Beiträge von fro

    Um ehrlich zu sein bin ich nicht sehr überrascht. Allerdings fehlt mir in diesem Artikel eine weitreichende Erläuterung, die über die These hinausgeht, Deutschland habe aus seinen Fehlern gelernt. Vor allem ist auch zu hinterfragen, welche journalistischen Textformen privilegiert analysiert wurden. Kommentare sind schließlich meinungslastiger als berichtende Artikel. Ich versuche mich mal an Erklärungsansätze: Wie auch eine Studie von Statista zeigt, präferieren Journalisten eher rot-grün. Hinzu kommt noch eine hohe Prozentzahl, die keine Parteipräferenz angibt, jedoch auch eher mit linken Einstellungen symphatsieren könnten. Dass sich diese Werteinstellungen auch in Artikel widerspiegeln, kann man gut oder schlecht finden. Ich gehe allerdings davon aus, dass jeder die Illusion eines komplett objektiv berichtenden Journalismus abgelegt hat.

    Die besseren Jobchancen hast du nun mal mit Englisch, aber gleichzeitig - wie schon oft hier gesagt - einen höheren Korrekturaufwand. Nichtsdestotrotz sollte es eine interessengeleitete Entscheidung sein. Schließlich wirst du für viele Jahre dieses Fach unterrichten.


    Was berufsbegleitende Seminare angeht, ist es wichtig zu wissen, in welchem Bundesland du lebst. Hier mal ein Link zu einer Übersicht der verschiedenen nordrhein-westfälischen Bezirksregierungen: http://www.lehrerfortbildung.s…ldung/Bezirksregierungen/
    Allerdings werden diese Seminare nur in den Mangelfächern angeboten - wozu Philosophie/Ethik ja nicht gehört.

    Dass man in der schulischen Ausbildung von geflüchteten und migrierten Kindern investieren muss, ist ja nur ein logischer Schluss. Da wird - wie Schantalle bestätigt - derzeit auch viel gemacht. Allerdings habe ich den Eindruck, dass in der Lehramtsausbildung das Thema DaZ zwar vorhanden, jedoch sehr, sehr theorielastig und wenig förderlich für die tatsächliche Arbeit mit diesen Kindern ist (so ist zumindest mein Eindruck nach einem Semester mit 4-stündigem DaZ-Seminar). Ich denke, dass Studierende aller Fächer für das Thema DaZ (aber auch Inklusion) besser sensibilisiert werden müssen. Vor allem, weil bei geflüchteten Kindern natürlich auch eine fundiertere psychologische Kompetenz gefragt ist. Das alles sind wichtige Aspekte...


    ... Aber es muss auch über die politischen Aspekte geredet werden, die bislang nur ein Im-Kreise-Drehen verursachten. Für mich kann nur eine kosmopolitische Welt eine freie, sozial im Ansatz gerechte Welt darstellen, was Vorschläge einer Obergrenze (je nach Parteisymphatie bitte etwaiges Synonym einfügen) oder schnelleren Abschiebungen für Geflüchtete vom Prinzip her ausschließt.

    Vor dieser Entscheidung stand ich auch vor einigen Jahren. Wegen des NCs kam ich auch (zunächst) nicht an meine Wunsch-Uni in meinen Wunsch-Studiengängen (Deutsch und SoWi für SekI / II). Auch ich hatte die Wahl nach Wuppertal zu gehen - und hätte es gemacht, wenn ich durchs Nachrückverfahren nicht in Essen reingekommen wäre. Wie schon meine Vorredner gesagt haben, liegt ein großer Unterschied in der Gestaltung des Unter- bzw. Oberstufenunterrichts. Wenn du unbedingt in der Sek II unterrichten möchtest, würde ich mich nicht allein wegen des NCs auf Sek I konzentrieren. Da sollte man sich überlegen, ob man nicht eine gewisse Fahrtzeit in Kauf nimmt, um an einer anderen Uni zu studieren. Schließlich triffst du eine Entscheidung, die womöglich - für den Fall, dass kein Wechsel in den entsprechenden Studiengang möglich ist - deine gesamte Lehrerkarriere beeinflusst. Zumal: Warte nach Möglichkeit erst mal die Nachrückverfahren ab. Mit etwas Glück schaffst du es noch, in deinen Wunschstudiengang zu kommen. Es springen ja immer Leute ab, die an einer anderen Uni eine Zulassung wahrnehmen.


