Beiträge von Moebius

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    Original von Hannes77
    Mittlerweile ist es schon fast der Normalfall, sich von A13 auf A15 zu bewerben, denn A14 Beförderungen gibt es doch im Grunde gar nicht mehr (zumindest in Nds.). Und aufgrund der Arbeitsbelastung bewirbt sich ein altgedienter A14er eher nicht auf eine solche Stelle.

    Ein Gymnasium mit 1200 Schülern hat in Niedersachsen ca. 15 A14 und 5 A15 Stellen, Ein Blick in's Schulverwaltungsballt verrät, dass es wesentlich mehr A14 Ausschreibungen gibt. Bei uns ist die Vertretungsplaner-Stelle von ca. 1 Jahr neu besetzt worden und es hat eine Reihe externer Bewerbungen von A14ern gegeben.

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    Original von Hannes77
    Für eine solche Position sind Unterrichtserfahrung und Alter keine Ausschlusskriterien. Warum auch?

    Weil es ein zeitlich extrem belastender Job ist und du in vielen Phasen des Schuljahres (z.B. um Wehnachten, wo ein durchschnittlicher Vertretungsplan bei uns ca. 30 Änderungen täglich umfasst) in der Lage sein musst die 20,5 Stunden, die du noch "nebenbei" unterrichten musst, ohne große Vorbeteitung zu halten. Und da ist eine gewisse Unterrichtsroutine sicher hilfreich.
    Aber bitte, ich will es dir nicht ausreden.
    Bei einem Gespräch zum Amt für eine A15 Stelle solltest du, neben einer genauen Vorstellung davon, wie du den Posten auf den du dich beworben hast auszufüllen gedenkst, sicher in Bezug auf schulrechtliche Grundfragen sein.

    Grüße,
    Moebius

    Wenn du dich auf eine Stelle in der erweiterten Schulleitung bewirbst, musst du das Gespräch zum Amt ja schon einmal hinter dich gebracht haben, solltest also wissen was da gefragt ist. Ich habe zwar schon mal gerüchteweise davon gehört, dass Leute sich direkt auf A15-Stellen beworben haben und A14 überspringen wollten, aber bei Stunden- und Vertretungsplaner halte ich das mal für ausgeschlossen, denn das ist - nach Schulleiter - die anspruchsvollste und belastenste Aufgabe, die man an einem Gymnasium übernehmen kann. Sich so etwas überhaupt nach 3 Dienstjahren zuzutrauen könnte bei unbeteidigten Außenstehenden den Eindruck erwecken, dass man entweder extrem genial veranlagt oder komplett größenwahnsinnig ist.
    Daher bin ich mir gar nicht mal so sicher, ob die Anfrage überhaupt ernst gemeint ist.

    Grüße,
    Moebius

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    Original von annasun
    So ein Quatsch!!!!
    Ich habe nur sachliche Infos geliefert. Diese waren von der Themanstellerin gefragt.
    Es ging doch hier nur um eine Info bezüglich des Gehalts und nicht um die Frage wer wie viel leistet.

    Richtig, und in dein Post von oben deutet an, dass Gymnasiallehrer nicht nur mehr verdienen, sondern auch noch weniger dafür leisten müssen. Und das war wohl auch so beabsichtigt, also reg dich hier nicht künstlich auf.

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    Original von Tina34
    Welche denn?

    Z. B. alles was mit dem Abitur zu tun hat. Unterrichtsvorbereitung einer Stunde für die Oberstufe dauert bei mir mindestens 3-4 mal so lang, wie die einer für die Mittelstufe. Hauptsächlich aber weil der Druck, zusätzliche Dinge zu übernehmen wesentlich größer ist, als an den meisten Schulen anderer Schulformen. Die Lange Nacht der Mathematik, um nur ein einigermaßen aktuelles Beispiel zu nennen, ist natürlich eine offene Veranstaltung, an der auch andere Schulformen teilnehmen können, faktisch besteht die Teilnehmerliste aber zu 95% aus Gymnasien und Gesamtschulen. Die Realschullehrer mit denen ich über die Veranstaltung gesprochen habe, gucken mich nur komisch an bei dem Gedanken eine Freitagnacht in der Schule zu verbringen.
    Natürlich gibt es auch Real- und Hauptschulen, an denen Kollegen besonders viel zusätzlich machen, aber im Mittel behaupte ich mal, dass die zeitliche Arbeitsbelastung an Gymnasien und Gesamtschulen am höchsten ist. Und das beruht nicht nur auf meiner subjektiven Einschätzung sondern wird auch in allen mir bekannten Untersuchungen zu dem Thema festgestellt. Wenn man beispielsweise die bekannten Zahlen von Mummert und Partner nimmt, kommen Gymnasiallehrer auf einen niedrigeren Stundenlohn als Grundschullehrer.

