Beiträge von Moebius

    Ein bisschen befremdlich finde ich allerdings die hier auch schon geäußerte Erwartungshaltung, dass man freigestellt werden müsse, weil man Eltern in der Risikogruppe habe. Abgesehen davon, dass nur relativ wenige von uns Eltern unter 60 haben dürften, ist sowieso grundsätzlich die Empfehlung, Kontakt zu der Risikogruppe zu vermeiden. Einerseits offenkundig auf diese Empfehlung zu pfeifen, andererseits vom Dienstherr aber maximale Rücksichtnahme zu erwarten, passt auch nicht so ganz übereinander. Im Falle von häuslicher Pflege durch Angehörige mag das anderes aussehen, aber diese Fälle sind auch über Pflegegrad und Pflegegeldzahlungen klar nachweisbar.

    Da kam auch ungefähr die Aussage "Es ist nicht bewiesen, dass die Ansteckung in Schulen größer ist. Kinder stecken sich eventuell nur an Erwachsenen an aber nicht umgekehrt.". Das hat mich da schon ein bisschen aus der Reserve gelockt, getriggered könnte man sagen, das gebe ich zu.

    Der zweite Teil gehört auf die heutige lange Liste mit Dingen in diesem Forum, die nie irgendwer hier gesagt hat. Und die erste ist nach wie vor richtig. Es gibt bisher keinen empirischen Hinweis auf Schulen als Quellen größerer Coronaausbrüche.

    Der von dir herbeigeredete Ausbruch ein einer Schule in Heizberg im Januar spielt im aktuellen Stand auf jeden Fall keine Rolle mehr und Herr Streecke (laut dir eine "international anerkannte Koryphäe") hat auf der PK heute noch einmal klargestellt, dass nach allen derzeitigen Erkenntnissen die Karnavallssitzung der Ausgangspunkt der Epidemie in Heinsberg war und das man den ganz überwiegenden Teil des Infektionsgeschehens inzwischen nachverfolgen konnte. Das wäre jetzt für die meisten eigentlich eine gute Nachricht, aber du blendest das komplett aus, weil so so was gar nicht hören möchtest. Genau so wie du die PK von Frau Merkel offensichtlich nur sehr selektiv wahrnimmst (selber überhaupt gesehen?), denn ihre Aussagen zu Schulen waren ausgesprochen vage und lassen sich bestenfalls zusammenfassen mit "die bisherige Situation kann jetzt nicht funktionieren und wird nicht kurzfristig wiederkommen", was sowieso niemand ernsthaft erwartet.

    Du musst für dich mal irgend einen Weg aus dem Panikmodus raus finden. Sonst wirst du immer weiter in die Richtung driften, während sich die Realität anders entwickelt. Irgendwann wird jemand von dir erwarten, wieder in der Schule vor Schülern zu stehen und wenn du so weiter machst, klappst du dann zusammen.

    Aber immerhin haben jetzt auch die Forums-Kritiker eingesehen, dass Schule doch ein Problem darstellen (könnte). Immerhin diskutieren wir jetzt ja schon darum, dass man Schutzmaßnahmen in der Schulen machen muss. Vor nicht allzu langer Zeit wollte Leute noch die Schulen einfach öffnen.

    Wer und wo?

    So einen Blödsinn wie "Alle Schulen wieder auf und keine Schutzmaßnahmen" hat hier niemand auch nur ansatzweise geschrieben.

    Zitat von Spiegel

    Schulen sollen wohl stufenweise wieder geöffnet werden

    Wann können die Schulen wieder öffnen? Und mit welchem Modell? Nach Informationen des SPIEGEL favorisieren die Kultusminister eine Rückkehr zum Unterricht in mehreren Schritten.

    https://www.spiegel.de/panorama/coron…0e-4ab707e1d26c

    Inhaltlich wenig konkret (abgesehen davon, dass es offenbar schon informelle Vorgespräche zwischen den KMs gibt und das die Schulen eine Woche Vorlauf bekommen sollten).

    Bestätig letztlich die Richtung, die wir hier auch schon für am wahrscheinlichsten halten.

    Wenn man die PK von Frau Merkel, die gerade live läuft, interpretieren möchte, dann sind Schulen und Kitas das letzte was wieder normal laufen wird.

    Auf die Frage nach den Schulöffnungen eines Journalisten hat sie sehr aus- und abschweifend geantwortet, das einzige, was ich da als themenbezogenen Beitrag erkennen konnte war die Formulierung mit den "Änderungen in sehr kleinen Schritten, die regelmäßig überprüft werden müssen".

