Beiträge von Moebius

    Häh? Was denkst du denn, wo das PV-Silicium herkommt? Egal welches Silicium wird durch Reduktion mit Kohle aus Quarz gewonnen. Pro Jahr werden sowas wie 8.8 Millionen Tonnen davon produziert, ich kann dir gerne ausrechen, wie viel Kohlendioxid das unvermeidbar gibt.

    Ich bin kein Chemiker, aber soweit ich weiß, entsteht bei der Silizium-Reduktion Kohlenmonoxid, nicht -dioxid.

    Und die theoretische Unvermeidbarkeit mag ja mal ein Problem sein, wenn man die Vermeidbarkeiten abgearbeitet hat, aber davon sind wir noch weit entfernt. Und wenn ich das Kilo Silizium x-mal mit Kohlestrom auf 2000°C erhitzen muss um es auf +99,9% zu kriege, lehne ich mich mal so weit aus dem Fenstern, dass dafür wesentlich Kohlenstoff drauf geht als für die 1 zu 2 Reaktion bei der Reduktion.

    Der Quarz wird mit Kohle reduziert, es geht gar nicht anders. Das Problem ist da nicht, woher der Strom kommt sondern einfach der chemische Prozess.

    Industrielles Silizium wird durch Reduktion mit Kohlenstoff hergestellt, die Menge des benötigten Kohlenstoffes ist dabei kaum relevant, ebensowenig das freigesetzte Kohlendioxid. Anschließend muss das Silizium zu hochreinem Solarsilizium aufbereitet werden, dazu sind eine ganze Reihe an Prozessschritten notwenig, die hochgradig energieintensiv sind. Dafür wird Strom benötigt, und in China ist das eben sehr günstiger Kohlestrom.

    Übrigens Atomstrom ist nicht klimaneutral, wenn man Abbau von Uran und auch Bau der AKWs mitrechnet.

    Nach der Logik sind das allerdings Wind- und Solarenergie auch nicht.

    (Solarenergie steht sogar eher schlecht da, weil die Herstellung von Silizium sehr energieintensiv ist und überwiegend in Asien mit Hilfe von Kohlestrom stattfindet.)

    Ich habe ja schon mal dargelegt, warum ich die Betrachtung von Kernenergie als Alternative für wenig erfolgversprechend halte. Das heißt aber nicht, dass ich ein grundsätzliches Problem mit dem Bau der Dinger habe. Wenn die Franzosen und Tschechen das (mit modernen Sicherheitsstandards) auf eigene Kosten machen wollen, soll es mir recht sein. Ich gehe nur davon aus, dass der Weg scheitern wird, weil bei jedem Kernkraftwerk das gleiche passieren wird, wie bei den wenigen aktuell gebauten - die Kosten werden völlig aus dem Ruder laufen und den Franzosen wird irgendwo zwischen 4 und 8 der ca. 20 geplanten neuen Blöcke das Geld ausgehen, weil jedes mal der Steuerzahler wieder einspringen muss.

    Ich weiß, ich wiederhole mich, aber ihr macht das mit eurem "es ist eh alles schrecklich und hoffnungslos und wird nur noch schlimmer" ja auch:

    Engagiert euch und macht es besser. Oder hört auf zu jammern.

    Nochmal anders formuliert: wenn die SuS im zu Unterrichtsbeginn im Klassenraum sitzen, geht ihr da erstmal von einer 3 aus aus oder 4, die sich im Laufe der Stunde nach oben oder unten gehen kann?

    Versteht ihr, was ich meine?

    Ich kann keine Note geben, alleine dadurch, dass ein Schüler im Klassenraum sitzt. Damit ist der Schüler zunächst mal "nicht bewertbar". Im Laufe der Zeit müssen alle Beteiligten dafür sorgen, dass er bewertbar wird, vorzugsweise der Schüler, indem er sich aktiv beteiligt, wenn das nicht passiert ich, indem ich Leistungen einfordere.

