Beiträge von Trapito


    Bei uns am BK werden versäumte Klausuren grundsätzlich nur mit einem Attest entschuldigt. Wer keins hat, bekommt eine 6. So wird es den Schülern auch immer mitgeteilt.


    Ich hatte allerdings neulich eine Rechtsfortbildung mit dem Rechtsdings-Beauftragten der Bezirksregierung, der uns erklärt hat, dass eine generelle Forderung nach einem Attest auch bei Klausuren völlig unzulässig ist. Kalle hat also Recht. Die Textstelle habe ich aber leider auch gerade nicht.

    ALLE Pensionsansprüche. ALLE Pensionsansprüche.
    ALLE Pensionsansprüche. ALLE Pensionsansprüche. ALLE Pensionsansprüche. ALLE Pensionsansprüche. ALLE Pensionsansprüche. ALLE Pensionsansprüche.

    Für Maurer Boris gibt es Firmen, die Maurer brauchen, für TE gibt es hunderte Schulen zur Auswahl. Da sehe ich keinen Unterschied. Im Zweifel ist die TE doch noch höher qualifiziert, um sich etwas Neues zu suchen. Auch Sie kann kündigen und später irgendwo neu anfangen.
    Aber du sagst ja schon, was das eigentliche Problem ist, die Ansprüche, an denen man sich festkrallen will. Aber die gibt es eben nicht geschenkt.

    Krass, im öD kriegst du für 8 Stunden Wiedereingliederung auch nur 8 bezahlt.
    @Trapito, ich verstehe, was du meinst: man könnte kündigen und als Angestellte wieder einsteigen, so wie Otto der Fahrer auch.


    Allerdings geht es der TE ja lediglich um einen unbezahlten Urlaub und was sollte dagegen sprechen? Was hat das Ausgebranntsein anderer damit zu tun? Und billiger ist es für alle anderen allemal, wenn jemand pausiert, bevor er im Burnout landet.

    Natürlich, du hast völlig Recht. Bei allem, was in Richtung schwache Psyche, Burnout usw. geht, sollte man handeln.
    Aber TE verbietet sich ja derlei "Ferndiagnosen" und besteht darauf, dass ihr der Job lediglich "auf den Senkel" und "auf die Makrone" geht.
    Und wenn das ein Grund sein kann, problemlos (selbst unbezahlten) Urlaub zu nehmen, dann ist alles, was ich fordere, dass alle das gleiche Recht haben. Das kann nicht falsch ein, oder?
    Mein Job ist teilweise sehr belastend und hat dadurch starke Auswirkungen auf mich und meine Familie. Ich war in der letzten Woche drei Mal je 13 Stunden (Zeitstunden) in der Schule, habe Klausuren, Vorbereitung, dies und das (wie die meisten von euch auch). Aber ich werde dafür ziemlich dick bezahlt, stell mich beim Arzt vorne an und habe nach jetzigem Stand keine Altersarmut zu befürchten. Bekomme ich jetzt bitte auch mal 4 Wochen frei? Ohne medizinischen Grund? Oder gewinnt der, der lauter jammert?

    Magst du vielleicht auf deine ätzenden Ansprüche verzichten?


    Ich weiß gar nicht, wieso auf solche Anfragen so positiv reagiert wird.
    Wenn es ein gesundheitliches Problem, welcher Art auch immer, gibt, dann hat man als Beamter die fantastische Möglichkeit, sich ohne jedes Risiko über Monate krankschreiben zu lassen. Das Gehalt zahlt trotzdem weiter der Steuerzahler. Das ist auch gut so. Diese Sicherheit ist eine tolle Sache und jeder, der irgendwie psychisch oder physisch medizinische Schwierigkeiten hat, soll davon gerne Gebrauch machen.


    Wenn man einfach nicht mehr arbeiten will, dann hat man in jedem Job die fantastische Möglichkeit, seine Arbeit zu kündigen.


    Wenn man aber mal gerade keinen Bock mehr auf den Job hat, dann mal ein paar Monate pausieren, aber an genau an derselben Stelle wieder einsteigen will, dann ist das für mein Empfinden ein bisschen viel verlangt. Dieses unbedingte Festhalten am dicken Beamtensold und den Pensionsansprüchen führt doch dazu, dass ein Teil der Lehrkräfte ausgebrannte Krücken sind. Der Unterricht sieht dementsprechend aus.
    Von den Kollegen, Schülern und Steuerzahlern, die diese Mentalität ausbaden sollen, will ich gar nicht anfangen.


