Beiträge von Valerianus

    Dir ist bewusst, dass "in Tarifverträgen [stehen]" eine Vollzeitarbeitsstelle bedeutet? :P
    Ich finde das Jammern unter Lehrern auch extrem nervig, vor allem weil unsere Bezahlung in der Wirtschaft fast immer unter außertariflich fällt, wie bereits weiter oben angesprochen wurde.

    Ich hab nur die Sachen aufgezählt, die bei uns von bestimmten Kollegen am Laufen gehalten werden.


    "Hochbegabung" ist ein psychologischer Fachbegriff für IQ > 130, da muss man nicht dran rumdeuteln. Der Artikel von Meike beschränkt sich auch wieder nur auf so allgemeine Aussagen "aber für einzelne Kinder galt das nicht", was statistischer Nonsense ist, weil Statistik keine Aussagen über einzelne Personen machen kann (allenfalls als Wahrscheinlichkeiten). Ganz davon abgesehen dass weder die Autorin, noch die Forscher hinter den zitierten Artikel führend im Intelligenzbereich wären...und ja, gerade in der Schule und auch später an der Universität haben Fleiß und Interesse einigen Anteil am Kuchen. Intelligenz sagt lediglich aus, wie viel Fleiß und Interesse es braucht um passable Ergebnisse zu erhalten. Niemand wird Mathematikprofessor, allein weil er klug ist, dafür braucht es schon was anderes (besonders vor dem Hintergrund, dass man als richtig guter Mathematiker anderswo deutlich mehr Geld verdient).

    Hochbegabung ist IQ über 130, das zu erkennen ist nicht besonders schwer, dafür gibt es Testverfahren, diese sollten aber nur von von den Eltern unabhängigen Psychologen durchgeführt werden (dürfen), ansonsten hat man nämlich extrem viele Hochbegabte, die mit Verlaub alles sind, aber sicher nicht hochbegabt. Andere Begabungen (insbesondere im musischen oder künstlerischen Bereich) erkennen die meisten Lehrer durchaus, wenn sie sie sehen.


    Mögliche Mittel zur Förderung:
    - spezielle AGs (Astronomie, Debattierclubs, etc.)
    - Zusammenarbeit mit außerschulischen Gruppen (Universität, Politik, Verbände, etc.)
    - Mehrsprachenmodelle (obwohl hierfür normalerweise nicht Begabung, sondern Fleiß ausschlaggebend für den Erfolg ist)
    - Zertifikatskurse (Wirtschaftsenglisch, DELF, etc.)
    - Wettbewerbe (da muss man nicht nur die Olympiaden nehmen, es gibt auch so was wie Mathe im Advent, was etwas niederschwelliger ist)
    - spezielle Aufgaben/Themenbereiche im Unterricht (während ein größerer Teil der Klasse noch Übungsmaterialien bearbeitet)
    - Unterstützung bei Bewerbungen für summer schools, Lernferien, Stipendien, etc.

    An manchen Schulen gibt es inzwischen ja schon "Mannschaftsbundesjugendspiele" in denen die Sportler die dicken und unsportlichen Kinder inkludieren müssen. Manche Schulen versuchen inzwischen wirklich ihre Schüler vor jedem Wettbewerb zu verschonen und mit Verlaub: Das ist die falscheste und dämlichste Idee aller Zeiten. Denn was passiert wenn diese Kinder dann an die Uni kommen oder in den Beruf und da gibt es welche, deren Eltern oder Lehrer ihnen beigebracht haben mit Biss an die Sache ranzugehen (übrigens: konkurrenzorientiert zu denken, heißt nicht unsozial zu sein...). Das ist auch immer witzig, wenn man dann solche Leute in den Sportverein bekommt...obwohl das eigentlich erstaunliche ist: Die arbeiten an sich, wenn man ihnen dann ihre Grenzen aufzeigt und darauf nicht mit Verständnis, sondern mit Härte reagiert...das hab ich jetzt sowohl im Fußball, als auch im Kampfsport gesehen...also scheinen Kinder das universell hinzubekommen, denke ich. :P

    Äußere Differenzierung gibt es auch in anderen Ländern. Japan z.B. hat generell ein Gesamtschulsystem für die ersten 9 Jahre im Schulbetrieb, viele Schulen sortieren aber innerhalb der Schule die Schüler nach den Testergebnissen den Klassen zu, in den USA erreichen (je nach Bundesstaaat) manche Schüler bis zum Ende der High School in Mathe nie die Kurse Algebra II oder Calculus. Die sind dann zwar alle in einer Schule untergebracht, aber werden da keineswegs alle zusammen in eine Klasse geschmissen und nur mit innerer Differenzierung gepäppelt.