    Sie hat bei einer späteren Frage noch mal darauf Bezug genommen und gesagt, dass "in der bisher bekannten Form von Schulunterricht und Kindergärten die Abstandsregeln schwierig umzusetzen sind" (sinngemäß, nicht wortwörtlich, wer es jetzt genau wissen möchte kann sich ja die PK anhören). Daraus jetzt zu machen "Schulen und Kitas als letztes" erscheint mir Wunschdenken.

    Letztlich kann es auch hilfreich sein, sich auf die Dinge zu konzentrieren, bei denen man mit gestalten kann.

    Das wird nicht die grundsätzliche Frage der Schulschließungen sein (obwohl man den Eindruck hat, dass der ein oder andere hier glaubt dagegen anschreiben zu können).

    Die Schule wird nicht bis zum Sommer ausfallen, soweit würde ich mich beim aktuellen medialen Gesamteindruck aus dem Fenster lehnen. Ein langsames wieder hochfahren wird irgendwann kommen, ob nun ab dem 20.4. oder eher Ende Mai wird man dann am 15.4. wahrscheinlich erfahren (der Termin ist wegen eines EU-Termins von Frau Merkel einen Tag verschoben worden). Wir werden uns vom PR sicher in den nächsten Tagen Gedanken machen, wie wir damit umgehen können. Verkleinern der Gruppen und Maskenpflicht sind zwei Aspekte, die man auch Schulintern anstoßen kann, wenn sie denn nicht von Außen sowieso vorgegeben werden. Ich würde es auch für sinnvoll halten Pausenregelungen zu ändern (bei schlechtem Wetter lieber im Klassenraum bleiben, nicht in die Pausenhalle) und über das Vermeiden von Vermischung der Schüler nachzudenken (Übergangsweise bis Schuljahresende kein Unterricht in gemischten Gruppen).

    Einige Kollegen werden als Risikogruppe ausfallen. Auch Kollegen der Sorte "Dann meld ich mich halt krank" gibt es in jeder Schule. Das ist so und lässt sich auch nicht ändern und diesen Kollegen muss man es auch nicht recht machen, das kann man nämlich sowieso nicht. Es muss nur klar sein, dass die Kapazitäten begrenzt sind und die übrigen Kollegen das jetzt nicht auffangen können. Den Eltern muss klar kommuniziert werden, dass es jetzt keine garantierte Betreuung für alle von der 1.-6. Stunde geben kann.

    Bei uns werden IServ und Untis parallel eingesetzt. Grundsätzlich arbeiten die beiden nicht von haus aus zusammen.

    Einer unser ITler hat eine Möglichkeit zusammengefrickelt, um den Stundenplan, den Untis exportieren kann, dann im internen Bereich von IServ einzubinden. Das hat funktioniert, sich aber nicht bewährt, da fehleranfällig und nicht sehr komfortabel. Die Leute nutzen die Unis-App, die ist recht komfortabel und zuverlässig.

    Nach meiner Erfahrung würde ich es sein lassen. Es bietet keinen echten Vorteil Untis mit in IServ einzubinden und das Rechtemanagement muss man so oder so zwei mal parallel führen.

    Miss Jones: in Zahlen 250000 Tote. Beruhigt dich das tatsächlich?

    82 000 000 * 0,15 * 0,0037

    = 45 510

    Das entspräche eine Übertragung des jetzigen Zustands im Kreis Heinsberg auf Deutschland.

    (Auch das wird nicht passieren, ich persönlich glaube eher nicht, dass wir mit der aktuellen Infektionswelle bis in den fünfstelligen Bereich kommen werden, aber das ist nur mein subjektiver Eindruck.)

    Weiterhin Aussage des leitenden Virologen:

    Nach der Untersuchung geht man davon aus, dass die Virenlast bei der Infektionen einen starken Einfluss auf die schwere der Infektion habe. Gerade am Anfang haben viele Übertragungen mit hoher Virenlast stattgefunden, weil sich die Infektion zunächst ohne Schutzmaßnahmen ausgebreitet hat. Ziel müsse es sein, dass durch die Hygienemaßnahmen weitere Infektionen mit weniger Viren erfolgen, dann steige die Chance, dass der Körper sogar ganz ohne Symptome Antikörper bilden kann. Man geht davon aus, dass man die Letalität dadurch weiter senken kann.