    Kündige! Du findest danach einen anderen Job; vermutlich ohne Verbeamtung.


    Und dass ich von Boris dem Maurer rede, ist überhaupt nicht ätzend. Aber vielleicht will der auch mal nen paar Monate nachdenken über seinen Job und dann problemlos wieder einsteigen. Was ist mit Busfahrer Otto? Und der Der Erzieherin im Kindergarten? Die will auch mal nachdenken. Mir ist aufgefallen, dass der November für mich sehr stressig ist, ich will zukünftig gerne den November pausieren, da sind ja eh meistens keine Ferien. Zum 01.12. steige ich dann wieder ein. Wer kann mir dabei helfen? :uebel:




    Zitat

    Ich werde ganz sicher nicht einfach so kündigen, nur weil mir der Job gerade auf die Makrone geht.

    Dann geh weiter arbeiten! Scheint ja dann nur eine Phase zu sein. Hat jeder mal.

    Ja, das ist Boris der Maurer auch. Er hat mich dann gefragt, wie er mal 6 Monate frei machen könnte, ohne auf Gehalt oder Rentenansprüche zu verzichten. Hast du vielleicht eine Idee? Ich konnte ihm nicht helfen.

    Im Großen und Ganzen geht es mir darum, dass mir der Beruf gerade furchtbar auf den Senkel geht und ich einfach gerne mal was Anderes machen würde.

    Dann kündige doch, wie es andere Leute auch tun, deren Beruf ihnen "auf den Senkel geht."
    Der Lehrerberuf bringt gewisse Vorteile mit sich, u.a. häufig die Verbeamtung. Diese genießen, den Beruf aber nicht machen zu wollen, finde ich etwas ... frech. Nichts für ungut.
    Wenn es einfach um gesundheitliche Gründe geht, lass dich krankschreiben. Das geht folgenlos für bis zu 6 Monate.

    Der Arbeitsmarkt für Lehrer bewegt sich immer in Wellen, zwischen deren Extrempunkten ~5-15 Jahre liegen. Das ist abhängig von der Prognose, die Einfluss auf die Zahl zukünftiger Bewerber hat und von der Politik. Hier nicjt unbedingt davon, wer gerade regiert, sondern davon, in welcher Phase der Legislaturperiode wir uns befinden. Im Jahr vor der Wahl werden mehr Stellen gemehmigt als im Jahr danach.
    Als ich fertig war, gab es viele Ausschreibungen mit über 100 Bewerbern für eine Stelle (Gym/Ges NRW). Vor zwei Jahren hat meine Realschule für eine breite Ausschreibung nur noch 3 Bewerbungen bekommen. Am BK, an dem ich nun arbeite, sind 4 Stellen aus Bewerbermangel unbesetzt (mit unangenehmen Folgen für den Stundenplan).
    Einige aus unserem Jahrgang haben bewusst Auszeiten oder andere Jobs für die Zeit nach dem Ref eingeplant, um dann einige Jahre später die Einstellungswelle mitzunehmen.


    Ich würde mich von den Prognosen nicht abhalten lassen, den Beruf zu ergreifen. Trödeln würde ich aber auch nicht, die Einstellungssituation im Moment ist sehr arbeitnehmerfreundlich.


    Der Altersfurchschnitt bei uns hat übrigens stark abgenommen. Der größte Teil ist sehr deutlich unter 50. Kein Vergleich zu meiner Schulzeit.

    Ich glaube auch, dass das für die Schüler in dem Alter schnell oll wird.
    Ich kann für diese Altersgruppe auch nicht wirklich helfen, habe aber in einer 6. Klasse mal etwas gesehen:


    Die Schüler mussten sich etwas zuwerfen (Ball oder so, besser etwas anderes) und der Gegenstand durfte Nicht runterfallen. Beim Auffangen hat jeder seinen Namen gesagt. War der Gegenstand runtergefallen, ging es von vorne mit denselben Personen los, bis die Klasse es einmal geschafft hatte, den Gegenstand fehlerfrei zu jedem Schüler zu werfen. Für die (bei so etwas häufig über-ehrgeizige) 6. Klasse war das ein Spaß und die Namen waren schnell gelernt, da der Gegenstand ständig runtergefallen ist und die Namen der Schüler so ständig (und immer mehr) wiederholt wurden.
    Wie gesagt, das ist wohl eher nichts für ältere Schüler, ich fand das aber damals ganz nett. Könnte man ja auch mit Name+Hobby oder so verbinden.

