Beiträge von Valerianus

    Was glaube manche Gymnasial"kollegen" hier eigentlich, auf welchem fachlichen Niveau sie unterrichten? Selbst Oberstufenstoff des LKs ist absolute PILLEPALLE im Vergleich zum ersten Unisemester!
    Und manche tun hier so, als müssten sie Doktoranden unterrichten.. Lächerlich.
    Aber so kann man sich natürlich die Welt zurecht lügen und A13Z als gerechtfertigt betrachten.

    Mathe-LK bereitet inzwischen in der Tat nur noch auf den Vorbereitungskurs an der Universität vor (Fachstudium), im 1. Semester hat man davon höchstens in der ersten Woche was. Man kann jetzt darüber streiten woran das liegt, aber das wäre wieder ein anderer Punkt. Ich hab Grundschullehramtler(inne)n mit Fach Mathematik an der Universität Nachhilfe gegeben und wenn jemand in der Geometrievorlesung die Beweise für den Satz des Pythagoras nicht versteht, bei allem Respekt, dann ist das ein übler Scherz, dass so jemand auf Kinder losgelassen werden soll.

    Ich habe ja das Glück alles von Klasse 5 bis Q2 unterrichten zu dürfen. Mit Verlaub, für die Klasse 5 guckt man sich einmal das nächste Kapitel an und ist dann 6 Wochen lang inhaltlich vorbereitet, der größte Aufwand bei den Kleinen besteht darin ihnen Dinge wieder auszutreiben, die sie in der Grundschule gelernt haben. Lehrer werden gesiezt, man läuft nicht einfach durch die Klasse, 6+2=12*2=24 ist falsch (das sorgt regelmäßig bei mehr als 80% der Kinder für Erstaunen, der Rest hat anscheinend die anständigen Grundschulmathelehrer erwischt. Für einen LK braucht es doch schon auch ein wenig fachliche Vorbereitung.

    Und übrigens: Ich hab an der Uni unterrichtet und geprüft, das ist deutlich weniger Aufwand, als an der Schule...einzig die Studenten sind fauler als der durchschnittliche Oberstufenschüler...

    Und noch einmal (ich hab's hier im Forum mindestens schon dreimal mit Quellen gepostet): Gymnasiallehrer sind Grundschullehrer sowohl vom fachlichen, als auch vom fachdidaktischen, als auch vom pädagogischen Wissen meilenweit überlegen. Das lag wesentlich an zwei Dingen: 1.) die schwächeren Schüler (gemessen an der Abiturnote) wählen Grundschullehramt im Vergleich zum reinen Fachstudium oder Gymnasiallehramt (hier sind die Abiturnoten nicht signifikant verschieden) und 2.) das Studium im Staatsexamen war schlicht kürzer (dieser Punkt rechtfertigte rechtlich den Besoldungsunterschied). Da Punkt 2 weggefallen ist, müssten Grundschullehrer eigentlich auf A13 hoch und ich wäre sofort dafür, wenn gleichzeitig dafür gesorgt würde, dass die Besten, die Klügsten und die Empathischsten ins Grundschullehramt gingen, zumindest aber genauso gute Studenten und nicht nur die "bei denen es für ein richtiges Fachstudium nicht gereicht hat" (das ist überspitzt ausgedrückt, es gibt viele großartige Grundschullehrer und Lehrerinnen). Es kann nicht sein, dass jemand mit einem Abischnitt von 3,3 sich sagt "Für Grundschullehramt reicht es wohl", dann mit 3,5 durchs 1. und 4,0 durchs 2. Staatsexamen kommt und trotzdem angestellt wird, weil gerade Lehrermangel herrscht. Das ist ein schlechter Witz. Und ja, Intelligenz, Abiturnote, Staatsexamensnoten und Berufserfolg sind alle miteinander korreliert...sogar erstaunlich hoch. ;)