    Und Mädchen und Jungenschulen gibt es in NRW immer noch, meistens katholisch, aber z.B. auch das städtische Mädchengymnasium in Essen-Borbeck. Schadet denen auch nicht unbedingt, gerade in den Naturwissenschaften für die Mädchen gibt es dazu auch ganz einschlägige Studien.


    Jetzt ist so viel dazwischen gesagt worden, noch einmal zu tibo: Ich kenne durchaus Projekte in denen Blinden Kunst oder Tauben Musik (vor allem durch Bässe) näher gebracht werden soll. Aber dass das nicht ansatzweise dasselbe sein kann, sollte sich doch allein daraus ergeben, dass auch eine sehende oder hörende Person daran teilhaben kann (entweder mit Zusatzsinn oder mit Einschränkungen desselben). Das hat doch ein bisschen was vom Höhlengleichnis, derjenige kann die Kunst nicht in all ihren Facetten erfahren, so sehr man ihn auch daran heranführen möchte. Warum träumen wohl nicht-blind geborene Personen trotzdem in Bildern (denen kann man sicherlich auch Kunst entsprechend näher bringen), während das blind-geborenen Personen einfach nicht passiert? Ihnen fehlt überhaupt die Möglichkeit sich so etwas auszumalen.
    Und Prof. Riedel ist ein hoch anerkannter Völkerrechtler, aber das Gutachten dass du zitierst ist ein Auftragsgutachten der Landesarbeitsgemeinschaft „Gemeinsam Leben" NRW, dabei handelt es sich um einen Interessenverband für Befürworter der Inklusion. Das zählt vor Gericht nicht mehr als die Einlassung einer Streitpartei und keinesfalls als unabhängig.

    Nur aus Jux, ich geh mal alle deine Postings durch und nehme mir die Argumente für Inklusion raus:
    7 - gelöscht
    8 - man müsste Leistungsüberprüfung verändern (keine Erläuterung wie)
    9 - ad hominem
    12 - ad hominem und mit viel gutem Willen "man darf normabweichende Personen nicht ausschließen"
    15 - Lehrer empfehlen Förderschulen insbesondere bei L/ES Kindern vor allem weil sie dann selbst weniger Probleme haben
    17 - sonderpädagogische Förderung muss eine Einzelfallentscheidung bleiben (das ist sie in fast allen Bundesländern)
    19 - ad hominem
    21 - Lob des Autors des Artikels
    28 - ad hominem
    38 - Widerspruch zu meiner These des geringen Bildungserfolgs in Berlin (offensichtlich Artikel nicht gelesen)
    56 - das "ich sag's meiner Mami"-Argument
    65 - Meinungsfreiheit (ohne nähere Ausführungen)
    68 - grammar nazi (das hab ich nicht geschrieben)
    78 - grammar nazi (das hab ich nicht geschrieben)
    80 - du erklärst wen genau du bei Mami verpetzen willst, dazu Ausführungen über Kommaregeln und das Recht Personen anzuzeigen
    82 - mit viel gutem Willen: "Weltbild" (ohne nähere Ausführungen)
    85 - "ich bin raus und block euch alle"


    Mal im Ernst, wenn du so im Lehrerzimmer diskutierst, wundert es mich nicht, dass du die Diskussionen verlierst. Das liegt aber dann nicht daran, dass jemand lauter blökt (meinst du das was Tiere machen mit ö oder meinst du, dass dich jemand vollheult, dann wäre ä doch richtig gewesen), sondern dass du kein einziges ausgeführtes Argument hast und mit viel gutem Willen 3 Schlagworte nennen konntest. Hast du das Problem generell oder nur beim Thema Inklusion?


    P.S.: Auch die Blockliste ist wieder ein Ausdruck von? Diskussionskultur oder einem Mangel davon. :)

    @frlkotletta: Ja und du ignorierst alles was dich kritisiert oder ein Argument gegen deine Position ist, also wen interessierts? Da ist mir Voldemort bei allen Differenzen lieber, der liest wenigstens alle Postings und geht darauf ein. Übrigens: Für das Posting könnte ich dich anzeigen. Ich kann dich für jedes deiner Postings anzeigen. Das ist auch ein bemerkenswerter Punkt der Meinungsfreiheit. Niemand hindert mich daran mich zum Affen zu machen, nur ob diese Anzeige was bringt, das überlassen wir dann tatsächlich lieber Leuten, die nachdenken bevor sie was schreiben, nicht wahr? 8|


