@Meike.s Statistikargument ist natürlich sachlich richtig, aber die Argumentationsschiene ist schwierig:
- Zugewanderte werden statistisch häufiger kriminell als Ureinwohner --> keinen mehr zuziehen lassen? Verständnis dafür aufbringen, wenn es jemand will?
- Frauen nutzen bei Tötungsdelikten statistisch häufiger Gift als Männer --> Ausschluss aus dem Apothekergewerbe?
Wir hatten 2018 in Deutschland 9.234 Fälle aus dem Bereich Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und sexuelle Übergriffe (laut Kriminalstatistik). Die Dunkelziffer dürfte 10-20 mal so hoch liegen. Nehmen wir der Einfachheit halber also 200.000 Fälle im Jahr an. Bei Übergriffen von Unbekannten ist mit einer recht hohen Anzeigebereitschaft zu rechnen, im Nahbereich (Familie, Schule, Kirche, Sportverein, etc.) eher nicht, d.h. die meisten Fälle werden im Nahbereich passieren und sich im schlimmsten Fall über längere Zeit fortsetzen. Bei den Frauen gibt ca. jede achte an, Opfer sexueller Gewalt geworden zu sein (manche Studien sagen mehr, haben aber eine - aus meiner Sicht - sehr fragwürdige Definition von sexueller Gewalt), dazu werden hier Vergewaltigung, sexuelle Nötigung (ohne Vergewaltigung) und sexuelle Belästigung in einen Topf geschmissen, das ist statistisch völliger Wahnsinn (zusammengesetzte Endpunkte), mal als Beispiel aus der Medizin: Behandlung A führt bei 100 Patienten 2x zum Tod, 48x zur Krankenhauseinweisung und 40x passiert nichts. Behandlung B führt 30x zum Tod, 10x zur Krankenhauseinweisung und 60x zu nichts. Wenn man jetzt Tod + Krankenhauseinweisung zusammenfasst: Go, go Behandlung B...
Die erste Frage ist jetzt: Kann man aus den Zahlen irgendwie statistisch belastbar herausarbeiten, wie viele Männer Täter sind und wie hoch das Gefährungsrisiko ist?
Die zweite Frage ist dann: Bringt uns das tatsächlich was? Flugzeug fliegen ist deutlich risikoärmer, als Auto fahren, von einer "Autofahrangst" hab ich bisher eher selten gehört, Flugangst ist sozial halbwegs akzeptabel.
Ja, wenn jemand ein traumatisches Erlebnis hatte, dann darf er begründet Angst haben (und bitte eine Therapie machen, PTBS geht nicht von allein weg) und ja, wenn man von einer Person weiß, dass sie etwas getan hat, dann darf man vor dieser Person auch begründet Angst haben (deshalb z.B. das erweiterte Führungszeugnis im Lehrerberuf). Ansonsten sollte man seine Angst vielleicht zurückstellen und einfach leben.
@samu: Ich bin ja SV-Lehrer, deswegen bekomme ich einige der Beschwerden über Kollegen und Kolleginnen recht direkt mit. Jungen haben sich bisher noch nie bei mir über irgendetwas in die Richtung beschwert, bei den Mädchen kommt in Bezug auf Kollegen häufig sowas wie: "Der hat unsere Kleidung als unangemessen bezeichnet, wo guckt der uns denn hin?" oder "Der Kollege schaut bestimmte Mädchen immer so komisch an." Dieselben Beschwerden bekomme ich auch über Kolleginnen, nur sind die Sprüche da auf einem Level, wo jeder Kollege sich nur denken würde: "WTF? Niemals würde ich so was sagen. o.O"
Da wird die Kleidung als nuttig bezeichnet, davon erzählt dass die Regelblutung keine Krankheit sei und erst recht kein Grund keinen Sport zu machen (trotz ärztlicher Bescheinigung) oder sich darüber ausgelassen, dass man mit der Arbeitseinstellung ja höchstens noch reich heiraten könnte. Frauen sind viel gemeiner zu Mädchen als Männer, weil die Männer sehr gehemmt sind überhaupt über "solche" Themen zu sprechen. Und ich bin sehr dankbar, solange ich nie was schlimmeres zu hören bekomme, davon hab ich in meiner Zeit als Erziehungshelfer im Kinderheim echt genug mitbekommen...