Beiträge von Moebius

    Wäre das Anliegen ernst gemeinst, wäre es durchaus berechtigt.

    "Trans sein" sagt sich so einfach. In Deutschland heißt es "Geschlechtsdysphorie" und ist eine psychische Erkrankung und die Betroffenen haben haben oft ein sehr komplexes Feld mit einer Vielzahl an Problemen, bei denen die Geschlechtsdysphorie oft nur eine Manifestation unter mehreren ist. Ich persönlich kenne sehr wenig Betroffene, die wären nach meiner subjektiven Einschätzung aber nicht in der Lage den Beruf des Lehrers auszuüben (einer ist auch offiziell arbeitsunfähig) und zwar völlig unabhängig davon, wie tolerant oder intolerant ihnen ihre Mitmenschen begegnen. Die mediale Reduktion der Diskussion auf "woke" und "transfeindlich" zeichnet ein völlig unzureichendes Zerrbild von der tatsächlichen Leidenssituation der Betroffenen und schon darum habe ich Zweifel an der stark vereinfachten Fragestellung "kann man als Lehrer Trans sein"

    Bei einem tatsächlich Betroffenem könnte man nur den dringenden Rat geben, die Beratung über berufliche Möglichkeiten mit jemandem zu führen, der einen persönlich und mehrdimensional beraten kann, für die Diskussion in Internetforen ist das Thema ungeeignet.

    Personalratsarbeit ist Mehrarbeit, der Posten hat den Charakter eines Ehrenamtes, auch wenn es einige wenige Entlastungsstunden gibt. Wie viel Mehrarbeit hängt extrem davon ab, wie man seinen Job versteht und ausfüllt, da helfen individuelle Erfahrungswerte nur sehr wenig weiter.

    Man kann über das Thema sicher ernsthaft diskutieren, aber in Anbetracht des Datums, der Tatsache, dass der User sich extra für diesen Post neu angemeldet hat und der Erfahrung, dass sowieso schon 99% der Diskussionen im Netz zu diesem Thema entweder Troll-Posts oder false-Flag-Provokationen sind würde ich einfach mal nicht über dieses Stöckchen springen.

    Hm, thematisch abschweifen geht ja gar nicht!

    Ne, aber wenn man so einen Thread mit einer kleinlichen Diskussion über "Wer hat es schwerer oder besser, Voll- oder Teilzeit" kapert spricht das Bände über das Einstehen von Lehrern für ihre Arbeitsbedingungen. Die meisten scheren sich nicht um Tarifverhandlungen, sind in keinem Verband oder Gewerkschaft und wollen am liebsten mit all dem nichts zu tun haben. Sitzen dann aber im Lehrerzimmer und beschweren sich über vermeintliche Probleme durch Teilzeit arbeitende KuK und wundern sich über die immer größer werdende Unattrakivität der Arbeitsbedingungen - Zusatzaufgaben, Klassengrößen, Besoldung, Arbeitszeit.

    Das ist alles hausgemacht und verantwortlich sind wir selber, weil wir es mit uns machen lassen.

    Das kapern von Threads mit themenfremden Diskussionen ist hier die Regel, aber hier ärgert es mich einfach besonders, weil es bezeichnend für die Probleme des Berufsfeldes ist.

    Da offensichtlich viele der Teilnehmer hier Tarifverhandlungen nicht für wichtig halten und trotz gegenteiliger Bitten mit ihrer themenfremden Diskussion über Teilzeit fortfahren, wäre es vielleicht möglich, dass ein Moderator den Teil mal auslagert?

    Das hängt von Bundesland und Beschäftigungsverhältnis ab, da du von einem "Antrag auf Entlassung" sprichst, gehe ich mal von einem Beamten aus. In Niedersachsen muss diesem Antrag erst innerhalb von 3 Monaten entsprochen werden, du könntest also nicht darauf bauen im nächsten Monat wo anders anfangen zu können. 1,5 Halbjahresstunden entsprächen 30 Einzelstunden, da würdest du nichts ausgezahlt bekommen, da du unter den 40 liegst, die du nach nds. Beamtenrecht ohne Anspruch auf Vergütung machen musst.

    Wenn sich der Arbeitgeber auf eines verlassen kann, dann darauf, dass die Beschäftigten einen Großteil ihrer Energie dafür aufwenden, sich gegenseitig zu vergleichen, zu beäugen und zu schauen, ob es der Nachbar nicht doch ein bisschen besser hat als man selbst.

    Hier ging es um die aktuelle Tarifrunde, vielleicht könnt ihr die themenfremde Diskussion mal woanders hin verlagern?


    Die Tarifrunde für Bund und Kommunen ist heute nacht gescheitert.

    Was mir in der medialen Berichterstattung sehr negativ aufstößt:

    Es wird reduziert auf "Die Arbeitnehmer fordern 10,5%, die Arbeitgeber haben 8% geboten, das reicht den Gewerkschaften aber nicht." Da kann man als neutraler Leser für das Scheitern eigentlich kein Verständnis haben.

