Beiträge von Sommertraum

    Da die Freien Wähler die Gehaltsangleichung bzw. höhere Eingangsbesoldung von Grund-und Mittelschullehrern in ihrem Wahlprogramm hatten, bin ich sehr gespannt, ob sich in diesem Bereich tatsächlich was tun wird.


    @Lehramtsstudent
    In München ist der Dialekt jetzt schon nahezu ausgestorben. Außer ein paar wenigen älteren Münchner Urgesteinen findest du keine Dialektsprecher mehr, ebenso wenig "minimal bayerisch gefärbtes Hochdeutsch".

    Bei uns im tiefsten Niederbayern ... Lehrer ... spricht nämlich selbst nur minimal bayerisch gefärbtes Hochdeutsch

    Ist das bei euch wirklich so? Das würde mich sehr erstaunen, denn ich kenne es so, dass auf dem Land der Großteil der Lehrer ebenfalls Dialektsprecher ist. Zwar bemühen sich die meisten, im Unterricht hochdeutsch zu sprechen, jedoch ist dieses Hochdeutsch mehr als "minimal bayerisch gefärbt".


    Es gibt ja tatsächlich Leute, die sich stante pede (musste erst mal nachsehen, ob zusammen oder getrennt ;) ) weigern, die Änderungen zu übernehmen.

    Bei Privatleuten finde ich das ja ok, aber bei zwei Personengruppen verstehe ich es nicht: Lehrer (davon gibt es ja auch hier im Forum mehrere) und Journalisten. Leider gibt es immer noch genügend Zeitungen, die nach alter Rechtschreibung schreiben. Ich kann mir vorstellen, dass das mit zur immer schlechteren Rechtschreibleistung der Deutschen beiträgt.

    Glaubst Du das wirklich?

    Welche Schularten sind das denn, in denen es keinen Lehrermangel gibt oder erst seit kurzem?

    An bayerischen Grundschulen herrscht erst seit wenigen Jahren ein Mangel, Gymnasien und Realschulen können sich vor Bewerbern kaum retten, sodass diese derzeit im großen Stil für GS und MS nachqualifiziert werden.


    Ich glaube tatsächlich, dass viele Politiker mit der Hauptschule nicht viel anfangen können und wenig Ahnung haben - so wie sogar viele Lehrer anderer Schularten (wie man auch hier im Forum immer wieder gut erkennen kann). Viele wissen nicht, wie schlimm es hier teilweise zugeht!

    Diese Frage habe ich mir die letzten Tage auch gestellt und vermute, dass die Hauptschule in den Politikerköpfen nicht präsent ist bzw. sie gar nicht so genau wissen, wie hoch dort Unterrichtsverpflichtung und Gehaltsstufe sind. Denn wüssten sie Bescheid, müssten wir nicht unter diesen Bedingungen arbeiten.


    Angebot und Nachfrage können auch keine Rolle spielen, denn an bayerischen Mittelschulen ist der Lehrermangel schon seit vielen, vielen Jahren (Jahrzehnten?) ein Problem, ganz im Gegensatz zu den anderen Schularten, die die meiste Zeit einen Überschuss an Bewerbern verzeichne(te)n.

    Also ab der 4. Vertretungsstunde pro Monat (!) muss ja alles (!) bezahlt werden. Das bedeutet, dass normalerweise Schulleitungen dafür sorgen, dass man höchstens 3 hat, also maximal 1 pro Woche oder halt 3 in einer und dann 3 Wochen Ruhe hat.

    Bei uns wird keine Plus/Minus-Zählung gemacht und demnach werden auch Überstunden nicht vergütet.
    Ist das eigentlich an allen bayerischen Grund- und Mittelschulen so? Ich kenne nämlich keine, wo es anders gehandhabt wird.