    Letzteres führt zu einer schlechteren Bewertung als ersteres.

    Letzteres mache ich um so sparsamer, je älter der Schüler ist, in der Oberstufe gibt es ohne eigene aktive Beteiligung keine ausreichende Gesamtnote.

    So lange ich einen Schüler noch nicht bewerten kann, schreibe ich mir auch nichts auf, wenn ich dann in zweiten oder dritten Bewertungsrunde bei einigen Schülern immer noch Lücken habe, weiß ich, dass ich mich um die gezielt kümmern muss.

    Vor deinem Ansatz würde ich warnen, weil er bei Eltern und Schülern oft zu der völlig falschen Verkürzung führt "Wenn man da ist und nicht stört, kriegt man auf jeden Fall eine 4".

    Das ist wirklich reine Spekulation. Alles, was die beiden Seiten bisher gemacht haben, ist Theaterdonner, daraus ab zu leiten, wie schwierig eine Einigung wirklich ist, ist kaum möglich.

    Die persönliche Einschätzung aus Verbandskreisen ist nicht so pessimistisch, wie man das anhand der "Faktenlage" erwarten könnte.

    Aus meiner Sicht hat hier auch niemand irgendwas kaputt geredet. Allen ist glaube ich bewusst, dass das Referendariat Möglichkeiten bietet die macht, die als Seminarleiter vorliegt, zu missbrauchen.

    Diese theoretische Möglichkeit bietet das System Schule genau so.

    Das System Referendariat dient unter anderem dazu, dafür zu sorgen, dass im System Schule Menschen landen, die das nicht machen, sondern sich verantwortungsvoll in ihrer Position verhalten.

    Und tatsächlich gibt es in beiden Systemen aktuell eher den Druck auch Personen mit zweifelhafter Eignung im Zweifelsfall eher bestehen zu lassen.

    Diese Dinge sind aber der reine Selbstzweck. Keine Ahnung, warum man nicht einfach so befördert wird, wie in den meisten anderen Jobs (auch im ÖD) auch.

    Kannst du irgend ein aktuelles Beispiel nennen für eine automatische Beförderung?

    Ich glaube in Bayern gibt es die Regelbeförderung noch, sonst nirgendwo, und in der Wirtschaft wird garantiert niemand automatisch befördert, da erfolgt das nur nicht auf Basis eines so ausführlichen Bewerbungsverfahrens sondern meist auf Basis der alltäglichen Arbeit und der dort erbrachten Leistung. Trotzdem wird nicht jeder "einfach so" befördert.

    Okay ja, das stimmt wohl.

    Es ging gerade nicht um Gewinner, sondern darum, welche Personengruppe welche Probleme hatte. Weiter oben schrieb ich zum Beispiel auch, dass es für viele Alleinstehende Probleme mit Dating oder Einsamkeit gab, jedenfalls alles andere als eine normale Zeit war. Die beiden Kolleg*innen versuchen aber seit mehreren Seiten zu erklären, wie geil die Zeit war und dass das daran liegt, dass sie entspannt bei voller Bezahlung im Homeoffice arbeiten konnten.

    Bezug habe ich darauf genommen, das hast du wahrscheinlich überlesen:

    Ich habe nichts überlesen, ich nehme die entsprechenden Beiträge nur nicht ernst und ignoriere sie daher.

    Ärzte und Polizisten (mwd) mussten im Dienst erscheinen, während ihre Kinder nicht betreut wurden. Das war für diese Personengruppen durchaus ein Problem. So generell hatten es kinderlose Lehrer in Deutschland wohl mit am besten weltweit, das kann man wahrscheinlich festhalten.

    Es gibt jede Menge Personen, die ganz objektiv "Gewinner" der Pandemie waren, wie in jeder Kreise haben auch dort einige Menschen viel Geld verdient. Lehrer gehören ganz sicher nicht dazu. Und jemandem seine Kinderlosigkeit als Privileg vor zu halten, finde ich ziemlich daneben, du hättest dich selbst jederzeit dafür entscheiden können, hast das aber aus guten Gründen nicht. Und du weißt nicht, welche Hintergründe die Kinderlosigkeit bei deinem Gegenüber hat.

