Beiträge von Moebius

    Ich finde das skandalös und vermute, dass es noch viele dieser Fälle gibt. Die GEW verteidigt die Personalstelle tatsächlich noch aufgrund dieser Ausschlussklausel. Meiner Kollegin wurde sogar der Rechtsschutz verwährt, obwohl sie in der GEW Mitglied war, weil die Aussicht auf Erfolg dahingehend so gering sei.

    Da gibt es nichts zu verteidigen und natürlich auch keinen Rechtsschutz, weil die Entscheidung, nur die letzten 6 Monate zu korrigieren, nicht nur rechtlich korrekt, sondern zwingend ist. Sie ergibt sich aus den genannten Fristen. Das ist bitter, weil der ursprüngliche Fehler nicht bei dir bzw der Kollegin lag, der Fehler, die Abrechnungen 2 Jahre lang nicht zu prüfen allerdings schon.

    Dass es keine expliziten Stellen als "Abstellgleise" gibt, ist doch wohl klar und stand hier gar nicht zur Debatte.

    Ich bezweifle, dass das so allgemein klar ist, auch wenn es niemand so direkt formuliert.

    Das schließe ich schon daraus, dass es regelmäßig Thread mit dem Tenor "Ich kann nicht mehr und will raus aus dem Unterricht, was habe ich für Alternativen?" gibt, während ich mich an keinen Thread mit dem Inhalt "Ich begeistere mich für Evaluation von Unterricht und Bildungsmonotoring, was muss ich tun um eine Stelle in diesem Bereich zu bekommen?" erinnern kann.

    Das ist im übrigen kein Vorwurf an die Betroffenen, die Situation, dass Lehrkräfte jeden Morgen mit Bauchschmerzen zur Arbeit fahren, weil sie die Gesamtumstände als Qual empfinden, ist für alle Beteiligten tragisch.

    Bei uns in NDS sucht z.B. das NLQ regelmäßig nach Lehrkräften als Bearbeiter im Bereich Bildungsmonitoring und Evaluation.

    Und auch auf diese Stellen muss man sich bewerben und gegen andere durchsetzen, die bereits relevante Erfahrungen haben oder ambitioniert sind und das als Zwischenstation auf ihrem weiteren Karriereweg sehen.

    Mein Punkt ist:

    Ja, natürlich gibt es einzelne Möglichkeiten für Lehrkräfte außerhalb des Kerngeschäfts Unterrichten. Noch immer weit verbreitet unter Lehrkräften ist die Vorstellung von "Verpisser-Posten", Stellen, auf die Leute geschoben werden, einfach aufgrund der Tatsache, dass diese nicht mehr Unterrichten können oder hartnäckig nicht mehr wollen um sie irgendwo unter zu bringen. Diese Vorstellung ist falsch. Es gibt wenig Alternativen und diese sind stark umkämpft mit Leuten, die sich wirklich für die entsprechenden Aufgaben interessieren und / oder die bereit sind viel Arbeit hinein zu stecken und den Posten als Sprungbrett für zukünftiges sehen.

    Wenn man eine Alternative zum Unterrichten sucht, tut man gut daran, selber proaktiv Kompetenzen auf zu bauen, sich einen konkreten Weg zu überlegen und darauf hin zu arbeiten. Wer einfach nur nicht mehr kann und will wird diese Stellen nicht bekommen, sondern irgendwann einfach in der inneren Immigration oder Dienstunfähigkeit landen.

    - Bildungsministerium

    - Aufsichtsdirektion

    - Abordnung Universität/FH

    - Studienseminar (je nach Anzahl an Reffis kann man seinen Unterricht auch gegen 0 reduzieren)

    Wenn es darum geht aus dem Unterrichtsbetrieb raus zu kommen, halte ich diese Wege allesamt für ungeeignet.

    - Im Bildungsministerium arbeiten nicht primär Lehrkräfte, die wenigen Stellen, die es für Lehrkräfte gibt sind "Karrierebeschleuniger", man muss also vorher bereits herausragende Ergebnisse haben, geht dann für eine begrenzte Zeit ins Ministerium und dann wieder zurück in die Schule um meist sehr schnell Schulleiter zu werden.

    - Stellen in der Schulaufsicht sind am oberen Ende der Dienststufen angesiedelt, die Personen, die dort dauerhaft arbeiten, waren vorher Schulleiter oder Stellvertreter

    - Abordnung Uni ist nur realistisch, wenn man eine Forschungsvita hat, sonst kann man vielleicht für ein paar Stunden abgeordnet werden um ein Seminar für Lehramtsstudenten zu übernehmen, mehr aber nicht

    - Im Studienseminar werden Lehrkräfte gesucht, die innerhalb des bestehenden Systems sehr gut funktionieren.

