Beiträge von Moebius

    Beide oben genannten Fälle haben nichts mit der Windkraft per se zu tun, Siemens hat zB Probleme, weil man festgestellt hat, dass eine in hohen Stückzahlen verkaufte Turbine einen Konstruktionsfehler hat, den man jetzt auf eigene Rechnung reparieren muss. Du würdest wohl kaum das Auto grundsätzlich als Fortbewegungsmittel in Frage stellen, weil VW aufgrund eines Rückrufes fehlerhafter Diesel Milliardenkosten hat. Gleichzeitig hat die Firma Aufträge für 30 Mrd für neue Anlagen in den Büchern, die Bürgschaften braucht man, damit man den Bau finanzieren kann.

    Die Probleme an Land haben mit dem Mangel an Flächen zu tun, weil viele Länder in den letzten Jahren sehr repressive Abstandsregeln eingeführt haben. Versuch mal, irgendwo ein Kernkraftwerk in die Nachbarschaft zu setzen (oder ein Endlager). Da wird selbst die theoretische Liebe der der Bayern zur Kernkraft auf eine harte Praxisprüfung treffen.

    Ein Problem sind die Netzentgelte und Kosten für deren Ausbau. Da besteht die größte Ungerechtigkeit allerdings darin, dass diese Kosten, die durch den gebremsten Ausbau in den süddeutschen Bundesländern entstanden sind, überproportional von den Kunden in Norddeutschland gezahlt werden müssen.

    Ich bin kein pauschaler Fan von erneuerbaren Energien, aber ein "anti Erneuerbare aus Prinzip" ist auch keine Lösung.

    Um mal Wasser in deinen Wein zu gießen: auch verschiedene Windkraftprojekte laufen zunehmend ins Leere, weil sie sich nicht rechnen. Im Süden Deutschlands gibt es eine erhöhte Einspeisevergütung für Wind, sonst wird nicht gebaut. Die niedrig hängenden Früchte bei den EE sind weg und ab jetzt wird's hart.

    Das ist falsch, vor ca. 2 Monaten sind zB mehrere Entwicklungsrechte für Offshore-Windparks versteigert worden, die Zuschläge sind an verschiedene Entwickler aus dem angloamerikanischen Raum gegangen, Deutschland hat dadurch 12,6 Mrd eingenommen, eine Einspeisevergütung wird für die Projekte nicht gezahlt, der Strom wird am Markt verkauft. Bei einem Kernkraftwerk wäre so etwas undenkbar, das müsste hoch subventioniert werden (das genannte Projekt in Frankreich hat 30 Mrd gekostet und der ursprüngliche Entwickler ist während des Baus insolvent gegangen).

    Kapazitäten werden schon seit Jahren ausgeschrieben und an den "günstigsten" Anbieter vergeben, seit ca. 5 Jahren beinhaltet das bei allen Großprojekten einen Verzicht auf Einspeisevergütung. Inzwischen Legen die Firmen für die Rechte zusätzlich Geld drauf.

    Kernkraftwerke sind keine Selbstläufer, aber es gibt nach wie vor nur ein Land, das ausgestiegen ist: Deutschland. Die Technik bei Wind und Solar ist recht ausgereizt, aber bei Kernkraft kann sich noch einiges tun.

    Man kann Kernkraftwerke sicherer machen, dabei werden sie aber auch teurer, wirtschaftlich sind sie schon seit 30 Jahren nicht mehr.

    Beschäftige dich mal ernsthaft mit Ausbau und Entwicklung von Kernkraft, viele Länder setzen aus energiepolitischen Gründen zum Teil weiter auf die Technik, aber überall da, wo dass passiert, geschieht das auf staatliche Veranlassung und hoch subventioniert.

    Mir wäre kein einziger aktueller Fall bekannt, bei dem ein Wirtschaftsunternehmen aus eigenen Antrieb und auf eigene Kosten und Risiko ein Kernkraftwerk baut.

    Bei neu gebauten Kraftwerken sind die erneuerbaren inzwischen auch mit einer Backupversorgung durch Gaskraftwerke die günstigste Variante, gerade gestern ist der Neubau eine Atomkraftwerks in den USA beerdigt worden, weil es einfach nicht rentabel ist, Frankreich hat vor ein paar Monaten einen neuen Atommeiler in Betrieb genommen, bei dem die Baukosten komplett aus dem Ruder gelaufen sind.

    Man kann jetzt endlos darüber diskutieren, ob man die 3 letzten Kraftwerke noch ein paar Monate hätte laufen lassen können (hätte ich persönlich auch gemacht) aber der Drops ist vielleicht irgendwann auch einfach mal gelutscht. Es ist relativ klar, wo die Reise hin geht.

    Dass Kosten auf uns zukommen, ist auch klar, das wäre aber so oder so der Fall gewesen, weil die Kraftwerksversorgung auch zu der Infrastruktur gehört hat, die man in den letzten 20 Jahren vernachlässigt hat und wo man jetzt einfach einen Rückstand aufholen muss. Das wäre mit jeder Technologie teuer geworden.