    tibo: Klare Kante zeigen ist völlig in Ordnung. Du kannst ihm, mir oder wem auch immer gerne sagen, dass du mit seiner/meiner/sonstwessen Position absolut nicht übereinstimmst. Das ist gut, das ist Diskussionskultur. Aber zur Polizei rennen, sich bei seiner Mami ausheulen, Steine werfen oder Häuser anzünden sind keine Diskussion mehr, sondern das Eingeständnis dass man zu dumm dafür ist. Ich bin übrigens nicht generell dagegen, dass man Diskussionen auch irgendwann sein lässt und handelt, aber die Latte dafür liegt schon echt gewaltig hoch und steht dankenswerterweise sogar im Grundgesetz. Was mich bei deiner Diskussion etwas stört ist, dass du auf diesen sjw (social justice warrior)-Zug aufspringst mit den ganzen -isms. Wenn man sagt, dass eine blinde Person niemals ein Kunstwerk von Picasso oder eine taube Person die Werke Beethovens (außer vielleicht er ist genauso begabt wie Beethoven) genießen kann oder, oder, oder...dann ist das keine Diskriminierung, sondern eine traurige Wahrheit für fast alle Fälle. Und wenn ich feststelle, dass ein geistig behindertes Kind niemals Algebra oder die Relativitätstheorie begreifen wird, dann ist das auch keine Diskriminierung und es ist bodenloser Unsinn so jemanden in eine Schulform zu setzen, die darauf ausgelegt ist die Besten hervorzubringen (Gymnasium). Ob das bei fast 50% Gymnasialbesuchsquote noch der Fall ist, sei mal dahingestellt, aber wir sagen einerseits "normal dummen" Kindern, dass wir sie nicht nehmen, sollen aber GB oder LB inkludieren? Das ist doch Schwachsinn. Ich hab überhaupt kein Problem mit unseren blinden oder tauben Schülerinnen und Schülern und glaub mir, nur einer davon erhöht mal eben den Vorbereitungsaufwand für die Stunden in der Klasse/dem Kurs enorm, aber das ist es wert, weil es unserem Ziel entspricht. Wir haben sehr kluge taube und blinde Kinder bei uns und da kann man was tun, weil ihre Behinderung eben nicht per se einen erfolgreichen Gymnasialbesuch ausschließt. So, jetzt zum aber: Wenn es doch ein Kind mit einer geistigen Behinderung gibt (nehmen wir das Down-Syndrom von oben), was die Voraussetzungen packt (in Spanien gibt es jemand mit Down und Universitätsabschluss), dann um Gottes Willen werde ich alles tun, damit dieses Kind gut durch unsere Schule kommt und sein Abitur besteht.


    Und für NRW kann man endlich einmal Game of Thrones zitieren: "I'm not going to stop the wheel. I'm going to break the wheel."

    Nur kurz, ich hab gerade einen Termin: Das steht definitiv nicht so in der Behindertenrechtskonvention. Ich weiß nicht ob ich es hier geschrieben habe, aber der Konvention geht es darum dass Schüler mit Behinderungen überhaupt Zugang zum Schulsystem haben, es gibt nämlich immer noch genug Länder in denen sie einfach zuhause bleiben. Zum Rest später :)

    Aus Erfahrung: Die Frauentoiletten sehen immer schlimmer aus als die der Männer, aber im aktuellen Kollegium haben wir das Problem Gott sei Dank nicht. Aber bleiben wir bei deinem Fall: Spritzt derjenige nur daneben (das sieht man auf unserem Boden nämlich echt nur mit sehr viel gutem Willen und wir haben Pissoirs für so was) oder spielt er mit dem Feuerwehrschlauch Großbrand löschen? Im ersten Fall hätte ich wie gesagt, wahrscheinlich ein Wahrnehmungsproblem (und falls ich mal was sehe, nehme ich Toilettenpapier und mach das eben weg) im zweiten Fall würde ich so laut schimpfend aus der Toilette kommen, dass man das im Lehrerzimmer auch mitbekommt, sozialer Druck klappt bei Erwachsenen genauso gut wie bei Kindern. Und falls ich müsste und sonst nicht könnte: In dem Fall würde ich es auch wegmachen, wir haben genug Papierhandtücher...


