Beiträge von Valerianus

    Es gibt tolle Untersuchungen zur Qualität von frühkindlicher Betreuung in Deutschland, die sich im Wesentlichen wohl auf den Kindergarten und die schulische Nachmittagsbetreuung übertragen lassen. Dagegen wirkt selbst der Fernseher besser ausgebildet und qualifizierter als die ausgebildeten und qualifizierten Bediensteten.

    Wir sind so organisiert, dass ca. bis um 16 Uhr alles erledigt ist

    Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass bei uns früher das Jugendtraining im Verein um 15:00h (F/E Jugend) begonnen hat und zwischen 18 und 19:00h (B/A Jugend) beendet war, damit die Erwachsenen trainieren konnten. Aber wer braucht schon Sportvereine, wenn er "qualifizierte Nachmittagsbetreuung" in der Schule haben kann?


    P.S.: Das ist nicht als Kritik an deiner Schule gemeint, sondern als generelle Kritik am System der Ganztagsschule. Wir hatten in Deutschland mal eine echt gute Nachmittagsbetreuung außerhalb der Schule und die wird durch den Ganztagsmist systematisch abgeschossen.

    Man kann den Schülern auch einfach am Anfang des Schuljahrs sagen, dass sie in den Pausen auf Toilette gehen sollen und dass man die Eltern informiert, wenn sie gehäuft während der Stunde trotzdem müssen, damit sie mit dem Kind mal zum Arzt gehen können um abzuklären ob da medizinisch alles in Ordnung ist. Danach schildert man noch etwas plastisch das Vorgehen bei einer Blasenspiegelung. Ich kann mich nicht erinnern, dass irgendwer danach noch nach der Toilette gefragt hat, wenn es nicht echt dringend war. Und wenn jemand muss, dann werde ich ihn sicher nicht dran hindern, in dem Punkt hat die Anwältin nämlich Recht: Das geht gar nicht.

    Das mit dem Musikunterricht würde ich über die Schulleitung klären lassen, fachfremd schön und gut aber wenn du die fachlichen Grundlagen überhaupt nicht umsetzen kannst ist es völlig lächerlich, dass du da unterrichten sollst. Bei der verbessernden Kollegin bin ich etwas zwiegespalten: Falls sie dich vor der Klasse verbessert, ist das natürlich abzustellen (du kannst ihr ja vorschlagen, dass sie dir so was nach der Stunde mitteilt und du es dann selbst in der Stunde danach verbesserst). Auf der anderen Seite gehen regelmäßige fachliche Fehler bei einer Lehrkraft gar nicht. Jeder verrechnet sich mal, jeder spricht mal irgendwas falsch aus und ich bin mir sicher, dass jedem Geschichtskollegen irgendwann mal irgendein blödes Datum doch nicht einfällt, wenn er es gerade braucht. Aber auch hier gilt: Mit der Zeit wirst du sicherer, also gib dir die Zeit einfach.

    Mach dich nicht verrückt. Zum einen ist Bluthochdruck erst einmal nichts was die Verbeamtung per se verhindern würde und zum anderen kannst du (du bist ja dennoch angestellt auf einer Planstelle) bei einer Verbesserung deiner gesundheitlichen Situation einen erneuten Anlauf in die Verbeamtung beantragen (wenn die Voraussetzungen (Alter, etc.) erfüllt sind). Blutdruck/BMI kannst du über die Ernährung in den Griff kriegen kannst, der Hauptpunkt des Arztes sind bestimmt die Leukos, da möchte er wohl dramatischere Ursachen ausschließen.

    Ich würde aus taktischen Gründen nicht die Schüler direkt ansprechen, das kann dir im Zweifelsfall als Versuch der Beeinflussung ausgelegt werden. Wie wäre es, wenn du den SV-Lehrer oder einen der betreffenden Klassenlehrer (dem du vertraust) deine Fragen schilderst (Problem schien geklärt, dann Beschwerde, ist das auf deren eigenem Mist gewachsen) und ihn bittest das für dich mit den Schülern zu klären?
    Als Person deines Vertrauens: Was ist mit den beiden anderen Lehrerratsmitgliedern? Alternativ: Bezirkspersonalrat oder jemand von der GEW/vom Philologenverband (falls du Mitglied bist).