    Die Zahlen sind von 2013, aber ich finde gerade keine aktuelleren

    potentielle Kosten Bankenrettung: 174 Milliarden (Bürgschaft) + 63 Milliarden (Kapitalhilfen aka Kredite)
    reale Kosten Bankenrettung: -2 Milliarden Euro (Provisionseinnahmen der Soffin, d.h. Gewinn für den Steuerzahler)

    Die Bankenrettung kann demnach richtig teuer werden (wenn Banken zusammenbrechen), sie kann aber auch gar nichts kosten. Die meisten Leute die sich damit auskennen, gehen von 25-50 Milliarden über die nächsten 10 Jahre aus, d.h. 2,5-5 Milliarden p.a.
    Die Kosten für nicht versicherte Sozialleistungen betragen im Jahr 2017 circa 150 Milliarden p.a. (das entspricht 46% des Bundeshaushalts). Ja, wir sind schon ein zutiefst unsoziales Land geworden. Irgendwie kann ich die Forderung nach Wirtschaft als Schulfach langsam nachvollziehen, wenn ich sehe wie selbst studierte Menschen so groben volkswirtschaftlichen Unsinn erzählen...

    Spitze Zunge kann ich auch: Ich habe von Gymnasiallehrern geredet, wir sollen die Schüler auf ein Universitätsstudium vorbereiten. Da hilft es mir nicht, wenn ich knapp 30SWS den Schulstoff nochmal wiederhole, den ich eigentlich (laut Lehrplan) schon längst können müsste. Ich muss besser sein als die Schüler, ich muss so gut sein, dass ich jedes in der Schule zu behandelnde Problem lösen kann und das kriege ich nur wenn mein fachliches Niveau hoch genug ist. Und da du ja so auf Pädagogik beharrst: Es gibt eine deutsche Studie (irgendwas aus der Kuntertruppe in Frankfurt), dass das Fachwissen des Lehrers der wichtigste lehrerseitige Prädiktor (im Bereich Wissen aka Fachwissen, Fachdidaktikwissen, Pädagogikwissen) für schülerseitigen Lernerfolg ist. Wir brauchen mehr Leute mit herausragendem Fachwissen, nicht weniger.

    Ich hab mir das gerade für meine alte Universität angeschaut, ich vergleiche mal Grundstudium <-> Bachelor und Hauptstudium <-> Master:

    Grundstudium <-> Bachelor:
    neu: mathematische Propädeutik
    neu: Geometrie
    raus: Lineare Algebra II
    der Fachdidaktikanteil ist auch etwas höher, wenn man sich die vergebenen CPs anschaut

    Hauptstudium <-> Master:
    jetzt verpflichtend: Mathematisches Modellieren (vorher möglich als vertiefende Vorlesung + Übung)
    Änderung: Praxissemester statt Fachpraktikum
    raus: 2 von 3 vertiefenden Vorlesungen + Übungen

    Effektiv sind somit 2 richtige Fachvorlesungen (12 SWS) rausgeflogen und durch Didaktik und Schulmathematik ersetzt worden. Eine weitere Fachvorlesung wurde zwingend auf einen Schulanwendungsbereich (Modellierung) gesetzt. Positiv könnte man sagen, dass die künftigen Lehrer besser auf die Schule vorbereitet werden, allerdings wurde der wissenschaftliche Anspruch des Studiums recht eindeutig gesenkt...man braucht wohl Mathematiklehrer.

    Analysis I und II für das Grundschullehramt sind in der Tat anspruchsvolles Programm (wenn die Leistungsansprüche in Übung und Klausur dieselben sind wie bei den reinen Mathematikern), bei uns haben die Grundschullehrer Fachvorlesungen wie "Daten und Zufall", "Grundlagen der Geometrie", "Arithmetik" oder "Grundlagen funktionaler Zusammenhänge" gehört, das war eher Klatschen und Tanzen als Mathematik, aber gut wenn das an anderen Unis anders gehandhabt wurde.