    Woher kennst du die Motivation der Kritiker?

    Ist es nicht zu einfach, jedem der auch Israel in die Verantwortung nimmt bzw. das Verhalten Israels kritisiert pauschal einem "mundtot-mach"-Antisemitismus-Vorwurf zu machen.

    Das ist ein Totschlagargument, nach dem man es komplett sein lassen könnte, über Antisemitismus zu reden, abgesehen bei den Leuten, die sich offen als Antisemiten bezeichnen. Man kann schließlich niemandem in den Kopf gucken.

    Im übrigen habe ich niemanden als Antisemiten bezeichnet, sondern nur gesagt, dass bestimmte Aussagen und Verhaltensweisen für mich antisemitisch sind. Und ja, da sehe ich besonders jetzt jeden einigermaßen gebildeten Menschen in der Verantwortung, seine Äußerungen kritisch zu reflektieren. Es ist auch nicht jeder ein Rassist, weil er eine rassistische Bemerkung äußert, trotzdem muss man so etwas nicht tolerieren.

    Im übrigen nimmt fast jeder Israel mit in die Verantwortung, dir ist sicher klar, dass du auch hier eine Aussage von mir bewusst falsch wiedergegeben hast.

    Was linker Antisemitismus ist, steht in dem von mir verlinkten Artikel und habe ich auch schon mal geschrieben.

    Nicht jede Kritik an Israel ist Antisemitismus aber im Augenblick ist viel der Kritik an Israel aus dem linken Lager antisemitisch motiviert, vor allem dann, wenn man Rollenzuschreibungen in diesem Konflikt macht, die die Ursache der Eskalation ausblendet und Verantwortlichkeiten einseitig Israel zuschreiben.

    Es ist ein immer noch weit verbreitetes Paradigma in linken Kreisen, dass linke Standpunkt nicht antisemitisch sein können, weil der Holocaust ja von den Nazis begangen wurde und Antisemitismus damit automatisch ein rechtes Problem ist.

    Im Augenblick haben wir ein deutlich größeres Problem mit linken Antisemitismus als mit rechtem. Und das erlaubt zum Beispiel einer rechten Populistin, wie Le Pen, sich zu profilieren, indem sie auf einer der größten Solidaritätskundgebungen für Israel mit marschiert, während Macron fehlt.

    Gewerbeaufsichtsamt anrufen.

    Die haben eine Abteilung für Abfallentsorgung und sich als kommunale Institution auch für Schulen zuständig.

    Die Entsorgung radioaktiver Stoffe läuft beispielsweise über die, die kommen dafür auch ins Haus, bei unklaren Fällen werden sie dir auch sagen können, ob sie zuständig sind.

    Wieso kann ich in unserer Schulkommunikationsplattform für jeden Schüler bei Abwesenheit den genauen Abwesenheitsgrund (selten auch unter Nennung der Krankheit/Symptome) einsehen? Das müsste dann doch genau so wenig erlaubt sein.

    Stimmt. Personenbezogene Daten müssen denjenigen zugänglich gemacht werden, die sie dienstlich benötigen, heißt, ein unterrichtender Lehrer muss sehen können, ob ein Schüler entschuldigt oder unentschuldigt fehlt. Genau das sind auch die selektrierbaren Gründe für Abwesenheit in den gängigen Klassenbuchprogrammen. Genaue Erkrankungen oder Symptome haben im Klassenbuch überhaupt nichts verloren und werden der Schule normalerweise auch gar nicht mitgeteilt.

    Darüber hinaus dürfen Sie nicht "unnötig" verbreitet werden.

    Ausnahme aus der jüngeren Vergangenheit:

    Coronainfektionen hatten Dinge zur Folge, die von der Schule, stellvertretend durch die Lehrkräfte, zu beachten waren, dies musste denjenigen, die es betraf, dann natürlich auch mitgeteilt werden.

    Finden kann man das, wie es will, es ist datenschutzrechtlich schlicht und ergreifend unzulässig.

    Der Vertretungsplaner kennt den Grund, er kann im elektronischen Klassenbuch frühzeitig vermerken "Aufgaben Meyer", wenn Kollege Meyer aus einem Grund ausgeplant ist, aus dem er trotzdem Aufgaben stellen kann oder eben "Vertretung Müller", wenn Meyer das nicht kann und / oder muss und Müller selbst überlegen muss, was er in der Stunde macht. Alles andere geht Müller nichts an, und erst recht nicht alle anderen Kollegen.

    Update

    Endlich: Nach 7 (sieben!) Monaten hat die SL eine neue Stelle antreten können. Auch unfassbar, dass es so lange gedauert hat, angesichts des eklatanten Mangels an Schulleitungen in Grundschulen.

    Die Kollegin hat meinen großen Respekt dafür, dass das ihr das mental möglich ist.

    Nicht selten ist das Ergebnis solcher Vorgänge die dauerhafte Dienstunfähigkeit aus psychischen Gründen.

    Fridays for future hat keinen Führer - rsp. keine Führerin. Thunberg spricht nicht für die Gruppe - siehe Reaktionen der deutschen Sektion.

