Beiträge von Valerianus
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Und der Code bei öffentlich-rechtlichen Programmen ist Open Source?

Natürlich kann ich nachvollziehen ob ein Programm Daten ins Internet rausschickt. Wie gesagt: Wenn ein Programm die Klappe hält, ist mir das erst einmal Sicherheitsfeature genug und die korrekte Implementierung von Verschlüsselung ist üblicherweise auch keine Raketentechnik, das kriegen die schon hin.
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Ich hab ehrlich gesagt lieber einen kommerziellen Anbieter, bei dem ich genau nachvollziehen kann was passiert (keinerlei Internetverbindung ist für mich das wichtigste Sicherheitsmerkmal), weil er ansonsten finanziell ruiniert ist, als dass die öffentliche Hand irgendetwas programmiert, bei dem man hinten und vorne den fehlenden Sachverstand bemerkt...
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Erst einmal: Für Niedersachsen kenne ich die rechtlichen Voraussetzungen nicht so gut, aber die Leistungen sind doch bewertbar. Schriftlich sind sie bei 2 oder 3 Punkten und mündlich (laut Verordnung bei 0 Punkten). §12 Absatz 4 weist nur darauf hin, dass bei 0 Punkten oder einem nicht bewertbar das gesamte Abitur in Gefahr ist, weil der Kurs als nicht belegt zählt, das dürfte aber in jedem anderen Bundesland auch so sein.
Falls der Schulleiter nicht informiert wurde und/oder der Schüler nicht schriftlich (individuell, nicht als Massenschreiben zu Beginn des Schuljahres an alle Schüler) informiert wurde, ist das Ganze mit dem von Weber zitierten Auszug doch sowieso hinfällig, weil nicht einmal die SoMi Leistungen auf 6 gesetzt werden dürften...
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Ich bin jetzt nicht aus Bayern und dadurch, dass ich an einer kirchlichen Schule sind läuft das bei uns sowieso alles etwas anders, aber das Beispiel mit dem Studiendirektor und dem Studienrat dürfte den "hergebrachten Grundsätze(n) des Berufsbeamtentums" (Art. 33 GG) widersprechen, das kann so nicht möglich sein, ansonsten geht da jede Konkurrentenklage durch.
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Und auf welcher juristischen Basis gründest du deine "moralische Verantwortung"? Noten haben nichts mit Moral zu tun, sie sind ein Nachweis über die Leistungsfähigkeit und wenn ein Schüler in der Lage ist bei dir 5 Punkte zu schreiben ohne jemals dagewesen zu sein, dann hat er eine Leistung erbracht (eigentlich sogar eine ziemlich große Leistung, gemessen an der physikalischen Definition)...
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Tapucate verschlüsselt auch und arbeitet komplett offline, das größte Problem bei Android dürften die mangelhaften OS-Updates seitens der Gerätehersteller darstellen. Ich bin froh, dass ich seit neuestem 8.0 mit Patchlevel Juni 2018 habe, aber der Großteil der Geräte dürfte ohne Sicherheitsupdates bei Android 5 oder 6 rumkrabbeln...
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Mit derselben Logik könnte man jedes Gesetz für schwebend unwirksam erklären, weil es ja dem Grundgesetz widersprechen könnte...
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Und gibt es auch irgendjemanden mit juristischem Sachverstand (Einzelperson, Verband, Gewerkschaft), der schon seit Jahren sagt, dass Klassenfahrten nicht zu den Dienstpflichten von Lehrern gehören? Bei der Nicht-Abrechenbarkeit von Dienstreisen gab es das nämlich ziemlich lange...nur haben wir halt kein Verbandsklagerecht, sondern da muss sich dann eine Einzelperson finden (meist mit Kostenübernahme durch ihren Verband, bzw. ihre Gewerkschaft). In dem Beispiel haben die Dienstherren auch erstaunliche Beharrlichkeit nachgewiesen...von 2003 (BAG für angestellte Lehrer) bis afaik 2012 (Beamte in NRW)
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Das kommt noch oben drauf...die meisten Schüler mit Schulabsenz haben irgendwelche psychologischen Probleme, nur kann man die nur lösen, wenn man sich ihnen stellt und dazu kannst du als Schule niemanden verpflichten . Eine Auflage "Begib dich in psychologische Behandlung" bei der Ordnungskonferenz käme bei Schüler und Eltern sicher ungemein gut an...
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Die Konsequenz sind maximal 8 von 15 möglichen Punkten (bei 2x 0 in der SoMi und 2x 15 in den Klausuren) und ggf. die Entlassung von der Schule...das ist quasi völlig ohne Konsequenzen