    Aber was war in Germanistik, Anglistik und den Bildungswissenschaften anspruchsvoll? Die einzige Veranstaltung außerhalb der Mathematik die mein Gehirn ordentlich zerlegt hat, war eine fachübergreifende Veranstaltung mit den Philosophen (in Geschichte) und das lag eher an der Art der Philosophiestudenten zu diskutieren...

    Was vielleicht noch eine Idee wäre (sonst hast du vermutlich eher einen Überblick über die historische Entwicklung): Schreib doch einfach mal die Lehrstuhlinhaber an verschiedenen Universitäten an, ob sie dir nicht ihr Vorlesungsscript oder die Gliederung (meistens wird ja Powerpoint genutzt, dann reichen ja die Folien von Sitzung 1) zuschicken können. Schreib einfach 20 an und 10 werden schon antworten. :)

    • Aufgaben des Lehrers
    • Definition von Didaktik
    • Geschichte
    • Rahmenbedingungen des Unterrichts
    • Der bildungstheoretische Ansatz (Klafki)
    • Die konstruktiv-kritische Didaktik (Klafki)
    • Die Lehr – Lerntheoretische Didaktik (Heimann, Otto, Schulz) / Berliner Modell
    • Hamburger Modell
    • Kritisch-kommunikative Didaktik
    • Merkmale des konstruktivistischen Unterrichtes
    • Konstruktivistisch, didaktische Theoriebildung
    • Allgemeine Didaktik und Spezialdidaktiken
    • Unterrichtskonzepte
    • Methodik
    • Medien
    • Qualitätssicherung
    • Evaluation
    • Merkmale erfolgreicher Klassen
    • Leistungsüberprüfungen
    • Forschungsbefunde zu Merkmalen erfolgreichen Unterrichts

    Duisburg-Essen - 2003 - Schäfer-Koch

    Der eigentlich interessante Punkt ist doch, das der Artikel 24, der eigentlich dafür sorgen soll, das Kinder mit Behinderungen nicht von primärer und sekundärer Bildung ausgeschlossen werden sollen (im Sinne von: ganz ausgeschlossen - keine Beschulung), in Deutschland immer so gedeutet wird als wäre eine Förderbeschulung verboten und das ist mitnichten so. Einen Anspruch auf Gymnasialbesuch aus der Behindertenrechtskonvention herleiten zu wollen ist dann endgültig grenzwertig: "Persons with disabilities can access an inclusive, quality and free primary education and secondary education on an equal basis with others in the communities in which they live"
    Da unser Schulsystem nun einmal nach kognitiven Fähigkeiten selektiert, gilt dieses Kriterium demnach auch für Schüler mit Behinderungen, woraus dann sehr schnell folgt, dass die meisten körperlichen Gebrechen am Gymnasium inkludiert werden müssen (und im Normalfall auch recht einfach: können), während das für Kinder die diese Kriterien nicht erfüllen, überhaupt nie gefragt war.

    Förderschulen bieten eine qualitativ hochwertige und kostenfreie Bildung an und es gibt keine (brauchbaren) Experimentalstudien, die zeigen dass inklusive Beschulung den Kindern irgendetwas bringt. Die Studien die es gibt schauen sich einfach die Kinder mit Förderschwerpunkt im inklusiven und im exklusiven System an und erheben einmal die Daten, was methodisch Irrsinn ist (gibt es bereits vorher Unterschiede, werden Kinder mit besonderen anderen Eigenschaften eher exklusiv beschult, etc.). Was man bräuchte und worum sich Massen an empirischen Bildungsforschern wie Berserker balgen würden, wäre ein Experimentaldesign (ganz sauber geht das nicht, Elternwille und so) bei dem längsschnittlich geschaut wird, welches System welche Voraussetzungen und welche Wirkungen hat. Macht aber keiner...hat auch bei den Gesamtschulen nie einer gemacht. Hat dann bei PISA dazu geführt, dass die Gesamtschulen knapp vor den Hauptschulen und weit abgeschlagen hinter den Realschulen gelandet sind. Hat auch keinen interessiert...in NRW wurde dann die Hauptschule kaputtgemacht und die Realschule gleich mit beschädigt.