    P.S.: Ich reinige bei den Schülern übrigens normalerweise nicht mit (ich heb manchmal größere Müllteile für den Papierkorb auf, wenn es nur eins ist was auf dem Boden liegt), kann dir gerade aber keinen guten Grund sagen warum nicht. :)

    Das war kein persönlicher Angriff, sondern eine Feststellung von Tatsachen. Jemanden anzeigen, weil er sagt, dass geistig behinderte Menschen nicht zur Gesellschaft dazugehören können (ich hab den Wortlaut nicht mehr und das Originalzitat ist weg)? Weshalb? Das ist strafrechtlich riesengroßer Humbug, da ist noch nicht einmal Volksverhetzung einschlägig (und das ist einer der wenigen Paragraphen die überhaupt in die Richtung gehen) und - und das finde ich noch viel schlimmer - ist ein Zeichen für eine Diskussionskultur die unter aller Sau ist. "Jemand hat eine Meinung, die mir nicht gefällt? Ich sollte ihn anzeigen!" Welches Bild von Diskussion steckt denn dahinter und was wird dadurch in der Schule den Schülern vermittelt?


    Aufs Thema bezogen: Es ist völlig egal, ob jemand für Inklusion oder dagegen ist, für beide Standpunkte gibt es gute Gründe (Teilhabe vs professionelle Unterstützung) und für beide Standpunkte gibt es sehr polemische Gründe (menschenverachtende Ausgrenzung vs. halten durch ihre Unfähigkeit nur die normalen Kinder vom Lernen ab). Wir haben hier im Thread beide Argumentationsarten gehört. Der eigentlich wichtige Punkt ist doch: Das ganze wird bei uns demokratisch entschieden, das heißt zum einen, dass die Entscheidung der Mehrheit zu respektieren ist (Mehrheitsprinzip), zum anderen aber auch, dass die Meinung der Minderheit schützenswert ist (Minderheitenschutz). In Deutschland entscheiden wir das Ganze parlamentarisch, nicht basisdemokratisch. In NRW wird die Inklusion gerade sehr stark verlangsamt, bzw. rückabgewickelt, in anderen Bundesländern werden die Anstrengungen in die Richtung verstärkt. Was schön wäre, aber nicht passieren wird, wäre eine empirische Begleitung des Ganzen und zwar nicht auf Fragebogenbasis aka "meinen Kind geht es durch Inklusion viel besser und es lernt bestimmt viel mehr", sondern durch harte Beobachtungs- bzw. Testverfahren. Wer profitiert davon, wer hat eventuelle Nachteile, leistungsmäßig, vom Arbeitsverhalten, vom Sozialverhalten, etc.
    Dann hätten wir mal eine richtige Basis auf der man arbeiten könnte. Einfach zu behaupten "aber den Kindern geht es doch viel besser, wenn sie inklusiv beschult werden" mag sicherlich für manche Kinder gelten, aber ich hätte gerne einen Beleg über die Veränderung...für alle Kinder. Vom Studiendesign her wäre das relativ simpel (allerdings ein wenig zeitaufwändig (Längsschnitt)), politisch gewollt ist es von keiner Partei. Die wollen sich ihre Meinungen auch nicht durch Fakten kaputtmachen lassen. :)


    P.S.: Yummi: Ich glaube sie wollte nur Voldemort (ich glaube spätestens da hätte jeder Polizist der Harry Potter kennt echte Problem mit der Fassung bekommen) anzeigen.

    Geh und stell Strafanzeige, geh und schau zu, wie der Polizist oder Justizangestellte versuchen wird ernst zu bleiben. Manchmal ist es echt peinlich mit was für Ansichten von Grundrechten Menschen Lehrer werden können. 8|


    P.S.: Ich stimme Lord Voldemort in vielem was er sagt nicht zu und das war auch bei dieser Aussage so, frikolettas einfältige und totalitäre Weltsicht hingegen finde ich deutlich erschreckender. Sie glaubt nämlich dabei höchstwahrscheinlich noch, dass sie moralisch einwandfrei und "gut" handelt. Denn ja, man kann auch eine moralisch einwandfreie Weltsicht totalitär vertreten, was dann sehr wenig mit Meinungsfreiheit zu tun hat.

    Noch einmal: Das Reinigen ist keine Strafe. Ich hab in meiner Klasse auch einen Ordnungs- und einen Tafeldienst, das ist weder eine Strafe, noch eine Erziehungsmaßnahme, sondern einfach der Erziehungsauftrag der Schule. Und ich wäre sehr gespannt darauf, wenn jemand tatsächlich mal dagegen klagt, dass er fegen muss. Keine Ahnung was ich als Erziehungsmaßnahme nehmen würde, wenn jemand so was macht, es nicht zugibt und ich es rausbekomme. Vor oder nach der Schule alle Tische und Fenster im Klassenraum schrubben? Unter Anleitung des Hausmeisters Schulhalle und Schulhof reinigen nach der Schule? Das wäre dann auch eine "Strafe". Und nein, auch wenn es in Berlin in manchen Schulen anders aussehen mag, verstößt Putzen nicht gegen die Menschenwürde.