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Diese Regelung gibt es in NRW nicht. §13 APO-GOSt regelt nur, dass die SoMi auf ungenügend gesetzt werden kann, wenn die Klausuren geschrieben sind machst du da in NRW gar nichts. Unbenommen davon gibt es in NRW sehr eindeutige Regelungen dazu, wie man einen Schüler mit unentschuldigten Fehlstunden als Schule loswerden kann.
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@icke: Ich finde kleinere Klassen unnötig, weil die Klassengröße weder einen positiven, noch einen negativen Einfluss auf den Lernerfolg hat. Ich finde kleinere Klassen doof, weil das finanziell einfach sehr teuer würde (ich habe andere sehr teure Ideen, die ich für deutlich sinnvoller hielte (und ja, in Deutschland hat Bildung fiskalisch einen viel zu niedrigen Stellenwert, aber dieses "es darf keine Frage des Geldes sein" ist ein Scheinargument. In der Politik ist alles eine Frage des Geldes...). Ich finde kleinere Klassen gut, weil ich dann weniger zu korrigieren habe und nach einer Woche alle Schülernamen kenne. Das ist doch wie in jeder guten Geschichtsklausur: Es gibt Argumente dafür und es gibt Argumente dagegen, aber diese Studie ist kein Argument (weder in die eine, noch in die andere Richtung) und ich finde es zutiefst erschreckend wie anti-wissenschaftlich hier von Akademikern argumentiert wird. Andererseits hatten wir hier im Forum auch eine Diskussion um Homöopathie und vielleicht sollten wir aus Jux mal eine zum Thema Impfungen starten...

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Das ganze ist aber eine Frage des Geldes. Was kostet es das Land, wenn man formative Selbstevaluation für alle Schüler einführt? Fast nix (von Kopierkosten abgesehen) und es bringt eine Menge. Was kostet es das Land die Klassenstärke um 20% zu reduzieren? Verdammt viel Geld (Personalkosten sind fast immer der größte Posten und die Klassen brauchen auch irgendwo Räumlichkeiten) und es bringt fast gar nix (selbst nach der im Eingangsposting verlinkten Studie). Mal ganz davon abgesehen, dass wir dafür aktuell auch gar nicht die Kollegen haben.

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Lernt man im Germanistikstudium eigentlich Argumentationstheorie?
Du kannst ja gerne argumentieren, dass kleinere Klassen zu höherer Lehrergesundheit, mehr Arbeitszufriedenheit und weniger Arbeitsbelastung beim Lehrer führen. Es geht aber in dem Thread um den Lernerfolg der durch kleinere Klassen besser were, d.h. entweder argumentierst du hart am Thema vorbei (dann sehe auch ich keinen sinnvollen Zusammenhang) oder...der Zusammenhang ist augenscheinlich vorhanden. Und dass letzte Mal, als es mich interessiert hat, war das wichtigste Ziel der Schule, dass die Schüler etwas lernen, nicht dass die Lehrer zufrieden, gesund und unbelastet sind.
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Der gesunde Menschenverstand hat dazu geführt, dass deutsche Kinderärzte viele Jahre lang empfohlen haben, dass Babys auf dem Bauch schlafen, weil es doch direkt einsichtig sei,wie hilfreich dass wäre, falls die Babys sich nachts erbrechen. Der gesunde Menschenverstand hat allein in Deutschland hochrechnungsweise 20.000 Babys allein durch diese Empfehlung umgebracht, bis dann irgendwer empirisch nachgeschaut hat, welche Schlafposition für Babys die sicherste sei. Fuck common sense...
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Hauptpersonalrat fragen und schauen für wie witzig die das halten.