    Und, ganz wichtig: Auch wenn es natürlich aus einer Marktlogik hinaus sinnig wäre, nach den Prognosen zu studieren, lass deine endgültige Entscheidung nicht davon abhängig machen. Damit tust du dir und deinen künftigen Schülern schließlich keinen Gefallen. Man sollte doch noch immer das studieren, was einen auch interessiert - muss sich aber auch über die damit leider einhergehenden Konsequenzen im Klaren sein.

    Naja, ob Hans-Werner Sinn als DER Vertreter der neoliberalen Sichtweise, der ständig Sorgen um eine Mehrbelastung der deutschen Wirtschaft pflegt (siehe auch Mindestlohn, Griechenland), die richtige Quelle ist, wage ich zu bezweifeln.


    Wie auch Meike sehe ich hier nicht, dass jemand mundtot gemacht wird, sondern dass es eine Debatte mit pluralen Ansichten gibt. Aber dass eine so weit gefächerte Diskussion unmöglich ist, sollte einleuchten. Ansonsten dreht es sich nur im Kreis; Die "Asylkritiker" werfen der Gegenseite Problemlösungsinkompetenz und Sozialromantik vor, während jene die "Grenzen dicht"- und Abschottungsrhetorik mancher angreifen und Komplexität der Thematik hinweisen, die eine allesumfassende Lösung verunmöglichen. Stellt euch mal vor ihr würdet euren Schülern eine Aufgabe aushändigen, die beispielsweise heißt "Beurteilen Sie die Entwicklungen des Jahres X." Es muss spezifscher sein, um eine wirklich qualifzierte Debatte führen zu können - und manche Aspekte wie die Kritik patriarchaler Strukturen beschränkt sich eben nicht nur auf islamisch sozialisierte Menschen, sondern finden sich auch schnell in der christlich geprägten Mehrheitsgesellschaft.

    Es handelt sich auch nicht lediglich um eine Diskussion über die Integration von Flüchtlingen in unserer Gesellschaft, sondern es handelt sich um die Notwendigkeit einer gesamtgesellschaftlichen Wertdebatte auf Basis des Grundgesetzes. Gleichberechtigung bedeutet, dass für alle hier lebenden Menschen - unabhängig der Nationalität, Religion, Geschlecht, etc. pp. - die selben Möglichkeiten haben. Dass das vor allem von Konservativen nicht umgesetzt wird, zeigt uns die politische Realität. Dass Frauenrechte etc. respektiert werden müssen, versteht sich in einer emanzipierten und sich weiter emanzipierenden Gesellschaft von selbst und bedeutet, dass sämtliche patriarchale Strukturen kritisiert werden müssen und dass es auch keinen Halt vor Islamkritik haben darf. Ich nehme an, dass dies ein Punkt ist, in dem wir auf einen Nenner kommen. Ich widerspreche aber teilweise den von dir angefügten Link: Ich habe nicht ganz den Eindruck, als seien "asylkritische" Menschen (man könnte auch sagen Menschenrechtsgegner) in der Unterzahl. Und Islamkritiker werden auch nicht pauschal als Rassisten abgetan. Große Teile der Linken definieren sich als - wie es sich für eine Linke auch gehören sollte - religions- und demnach islamkritisch. Ich würde sogar zustimmen, dass dieser Aspekt weiteren Einzug in die linke Debatte finden muss, damit eben nicht den falschen dieses Feld überlassen wird. Denn wenn die AfD mit ihrer Angstrhetorik gegen sämtliche zumeist islamisch geprägte Geflüchtete pöbelt, wird nichts weiter als unreflektierter Kulturrassismus betrieben.


    Außerdem: Dieses Hufeisenmodell, das den Begriff der politischen Mitte in sich trägt, ist ja auch nicht unbedingt unkritisch aufzufassen. So ist mittels dieser Klassifizierung eine Sahra Wagenknecht oder andere Teile der Linkspartei (vor allem wegen diverser Antisemitismus-Vorwürfe) für andere Linke nicht einfach als "links" zu bezeichnen. Dieses Modell verkennt rassistische Merkmale innerhalb der verschiedenen politischen Spektren.