    @MrsPace
    Das habe ich doch irgendwo erklärt: Mit dem Abschluss der einjährigen Internationalen Klasse (heißt woanders IK, IFK, Auffangklasse) erreicht man zur Zeit den Hauptschulabschluss nach Klasse 9 und ist damit zugangsberechtigt für die ebenfalls einjährige Berufsfachschule 1, in der man den HS10 anstrebt. Und diese Klasse leite ich. Natürlich ist die ganze Idee, jemandem nach einem Jahr IK einen Hauptschulabschluss zu geben, irgendwie.... gewagt, da sind wir sicher einer Meinung. Aber nun ist es so und es gibt für diese Kinder keine wirkliche Alternative, ihre Schullaufbahn fortzusetzen, als über die BFS1. :(


    @MaggaTin
    Vielen Dank. Für den nächsten Jahrgang ist tatsächlich geplant, den Schülern eine Feststellungsprüfung in deren Muttersprache zu ermöglichen. Das würde vielleicht schon etwas helfen.

    Nein, dafür bin ich als Lehrer NICHT zuständig! Ich arbeite weder in der Flüchtlingshilfe noch in der Sozialarbeit noch bin ich ausgebildet in DaF.
    Das gehört in die Hände von geschultem Fachpersonal und ist nicht Aufgabe der Lehrer an Regelschulen.


    MEINE Aufgabe ist es, jungen Erwachsenen, die bereits mindestens einen Hauptschulabschluss erreicht haben, zu einem höherwertigen Abschluss zu verhelfen. Diese Aufgabe (mit allem was dazugehört) habe ich mir ausgesucht und DAFÜR bin ich ausgebildet.


    Mittwoch erst las ich in der Zeitung, dass in BaWü nur 46% der Kollegen ein volles Deputat unterrichten. Wenn man solche Ansprüch wie @Trapito an sich und seine Kollegen stellt, wundert mich das überhaupt nicht!


    In der Klasse sind ausschließlich Schüler, die einen Hauptschulabschluss haben und nun einen höherwertigen möchten. Denen dazu zu verhelfen, wäre also genau deine Aufgabe, richtig? Dass die nicht alle von der gleichen Schule kommen und auf dem gleichen Stand sind, kannst du dir nicht aussuchen. Oder willst du nun zwar weder Flüchtlingshelfer noch Sozialarbeiter, wohl aber Kommunalpolitiker sein und denen erklären, dass sie deiner Meinung nach alle gar nicht in die Klasse gehen dürfen und deshalb völlig zu Recht kein Bein auf die Erde bekommen? Die zuständigen Stellen, darauf legst du ja offenbar Wert, haben entschieden, dass diese Schüler in diese Klasse gehören und dass es Aufgabe der Lehrkräfte dort ist, diese auch zu unterrichten. Entscheidest du jetzt, dass das nicht so ist?
    Was schlägst du also vor? Niveau halten und auf die Stellenbeschreibung bestehen, die du vor Jahrzehnten unterschrieben hast? Und dann das Schuljahr ohne Schüler zu Ende bringen?

    Was heißt denn „Besserung“? Der Kollege hat seine Examen bestanden. Wieso entscheidest du über die Qualität seines Unterrichts?

    Ich habe damit doch überhaupt nichts zu tun. "Besserung" bedeutet, dass die Schüler in der Folge zurückgemeldet haben, dass mehr verstanden und weniger geschimpft wird. Die Schüler können sehr wohl beurteilen, welche Qualität der Unterricht für sie hat.
    Ich verstehe nicht, wieso sich einige hier regelrecht angegriffen fühlen, als hätte ich sie beleidigt. Ich möchte niemandem in seinen Unterricht quatschen und würde das bei mir auch unangenehm finden. Deshalb suche ich ja vorher hier Rat.
    Meinst du nicht, dass man auch nach dem Examen noch dazulernen und seinen Unterricht verbessern oder zumindest besser an bestimmte Schülergruppen anpassen kann?


