Das ist bei jedem anderen Berufsverband aber auch nicht anders, und der Lehrerverband ist die Dachorganisation aller wichtigen Verbände (einzig die GEW ist nicht Mitglied, die ist aber auch eine Gewerkschaft und kein Verband). Meidinger ist zumindest dichter dran als sonst jemand, wenn man jemanden Sucht, der für die Lehrerschaft als ganzes spricht.
(Und wenn es dir darum geht, dass es so jemanden gar nicht geben sollte: man muss nicht mit allem einverstanden sein, aber eine öffentliche Vertretung der Interessen eines großen Berufsstandes ist wichtig.)
Und ich würde Meidinger im großen und ganzen im Augenblick schon bescheinigen, dass er einen ordentlichen Job macht, er konzentriert sich auf die Interessenvertretung der Lehrerinnen und Lehrer (im Gegensatz zur GEW, die sich meist mit übergeordneter Schulpolitik und Schulstruktur beschäftigt). Und die Positionen, die er vertritt, sind im wesentlichen moderat und vernünftig.
Wenn man ihn für etwas kritisieren kann, dann am ehesten dafür, dass er so rüber kommt, dass er doch ziemlich dem Klischee eines gesetzten Gymnasiallehrers entspricht, etwas mehr Dynamik und ein moderneres Outfit wären für öffentliche Auftritte vielleicht hilfreich.