Ich hab während der Promotionsphase viel mit hochbegabten Kindern und Intelligenztests gearbeitet. Wenn jemand die Fähigkeit hat Probleme schnell zu erfassen und zu lösen (aka intelligent), dann kann der das üblicherweise auch bei sozialen Problemen oder bei Hausaufgaben oder Übungen oder oder oder. Die Person lernt auch sehr schnell, wie man Lehrern maximal auf die Nerven gehen kann, wenn das keine - für ihn persönlich nervigen - Konsequenzen hat.
Der Ausgangspunkt war nicht, dass was du sagst Quittengelee , da bin ich nämlich völlig bei dir, natürlich verdienen die besten Schüler genauso viel Aufmerksamkeit wie die mittleren oder die schwächsten Schüler. Der Ausgangspunkt war, dass behauptet wurde, dass Hochbegabte mehr Aufmerksamkeit erfordern, weil sie anders denken würden, oft gelangweilt wären, etc. und das stimmt einfach alles nicht. Ein hochbegabtes, erzogenes und gelangweiltes Kind sucht sich eine andere Tätigkeit, macht mehr Aufgaben, spielt Käsekästchen, erledigt die Mathearbeiten Gruppe A für sich, Gruppe B für die beste Freundin und geht trotzdem 15 Minuten vor Schluss, aber es geht dem Lehrer nicht auf den Sack.
Schulische Auffälligkeiten kommen überproportional häufig in Elternhäusern mit, eher kreativen Einstellungen zu Erziehung vor oder war irgendwer von euch schon jemals überrascht, wenn er bei einem Elternsprechtag die Eltern eines verhaltenskreativen Kindes das erste Mal getroffen hat? In Bezug auf die Intelligenz mag ich diesen Zusammenhang nicht erkennen, ich würde eher vermuten, dass ca. 2,3% der nervigen Kinder gleichzeitig auch hochbegabt sind. 