    Zitat: Fachlicher Einsatz --> Unterrichtsverteilung(mit Blick auf Jahrgangsstufen, Klassenleitung u.a.....)
    Das Zauberwort bei Schwerbehinderung ist immer "das ist meinem Gesundheitszustand nicht zuträglich", optimalerweise bescheinigt durch einen Arzt. Da kann die Schulleitung im Dreieck springen, die Schwerbehindertenvertretung regelt das dann schon.

    P.S.:

    Zitat

    Integrationsvereinbarung Bezirksregierung Düsseldorf
    Schwerbehinderte und ihnen gleichgestellte Menschen im Schuldienst sollen entsprechendihren Kenntnissen und Fähigkeiten sowie ihrem Leistungsvermögen eingesetztwerden. Dabei übernehmen die Schulleitungen eine besondere Verantwortungfür die Umsetzung der unter II.1 genannten Richtlinien. Sie sollen jede zugunstender schwerbehinderten Menschen getroffene Bestimmung großzügig anwendenund das ihnen eingeräumte Ermessen großzügig ausüben

    P.P.S.:

    Zitat

    Richtliniezur Durchführung der Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen(SGB IX)im öffentlichen Dienst im Lande Nordrhein-Westfalen
    Bei der Unterrichtsverteilung und Stundenplangestaltung einschließlich der Übertragung von Sonder- oder Zusatzaufgaben sowie der Bildung von Lehrerteams für bestimmte Bildungsgänge ist auf berechtigte Wünsche schwerbehinderter Lehrkräfte in der Regel Rücksicht zu nehmen, möglichst unter Berücksichtigung der erworbenen Fähigkeiten.

    Bei den meisten Krebserkrankungen/Organtransplantationen ist man danach inkl. Heilungsbewährung auf 100 und je nach Verlauf fast vollkommen arbeitsfähig.

    Ontopic: Klassenleitungen sind definitiv ein Thema, das die Schulleitung bei einem Grad der Behinderung zu beachten hat, steht auch in den meisten Leitfäden für Schulleitungen zu Teilhabegesprächen. (Quelle: Handreichung Schulleitung Schwerbehinderung, alternativ hier). Wenn deine Schulleitung sich stur stellt, lade unbedingt den Schwerbehindertenbeauftragten zu einem gemeinsamen Gespräch ein.

    In NRW gibt es keine kreisfreie Stadt und keinen Kreis in dem Muslime insgesamt die Mehrheitsreligion stellen. Der höchste Wert in einzelnen Stadtteilen dürfte Duisburg-Bruckhausen mit ca. 40-45% Muslimen sein. Jetzt kommt aber dazu, dass die Verteilung bei den Schulkindern etwas anders aussieht, dann gibt es in NRW einige Städte in denen die Mehrheitsreligion (an vielen Schulen) der Islam ist (Gesamtschülerzahl, wieder für Duisburg: 17.344 muslimisch, 14.875 katholisch, 13.041 evangelisch (Quelle: WAZ)).

    Die steht in jedem TV-L Vertrag, egal ob Gärtner, Lehrer oder Sekretärin...

    Zitat

    Die arbeitsvertraglich geschuldete Leistung ist gewissenhaft und ordnungsgemäß auszuführen. Die Beschäftigten müssen sich durch ihr gesamtes Verhalten zur freiheitlich demokratischen Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes bekennen.

    Android Beam ist eine Datenübertragung mittels NFC Chip, mit der zwei Handys die damit ausgerüstet sind, durch Aneinanderhalten Daten austauschen können. Aktuellste Version ist 7.1.2, Android 8 steht in den Startlöchern, ist aber für aktuelle Handys in deiner Preisklasse schwierig zu bekommen.

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