:

    1. Der andere kann sich mal Luft machen.

    2. Du musst nicht sofort reagieren, wodurch du dich eben nicht so leicht provozieren lässt. Ich würde entsprechend beim Schreiben überhaupt nicht reagieren, wenn der andere sich in Rage redet und ausfallen oder laut wird (im Rahmen), würde ich nur mit neutraler Miene noch mehr mitschreiben. Das nimmt natürlich den Wind aus den Segeln, denn Lautstärke und Beschimpfungen sollen ja eine emotionale Reaktion erzeugen, die du dem Gegenüber damit vorenthältst. Wenn es zu viel wird, würde ich mich geistig und emotional sammeln und dann um Mäßigung bitten, da das Gespräch sonst abgebrochen wird. Dann brichst du es ab, wenn es nicht besser wird - auch hier sachlich, unemotional mit der Erklärung, dass das Gespräch nicht konstruktiv ist, solange es so emotional geführt wird. Dann verweist du im Zweifelsfall darauf, dass sie sich gerne bei Beschwerden an den Abteilungs- oder Schulleiter wenden können und legst Kontaktdaten vor. Das geht schon in Richtung des anderen Tipps.

    Generell ist es so, dass der Gegenüber im Regelfall schnell verunsichert ist, wenn du nicht reagierst, auch nicht in der Mimik, sondern nur mitschreibst.

    Danach kannst du dann in Ruhe und Sachlich auf die einzelnen Punkte, die du dir notiert hast, eingehen. Wenn der andere unterbrechen will, kannst du ruhig darauf verweisen, dass er sich gerade äußern konnte, und dass es dir nun ebenfalls zusteht, nicht unterbrochen zu werden.

    Wenn mir jemand den Rechtsweg ankündigt, erinnere ich z. B. an die Fristen oder schaue, welche Tipps ich noch geben kann (ohne dass es zur Rechtsberatung wird).

    Das mache ich genau so, auch wenn es nicht um Klagen geht, sondern um Beschwerden bei der Schulleitung (s.o.). Solche Keulen werden immer ausgepackt, um den Gesprächspartner, in diesem Fall dich, einzuschüchtern. Wichtig ist, dass man dabei zeigt, dass man sich nicht davon beeindrucken lässt. Und O. Meiers Vorgehen ist hierfür die beste Möglichkeit. Nicht argumentieren, nicht erklären, warum der Weg nicht sinnvoll ist, sondern ganz sachlich und nüchtern den Weg umreißen und Ansprechpartner zu nennen. Das ist die größtmögliche Souveränität.

    Du packst das schon. Aber du führst das Gespräch nach deinen Regeln zu dem Zeitpunkt, der dir am besten passt.

    Was glaubst du denn, wie das abläuft, wenn du dich bei irgendeinem Amt (Finanzamt, Schulamt, Gesundheitsamt) über etwas beschwerst? Da setzen die den Termin und bestimmen, wer an dem Gespräch teilnimmt und wie das Gespräch abläuft.

    Wie soll man von einem K verlangen, der zwar z.B. ein Lehramt für Gymnasien und Gesamtschulen hat und vllt. sogar im Ref an einer Gesamtschule war, wieder an eine solche zurückzukehren? Es hatte ja Gründe, dass er z.B. ans WBK oder auch BK gegangen ist. Z.B. dass er mit Kindern nicht (gut) umgehen kann, sie ihn nerven, er keinen Zugang zu ihnen findet, sich mit pubertären Problemen nicht befassen will/kann (z.B. weil er selbst keine Kraft dafür hat) etc.

    Sollten hier dem PR die Hände gebunden sein?

    Der PR ist nicht dafür da, dafür zu sorgen, dass deinen persönlichen Befindlichkeiten Rechnung getragen wird.