    Solange die Schüler zielgleich mit denen unterrichtet werden, die den erweiterten HS-Abschluss anstreben, müssen sie meiner Ansicht nach auch das Niveau dieser mittragen. Wenn sie das nicht können, gehören sie nicht in diese Klasse.

    Wohin gehören Sie denn? Die Internationale Klasse dauert ein Jahr, wurde bestanden und kann nicht erneut besucht werden. Städtische Förderkurse wurden an die Schule abgetreten und werden dort auch (mit für diese Schüler zu geringem Niveau) durchgeführt. Es bleibt nur dieser Kurs oder eine außerschulische Maßnahme, die sie ein paar Monate beschäftigt, um sie dann auf die Straße zu setzen. Was wird dann aus den Leuten?
    Es gibt ja auch Erfolge, es wurden auch Schüler nach 2 Jahren in Deutschland auf den Weg zur Fachhochschulreife geschickt. Sehr viele haben wir auch in Ausbildungen vermittelt. Aber eben nicht alle.
    Und das ist ja auch eigentlich egal, weder der Kollege noch ich können etwas für das System, in dem kein Platz für diese Schüler ist. Nicht mal die Schulleitung kann etwas dafür.


    Nochmal: Ich will ja auch nicht, dass Abschlüsse verschenkt werden. Im Gegenteil, ich halte Noteninflation auch für ein Problem und möchte, dass man sich Abschlüsse verdient, indem man die entsprechenden Leistungen bringt.
    In diesem konkreten Fall möchte ich lediglich erreichen, dass die Schüler vorwärts kommen, bevor es dafür zu spät ist. Und dafür brauchen sie im Unterricht irgendeine Möglichkeit, anschließen zu können.


    Ich will nicht blind idealistisch klingen, aber ... es sind doch Menschen. Und denen muss man helfen, sich zu entwickeln, etwas zu lernen und irgendwann für ihren Lebensunterhalt sorgen zu können. Von verwirklichten Träumen rede ich ja noch nicht einmal. Und dafür ist man doch als Lehrer zuständig, mehr als dafür, dauernd auf die Bildungspläne hinzuweisen und am Ende den Großteil seiner Schüler auf der Strecke zu lassen.



    EDIT: Jemand hatte nach Material gefragt und jemand anderes, was das bringt: Entsprechendes Material ist, soweit ich weiß, nicht vorhanden, könnte aber innerhalb weniger Tage besorgt und bezahlt werden, da bin ich sicher. Was das bringt wäre immerhin eine Grundlage für das nächste Jahr. Die Schüler können die Klasse ja wiederholen.

    So leid es mir für Dich tut, aber der Kollege hat Recht. Die Fachoberschulreife hat einen entsprechenden Wert und es bringt überhaupt nichts allen Schülern den Abschluß hinterherzuwerfen, weil man ihnen den Lebensweg nicht verbauen will. Ich habe auch Kollegen, die so "gut" bewerten, daß die Kolegen sich schon über deren total gegenstandslose Notengebung bei der SL beschwert haben.
    Resultat von dieser Noteninflation ist, daß wir unseren eigenen FOR nicht mehr akzeptieren, wenn sich die eigenen Schüler für eine weitere vollzeitschulische Ausbildung bewerben. Und die, die dann von anderen Schulen kommend doch irgendwie bei uns angekommen sind, fliegen innerhalb des ersten Jahres danach wieder raus, weil ihre Leistung vorne und hinten nicht reicht. Ich hatte das Spektakel gerade im letzten Schuljahr wieder. Bin mit insg. 31 Schülern mit FOR angefangen und das Schuljahr mit 19 beendet.

    Es ist ja nur der Hauptschulabschluss ohne Q. Danach ginge es in der BFS2 weiter.


    Ich will auch wirklich nicht, dass der Abschluss verschenkt wird. Ich will doch nur, dass die, die den Abschluss nicht bekommen, trotzdem am Unterricht teilnehmen können. :(

    Zur Klarstellung:


    Es ist eine einjährige BFS1 (Berufsfachschule). Es gibt also keine zentralen Prüfungen. Ich hätte das genauer erklären sollen.