    Es ist schon lustig, dass Thunberg vor ein paar Jahren nur knapp unter Jesus war, jetzt auf einmal bemühen sich alle ihren Status klein zu reden mit formalen Verweisen auf eine fehlende rechtliche Organisationsstruktur von FFF (deren Führungsfigur sie natürlich ist).

    Er geht aber weder mir noch in dem Artikel vordergründig um Thunberg sondern um die Denkstrukturen, die mit linken Antisemitismus verbunden sind.

    Für mich ist FFF da auch nicht so zentral, für wesentlicher halte ich zum Beispiel die Dinge, die an manchen US-Universitäten in den letzten Wochen passiert sind. Auch der Artikel beschäftigt sich ja zum Großteil mit einer historischen Betrachtung.

    Ich gebe dieses Geld gerne weiter, wenn dafür im Gegenzug auch alle Ausgaben für die Kinder übernommen werden.

    Wie viel oder wenig die das jetzt wären, ist subjektiv, aber Tatsache ist, dass es in jedem anderen Beschäftigungsverhältnis überhaupt keine Zusatzzahlungen von Arbeitgeber für Kinder gibt. Ein Grund zu meckern, ist das also definitiv nicht und mit deiner Entscheidung, Kinder zu bekommen, haben weder deine Kollegen noch dein Arbeitgeber etwas zu tun (wenn es ein familienpolitisches Instrument sein sollte, wäre eine allgemeine Leistung an alle Steuerzahler sinnvoller).

    Der "normale" Familienzuschlag gleicht in etwa die Mehrkosten aus, die man durch die Notwendigkeit hat, die Kinder privat Krankenzuversichern. Dadurch ist er grundsätzlich gerechtfertigt. Die Variante von NRW soll eine Steuerungsfunktion haben und ist definitiv ein Sonderfall und ein Bonus für Eltern, den es sonst nirgendwo gibt.

    Für den hier vorliegenden Fall sehe ich nur ein potentielles Problem:

    die Ruhe- und Erholungszeiten sollten eingehalten werden. Es könnte also ein Problem werden, an Tagen bis 23 Uhr auf dem Weihnachtsmarkt zu arbeiten, wenn ich am nächsten Morgen um 7:30 in der Schule sein muss. Ich würde den Nebenjob direkt so planen, dass das nicht passiert und das im Antrag auch so formulieren.

    So etwas wie eine Beweislast gibt es nicht, es gibt Kriterien für die Genehmigung, die im Wesentlichen darauf hinaus laufen, dass meine Haupttätigkeit nicht beeinträchtigt werden darf. Das bedeutet in der Praxis, dass ein gewisser zeitlichen Umfang nicht überschritten werden darf (idR 8 Stunden pro Woche) und kein Interessenkonflikt zum Lehrerjob auftreten darf, ich darf also nicht Schülern nebenberuflich Nachhilfe geben und nicht als Stripper auf dem Junggesellinnenabschied arbeiten (nicht lachen, es gibt inzwischen die ersten Fälle aus dem Dienst entfernter Beamtinnen, die parallel bei Onlyfans Geld verdient haben).

    In den norddeutschen Bundesländern gibt es die Genehmigungspflicht nicht mehr sondern nur noch die Anzeigepflicht. In der Praxis gelten für anzeige- und genehmigungspflichtige Tätigkeiten auch die gleichen Kriterien, der Unterschied ist also ein rein verfahrenstechnischer. (Eine anzeigepflichtige Tätigkeit kann nach den gleichen Kriterien untersagt werden, nach denen mir bei einer genehmigungspflichtigen die Genehmigung verweigert werden kann.)

    Kann ich so nicht bestätigen, wir zahlen 40 Cent pro KWh Hausstrom (wenn nicht aus der PV-Anlage) und das eben auch fürs Laden, Laden wir z.B. bei Lidl zahlen wir nur 29 Cent, bei 55 KWh Ladung sind das immerhin 5,50 Euro billiger als zuhause, daher nutzen wir das oft.

    Klar noch viel attraktiver war vorher das kostenlose Laden, aber da war ja klar, dass das vermutlich so nicht bleiben würde.

    Das ist dann aber selbst gewähltes Elend, "Normale" Stromtarife für den Haushalt gibt es für Privat wieder unter 30ct/kWh, wenn an einen Spezialtarif nutzt (Nachtstrom mit intelligentem Laden oder einen an den Börsenpreis gekoppelten Tarif) geht es zu Hause auch für deutlich weniger. Und dass der Tarif bei Lidl nicht typisch ist, weißt du sicher auch, an durchschnittlichen Ladesäulen ist der Preis höher.

    Auch mit öffentlichen Ladepunkten löst sich das Problem der sozialen Ungleichheit der Elektromobilität nicht, da der Strom aus der Ladesäule im Schnitt knapp das doppelte kostet, wie der aus dem Hausanschluss.

    Bisher ist alles, was an Subventionen in den Sektor geflossen ist, zu fast 100% bei der Klientel der Besser- und Best-Verdienenden gelandet.

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