Ich arbeite auch mit all meinen Stunden im gemeinsamen Lernen, aber als Teilzeitkraft. Bin an einer Sekundarschule. Als Teilzeitstelle ist es o.k. für mich, als Vollzeitstelle weiß ich auch nicht, ob ich zufrieden wäre. Ich sehe die Vorteile, die Förderkinder kommen gerne zu den Förderstunden mit. Ich habe nette Kolleg(inn)en und mache in den Stunden, die ich habe, was ich kann. Das die Inklusive Beschulung als Sparmaßnahme umgesetzt wurde, finde ich zwar komplett falsch, doch kann ich es nicht ändern.
Absprachen mit den Regelschullehrer(inne)n treffe ich in den Pausen, ab und zu setzten wir uns nach dem Unterricht zusammen oder per Mail. Es gibt Jahrgangskonferenzen, auf denen sind die Förderschüler/innen immer Thema.
Bei uns ist es auch so, dass ich die Schüler/innen in Kleingruppen heraushole und Deutsch (viel Leseförderung), Mathe und manchmal Englisch mit Ihnen mache. Ich komme mit in den Unterricht, wenn mich ein/e Lehrer/in daraufhin anspricht.
Unser Stundenkontingent ist sehr gering! 20 Stunden für 20 Schüler/innen. Diese sind auf 13 verschiedene Klassen und fünf Jahrgänge (5-9) verteilt. Förderbedarfe sind hauptsächlich Lernen, ESE, Sprache und Sehen. Da an unserer Schule ein sehr niedriges Niveau ist und der Unterricht aufgrund vieler DAZ-Kinder entsprechend angepasst verläuft, kommen die Lernen- Schüler/innen ganz gut zurecht. In vielen Nebenfächern können sie gut mithalten. Auch die Schüler mit Förderbedarf Sprache und Sehen kommen klar. Sie sind wirklich gut integriert, haben Freunde, fühlen sich wohl. Sicher könnten sie noch viel mehr lernen, wenn es mehr Förderstunden gäbe! Trotzdem haben sie mehr gelernt, als es an der Förderschule Lernen der Fall wäre! Ein paar Stunden kommt noch ein Kollege von der Förderschule Lernen dazu und wenn er unsere Schüler/innen mit seinen Schüler(inne)n an der Förderschule Lernen vergleicht, sind seine an der Förderschule seiner Auffassung nach erheblich schwächer.
Ganz schwache Schüler/innen sind meiner Ansicht nach an der Förderschule Lernen besser aufgehoben, aber die etwas fitteren nicht! Bei den ESE- Schüler(inne)n ist das anders! Ohne Integrationskraft haben sie in dem System mit wechselnden Lehrer(inne)n, Räumen und Kursen (also wechselnden Mitschüler(inne)n) keine Chance. Eine Bezugsperson brauchen sie wenigstens. Mit einer Stunde pro Kind pro Woche kann ich das leider nicht sein und die Klassenlehrer/innen mit ihren paar Stündchen, die nach zwei Jahren die Klasse wieder abgeben, auch nicht.
Bei denen ohne Intikraft läuft es wie folgt: Eine Ordnungsmaßnahme nach der anderen bis sie wieder zur Förderschule ESE wechseln. Viel Frust und Ärger für alle Beteiligten inklusive.