    Bei mir hat es damals weder jemanden interessiert, wie weit ich fahren muss noch ob ich das mit meinen kleinen Kindern schaffen kann. Noch unangenehmer war, dass auch keine Rücksicht darauf genommen wurde, dass ich MS-Lehrer bin und ich musste deshalb viele Einsätze in der GS leisten sowie als Fachlehrer. Mit 9.-Klässlern Koch- oder Technikunterricht war ähnlich unangenehm wie 1.-Klässlern Buchstaben beizubringen.


    Vielleicht kannst du dich ja mit den Vorteilen anfreunden, die dir dein Festeinsatz bringt: feste Arbeitszeiten, nicht ständig wechselnde Schulen/Kollegien/Jahrgangsstufen und Fächer. Das fand ich nämlich auf Dauer extrem belastend.

    Ich will jetzt nicht den Korinthenkacker spielen und in der Sache hast du ja auch völlig recht (kein eigenes Geld in die Hand zu nehmen). Aber - in angemessenem Umfang - auch Klassenfahrten und Exkursionen zu begleiten, bedeutet eben nicht, die "Freizeit" zu opfern, sondern ist schlicht Teil des Jobprofils, s. LDO §4:
    "Die Teilnahme an Schülerfahrten (u. a. Schullandheimaufenthalten, Schul- und Studienfahrten, Fachexkursionen, Schülerwanderungen und Schulskikursen) oder an sonstigen schulischen Veranstaltungen sowie deren Vorbereitung gehören zu den dienstlichen Aufgaben der Lehrkraft."


    Dass die Einhaltung der Arbeitszeitverordnung und eine angemessene Unterbringung und Verpflegung (vergleichbar mit Dienstreisen in der Wirtschaft) bei Klassenfahrten häufig nur bedingt gegeben sind, ist auch klar und wäre eine eigene Diskussion wert. Dass wir aber Fahrten begleiten (auf Kosten unseres Arbeitgebers) ist zumindest in BY nicht irgendwie "freiwillig", sondern eben Teil des Jobs.

    Was ist ein "angemessener Umfang"?


    Da ich Exkursionen und Klassenfahrten für sehr sinnvoll halte, fahre ich trotz meiner Teilzeitbeschäftigung regelmäßig weg. Deshalb gilt FÜR MICH tatsächlich, dass ich sehr viel Freizeit dafür opfere, mehr als so manche Vollzeit-Lehrkraft. Wenn ich schon dazu bereit bin, sollen zumindest keine Kosten anfallen.

    @ Nicolas und Sommertraum
    Auf welche Beträge beziehen sich diese Fahrtkosten?


    Sind kurze Busfahrten von ca. 5 € auch mit inbegriffen? Stellst du da auch einen offiziellen Reisekostenantrag Sommertraum und bekommst die Kosten ersetzt? Was machst du mit mitfahrenden Begleitpersonen, die keine Lehrer sind?
    Bisher habe ich die Anträge nur bei mehrtägigen Klassenfahrten ausgefüllt, da für diese unsere Schule einen Etat zugewiesen hat.

    Ja, das geht auch für Tagesfahrten. Allerdings lege ich bei Tagesfahrten die Kosten meist auf die Klasse um. Eintrittspreise sind in der Regel für die begleitenden Lehrkräfte ja frei, es trifft also nur den Bus, der den Schülerpreis dann minimal erhöht. Manche Kollegen zahlen grundsätzlich den gleichen Betrag wie die Schüler und stellen dann den Reisekostenantrag.


    Ich bin nicht bereit, für Ausflüge zu bezahlen, es reicht schon, wenn ich meine Freizeit dafür opfere.

    Wir machen im Anschluss an die Fahrt mit dem offiziellen Antrag der Reisekostenstelle die Kosten geltend. Bisher habe ich sämtliche entstandenen Kosten zzgl. Tagegeld erstattet bekommen.

    "Teilzeit aus familienpolitischen Gründen" heißt das bei uns, und es wird gewährt, solange man Kinder unter 18 hat.