    Er ist dafür da, die Gleichbehandlung der Kollegen nach harten, ja externen, Kriterien und die Einhaltung der dienstrechtlichen Vorgaben zu überwachen. Er soll außerdem dafür sorgen, dass eine gewisse soziale Gerechtigkeit herrscht. Wenn es entsprechend der dienstrechtlichen Vorgaben eben zu einem Stellenüberhang und damit zu Abordnungen kommen muss, dann gilt ein Aufstampfen mit den Füßen und ein "Ich will aber nicht!" eben weniger als familiäre Zwänge, Krankheiten oder sogar Fahrtzeiten.

    Zu den Vor- und Nachteilen des Beamtenstatus haben andere schon ausreichend gesagt. Ergänzen möchte ich an der Stelle noch, dass Abordnungen und Versetzungen nicht immer nur Nachteile sein müssen. Die Möglichkeit, durch unterschiedliche Verfahren eigentlich überall im Bundesgebiet eine Dienststelle finden zu können (zumindest theoretisch) oder auch mal zeitlich befristet den Aufgabenbereich ändern zu können (Abordnungen in Behörden oder an Unis etc.) wird von vielen gerne genutzt.

    ach, auf einmal stört es dich, wenn eine Schule sich nicht halten kann?

    Nur damit andere auch verstehen, warum chilipaprika und state_of_Trance immer wieder diese - nur scheinbar kontextlose - Frage stellen, hier das Zitat aus einem anderen Thread, bei dem es darum ging, dass Schulleiter gerne versuchen, die Schülerzahlen zu halten:

    Warum haben die denn immer solche Angst, dass die S-Zahlen in den Keller rauschen bzw. vor dem Landesrechnungshof? Ich meine, warum ist man Beamter auf Lebenszeit. Sollen die WBKs doch geschlossen werden, was juckt es mich? Geh ich eben woanders hin bevor ich den Studierenden in den Allerwertesten krieche mit geschönten Noten oder ihnen hinterhertelefoniere etc.

    Ich kenne mich in BaWü nicht so aus, aber ich nehme an, dass diese beamtenrechtlichen Regelungen, die ja zumindest zum Teil in ihrem Rahmen durch das Beamtenstatusgesetz geregelt sind, in den meisten BL ähnlich sind:

    • Sabbatjahre sind, wie CDL schon geschrieben hat, zeitlich begrenzt, in der Regel auf ein Jahr. Es gibt in manchen BL auch die Möglichkeit, nur ein halbes Jahr zu machen. Ob es in anderen BL längere Freistellungsphasen gibt, weiß ich nicht, kann es mir aber nicht so recht vorstellen.
    • Die Ansparphase für ein Sabbatjahr ist in der Regel mind. die Zeit, die man Freigestellt wird. D.h. für ein volles Jahr muss man ein Jahr sparen, für ein halbes Jahr reicht u.U. auch ein halbes Jahr Ansparphase.
    • Das, was die vorschwebt, ist eine Beurlaubung ohne Bezüge. Auch hier hat CDL schon das Wesentliche gesagt: Wenn du Kinder hast, müsste das recht einfach gehen, sonst muss es halt genehmigt werden. Aber: In der Regel ist man in dieser Zeit nicht behilfeberechtigt, muss sich selbst also zu 100% versichern. Man darf in dieser Zeit in der Regel auch nicht einfach so einer anderen bezahlten Beschäftigung nachgehen, man muss diese vorher genehmigen lassen.
    • Möglicherweise gibt es clevere Modelle um Elternzeiten etc. herum, da kenne ich mich aber nicht aus. Vielleicht kann jemand anderes hier mehr sagen?

    Das erwarte ich [...]. [...] spreche ich [...].

    Natürlich arbeite ich [...]. [...] spreche ich [...].

    Das habe ich [...].

    (Hervorhebungen von mir)

    Dass du das so machst ist löblich und sicherlich der stilvollere Weg. Das heißt aber nicht, dass der andere Weg unzulässig oder inakzeptabel wäre.

    Es gibt eben nicht nur dich - und KollegInnen mit ähnlichen Persönlichkeiten - im Kollegium, sondern auch andere, die andere Hintergründe und Persönlichkeitsstrukturen haben. Das muss dir nicht gefallen, ist aber so.

    Und für die gibt es eben auch andere Wege.