    Man, da ist man ein paar Tage nicht online und man verpasst erst mal ein digitalisiertes Wortgefecht... :D

    Wie, wo und wem wir helfen sollen wurde von euch an keiner Stelle konkret gemacht.

    Du nimmst diesen Aspekt als Grundlage einer Infragestellung, weshalb man Menschen mit patriarchaler Sozialisation (ich finde diesen Terminus treffender als den schwammigen Begriff der "Kultur") aufnehmen sollte, da diese Einstellung nicht zum Wertekanon der Bundesrepublik Deutschland passe. Diese Frage lässt sich aber nicht einfach beantworten. Wir kommen unter anderem wieder zurück auf die von mir aufgeführten Gegenargumente gegen eine sogenannte Leitkultur, die in einem Land mit pluralem Denken lediglich durch autoritäre Vorgaben einzuführen wäre. Schau' dir allein die Frauenrechtspolitik von der CSU und eher linkeren Akteuren an. Dazwischen liegen Welten.
    Zumal: Nehmen wir mal an, wir würden Hilfeleistungen auf einen wie auch immer gearteten Wertekanon begründen. Automatisch würde eine Anzahl an Menschen aus eben jener Gesellschaft ausgeschlossen. Und das sind mitnichten lediglich Migranten. Abgesehen von der praktischen Umsetzung in Anbetracht des Grundgesetzes und der Legitmation sehe ich das maßgebliche Problem vor allem in den unterschiedlichen Wertvorstellungen.


    Im selbigen Beitrag hast Du die Forderung formuliert, wir sollen konkrete Vorschläge zum Umgang etc. mit Geflüchteten in Deutschland machen. Ich weiß nicht genau wie Du dir das vorstellst. Schließlich ist das eine so umfassende Debatte, die innerhalb eines Forenbeitrags einfach nicht ausgeführt werden kann. Man kann über einzelne Diskussionsaspekte debattieren. Aber solch einer undefinierten Forderung kann man schwer nachkommen, wenn man nicht die nächsten fünfzig Jahre tippend vorm Rechner verbringen möchte. Um eine aus meinen Wertevorstellungen hervorgehenden Leitvorgabe zu definieren: Gleichberechtigung und kein Nationalismus. Darauf sollte sämtliche Politik aufbauen. Und das ist in Anbetracht der realpolitischen Tatsachen mitnichten so.

    Ich kann meinen beiden Vorrednern in vielen Punkten nur zustimmen. Um auf aktuelle, von unseren heutigen gewählten Regierungen initiierte Ausbeutungsmechanismen aufmerksam zu machen (auch wenn das medialer Präsens sei Dank eigentlich als Basiswissen für aufgeklärte Wohlständler angesehen werden könnte), möchte ich auf den Export von auf dem europäischen Markt nicht zu verwertendem Hühnchenfleisch hinweisen, das die dortige Nahrungsmittelproduktion und dementsprechend die wirtschaftliche Leistung schwächt. Oder der Verkauf von Fischfangrechten an Küsten afrikanischer Staaten, dem die EU nur allzu gerne zugestimmt hat. Das alles hat sehr wenig mit der zwar schön klingenden, de facto aber Abschottung auf der einen Seite und Wohlstandserhalt um jeden Preis auf der anderen Seite als Resultat hervorbringenden Aussage der "Hilfe zur Selbsthilfe" zu tun.

    Zunächst einmal zur Schilderung von Stille Mitleserin zum Demokratieverständnis: Ich denke es kommt aus ihrer Aussage klar rüber, dass die Auffassungen über Demokratie- und Verfassungsablehnung sowie dem Wunsch autoritärer Führung aus dem Munde ihrer Schüler stammen.


