Beiträge von Villette

    @Schantalle, vielen Dank für deinen Rat. Wie vielleicht schon ersichtlich wurde, habe ich keine Erfahrung; mein geplantes Praktikum an einer Förderschule hat noch nicht angefangen. Es ist in der Tat so, dass ich auf übervorsichtige Weise nach den Ausschlusskriterien urteilte und ängstlich mögliche Wege ausschloss, bis ich auf Sonderpädagogik kam. Meine Unsicherheiten hinsichtlich der Sprache, die ich in Bezug auf andere Schulformen verstärkt empfinde, erschienen mir nach einiger Recherche über die gegenwärtige Situation vieler Gymnasiallehramtsbewerber umso gravierender. Ich habe bisher selten mit Kindern zu tun gehabt, Kindern mit Förderbedarf bin ich erst recht nie begegnet; mein Interesse wurde durch pädagogisch-theoretische und entwicklungspsychologische Werke geweckt sowie wegen der intensiveren Betreuung des einzelnen Kindes, die ein Sonderpädagoge scheinbar zu leisten hat. Ich kann nicht leugnen, dass der Gedanke, mit Sonderpädagogik bessere Chancen und mehr außerschulische Möglichkeiten zu haben, eine Rolle spielte. Deshalb kann ich auch keine guten Argumente für meine Orientierung in Richtung Sonderpädagogik geben. Während des Praktikums werde ich das hoffentlich besser einschätzen können.



    @alias, hypothetisch würde ich am liebsten in Baden-Württemberg wohnen und arbeiten. Wenn es in den alten Bundesländern aufgrund der Konkurrenz nicht klappen sollte, würde ich nach Ostdeutschland umziehen. Ich argwöhne aber, dass ich anderswo anstatt in Baden-Württemberg würde studieren müssen (ich recherchiere noch darüber, ob ein solcher Landeswechsel überhaupt ginge).



    Dass Sonderpädagogen an Regelschulen künftig sowohl alle Schüler als auch alle Fächer würden unterrichten müssen, ahnte ich nicht. Da ich mir die Gründe dafür nicht erklären kann, möchte ich ein paar naive Fragen stellen. Werden (in Baden-Württemberg) denn tatsächlich so viele Förderschulen geschlossen? Gibt es außerdem für die Regelschulen nicht mehr als genug ausgebildete Lehrkräfte? Ich las in statistischen Prognosen (der Kultusministerkonferenz und auf der Internetseite Lehrerfreund), dass es in Westdeutschland auch in Zukunft ein Überangebot geben dürfte (wobei mir klar ist, dass ich mit Statistiken vorsichtig sein sollte).



    Mit einiger Verspätung möchte ich auch für alle Ermutigungen danken! @SchmidtsKatze, du wirst sicherlich Recht haben, was das Schulen der Sprachkompetenz während des Lateinstudiums betrifft. Ich werde mir alles noch einmal überlegen.

    damit könnte es generell schwer werden als Lherer, egal, an welcher Schulform.Die Stimme ist eines der wichtigsten Arbeitsinstrumente eines Lehrers.


    Könnte man da mit Logopädie/Stimmbildung vll etwas ausrichten?

    Ja, darüber habe ich mir auch schon Sorgen gemacht. Ich habe einen anstehenden Termin beim Phoniater und die Absicht, mich in nächster Zukunft einer logopädischen Therapie zu unterziehen. Ob ich letztlich das Lehramtsstudium ergreifen kann oder nicht, werde ich erst nach dem phoniatrischen Gutachten und nach dem Logopädenbesuch wissen.

    Vielen Dank für all die Antworten! Danke auch an die Nichtmuttersprachler, welche sich hier melden.



    Ich bin erleichtert, aber ehrlich gesagt auch überrascht zu hören, dass solche Lehrer keine Seltenheit sind. Anscheinend war ich bisher einfach zu pessimistisch.



    @Midnatsol, @Friesin, danke für eure Hinweise. Ich hätte etwas präziser sein müssen: falls ich mich für Sonderpädagogik entscheide, werde ich gewiss nicht Latein oder Griechisch unterrichten wollen, sondern höchstwahrscheinlich Englisch/Geschichte, oder aber die Grundschulfächer.



    @Karl-Dieter, das Gegenteil wollte ich nicht behaupten. Ich nehme jedoch an, dass sich meine schwache, durch einen sehr begrenzten Stimmumfang gekennzeichnete Stimme nicht besonders gut für die Tätigkeit eines klassichen Grundschullehrers eignet.



    @Jule13, danke für die Anmerkung bezüglich der Situation der Sonderpädagogen. Ich ging ebenfalls davon aus, aber eine kompetente Äußerung hilft besonders viel weiter.

    Sehr geehrtes Forum,


    ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir über Ihre Erfahrungen mit (ehemaligen) Kommilitonen oder Kollegen erzählen könnten, deren Muttersprache nicht Deutsch ist.


    Ich bin selbst in Bulgarien geboren und aufgewachsen; in Deutschland wohne und studiere ich seit drei Jahren. Da ich zunehmend zuversichtlich bin, dass ich meine Deutschkenntnisse im Laufe der Zeit vervollkommnen kann, und da ich außerdem durch keinen besonderen Akzent auffalle, ziehe ich den Lehrerberuf aufgrund pädagogisch-didaktischer Interessen ernsthafter in Erwägung. Die allermeisten Schulformen schloss ich bereits dezidiert aus: zum einen weil das Unterrichten meiner Lieblingsfächer (Latein und Griechisch) perfekte Sprachbeherrschung voraussetzt, zum anderen weil meine Stimme nicht kräftig und modulationsfähig genug ist, als dass sie mir die Aufmerksamkeit einer Grundschulklasse fortwährend gewährleisten könnte.


    Die Richtung, die ich gerne einschlagen würde, wäre Sonderpädagogik. Der Fachschwerpunkt geistige Entwicklung, bei welchem es nicht so sehr auf sprachliche Virtuosität ankommt, reizt mich jedoch weniger als die Schwerpunkte Sehen, Hören und körperlich-motorische Entwicklung, und ich mache mir trotz meiner Sprachfähigkeiten Sorgen. Wenn ich selbst Schulleiterin einer deutschen Schule wäre, würde ich bei gleicher Qualifikation selbstverständlich den Muttersprachler dem sprachlich unterlegenen Kandidaten vorziehen. Hieraus ergeben sich Zweifel, ob es nicht ein allzu risikoreiches Unterfangen wäre, auf Lehramt zu studieren.


    Daher möchte ich fragen: kennen Sie Nichtmuttersprachler, welche als Lehrer tätig sind? Fänden Sie es überhaupt akzeptabel, Ihre Kinder von Nichtmuttersprachlern unterrichten zu lassen? Ist das Referendariat angesichts der Anforderungen und der Bewertung eine zu überwindende Herausforderung, oder können Sprachfehler aus Aufregung und leicht unnatürlicher Satzbau Gründe für ein Nichtbestehen sein?


    Vielen herzlichen Dank im Voraus!

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