    Unterschlagen wird die Laufzeit, bei der sich die Arbeitgeber wohl 27! Monate vorstellen. Das entspräche wiederum gerade einmal 3,5% pro Jahr, also etwa der Hälfte der erwarteten Inflationsrate oder 8% Reallohnverlust für die Laufzeit.

    Inwiefern sollte eine Anfrage bezüglich der rechtlichen Grundlage einer Aussage, die auf dem Dienstweg der übergeordneten Behörde zugeht, unangenehm für den Fragesteller sein?

    Die Frage war, ob der Schulleiter verpflichtet ist, die Pläne zu veröffentlichen, das ist ganz offensichtlicher Quatsch und das Schulamt hat besseres zu tun, als bei alltäglichen Handlungen des Schulleiters den betroffenen LuL die Rechtsgrundlagen zu erläutern, darauf besteht auch kein Anspruch.

    Ein Problem bei Neuerungen in der Lehrerschaft ist auch der Anspruch einzelner, dass nichts geändert werden darf, so lange er persönlich nicht überzeugt wurde. In anderen Berufsfeldern ist klar, dass der Arbeitgeber die Werkzeuge vorgibt und die Beschäftigten mit dem Arbeiten, was an anderer Stelle entschieden wird. Da werden dann keine endlosen Dienstbesprechungen darüber geführt, ob man auf das elektronische Klassenbuch umsteigt oder doch noch ein weiteres Jahr die Papierdinger durch die Gegend schleppt.

    Fairerweise muss man aber auch dazu sagen, dass es in diesen Berufsfeldern dem Arbeitgeber auf die Füße fällt, wenn die Arbeit dann aufgrund fehlender Schulung oder falscher Entscheidungen nicht erledigt werde kann. Ein Teil der Grundskepsis der Lehrerschaft ist mit Sicherheit in der Erfahrung begründet, dass man nach vielen Änderungen in Eigenarbeit, investierter Freizeit und selbst organisierter Schulung dafür sorgen muss, dass die Dinge dann auch funktionieren oder man doppelte Arbeit hat, weil sie eben nicht funktionieren.

    Im Ernst, ich würde mir manches Mal Anerkennung wünschen, aber nicht in Form einer Bonuszahlung, ich verdiene gut genug. Ich bin für die von Möbius vorgeschlagene Variante oder einfach für einen Selbstbeweihräucherungstag, der wäre dann auch gratis.

    Ich weiß nicht, ob du es gehört hast, aber ich habe gerade mal für dich geklatscht.

    Diese Form der Anerkennung hat ja schon in anderen Bereichen erfolgreich die Personalprobleme gelöst, wenn ich das richtig mitbekommen habe.

    Das Problem an den Schwurblern ist, dass sie die Schuld bei der Ukraine suchen.

    Die Schuld liegt für die vor allem bei der NATO und da wiederum bei den USA, die mutmaßlich bei allem Schlechten die Strippen ziehen.

    Bei vielen ist das Ganze ein antiamerikanischer Reflex.

    Und da ist eine Wagenknecht einfach ganz typisch, die seit 20 Jahren bei jedem Anlass (zum Teil absolut berechtigt) die USA für unterschiedlichste Vorfälle im Rahmen von Konflikten ausführlich kritisiert während sie russische Kriegsverbrechen in der Ukraine jetzt einfach mit einem "Vergewaltigungen sind halt Teil des Kriege" weg-schulterzuckt.

    Realistischerweise würde ich damit rechnen, dass bei uns am Ende 9%-10% in 2 Schritten für 2 Jahre rauskommen, ohne Berücksichtigung von Einmalzahlungen. Das entspricht dann immer noch einem Reallohnverlust von 5%-10%, je nachdem wie das Jahr so weiter geht.

    Nicht dabei berücksichtigt ist die Tatsache, dass der Staat im Augenblick durch die kalte Progression ein sehr gutes Geschäft macht, eine Anpassung der Steuersätze muss eigentlich auch kommen.

    Es ist die Aufgabe der GEW in Fragen der Inklusion die Interessen der Mitglieder zu vertreten.

    Ob das der Fall ist, mag ich nicht zu beurteilen, die Interessen der Lehrerschaft im Ganzen vertritt sie da meiner Meinung nach nicht.

    Das Phänomen, sich nicht auf ein konkretes Problem fokussieren zu können, sondern immer von A auf B aufs große Ganz und überhaupt zu kommen ist aber ganz allgemein eine Lehrerkrankheit und betrifft nicht nur die gewerkschaftliche Vertretung.

    Der Abschluss bei der Post kommt auf 11,5% für 24 Monate, in meinen Augen ein realistisches Ergebnis für den Moment, auch wenn man für den Zeitraum vermutlich unter der Inflation liegen wird. Ich bezweifle, dass wir in der Größenordnung liegen werden.

Werbung