    Diese Weltuntergangsszenarien einer in sich zusammenbrechenden deutschen Wirtschaft aufgrund einer plötzlichen Migration von Milliarden ist doch nur eine Legitimationsgrundlage, aus Angst um jeden Preis eben jene Migration zu drosseln. Schaut man sich die Migration- und Fluchtzahlen an, stellt man - trotz Anstieg - jedoch mitnichten solch eine Entwicklung fest. Hysterie ist des Konservativen Freund. Zumal eine Abschwächung des demographischen Wandels durch Migration doch eigentlich ein feuchter Traum für Marktradikale sein müsste ;) Abgesehen davon legitimiert diese vielerorts geteilte Abstiegsangst nur eine Reproduktion der Alternativlosigkeit derzeitiger neoliberaler Praktiken. Schließlich ist es nicht in Stein gemeißelt, dass es hierzulande beispielsweise keine Vermögenssteuer geben darf.


    Aber auch diese Diskussion knüpft unmittelbar wieder an der vor mehreren Seite aufgeworfenen Ausgangsfrage an: Wer darf wo leben und wieso? Es kann doch niemand ernsthaft behaupten, es sei sozial gerecht, dass man selber hier den Wohlstand genießen darf, dies anderen Menschen einfach auf Grundlage ihres Geburtsortes prinzipiell verweigert.

    Was mir in den Ausführungen von Stille Mitleserin und im Besonderen claudius aufgefallen ist, dass hier rein nach marktradikalen Verwertungsmechanismen "humanen Kapitals" argumentiert wird. Statt die Flucht respektive die Migration eines Menschen als notwendige Maßnahme oder freiwillige beziehungsweise legitime Maßnahme anzunehmen, wird zunächst auf die Bedürfnisse der deutschen Wirtschaft geschaut. Hier handelt es sich wieder um eine Wertfrage, die in diesem Thread ja zu gerne geführt wird: Ist mir der Mensch beziehungsweise die Gleichheit aller Menschen wichtig (was mit einer an ökonomischer Gewinnmaximierung orientierten Sichtweise eben aufgrund der Differenzierung Inländer/Ausländer nicht der Fall ist mitnichten der Fall ist) oder beharre ich darauf, weiterhin auf Nationalismen zu setzen statt diese endlich zu überwinden, um zur Abwechslung soziale Gerechtigkeit herzustellen. Außerdem: Das Wort "Illegale" als Bezeichnung für Menschen ist meiner Meinung nach abartig.

    Wenn sich jemand über den Mangel an Kita-Plätzen beklagt, skandiere ich doch auch nicht: "Ja dann mach doch bei dir zuhause einen Kindergarten auf"! Das ist totaler Schwachsinn, untergräbt die tatsächliche Problemlage und manifestiert den Status quo. Es gibt Angelegenheiten, die der Staat im Ganzen zu verantworten hat. Im Bezug auf Geflüchtete vor allem mit Hinblick auf die von Meike dargestellte (und von Dir scheinbar ignorierte) Mitschuld Deutschlands an vielen Flucht- und Migrationsursachen.

    Ich kenne bereits einige Schulen, die mit der Zeit gehen und eine Art Schülerzeitung online anbieten oder gar einmal pro Halbjahr einen halbstündigen Dreh über Schulaktuelles drehen. Dazu pflegen sie auch ihren Online-Auftritt bei Facebook. Also multimedia-mäßig lernen die schon so Einiges ;)

    Warst du schon einmal in einem Gefängnis und hast Du dich da umgesehen? Ich habe 2 Jahre in einer Jugendstrafanstalt unterrichtet und hatte auch Einblick in andere Strafanstalten. Das Bild ist aber überall dasselbe, das wird dir jeder Mitarbeiter bestätigen können: mindestens 70% der Delinquenten sind Zuwanderer. Eher noch mehr. Und wenn man beachtet, dass es in Deutschland insgesamt (noch) viel mehr "deutsche", als "Zugewanderte" gibt, spricht das eine eindeutige Sprache. Egal, was welche Statistik ausdrückt. Das wirst Du mir wahrscheinlich nicht glauben, Schantalle. Also vertraue auf die Medien und auf deine Statistiken, dann musst du dir auch keine Sorgen machen.

    Abgesehen davon, dass subjektive Einschätzungen kein zum Vergleich dienender Anhaltspunkt sind: Inwiefern ist es denn bitteschön von Belang, dass die Täter einen Migrationshintergrund hätten?