    Übrigens wurden gerade die Zwischenergebnisse der Studie aus Gangel/Heinsberg vorgestellt. Im Kern:

    - Ausgangsereignis ist die Karnevallssitzung (von der angebliche Krankheitswelle im Januar in einer Schule, die einige hier gerne als Corona sehen wollten, war keine Rede, die ersten paar Minuten habe ich allerdings nicht gesehen)

    - ca. 15% der Einwohner haben (nach "konservativer Schätzung") Antikörper

    - auf Basis dieses Wertes liegt die Letalität liegt bei 0,37%

    Wieso? Wir haben ja eh nicht mehr Klassenräume.

    Schichtunterricht: Nachname A bis F von 6 bis 12, G bis L von 12 bis 18 und M bis Z von 18 bis 24 Uhr. Von 24 bis 6 können die Lehrer dann direkt in den Klassenräumen schlafen.

    Vielleicht sollte man vorsichtig sein, mit dem was man postet, vielleicht lesen hier Kultusminister mit und wir bringen sie noch auf dumme Iden.

    Zumal die zwei weit davon entfernt sind, einen PC oder ein Handy so zu verwenden, dass man einen Videochat machen könnte.

    Da braucht es wirklich nicht mehr viel, im Prinzip reicht es, wenn sie ein Gerät besitzen.

    Bei Jitsi kannst du einen Link versenden, der Empfänger muss nur die Email öffnen und zu einer abgesprochenen Zeit einmal auf den Link klicken, dann öffnet sich das Videokonferenzfenster über den Webbrowser und man ist direkt verbunden.

    Noch etwas aus der Kategorie "skurril":

    In meiner Region liegt die Inzidenz bei 200, also ziemlich hoch.

    Einer meiner Nachbarn ist Arzt (Allgemeinmediziner) an einer großen Klinik. Seit drei Wochen sitzt er tagsüber im Garten. Heute habe ich ihn mal gefragt, ob er Urlaub hat. Antwort: nein, Kurzarbeit! Er ist normalerweise im Bereich Reha/Nachsorge tätig, dort ist aber alles runtergefahren worden um vorsorglich zusätzliche Kapazitäten zu schaffen. Das Krankenhaus hat das dort dann nicht mehr benötigte Personal auf Kurzarbeit gesetzt.

    Das scheint im Augenblick gar keine Seltenheit zu sein, in vielen Facharztbereichen sind im Augenblick die Wartezimmer wohl komplett leer.

    Noch jemand einen Rat, wie ich heute ohne Panik zum Zahnarzt komme? Da würdet ihr mir ehrlich helfen!

    Es gibt Zahnärzte, die inzwischen Onlinesprechstunden anbieten. Für Kontrolltermine schickt man dabei (kein Scherz!) Fotos seiner Zähne, die man mit der Handykamera selber anfertigt. Wie es dann bei tatsächlich notwendiger Behandlung aussieht, weiß ich allerdings nicht, hängt vermutlich davon ab, was der eigene Werkzeugkeller so hergibt.

    Kenne ich, gut zwei Wochen alt, würde ich schon noch als aktuell durchgehen lassen.

    Kann aber nicht das sein, worauf sich Tom bezieht, die inhaltliche Aussage ist deutlich schwächer und differenzierter:

    Zitat von RKI epidemiologisches Bulletin

    Die vorliegende Datenlage zeigt, dass die Symptomatik von COVID-19 bei Kindern deutlich geringer ausgeprägt ist als bei Erwachsenen. Eine Studie berichtet allerdings vergleichbare Infektionsraten für SARS-CoV-2 bei Kindern. Zum tatsächlichen Beitrag von Kindern und Jugendlichen an der Trans- mission in der Bevölkerung liegen keine Daten vor. Aufgrund der hohen Kontagiosität des Virus und dem engen Kontakt zwischen Kindern und Jugend- lichen untereinander erscheint es jedoch plausibel, dass diese zur Transmission in der Bevölkerung bei- tragen. Insofern könnten Schulschließungen unter den oben genannten Voraussetzungen einen Beitrag zur Verlangsamung der Ausbreitung in der Be- völkerung leisten. Ein Einfluss auf die aktuelle Influenzasituation ist ebenfalls zu erwarten. Entsprechend der vorliegenden Studien hat ein früher Zeitpunkt für proaktive Schulschließungen vor Eintreten einer fortgesetzten Übertragung in der Bevölkerung eine höhere Wirksamkeit. Aufgrund des hohen R0 von 2– 3 und der in anderen Ländern beobachteten Überlastung der Ressourcen des Ge- sundheitssystems erscheint die Invasivität der Maßnahme vertretbar.

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