    Die Fälle selbst finde ich jetzt beide nicht dramatisch, für das Schülerverhalten hätte ich zwar niemanden rausgesetzt, allerdings ist das die pädagogische Entscheidung des unterrichtenden Kollegen (also deine) und die war jetzt nicht unverhältnismäßig.

    Hier muss man sich auch mal die andere Seite anschauen (ich habe während des Studiums in einem Kinderheim gearbeitet):
    - für Bekleidung gibt es ein festgesetztes Budget vom Jugendamt (das reicht im Normalfall aus, aber wenn andauernd was kaputtgeht, ist einfach kein Geld da)
    - Frühstück und auch das Schulfrühstück machen sich die Kinder üblicherweise selbst (Tisch ist gedeckt, aber den Rest kriegen Kinder üblicherweise allein hin) - wenn ein Kind dann meint beim Frühstück den Aufstand zu proben, hat es selbstverständlich nix dabei, weil es sich ja nichts schmieren konnte, es war ja beschäftigt
    - Wechselsachen hätte ich jetzt (außer bei Kindern bei denen das regelmäßig passiert) auch nicht mitgegeben und wenn das regelmäßig passiert, hätten wir versucht die in der Schule zu deponieren
    - Abholen während der Schulzeit ist in den regulären Einrichtungen (also denen in die "normale" Kinder kommen) auch selten durch das Budget gedeckt, in der Zeit in der die Kinder in der Schule sind, bezahlt das Jugendamt sicherlich niemanden dafür im Heim Däumchen zu drehen. Im Regelfall gibt es allerdings eine Bereitschaft, die man in ernsten Fällen auch erreicht


    Und noch was: Ein Kind was erkältet ist, ist natürlich krank, aber es gibt da schon noch einen Unterschied zwischen leichtem Husten und hohem Fieber. Bei Fieber oder Erbrechen würde ich definitiv auf Abholung bestehen und falls das wiederholt abgelehnt wird das Jugendamt einschalten. Das geht einfach nicht...

    NRW: §3 ADO gilt gemäß Absatz 4 auch für Tarifbeschäftigte. Du musst deinen Vorgesetzten beraten und unterstützen und wenn ein Kollege ganz offensichtlich juristisches Harakiri begeht, musst du das melden. Da die Regelungen alle aus dem BBG übernommen sind, wird in anderen Bundesländern so ziemlich dasselbe stehen.

    In Geschichte hast du nur mit Material lesen und zusammenfassen können auch schon fast die 3, weshalb da auch nie im Leben ein Schüler der des verständigen Lesens mächtig ist eine 5 bekommt. Du hast Recht, dass da Auswendiglernen nix bringt, wenn man Lesen kann muss man gar nix lernen um zu bestehen (wenn man gut bestehen will, kann Lernen natürlich dennoch nicht schaden).

    Wie kommt man denn in Mathe oder Physik mit Auswendiglernen aus dem Defizitbereich raus? Klar schafft man es da allein mit dem AFB I raus, aber dafür muss man die meisten Verfahren eben nicht nur beschreiben, sondern auch anwenden können. Mit reinem Auswendiglernen kommst du da nirgendwo hin. Und auch in Geschichte erkennt man die Auswendiglerner daran, dass sie einem in Aufgabe 2 sämtliches gelerntes Wissen ohne Aufgabenbezug aufs Blatt kotzen, aber in Geschichte ist es dank der Erwartungshorizonte fast unmöglich ein Defizit hinzubekommen wenn man irgendwas schreibt...

    Und was spricht dann gegen das Unisystem? sehr gut (1,0) bis ausreichend (4,0) mit Zwischenstufen ist bestanden, 5 ist nicht bestanden (letztlich ist das Ausmaß des Scheiterns nämlich ehrlich gesagt auch Schülern meistens völlig egal).

    Und wenn die Notenverordnung sagt der Himmel ist rosa, dann schwingt sich TequilaSunrise auf sein Einhorn und reitet zu den Glücksbärchis. Was ist denn das für eine Argumentationsweise?
    Die Bildung des (zulässigen) Medians wäre für Schüler genauso nachvollziehbar (ist in fast allen Schulformen Thema in der Unterstufe), nur könnte man dann halt nicht mehr so tun, als ob man Noten auf 2 Nachkommastellen genau mathematisch berechnen kann (von den Fehlerintervallen bei der Notengebung will ich gar nicht erst anfangen).

    Ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich dich richtig verstanden habe, aber was genau kritisierst du?


    • Leute die keine Ahnung von Mathematik haben: das sind vermutlich über 95% der Bevölkerung, aber das ist in Deutschland ja gesellschaftlich anerkannt.
    • nur addieren müssen: Das Punktesystem ermöglicht, wie LittleAnt schon ausgeführt hat sehr einfach Zulassung und Durchschnittsnote durch Addition berechnen zu können, der Grundrechenart, der die meisten Menschen mächtig sein dürften
    • Noten sind nicht intervallskalierbar: man darf aus Noten keine Mittelwerte bilden, das macht keinen Sinn, weil der Abstand zwischen Note 1 und Note 2 nicht derselbe ist wie zwischen Note 2 und Note 3. Im Punktesystem verschwindet aber z.B. das Problem, dass du keine 6+ hast oder der Unterschied in den Intervallen 1,0 [+0,3] 1,3 [+0,4] 1,7 [+0,3] 2,0, aber sinnvoll wird es dadurch eben trotzdem nicht

    Es geht nicht darum zu zeigen, wie toll wir in Erster Hilfe ausgebildet sind, sondern darum dass du hier eine Situation darstellt, die völlig unwahrscheinlich ist (schön dass du den Rest des Postings ignorierst, also ist bei eurer Erzieherin wohl nach der Anzeige eben genau gar nichts passiert). Ein Hirnödem? Selbst die von dir angeführte Hirnerschütterung (ein Level darunter) ist mehr als fraglich. Klar stellt die Notaufnahme irgendeine Diagnose wenn Eltern ihr Kind bei denen vorbeibringen und bei einem Schädel-Hirn-Trauma darf man ein Kind auch mal ins MRT fallen lassen, Jackpot, aber hast du mal jemanden mit einer Gehirnerschütterung gesehen? Die Symptome sind sofort da und ziemlich eindeutig

    Diese ständige Angst vor juristischen Konsequenzen macht mich fertig. "Die Erzieherin hatte eine Anzeige an der Backe" - ja und? Wenn ich möchte, hat jeder hier im Forum morgen eine völlig unbegründete "Anzeige an der Backe". Solange da juristisch nichts rumkommt im Sinne eines rechtskräftigen Urteils, ist eine Anzeige erst einmal sicher stressig aber mit Verlaub: scheißegal. Und hier mit einem Hirnödem zu kommen ist auch großes Kino. Hier mal von meinem Ausbilder aus dem Ersthilfekurs für Kinder: "Solange das Kind noch schreien kann ist die Verletzung noch im Rahmen. Wenn das Kind sehr plötzlich sehr schweigsam wird, dann müssen sie sich Sorgen machen"
    Und dann brauchst du auch keine Eltern, sondern einen RTW.


    Zum Erstbeitrag: Klarer Fehler der Klassenleitung, auch wenn man ein Kind mit Hämatom und herausgebrochenem Zahn auch direkt abholen hätte lassen sollen (auch komisch dass dem Kind das mit dem Zahn gar nicht aufgefallen ist)...

    Das hängt wohl vom Arzt ab (und die Beihilfe weiß das auch). Mein Hausarzt macht das fast nie und wenn er es macht, geht es auch bei Beihilfe und PKV durch. Mein Zahnarzt macht das anscheinend standardmäßig (insbesondere bei teureren Positionen wie Füllungen oder Kronen) und da mosert die Beihilfe auch notorisch rum und ich darf wild Post zwischen den beiden hin und her schicken, bis es zu einer Einigung kommt.

    Die Tendenzen schreibe ich in der SI immer nur in Klammern zur Orientierung dazu. Beispiel: "Gesamtnote: gut (2-)"
    Ansonsten gibt es in NRW in der SI keine Tendenznoten - in der EF (oder EPh) übrigens auch nicht.

    Dann scheint das Ministerium davon noch nichts zu wissen. In der zentralen Klausur in Mathematik gibt es Tendenznoten (ich weiß, dass in der APO-GOSt was anderes steht).

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