    Zitat von Mikael

    Wie viele Länder auf der Welt gewähren Sozialleistungen, Unterkunft, medizinische Versorgung usw. für Menschen, die einfach so in einem Land auftauchen, ohne Dokumente und Nachweise (außer eventueller bloßer Behauptungen über das Herkunftsland)?

    Noch dazu bist Du doch selber einfach so in Deutschland aufgetaucht - durch den Geburtskanal Deiner Mutter. Und das ohne Papiere im Schlepptau!

    Zitat von Stille Mitleserin

    Nun erklär mir aber mal bitte, warum die Gemeinschaft die Kosten für Straftäter tragen sollte, die keinen deutschen Pass haben und folglich nicht der Gemeinschaft angehören. Ich trage gern die Kostenwelle mit, die für Integrationsaufgaben, Sprachunterricht und das Gesundheitswesen auf uns zurollt - aber eben nicht für Straftäter. Ich will diese Leute nicht hier haben. Dies ist nicht ihre Heimat, sie haben eine Heimat. Also mögen sie bitte dort leben, auch, wenn es dort schlechte Zustände gibt. Diese Personen können selbst entscheiden, ob sie zu Tätern werden.

    Abgesehen vom Mangel an juristischen Hürden im Falle einer Abschiebung, auf die Meike ja bereits hingewiesen hat, verstehe ich nicht wie man sich solch einer von Nationalismen durchdrängte Einstellung zu eigen machen kann. Du machst also den bloßen Besitz eines Stückes Papier zur Prämisse einer Zugehörigkeit? Eine bürokratisierte Sichtweise. Indentische Werte und Normen - wie du bislang als gemeinsame Grundlage fordertest - scheinen jetzt einer Art Volkszugehörigkeit gewichen zu sein.
    Wo liegt denn bitte der Unterschied zwischen "unseren" und "ausländischen" Straftätern? Ist Dir der Dir unbekannte Fritz etwa näher als der Dir unbekannte Ali? Und wieso sollte Deutschland nicht seine Heimat sein? Immerhin kann er auch schon seit langer Zeit hier leben, ohne einen deutschen Pass zu besitzen. Und selbst wenn nicht: Macht es die Tat im Endeffekt besser, wenn ein guter, alteingesessener Deutsch das Vergehen begannen hat? Aus deiner Vorstellung würde lediglich eine Gesetzeslage resultieren, der eine Ungleichheit von Menschen zugrunde liegt.

    Sehr interessant, dass dem Täter seine zweite Staatsbürgerschaft - nämlich die deutsche - aberkannt wurde, um das Deutschsein in einem guten Licht zu präsentieren. Nichtsdestotrotz war der Täter Deutscher oder zumindest Deutsch-Iraner. So viel Zeit zur Differenzierung muss sein, auch wenn seine Nationalität offenkundig kein Grund für den Amoklauf darstellte.




    Und genau das ist der Grund, weshalb ich mich gegen eine von Dir geforderte Leitkultur ausspreche. Ich sehe das nämlich anders und möchte den Täter nicht aufgrund seiner Nationalität als Menschen zweiter Klasse "bestrafen", sondern aufgrund seines Vergehens. Und das ist keineswegs besser, wenn der Täter schon sein ganzes Leben in Deutschland verbracht hat. Sich auf bloße biologische Zufälligkeiten - nämlich die Geburt an einem Ort X - als Legitimation einer Differnzierung zwischen Menschen zu beziehen, passt nicht in mein Weltbild. Vor allem, weil Du scheinbar auch einen wegen leichten Diebstahls verurteilten Geflüchteten fernab jeder humanistischen Einstellung nach Syrien zurückschicken würdest. Du sagst, nach hier flüchtende oder migrierende Menschen sollen sich an unsere Werte anpassen. Das scheinen mir aber teilweise sehr suspekte Werte zu sein...