    Auch da steht der Vorbehalt ja bereits im Text:

    Sobald das Kabinett über den Gesetzentwurf beschlossen hat,

    Wie gesagt: bisher liegt der Entwirf noch gar nicht vor, er kann also noch nicht beschlossen sein.

    Mag sein, dass NRW dann grundsätzlich schon auszahlen kann, wen das Kabinett zugestimmt hat, also bevor der Landtag das Gesetz beschlossen hat. Wie realistisch der Zeitplan ist, kann ich nicht beurteilen, ich halte ihn für sehr sportlich.

    Letztlich ist es aber nur die Frage von +- 2 Monaten und nicht die des "ob", bei der Einmalzahlung habe ich keine Zweifel, dass die auch bei den Beamten ankommt, da diese für den Arbeitgeber ja erhebliche Vorteile hat.

    Auch wenn ich wie Moebius schon eine Sammlung an Aufgaben habe, bin ich immer auf der Suche nach neuen Ideen. Hat einer dafür gute Tipps?

    Es gibt von Cornelsen eine Sammlung, die ich meinen SuS immer als Vorbereitung auf meine Klausuren und das Abitur empfehle:

    https://www.cornelsen.de/produkte/fokus…e-9783060156337

    Die Aufgaben sind zum Großteil aufgebaut, wie Abiturklausuren, also a) Experimentelle Grundlangen b) Auswertung einer Messreihe c) Theorie und Anwendung. Auch arbeitet sich das ganze Heft an den zentralen Experimenten entlang, das finde ich ganz gelungen.

    Ich habe früher nie verstanden, wie Filz funktioniert und warum er die Demokratie gefährdet.

    Das Problem ist, dass du überhaupt keine konkrete inhaltliche und sachbezogene Kritik hast, sondern nur allgemeines "die Schulleitung ist schlecht, die Stimmung ist schlecht und man müsste mal irgendwas gegen irgendwas machen".

    Und nach meiner Erfahrung werde ich immer skeptisch, wenn dieses "die andern stecken sowieso alle unter einer Decke oder sind unfähig" kommt.

    Wie gesagt: es gibt schlicht noch keine Gesetzesvorlage dazu, man kann mich über NRW gerne eines besseren Belehren, wenn jemand eine andere Quelle hat.

    Die Ankündigung "1 zu 1 Übertagung" damit gleich zu setzen, dass 1 zu 1 übertragen wird, ist eine Überlegung, die ich aus der Vergangenheit nicht unbedingt ableiten würde. Bezahlung von Angestellten und Besoldung von Beamten sind zwei grundsätzlich verschiedene Dinge, vieles lässt sich gar nicht 1 zu 1 übertragen.

    Ich wäre vorsichtig. Es handelt sich nicht um eine Sonderzahlung im Sinne von Weihnachtsgeld oÄ (für die es einen Rechtsrahmen gibt, der solche Fragen regelt), sondern um eine Einmalzahlung (ohne eindeutigen Rechtsrahmen).

    Wenn man auf Nummer sicher gehen möchte, muss man die Gesetzesvorlage abwarten, denn nur darin steht verbindlich wer und unter welchen Bedingungen was bekommen soll. Dass die Auszahlung für Beamte (auch auf Zeit) im Februar noch nicht kommen wird, haben wir aber auch bereits geklärt.

    Zum zweiten: Deine Priorisierung in allen Ehren, damit erfüllst du aber nur einen Teil deiner Aufgaben. Dazu gehört beispielsweise auch der Punkt 2.2.4 im verbindlichen Referenzrahmen "Weiterentwicklung von Unterricht und Schule".

    Hier wurde der Weg kritisiert, nicht das Ziel.

    Mein Unterricht ist hochgradig weit entwickelt, ganz ohne Mitarbeit in Arbeitsgruppen.

    Ein Großteil der Arbeitsgruppen entwickelt weder Schule noch Unterricht weiter, sonder höchstens das Ego der Teilnehmenden.

    Darum ist es auch besser, wenn ich nicht teilnehme.

    Unsere Lehrerin hat uns damals ein Zeitlimit genannt und angekündigt, dass die Ergebnisse dann auch benotet werden. Quasseln war nicht drin. :D

    Realistisch ist Gruppenarbeit meistens so ineffizient, dass man ein gutes Ergebnis erzählen kann, indem man das intelligenteste Gruppenmitglied einfach in den ersten 5 Minuten die Arbeit alleine erledigen lässt.