    Wärst du verbeamteter Polizist und dein Partner Arzt und hättet zwei kleine Kinder zu betreuen, sähe deine heile 2020 Welt wohl etwas anders aus...

    Bei all den Menschen, die es 2020 schwer hatten, wäre mir jetzt nicht das Paar mit einem fünfstelligem Monatseinkommen als erstes Beispiel für besonders notwendiges Mitgefühl eingefallen. Polizisten gehörten sogar zu den "Gewinnern" der Pandemie, in fast allen Bereichen sind Straftaten sehr deutlich zurück gegangen.

    Wieso? Der Unterrichtsbesuch ist doch nicht anders. Ja der Rest im Gutachten sind vielleicht anders, das macht ja die SL.

    Erst mal für Niedersachsen:

    Das Verfahren ist von Anfang an ganz anders, bei der Probezeit gibt es lediglich zwei einfache Unterrichtsbesuche durch die Schulleitung, es ist nur ein Kurzentwurf ein zu reichen und es wird nur über "bewährt" oder "nicht bewährt" entschieden, es gibt keine Rangstufe der Beurteilung.

    Bei einer Bewerbung ist ein vollständiger Entwurf ein zu reichen, der im Wesentlichen dem bei der Examenslehrprobe entspricht, bei uns ist immer der Fachberater dabei, der Entwurf und Stunde bewertet, am Ende des Verfahrens steht eine differenzierte Eignungsbeurteilung mit Rangstufe.

    Das mag im Detail in anderen Bundesländern unterschiedlich sein, daher nun das allgemeine, juristische Argument:

    So lange es nur einen Bewerber gibt und der die Stelle auch bekommen soll, ist eh relativ egal, was man macht, es wird ja wohl kaum vor Gericht gehen (daher wundert mich das Gegenbeispiel oben nicht).

    Sobald aber eine Auswahlentscheidung ansteht, muss diese gerichtsfest sein und ein ganz entscheidendes Kriterium hierzu ist immer die Vergleichbarkeit des Verfahrens (Gerichte entscheiden fast immer anhand formaler Kriterien). Wenn ein Bewerber ein vollständiges Verfahren ablegen muss, ist es eine juristische Steilvorlage für eine Konkurrentenklage, wenn beim anderen Bewerber Verfahrensbestandteile aus ganz anderen Beurteilungen aus der Vergangenheit mit verwertet werden.

    Das Problem dürfte zunächst sein, dass KI aus juristischen Gründen bei der Korrektur keine eigenen "Entscheidungen" fällen darf. Bewerten muss der Lehrer, die KI darf nur assistieren. Das setzt den Einsatzmöglichkeiten recht deutliche Grenzen.

    Ich kenne nur Classtime als praktisch nutzbares Tool, das ist ehrlicherweise nicht wirklich KI, hat aber den Vorteil, dass es funktioniert.

    Wie die formalen Zuständigkeiten für einzelne Verfahren in NRW sind, kann ich nicht sagen, kann sein, dass BEM da beim BezirksPR liegt. Formal ist der Personalrat (und damit auch der Lehrerrat) aber auch für den Bereich Gesundheitsfürsorge ganz allgemein zuständig, damit dürfte es grundsätzlich zulässig sein, ihn über so ein Verfahren zu informieren. Dass die Personen hier innerhalb des Verfahrens eine falsche Rolle eingenommen haben (auch unabhängig von ihrer Zuständigkeit), bleibt unbenommen, bringt dich aber nicht wirklich weiter.

    Wie gesagt: werde dir darüber klar, was du erreichen willst und kannst. Ziel sollten auf dich selbst und deine zukünftige Berufsausübung gerichtet sein.

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