    Oh, heute ist es München! Tja, wo es wohl nächste Woche Anschläge gibt?
    Täuscht es mich, oder habe ich mit meiner einige Monate zurückliegenden Prognose (in diesem Thread nachlesbar) recht gehabt, dass in Deutschland einige Anschläge bevorstehen?
    Im übrigen, es ist makaber, aber ich prognostiziere, dass es demnächst noch organisierter kracht. Das Schlimme ist, dem BKA fehlt absolut das Personal zur Überwachung und selbst wenn ihnen Verdächtige auffallen, sind ihnen die Hände gebunden. Was Deutschland braucht ist eine Aufstockung der Polizei- und Ordnungskräfte. Ansonsten laufen wir in jeder Großstadt als Schießbudenfiguren herum, die als sitting ducks nur darauf warten abgeknallt zu werden. Und die Islamisten lachen sich über die zahnlosen, toleranten Deutschen schlapp.
    Es kann einen jederzeit treffen, von jetzt auf gleich hast Du beim Einkaufsbummel in der Stadt eine Kugel im Kopf.
    Vielleicht ist es wirklich an der Zeit darüber nachzudenken einen Waffenschein zu machen. Der Staat sorgt auf jeden Fall nicht für unsere Sicherheit. Und bevor jemand schreibt "kann er auch gar nicht". Könnte er schon, zumindest deutlich besser als jetzt, aber da müsste man eben endlich mal anfangen rigoroser vorzugehen.

    Genau, mit Reaktionismus wird man solch Probleme sicher lösen... Gar nicht auszumahlen wie sicher die Welt wäre, hätte plötzlich jeder die Möglichkeit, eine Waffe bei sich zu führen...


    Und im Bezug auf München: Noch immer ist das Motiv des Täters nicht bekannt. Und bevor die Ermittlungen Auskunft über die Handlungstriebfeder geben, sollte man sich mit Spekulationen zurückhalten.




    Zitat von Stille Mitleserin

    Was also führt dazu? Bestimmt auch das Bild von westlichen Frauen, die sich wenig bedecken und folglich Freiwild sind. Aber auch einem Fremden kann, auch bei Sprachunmächtigkeit, nicht verborgen geblieben sein, dass es sich um sehr junge Mädchen mit 11 und 12 Jahren und nicht um vermeintliche Prostituierte gehandelt hat. Das zeugt meiner Meinung nach von dem Gefühl, in Deutschland alles zu dürfen und seine Sexualität und Machdemonstrationen voll auszuleben. Vielleicht ist es auch Ausdruck einer Ohnmacht gepaart mit dem Problem, auf normalem weg erst einmal keine sexuellen Kontakte herstellen zu können.
    [...]


    Ich sehe in den letzten Wochen, dass auch intelligente Normalbürger in meinem Bekanntenkreis sich aufgrund solcher Berichte und den Vorkommnissen der letzten Zeit von der Willkommenskultur abwenden. Du würdest sie rechts nennen, das waren sie aber nie. Sie fühlen sich verunsichert und ich kann das nachvollziehen. So wird der sehr häufige Polizeibesuch vor dem örtlichen Flüchtlingsheim viel stärker bemerkt, einige Klassenkameradinnen meines Sohnes sürfen nicht mehr ohne elterliche begleitung ins bad, man schärft den Kindern ein, vorsichtig zu sein. Manche Leute haben das Gefühl, es werde beschönigt, wenn man in der Zeitung nichts mehr über die Herkunft von Tätern erfährt (sondern ducrh den Dorfklatsch, viel schlimmer).

    Subjektive Wahrnehmung und offizielle Zahlen sind nicht immer deckungsgleich. Wie das Bundeskriminalamt Anfang des Jahres veröffentlichte, gibt es zwar mehr mögliche Straftaten durch sogenannte Nicht-Deutsche, jedoch müsse man auch die gestiegene Anzahl an Nicht-Deutschen innerhalb Deutschlands betrachten. Einfache Mathematik. Zudem muss eine Betrachtung der Klassifizierung stattfinden. Zu den Nicht-Deutschen zählen nämlich alle sich in Deutschland aufhaltende Menschen, die keinen deutschen Pass haben - und das sind ja nicht nur Geflüchtete. Eine gesonderte Statistik über die Kriminalitätsrate von Flüchtlingen existiert nicht und ist zumindest meiner Meinung nach auch vollkommen überflüssig. Die Nationalität eines Täters macht eine Straftat schließlich nicht besser oder schlechter. Außerdem: Die Statistik führt Tatverdächtige, keine verurteilten Straftäter. Hier spielt natürlich mit rein, dass - aus welchen Gründen auch immer - Nicht-Deutsche schneller mit einer Straftat in Verbindung gebracht werden. Und das leidige Thema der sexuellen Übergriffe durch Geflüchtete: Auch hier gibt die Statistik Auskunft, dass es keine signifikant überproportionale Zahl sexueller Übergriffe durch Nicht-Deutsche gibt. Aber wahrscheinlich stimmen die Stammtischparolen eher ... ;)