    Die SuS eines Oberstufen-Kurses meldeten mir einmal zurück, dass sie Gruppenarbeit nicht mehr sehen könnten! Grund: In allen anderen Kursen wurde Gruppenarbeit überdosiert eingesetzt.

    Was exakt meiner Reaktion entspricht, wenn in der Gesamtkonferenz zu irgendeinem Projekt der Satz "wir gründen zunächst mal eine Arbeitsgruppe" fällt. Unterricht hat kein Monopol auf ineffiziente Zeitverschwendung, in so fern ist es dann doch wieder eine gute Vorbereitung auf das, was unsere SuS im späteren Berufsleben zu erwarten haben.

    Der Trägerverein dürfte die allgemeine Verantwortung für die Aufsicht über die Schulleitung haben. Da der als Sammlung begeisterter aber unqualifizierter Eltern damit vermutlich faktisch überfordert ist, hat die fachliche Aufsicht auch über Privatschulen nach wie vor die Schulbehörde.

    Diese sollte auch Privatschulen in regelmäßigen Abständen kontrollieren, dabei wird sie aber nicht dafür interessieren, wie die Stimmung im Kollegium ist, sondern nur, ob die Fachaufgaben erfüllt werden, also insbesondere ob der Unterricht den Vorgaben entsprechend ausgebracht wird und ob die SuS die Voraussetzungen für die verteilten Abschlüsse erfüllen. Je nach Status der Beschäftigten sind bei den Abschlüssen ja bei Privatschulen auch Lehrkräfte mit im Boot, die von außen kommen und an der Stelle "fliegt es meistens auf", wenn an einer Privatschule nicht vernünftig gearbeitet wird.

    Im Mathematik-Unterricht finde ich es besser - besonders für schwache Schüler natürlich - die Mathematik clean zu halten. Eine Funktion ist eine eindeutige Zuordnung. Zu jedem x gibt es ein y und das ist durch die Funktionsgleichung gegeben. - Auch wenn sie dann den Pisa-Test nicht können.

    Die Funktion beschreibt die Ausgleichsgerade, nicht die Messwerte, das mache ich in der Kommunikation natürlich von Anfang an klar.

    Ich stimme dir in so weit zu, als das die Grundlagen sitzen müssen, bevor die Anwendung in Form einer Modellierung kommt, die Beschreibung realer Werte durch Ausgleichsleichsfunktionen ist nach meiner Erfahrung aber auch keine Sollbruchstelle im Verständnis, für fast alle SuS am Gymnasium ist das relativ schnell klar.

    Und ja, es ist bei uns auch verpflichtend, nicht nur nach den KMK Bildungsstandards, die prozessbezogenen Kompetenzen stehen bei uns auch im Kerncurriculum.

    Was du zur Modellierung in der Schule sagst, ist interessant. Meine Töchter haben es auf dem Gymnasium nicht gemacht. Machst du die Modellierung wirklich in der Sek I - oder erst nachdem es für den Pisa-Test relevant ist. In der Realschule in Sachsen macht man es jedenfalls nicht. Eine lineare Funktion durch Punkte zu legen, die nicht genau auf einer Linie liegen, wäre da falsch.

    Ich bin auch Physiker, da arbeiten wir permanent mit Ausgleichsgeraden bei Auswertung von Messreihen und der entsprechenden Mathematisierung. In Mathe mache ich das aber auch in Klasse 8 bei den linearen Funktionen. Wir waren lange Jahre eine GTR-Schule mit dem TI-83, Regressionen gehen da sehr unkompliziert und bei älteren SuS thematisiere ich auch die Methode der minimalen quadratischen Abweichung, die dabei verwendet wird (zumindest qualitativ). In der Kursstufe Physik quäle ich meine SuS konsequent mit der Linearisierung. Das macht alles nur Sinn, wenn die Punkte nicht auf einer exakten Gerade liegen.

    Weil irgendwas für den Pisa-Test relevant ist lache ich vielleicht mal kurz in der Pause, aber ich richte ganz sicher nicht meinen Unterricht danach aus.

    Ich mache mich aber nicht davon frei, dass ich auch mal etwas überkandidelten Quatsch mache. Für eine Lehrprobe habe ich mal die Formel zum Pyramidenvolumen erarbeitet, indem ich unterschiedlich große Modelle mit Sand füllen lassen haben und dann über das Gewicht per Regression die Funktion zum Volumen habe ermitteln lassen. Ist auch alles Modellierung.

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