    Und um mich jetzt mal richtig unbeliebt zu machen:
    Bei allen Diskussionen zum Thema Einstellung und Besoldung schwingt hier bei vielen im Unterton die Meinung mit, dass die Beschäftigung im Schuldienst so eine Art soziale Wohltat ist, die möglichst gerecht unter den Bedürftigen verteilt werden sollte (vorsicht Sarkasmus). Gehälter bilden sich normalerweise durch Qualifikation und Arbeitsmarktlage.
    Sek 2-Lehrer verdienen nicht deshalb mehr, weil sie Sek 1 und Primarlehrer gegenüber irgendwie diffus bevorzugt würden, sondern weil das Studium länger und schwieriger ist. Die Arbeitsmarktlage würde sogar eher für einen größeren Gehaltsunterschied sprechen, denn offensichtlich sind 100 € mehr kein genügend großer Anreiz, weg vom überlaufenen GHR-Bereich zum Sek2-Bereich zu locken - Lehrermangel besteht ganz überwiegend in der Sek 2.
    Insgesamt halte ich persönlich die Gehaltszuwächse in den höheren Besoldungsstufen für eher zu gering. Weniger zwischen A12/A13, aber wenn ich mir angucke, was teilweise bei Beförderungsstellen erwartet wird, damit man am Monatsende 80 € mehr in der Tasche hat, ist der Gehaltszuwachs nicht annähernd eine Kompensation des Arbeitszuwachses (die Zeiten in denen es A14 für eine Fachgruppenleitug gegeben hat sind übrigens auch schon lange vorbei).

    Grüße,
    Moebius

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    Original von annasun
    Wie Hawkeye schon geschrieben hat, nur das Gehalt zu vergleichen reicht nicht.

    Sich an ein paar ausgewählten Zahlen festzuhalten ist aber auch nicht viel besser. Du unterschlägst, dass am Gymnasium noch wesentlich andere zeitaufwändige Dinge hinzukommen. Meine netto-Wochenarbeitzeit ist deutlich höher als die von Lehrkräften anderer Schulformen im Bekanntenkreis.

    Natürlich kannst du jetzt wieder kontern, dass ihr an anderer Stelle auch besonders belastet seit, was sicher auch der Fall ist. Aber letztlich sind die Bedingungen seit Jahren jedem bekannt und jeder von uns hat sich seine Schulform bewusst ausgesucht.

    Grüße,
    Moebius

    Die Deutsche Bank ist ein Wirtschaftsunternehmen und da ist es sinnvoll Missstände möglichst intern zu halten um öffentlichen Ansehensverlust und wirtschaftlichen Schaden von einem Unternehmen abzuwenden. Schule ist eine gesellschaftliche Institution, die sich auch einer gesellschaftlichen Diskussion stellen muss. Trotzdem sind die Herren natürlich einen riskanten Weg gegangen.

    Das Beschäftigungsverbot dient nur davor das Kind vor den Folgen einer Schweinegrippeninfektion zu schützen. Im Prinzip kann das Schulamt durchaus sagen, dass du bis zum Eintritt des Mutterschutzes zwar nicht mehr unterrichtest dir aber ein anderer Arbeitsplatz zugewiesen wird, also zB eine normale 40 Stunden Stelle in der Schulbehörde. Das erfolgt nur derzeit nicht, da die Schulbehörde auch nichts mit 50 Schwangeren anfangen kann.
    Das Beschäftigungsverbot deines Frauenarztes mag vielleicht sogar allgemein formuliert sein, aber da könnte dein Schulleiter jederzeit eine Überprüfung durch das Gesungheitsamt veranlassen, die dann ein entsprechendes eingeschränkte Beschäftigungsverbot veranlassen würden.