    Nur Schulrechtsfortbildungen, keine juristische Ausbildung.


    Du hast für volljährige Schüler keine Aufsichtspflicht, weil sie eben volljährig sind. Deswegen können volljährige Schüler auch nach Hause gehen, wenn sie das für richtig halten und sich selbst entschuldigen, sie dürfen wählen wen sie wollen, mit Führerschein Auto fahren und viele andere Dinge mehr die sie als Erwachsene halt so dürfen. Du hast natürlich trotzdem bestimmte Pflichten als Lehrer, z.B. in NRW dafür zu sorgen, dass auf Schulveranstaltungen kein Alkohol getrunken wird, weil das Schulgesetz das eben so will. Jetzt kommt der entscheidende Punkt: Wenn das jemand trotzdem macht und er legt sich auf die Schnauze, dann ist das für dich ein Problem, wenn derjenige minderjährig ist (Haftung), du kannst aber genüsslich einen Krankenwagen rufen und ihn auslachen, wenn er volljährig ist (ggf. Erste-Hilfe durchführen falls notwendig). Etwas schwieriger dürfte das für dich werden, wenn du selbst mit getrunken hast.


    Deine Pflichten gegenüber erwachsenen Schülern ergeben sich aus deinen Amtspflichten, z.B. Verkehrssicherungspflicht innerhalb der Schule (vor allem für NaWi und Sportkollegen wichtig), Fürsorgepflicht auf Klassenfahrten. Die hätte aber auch ein Hotel oder ein Reiseveranstalter.


    §832 und §1631 BGB regeln im Wesentlichen die Aufsichtspflicht, man kann das jetzt doof finden, aber 1871 haben die es nicht für notwendig gehalten, das Ganze genauer zu regeln, den Rest haben dann Gerichte geklärt.


    So und jetzt zu deiner verlinken Verwaltungsvorschrift:

    Zitat

    Die allgemeine Aufsichtspflicht der Schule, die auf der größeren Schutzbedürftigkeit der ihr von den Eltern anvertrauten minderjährigen Schülerinnen und Schüler beruht, entfällt gegenüber den volljährigen Schülerinnen und Schülern.

    Zitat

    It's now very common to hear people say, "I'm rather offended by that," as if that gives them certain rights. It's no more than a whine. It has no meaning, it has no reason to be respected as a phrase.
    I'm offended by that." - Well, so fucking what?" (Stephen Fry)

    Gott sei Dank haben wir in Deutschland Meinungsfreiheit und kein Gesinnungsstrafrecht (seit 72 Jahren...na ja, in manchen Teilen der Republik seit 27 Jahren).

    Auch wenn das in der Ausbildung oft anders verkauft wird: Es gibt keine Aufsichtspflicht für volljährige Schüler (es gibt ein paar Regeln an die diese sich halten müssen, die ergeben sich aber aus dem Innenverhältnis zur Schule). Aufsichtspflicht gibt es nur für Minderjährige oder Personen die aufgrund ihres geistigen oder körperlichen Zustands nicht auf sich selbst aufpassen können (das ergibt sich aus §832 BGB und bevor jetzt jemand kommt "da geht es aber nur um die Verletzung der Aufsichtspflicht", es gibt keine gesetzliche Regelung zur Aufsichtspflicht, sondern nur zur Verletzung derselben)

    Jetzt mal ganz konkret:


    Dein Klassenraum ist vermüllt, du weißt nicht wer es war - was machst du? (Ich lasse meine Klasse aufräumen, ich unterrichte nicht im Dreck)
    Deine Klassenraumtür ist mit Essensresten beschmiert, du weißt nicht wer es war - was machst du? (ich lasse meine Klasse putzen, das ist allein aus hygienischen Gründen nicht tragbar)
    Die Klassenraumtür eines Nachbarraums ist verschmutzt und es ist sicher, dass es jemand aus deiner Klasse gewesen ist, aber es ist unklar wer - was machst du? (wieder darf meine Klasse putzen, s.o.)


    Das machst du 1-2 mal, danach weiß deine Klasse, dass sie sowieso putzt und lässt es den machen, der es gewesen ist (den ich übrigens (normalerweise) nicht bestrafen würde, wenn er es einfach zugibt und wegmacht - wenn es jemand nicht zugibt, die anderen Schüler machen lässt und ich es dann rauskriege, dann geht's rund...). Es geht dabei nicht um Strafe. Das ist einfach nur eklig und unhygienisch und muss weg. Eine Strafe ist nicht in zwei Minuten erledigt. :P

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