    So heißt das bei uns auch, nur dass wir keine unterhälftige TZ beantragen dürfen, wenn wir nicht mehr in Elternzeit sind. Wobei ich gar nicht genau sagen kann, ob die Anweisung von unserer Bezirksregierung oder dem Schulamt kommt.

    Nein, das stimmt nicht, man kann auch unterhälftige Teilzeit machen, bei uns sind Leute mit 8 Stunden, welche mit 12 Stunden... Ich habe noch nie gehört, dass es da ein Minimum von 50% gibt.

    Wie du unterrichte ich in Bayern und in meinem Regierungsbezirk wird aufgrund der schlechten Lehrerversorgung unterhälftige Teilzeit an GS/MS nur in Elternzeit genehmigt.


    Zum Thema:
    Bei 10 Stunden Unterricht hat bei uns niemand so eine tolle Verteilung wie du, Micky und ich befürchte fast, dass du dieses Entgegenkommen an kaum einer anderen Schule haben wirst.

    Also für weniger Geld würd ich den Job nicht machen wollen, Arbeitsbedingungen hin oder her.

    Ich auch nicht, im Gegenteil wäre ich sehr für eine Anpassung unserer Gehaltsstufe (GS und MS) an die aller anderen bayerischen Schularten.


    Wenn ich jedoch jetzt an meiner Schulart wählen müsste zwischen einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen oder 300€ BRUTTO mehr, würde ich mich definitiv nicht für das Geld entscheiden.


    Wer lieber das Geld nimmt, der dürfte schlechte Arbeitsbedingungen und eine wirklich schwierige Schülerschaft meiner Meinung nach nicht kennen.

    Bei uns ist es leider auch an der Tagesordnung, zusätzlich zum eigenen Unterricht noch eine weitere Klasse mitzuführen. Meist sind es nicht nur ein oder zwei Stunden, sondern ganze Tage und oftmals auch Wochen. Fehlt ein Klassleiter, der oft 20 und mehr Wochenstunden in seiner Klasse unterrichtet, sitzt die zu vertretende Klasse nicht im Zimmer gegenüber, sondern muss in das eigene Klassenzimmer mit rein und die komplette Zeit mitversorgt werden.
    Diese Art der Vertretung empfinde ich als extrem belastend und vor allem unbefriedigend, weil nicht nur der Unterricht in der Klasse des kranken Kollegen gestört wird, sondern auch der der eigenen.


    Offizielle Mehrarbeit ist diese Art der Vertretung leider nicht, vielmehr wird sie vom Schulamt als selbstverständlich und problemlos gesehen.

    Ich unterrichte natürlich in der neuen, aber privat nutze ich diesen Unfug nicht.

    Ohne Worte ... Als Lehrer sollte man die aktuelle Rechtschreibung akzeptieren, egal was man davon hält. Darüber hinaus kann ich mir kaum vorstellen, dass man im Unterricht fehlerfrei andere Rechtschreibregeln umsetzen kann, als im Privaten.


    Ich habe das Gefühl, du wehrst dich mit mit allen Mitteln gegen deutsche Gepflogenheiten. Dein Gegenüber merkt das sehr schnell, selbst wenn du das nicht offen kommunizierst. Der Ärger ist dadurch natürlich vorprogrammiert.


    Dass man seinen erst einmal Chef siezt, ist Standard, unter Kollegen wird in der Regel geduzt. An kleineren Schulen bürgert sich nach einiger Zeit oft das Du ein, an größeren eher nicht (so zumindest meine immerhin gut 20-jährige Erfahrung als Lehrerin)

    Nicht themenrelevant, aber interessiert mich schon länger: Du schreibst hier ja konsequent nach alter Rechtschreibung, die immerhin schon gut 20 Jahre nicht mehr unterrichtet wird. Wie handhabst du das in der Schule? Rechtschreibfehler in UBs dürften nämlich auch zu größeren Problemen führen.

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