    Ich persönlich kann deinen Standpunkt auch nicht wirklich nachvollziehen. Schutz für das Kind schön und gut, aber davon jetzt die Forderung nach 4 Monaten bezahlten Zusatzurlaubs abzuleiten und den Wunsch nach Informationen über die anstehenden Inhalte von Kollegen, die derzeit wie ich auch, Vertretungsstunden ohne Ende abreißen müssen auch noch als "frech" abzutun halte ich für reichlich unkollegial.

    Ganz nebenbei:

    Zitat

    Original von Steffi8521

    Und bei der „Online Bewerbung“ kann man auch Gymnasium ankreuzen und es steht ebenfalls im Merkblatt, dass man mit zwei Fächern auf Gymnasium E13 vergütet bekommt.

    Ja, natürlich kannst du als Quereinsteiger auch ans Gymnasium, die Prüfungsberechtigung für's Abi hast du deswegen aber noch nicht. Kein Stundenplaner würde auf die Idee kommen Quereinsteiger in die Sek 2 zu stecken (selbst wenn es reine Abdeckerkurse geben würde), die ersten paar Jahre wird man in der Regel nur in Klassenstufe 5 - 8 eingesetzt.

    Das Thema taucht auch regelmäßig auf. Themenabsprachen in Examensprüfungen sind eigentlich nicht vorgesehen, der Professor muss sich nicht an irgendwelche Handouts halten, die er vorher verteilt, geschweige denn, dass er sie dir hinterhertragen muss.

    Der Widerspruch dürfte völlig aussichtslos sein.

    Zitat

    Original von Nananele
    In Nds ist es auch nicht erlaubt, Hausaufgaben mit in die Note einfließen zu lassen.

    Das ist so falsch, man darf Hausarbeiten nicht benoten (du darfst also nicht "ungenügend" drunterschreiben), das darfst du bei fast allem anderen aber auch nicht, z.B. bei Tests.
    Du darfst sie aber durchaus als Teilleistung mit in die späteren Noten für sonstige Mitarbeit einfließen lassen, im Erlass ist dies sogar implizit gefordert: "Die Schule würdigt die bei den Hausaufgaben gezeigten Schülerleistungen angemessen..."

    Nele: 100 % Zustimmung.
    Niemend kann mit 65 Stunden Arbeit pro Woche auf dauer gesund Arbeiten und Leben, egal wie sehr ehr jetzt beteuert, ja gut damit klarzukommen. (zumindest nicht, wenn wir mal normale westliche Maßstäbe anlegen, dass in einigen feröstlichen Ländern die Menschen auch so lange arbeiten mag sein)

    Es ist aber immer das gleiche, wenn hier die Diskussion in Richtung Arbeitszeit geht: das ganze artet jedes mal in einen Wettbewerb "Wer beutet sich selbst am meisten aus?". Ich habe hier in anderen Treads ja noch abstrusere Zahlen als 65 Stunden pro Woche gelesen. Ich kann für die Beteiligten da jedes mal nur hoffen, dass da eine gehörige Portion übertreibung mit drinsteckt.
    Ca. 50 Stunden pro Woche (während der Unterrichtszeit) sind ein relistischer Wert mit dem man auskommen kann - das ist aber auch schon alles andere als wenig.

    Grüße,
    Moebius

    In Niedersachsen wir die Referendarsausbildung entweder durch Fachleiter (A15-Stelle, dauerhaft) oder durch Mitwirker im Studienseminar (Besten-Dank-mit-Handschlag-Stelle, für die man nichts bekommt außer eine Stunde Abordnung an's Seminar pro Referendar, kann dann auch bei Bedarf wieder gestrichen werden) geleistet. Wenig überraschend geht die Tendenz dahin, die Ausbildung primär durch Mitwirker zu bestreiten, Fachleiterstellen werden nur noch selten und dann eher in den "wichtigen" Fächern ausgeschrieben.

    Grüße,
    Moebius

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