    Ich verstehe nicht, warum dich das so aufregt.

    Manchmal haben Kollegen eben schlechte Erfahrungen aus vorherigen Kontakten mit Schulleitungen, entweder an der aktuellen Schule oder an vorherigen. Dann kann es schon sein, dass sie "gebrannte Kinder" sind, obwohl sie den konkreten Kollegen noch gar nicht so kennen.

    Ehrlich gesagt sehe ich jetzt auch nicht, dass so ein Gespräch mit dem PR gleich eine Eskalationsstufe sein muss. Das kann auch einfach der Versuch sein, eine Unstimmigkeit zu klären, bevor sie zum Problem wird. Ja, es wäre stilvoller, das selbst zu machen, aber besser über den PR als wenn das Problem aus falscher Scheu gar nicht angesprochen wird.

    Dass man ein Auftreten des PRs gleich als Eskalationsstufe versteht, kann auch ein Zeichen dafür sein, dass man mit dem Begriff "vertrauensvolle Zusammenarbeit" nicht viel anfangen kann.

    Das mit dem Mittagessen ist wirklich extrem, wenn es sich nur gegen eine Person richtet und nicht einer generellen Übereinkunft im Kollegium entspricht.

    Was die PV angeht, sehe ich das ein wenig anders. Ausladen darf man natürlich niemanden, aber wir haben von Seiten des PR durchaus schon kommuniziert, dass es wünschenswert sein kann, wenn das Kollegium mal Raum für Austausch in der großen Gruppe ohne Mitglieder der SL bekommt. Das kann dann durchaus auch im Sinne der vertrauensvollen Zusammenarbeit sinnvoll sein, wenn KuK sich plötzlich trauen, über Dinge zu sprechen, die sie belasten, die von der SL gar nicht beabsichtigt oder gar böswillig waren, die aber weder SL noch PR auf dem Schirm hatten. Mit einem Mandat aus einer PV kann man das dann gemeinsam konstruktiv angehen.

    Ich verstehe, dass es wie ein Affront wirken kann, denn immerhin sind vor allem die ESL-Mitglieder eben auch (!) Kollegen und Teil des Personals, aber es muss nicht immer böswillig sein.

    Eine Ausladung ist hingegen tatsächlich nicht okay, im Sinne der Zusammenarbeit und auch rechtlich.

    Du sprichts genau die Reibungsverluste an, die beim Aufeinanderprallen der systemischen Zwänge und der Realitäten vor Ort entstehen.

    Nicht alles macht in diesem Zusammenhang Sinn und es ist Aufgabe der SL, dies nicht nur auszuhalten, sondern auch so gut wie möglich auszugleichen und den Laden am Laufen zu halten.

    Daher auch der Versuch, die Schülerzahlen konstant zu halten, um nicht in diese Situation zu geraten.

    Vielleicht ist es weniger die Rollenfindung als das Bewusstsein für die Wahrnehmung meiner Rolle durch Dritte. (OK, vielleicht gehört das auch zur Rollenfindung...)

    Das gehört auf jeden Fall zur Rollenfindung. Ich würde sogar fast behaupten, dass das mit der schwierigste Teil der Rollenfindung ist, weil du diesen Aspekt am wenigsten direkt beeinflussen kannst.

    Das war mir klar, als ich noch in der Behörde gearbeitet habe. Dass das in der Schule nun die entsprechenden Auswirkungen hat, habe ich nicht erwartet.

    Nur damit wir nicht aneinander vorbeireden: Das Wissen aus deiner Tätigkeit aus der Behörde spielt für die Wahrnehmung im Kollegium im Sinne eines "Herrschaftswissens" vermutlich deutlich weniger eine Rolle als das Wissen aus der Nähe zur Schulleitung und aus der Teilnahme an den regelmäßigen SL-Sitzungen.

    Ergänzung (EDIT): Ich kenne dich nicht, deswegen kann ich das nicht beurteilen, aber ich kenne nicht wenige SL-Mitglieder, die jeden Eid darauf schwören würden, dass sie sich nichts auf ihre Position einbilden und die so sind wie immer, die aber - evtl. unbewusst - ihre Funktion und ihre SL-Rolle sehr klar nach außen tragen, in ihrer Art, wie sie sich geben, wie sie reden.