    Es stimmt zwar, dass eigentlich jeder, der hier unterrichtet wird, bereits die 9. Klasse abgeschlossen haben muss, allerdings war es bei uns im letzten Jahr so (und das ändert sich immer mal wieder), dass mit dem Abschluss der Internationalen Klasse (90% Flüchtlinge) auch der HS9 vergeben wurde. Die Schüler, die in meiner Klasse sitzen, können zum Teil also noch sehr schlecht Deutsch sprechen. Zwei der Schüler haben vor ihrer Einreise vor einem Jahr noch nie eine Schule gesehen.
    Daraus resultiert leider auch, dass das Vokabellernen für sie ein Problem ist, da sie viele der Wörter im Deutschen gar nicht kennen.


    Die ganze Sache ginge mich tatsächlich nichts an, hätte die Klasse sich nicht bei mir beschwert und um Hilfe gebeten. Ich habe der Klasse gegenüber erstmal geäußert, dass der Unterricht im Ermessen des Kollegen liegt und dass es nicht sein kann, dass Hausaufgaben nicht gemacht werden und nicht gelernt wird. Trotzdem suchen wir nun das Gespräch mit dem Kollegen.


    Zur Schulleitung möchte ich wirklich sehr ungerne gehen. Das würde die Beziehung zu dem Kollegen dauerhaft zerstören und hätte möglicherweise auch ernsthafte Konsequenzen (Probezeit und vorherige Beschwerden von anderen Kollegen).


    Die Gespräche im letzten Jahr verliefen unterschiedlich. In einem Fall ist leichte Besserung eingetreten, in einem anderen Fall gab es einen riesen Zank, der bei der Schulleitung endete. In den anderen Fällen ergebnislos ("Ich lasse mir nichts sagen"). Nun herrscht zwischen mehreren Kollegen Funkstille. :(

    Liebe Forengemeinde,


    ich will nicht zu weit ausholen: Ich bin Klassenlehrer einer Klasse, die zum Schuljahresende den HS10 anstrebt. Die Klasse, die zu über 90% aus Immigranten besteht (viele davon Flüchtlinge und erst seit 1-2 Jahren in Deutschland), hat Probleme mit einem Lehrer (Englisch). Dieser besteht darauf, nur auf dem Niveau zu unterrichten, das man seiner Meinung nach haben muss, um den Abschluss zu bekommen (Zitat: "Wer das nicht schafft, hat Pech."). Dazu will ich auch gar nichts sagen.
    Es ist nur so, dass das für einen großen Teil der Schüler viel zu schwierig ist und einige inzwischen (nach 6 Wochen) aufgegeben haben, da sie einfach gar nichts verstehen. Ich fände es aber richtig, dass auch die, die den Abschluss in diesem Schuljahr noch nicht schaffen können, die Möglichkeit bekommen, sich zu entwickeln und etwas zu lernen, um dann vielleicht bei der Wiederholung im nächsten Jahr zu bestehen. Daher meine Frage: Gibt es nicht einen Zwang zur Differenzierung? Individuelle Förderung und so? Auch Schüler, die 5 oder 6 stehen, müssen doch wenigstens die Chance haben, etwas aus dem Unterricht mitzunehmen.
    Die Rückmeldungen der anderen Kollegen sind fast ausnahmslos positiv. Die Schüler sind sehr lieb, lernwillig, benehmen sich (bis auf seltene Versehen) beinahe vorbildlich, was ihre Rolle als Schüler angeht (Entschuldigungen, Fehltage, Pünktlichkeit, Einsatzbereitschaft etc.). Natürlich klappt nicht immer alles. Doch von dem Kollegen bekomme ich zwei Mal die Woche Rückmeldungen wie "niemand macht die Hausaufgaben" und "schon wieder 80% der Tests 6".


    Dazu kommt, dass der Kollege mich teilweise an die Lehrerrolle erinnert, wie man sie sich vor Jahrzehnten vorgestellt hat (er ist Anfang 30). Er legt extremen Wert auf seinen Status als Lehrer, behandelt Schüler von oben herab, lässt Schüler als Maßnahme 2 Minuten vor der offenen Tür stehen, er schreit Schüler an, wenn sie etwas nicht wissen (letzteres ist auch aus didaktischer Sicht schlicht sinnlos). Ich meine, jeder hat seine eigenen Methoden, aber es gibt einen Unterschied zwischen streng und respektlos. Auf der anderen Seite added er Schüler auf Facebook und Whatsapp und brüstet sich damit.