    Zitat von Stille Mitleserin

    Und nun muss sich doch noch mal nachfragen, warum du den Begriff einer "Leitkultur" (der abgegriffen ist, ich weiß) so von dir weist. Ohne Orientierung keine Orientierung. Und wir bieten sehr wenig Orientierung - da kann man schnell auf den Gedanken kommen, alles sei erlaubt, zumal die staatlichen Ordnungskräfte sehr behutsam vorgehen (im Vergleich zu denen im Herkunftsland), ängstlich agieren, um nicht in die rechte Ecke gestellt zu werden und z.B. minderjährige Belästiger nach der Vernehmung einfach gehen durften.

    Zunächst einmal empfinde ich den Gedanken einer Leitkultur per se als paternalistisch. Wer soll diese denn überhaupt definieren und was beinhaltet sie? Das wirkt für mich wie ein bloßes Plastikwort, das nichts über "unsere Werte" sagt. Über den Inhalt jener gibt es ja nicht einmal zwischen den verschiedenen politischen Spektren einen Dissens. Ein CDUler wird eine ganz andere Vorstellung davon haben als ein Grüner oder ein Linker. Davon mal ganz abgesehen existiert doch bereits etwas, das den wahrscheinlichen Wesensgehalt dieser Leitkultur schon inne haben sollte: Unser Grundgesetz. Dort ist in den ersten 20 Artikeln doch bereits gesagt, wonach sich hier lebende Menschen zu richten haben. Und auch in der Interpretation dessen gibt es verschiedene Ansichten. Wenn ein CSU-Politiker beispielsweise von Gleichberechtigung von Mann und Frau mit Bezugnahme aufs Grundgesetz redet, kann ich es lediglich als schlechte Ironie verstehen, weil meine Interpretation des entsprechenden Artikels eine völlig andere ist.

    Es sagt doch kein Mensch, dass man Probleme aussitzen soll. Aber: Zum einen darf sexualisierte Gewalt nicht als Importprodukt gesehen werden - das ist es nämlich mitnichten. Eine Debatte über den Einfluss patriarchaler Gesellschaftsstrukturen - wie sie in islamisch geprägten Ländern leider zu finden sind - ist natürlich wünschenswert, darf allerdings nicht die Tatsache unter den Teppich kehren, dass auch hierzulande noch hitzige Diskussionen über Frauenrechte geführt werden. Und: Natürlich hatte die junge Frau aus dem Artikel Recht, dass ihr Täterschutz ein rassistisches Aufflammen verursacht hätte (man nehme nur die Kölner Silvesternacht als Beispiel). Es ist traurig, dass sie dies für nötig hielt. Jedoch leben wir leider in einer Gesellschaft, in der Emanzipation und Rassismus keine sich ausschließenden Einstellungen zu sein scheinen.
    Durch eine plumpe Leitkultur wird man das Problem aber auch nicht ändern können, wie ich bereits erwähnt habe.



    "Rapefugees not welcome"

    Aus welchen politischen Sphären dieser pauschalisierende Slogan stammt, dürfte eindeutig sein.

    Richtig, seit der Bachelor/Master-Umstellung gilt für ausnahmslos alle Lehramtsstudiengänge eine Regelstudienzeit von 10 Semestern. Des Weiteren unterscheiden sich das Lehramtsstudium für Haupt/Real- und Gesamtschulen sowie für Gymnasium/Gesamtschulen in vielen Fächern nicht wesentlich voneinander. Ein Großteil der zu besuchenden Lehrveranstaltungen ist identisch, weshalb ich dem nicht zustimmen würde, dass das Mehr an Gehalt mit einem Mehr an Qualifikation zusammenhängt.

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