    Klingt für mich, als hättest du den Askept der Rollenfindung unterschätzt. Und vielleicht auch nicht (mehr?) so im Blick, wie gerade jüngere KollegInnen die bestehenden formalen Hierarchien vielleicht stärker wahrnehmen, als dies bei erfahreneren KollegInnen der Fall ist.

    Wenn ich als 08/15 Lehrer, der vielleicht irgendeine Extraaufgabe hat, KollegInnen anspreche, ob sie in diesem Kontext dies oder jenes machen könnten oder ob man das nicht auf diese oder jene Weise machen kann, dann kommt das halt von einem Kollegen, der auch ganz formal auf Augenhöhe ist.

    Wenn ein Mitglied der Schulleitung die gleiche Bitte oder den gleichen Vorschlag äußert, dann schwingt da eben immer die Schulleitung mit, die irgendwie auch mit einer mehr oder weniger diffusen Weisungsbefugnis einhergeht. Mehr oder weniger diffus, weil häufig ESL-Mitglieder darüber nicht so nachdenken, weil sie ganz selbstverständlich annehmen, dass nur der SL selbst weisungsbefugt ist, dass dies aber kein Thema ist. Aus Kollegiumssicht ist das aber häufig nicht so ganz klar oder es wird eben auch oft so wahrgenommen, dass zwar der ESL-Kollege Bolzbold selbt nicht wirklich weisungsbefugt ist, im Zweifelsfall aber der SL dahinter steht. Je weniger transparent solche Zusammenhänge auch ins Kollegium kommuniziert werden, desto diffuser wird es dann.

    Das führt dann eben dazu, dass Bitten und Vorschläge von Kollegen als solche wahrgenommen werden, wenn sie von Kollegen kommen, aber eben Weisungscharakter zu haben scheinen, wenn sie von ESL-Mitgliedern kommen können.

    Wenn jetzt eine gestandene Lehrkraft auch kein Problem hat, sich gegen solche Dienstanweisungen der SL zu wehren, dann wird sie das natürlich auch bei ESL machen. Wenn sich aber KuK aufgrund ihrer Position (Probezeit; unbefristet etc.) angreifbar fühlen, oder wenn sie aus früheren Dienstverhältnissen schlechte Erfahrungen mitbringen, dann haben sie vielleicht eher Hemmungen, sich direkt mit dem ESL-Mitglied auseinanderzusetzen. Ist ja auch irgendwie verständlich.

    Ein weiterer Aspekt, warum dir das Aufeinandertreffen mit dem Lehrerrat neu ist, liegt natürlich daran, dass die Personalvertretung immer "nach oben" vertritt, nicht bei Konflikten von KuK untereinander. Bei Unstimmigkeiten mit KuK, die du vielleicht vorher erlebt hast, war der Lehrerrat einfach nicht zuständig. Jetzt ist er es eben.

    Langer Rede kurzer Sinn: Natürlich ändert sich die Dynamik im Verhältnis zu den Kollegen, wenn in der ESL ist, auch wenn man "nur" Koordinator ist. Das liegt an den beschrieben Sachverhalten, aber auch am Herrschaftswissen, das aus den SL-Sitzungen entsteht und aus Sachzwängen, die anders wahrgenommen werden (müssen) und dazu führen, dass man andere Meinungen herausbildet als früher.

    Das sollte man schon auf dem Schirm haben, wenn man diese Schwelle von A14 zu A15 überschreitet.

    danach hat er mich zwei Wochen mit dem Ar*** nicht angeguckt

    Das finde ich immer fast amüsant, wenn Schüler den Lehrer für die vermeintlich zu schlechte mündliche Note mit Arbeitsverweigerung bestrafen wollen. Als ob dadurch die Note besser würde. Und dann ist die Empörung groß, wenn die nächste mündliche Note noch schlechter ist.

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