    Die exakt gleichen Beschwerden (1. zu hohes Niveau ohne Differenzierung und 2. Verhalten gegenüber den Schülern) gab es auch im letzten und im vorletzten Jahr von anderen Klassen. Aufgrund der damals gelaufenen Gespräche (ohne mich), hat der Kollege allerdings beschlossen, dass er sich ab sofort gar nichts mehr sagen lässt und lieber voll sein Ding durchzieht.


    In der nächsten Woche findet ein Gespräch statt: Meine Mit-Klassenlehrerin, ich und besagter Kollege.


    Eigentlich verstehen wir uns sehr gut. Ich fürchte, dass er sich... verraten fühlen wird.


    Was soll ich tun :traenen:

    Moin,
    ich würde noch hinzufügen: "Wenn die Schullietung das Tennistraining als validen Verhinderungsgrund ansieht, sollte sie auch an die arbeitsschutzrechtlichen Folgen so später Konferenztermine denken." Konkret hast Du Anspruch auf 11 Stunden Ruhezeit (die Fahrtzeit zählt allerdings zu deinen Lasten als Ruhezeit). Also wenn das abends bis 22 Uhr geht, brauchst am nächsten Tag für Unterricht erst wieder um 9 Uhr zur Verfügung zu stehen. Damit fallen die ersten beiden Stunden am Folgetag für dich dann aus. ;)


    Das Thema "Ruhezeiten" haben wir bei uns alltäglich, weil wir noch die Abendschule haben. Wer da abends im Einsatz ist, hat am nächsten Tag mindestens die ersten beiden Stunden frei.

    Ich habe neulich gehört, dass das nicht für Beamte gilt (NRW), weißt du das zufällig genau?

    Sagt mal, wie ist denn das bei euch so mit dem Vertretungsunterricht? Die Frau behauptet ja: "Denn speziell am Gymnasium meiner Kinder war es oftmals so, dass der Vertretungslehrer Klassenarbeiten korrigiert oder einen Film zeigt."
    Aus meiner eigenen Schulzeit in der Sek. I kann ich das leider bestätigen, das war aber auch in einem anderen Jahrhundert.


    Unsere Schulleitung erwartet von jeder Lehrkraft, dass sie auch in Vertretungsstunden Unterricht macht und nicht rumgammelt, und das kann ich auch verstehen.


    Wenn man vorher absehbar nicht da ist, wird man um Vertretungsaufgaben gebeten. Wenn man morgens anruft, wird auch danach gefragt, zumindest ob man was zum aktuellen Thema sagen kann. Wenn nicht, ist das auch ok. Dann kommt entweder eine Lehrkraft, die mit der Klasse die Aufgaben bearbeitet oder selbstständig unterrichtet, oder (was ich auch gut finde) es kommt eine Lehrkraft, die ohnehin in der Klasse ein Fach unterrichtet, und hält stattdessen Stunden ihres eigenen Faches.


    Wenn ich vorher weiß, dass ich vertrete, dann bereite ich diese Stunde auch entsprechend vor. Eventuell schreibe ich dem Fachlehrer eine kurze Mail, wenn er (trotz Krankheit) kurz antwortet, ist das gut, wenn nicht, dann auch. Ich würde bei uns nie auf die Idee kommen, die vertretenen Stunden zu verschwenden.

    Leider erinnere ich mich aber auch an meine letzten Schulen, in denen Filme/Spiele so häufig waren, dass die Schüler regelrecht schockiert waren, wenn man in Vertretungsstunden
    unterrichten wollte. :stumm:

    Selbst mit GKV biste also netto noch besser gestellt (das ist auch immer typisch: jetzt werden irgendwelche Extrembeispiele konstruiert, um das Grundsätzliche zu vernebeln...

    Hier wurde gar nichts konstruiert, der Kollege berichtet lediglich, wie es bei ihm konkret ist. Er bekommt als Beamter etwa so viel netto wie seine angestellten Kollegen und da hilft es gar nichts, ihm immer wieder zu erklären, dass er aber eigentlich viel mehr verdienen würde, wenn nur alles anders wäre. Ist es eben nicht.

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