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Da du mit deinen Fächern offensichtlich nie mit Statistik in Berührung gekommen bist, ignoriere ich den Unterton mal, und nein: Das ist definitiv nicht das Problem von empirisch basierter Bildungsforschung (Pädagogik, Lernpsychologie und Fachdidaktiken). Es gibt gute, saubere Experimentaldesign (Doppelverblindung wäre natürlich schöner, aber dafür bräuchte man vermutlich Hilfe von Google oder Microsoft), es gibt gute Leute die Empirie und Theorie verbinden können (das eine ohne das andere ist nämlich ziemlich sinnbefreit) und es gibt auch Studien die massive Effekte zeigen, z.B. (zusammenfassend, da nicht experimental, sondern Meta) die von Mikael so gescholtene Hattie Studie, die übrigens keinesfalls nur Effekte auf Basis der Lehrperson findet und die uns Lehrern gerade in Bezug auf die in Studienseminaren so geliebten Gruppenarbeitsformen einen riesigen Dienst erwiesen hat (außer man liebt Gruppenarbeit...).
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Ich halte das DIW als Herausgeber dieser Studie für x-fach "signifikanter" als diese hunderten obskuren "Fachzeitschriften", derer sich noch obskurere Universitäts-"Forscher" bedienen, in denen diese "veröffentlichen" dürfen, nachdem sie Geld auf den Tisch gelegt haben. Und das alle nur, um überhaupt ein paar "Veröffentlichungen" zu haben, damit die Universitäts-"Karriere" nicht zum völligen Rohrkrepierer mutiert...
Oder man "veröffentlicht" gleich im "Eigenverlag" und verschenkt ein paar Dutzend Exemplare an Freunde und Bekannte, damit es überhaupt so aussieht, als ob es jemand gelesen habe...Gruß !
Wir reden hier nicht von Veröffentlichungen im Eigenverlag oder in unbekannten Kleinverlagen, die irgendein Doktorand bezahlt, damit jemand seine völlig irrelevante Dissertation zur Kenntnis nimmt, sondern von vernünftigen Zeitschriften wie Nature, Science oder Journal of Educational Psychology. Die Standards halt, wenn man einen Job in der empirischen Bildungsforschung bekommen will und nicht nur in der Geschichte der Pädagogik.

@Schmidt: Dass DIW Studien standardmäßig nur direkt beim DIW veröffentlicht werden macht die Sache nicht besser, sondern wirft auf die Studien ein genauso gutes Licht wie auf Studien der Konrad-Adenauer oder Hand-Böckler-Stiftung (Liste beliebig ideologisch erweiterbar). Jetzt mal methodisch: Der erste riesige Nachteil dieser Studie ist schon das Design (Korrelationsstudie mit bereits erhobenen Daten). Dann geht es statistisch weiter. Dass was du "genau die Kontrollvariablen die du erwartest" nennst, sind höchstwahrscheinlich genau die Kontrollvariablen mit denen ein signifikantes Ergebnis raus gekommen ist. Ich hab lang genug die Statistik für Studien gemacht um zumindest grobe Ansätze für so was zu erkennen...wenn ich ohne Kontrollvariablen keinen Effekt habe, dann ist es immer (!) theoretisch überbaut erklärungsbedürftig, warum er mit Kontrollvariablen auf einmal da ist. Umgekehrt (Effekt ohne da und mit weg ist meistens sogar besser). Denn mal im Ernst: Warum sollte der Einfluss der Klassengröße auf den Lernerfolg vom Alter oder von der Muttersprache abhängen (die relevante Frage wäre da eher ob da eine Mediation oder Moderation vorliegt)? Da kommt dann das Problem des fehlenden theoretischen Überbaus voll zum Tragen: Das können die beiden Autoren überhaupt nicht beantworten, denn der eine ist Wirtschaftswissenschaftler, der andere vermuteter Sozialwissenschaftler ("Migrationsexperte"). Und noch einmal, denn das ist das allerwichtigste: Die beiden kommen in Mathe bei 38.415 Schülern nicht über ein insignifikant bis p < .05 hinweg und in Deutsch schwankt es von insignifikant bis da könnte tatsächlich was winziges sein. Das Beispiel mit dem Sack Reis war nicht übertrieben. Das ist eine Effektstärke die jenseits von large-scale überhaupt nicht mehr messbar ist, das ist für den Schulalltag völlig irrelevant.
Und wenn wir beim anekdotischen "so ist das bei mir aber doch auch" sind: Die beste Klasse, die ich bisher unterrichtet habe, hatte zu ihren Hochzeiten 33 Schüler, die schlimmste hatte 17. Lag das an den Schülerzahlen...ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht der Fall gewesen ist, aber wir sind ja bei Anekdoten.

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Weil es zu wenig Lehrer gibt, sollen die bestehenden Lehrer Überstunden machen, diese aber nicht ausbezahlt bekommen, sondern abfeiern können (weil es dann auf einmal zu viele Lehrer gibt?).
Manchmal frage ich mich, wie manche Politiker auf ihre Vorschläge kommen...
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