Beiträge von Valerianus

    Ohne Bundesland können wir viel herum raten. In NRW beschließen die Fachkonferenzen, welche Schulbücher neu angeschafft werden sollen und die Lehrmittelverwaltung (den tollen Job darf ich machen), sagt ihnen dann, ob dafür Geld da ist oder sie mit ihren alten Büchern weitermachen müssen. Es wird üblicherweise nur ein Lehrwerk pro Fach und Jahrgangsstufe angeschafft, damit Schüler die wiederholen mit demselben Lehrwerk weiterarbeiten können. Das ist besonders in Fächern wichtig, in denen Bücher über mehrere Jahrgänge eingesetzt werden (häufig in Latein und auch in den meisten Nebenfächern). Vor dem Hintergrund kann ich die Schulleitung gut verstehen und falls ihr keine Lehrmittelverwaltung habt mit der du das abgesprochen hattest, wäre die Schulleitung dein Ansprechpartner gewesen. Nächstes Mal vorher absprechen und dieses Mal nachfragen, ob es denn nächstes Mal auch anders ginge wenn du fragst. Wahrscheinlich kriegst du mein Argument von oben zu hören, aber evtl. gibt es auch noch andere Gründe...

    Am Anfang hab ich in der Oberstufe alle Aufgaben nachgerechnet, inzwischen mache ich das nur noch bei Aufgaben, bei denen ich weiß, dass da fast immer Fehler reinkommen (z.B. Funktionsgleichungen aufstellen mit mehr als 3 Gleichungen und Gauß-Verfahren ohne Taschenrechnereinsatz), ansonsten kannst du eigentlich immer Schüler an die Tafel stellen und dann bei Fehlern die üblichen Standardfehler aufzeigen, das ist meiner Meinung nach deutlich hilfreicher als wenn immer von Anfang an die richtige Lösung mit vollständigem Rechenweg an der Tafel steht.


    Inzwischen habe ich nur noch meine Regelhefteinträge mit Musteraufgaben komplett vorgeschrieben dabei, in der Sek II schaue ich mir vorher an, wie es im Ansatz laufen müsste, Sek I muss auch so gehen.

    Ein "Ich behalte die Schüler so lange hier, bis sie fertig sind" gehört nicht dazu

    Ich behalte Schüler nach dem Unterricht da, wenn die Klasse aussieht, als hätte ein Wirbelsturm durchgefegt, es macht irgendwie herzlich wenig Sinn, das eine Woche später aufräumen zu lassen und ich will nicht den zwei Schüler die Ordnungsdienst haben zumuten den Müll aller Mitschüler wegzuräumen. Das macht man aufgrund der Busproblematik zwei- bis dreimal und danach sieht die Klasse zumindest "akzeptabel" aus, wenn man in der letzten Stunde reinkommt. Das ist auch keine Nacharbeit unter Aufsicht, sondern schlicht "jeder räumt seinen Dreck weg" und damit eigentlich Erziehungsaufgabe des Elternhauses (und wie oben geschrieben, laut Hoegg völlig unproblematisch). Ich hatte noch nie Probleme mit Eltern deswegen, die finden das in den meisten Fällen eher gut und die anderen Fälle motzen zumindest nicht öffentlich. ;)

    Natürlich kann man durch die Probezeit fallen, man kann sich ja auch einen Doktortitel erschwindeln. Aber wie groß ist die Chance, dass jemand an einer Universität Fachwissen in 2 Fächern + Pädagogik vortäuscht und anschließend im Studienseminar mehrere Fachleiter und seine Schulleitung dahingehend täuscht, dass sie glauben er könne unterrichten? Falls das häufig vorkommt, wäre das doch eher ein Zeichen für mangelhafte Ausbildungsqualität...oder dass die Schulleitung nicht mehr ganz auf der Höhe ist...eins von beidem...

    Wenn es hart und verachtend ist realistisch zu sein, dann ist das wohl eine Charaktereigenschaft der meisten Naturwissenschaftler. Das Ziel der Terroristen ist Angst und eine Veränderung unseres Lebensstils, wenn sie das Erreichen haben sie gewonnen. Selbst wenn ich den 11. September oder den 13. November in solche Wahrscheinlichkeitsrechnungen aufnehmen (und Frankreich befindet sich immer noch im verlängerten Ausnahmezustand, etwas was gerade bei Erdogan stark kritisiert wird, obwohl der einen tatsächlichen Grund für den Ausnahmezustand hatte [ungeachtet von den momentan, völlig übertriebenen anderen Aktionen die er betreibt) gibt es immer noch keine akute Terrorgefahr. Mücken sind in Südeuropa beispielsweise deutlich gefährlicher.


    Und solch ein Thema ist bei weitem nichts für die schulinternen Konferenzen, für so was haben wir in Deutschland ein Außenministerium: Frankreich: Reise- und Sicherheitshinweise

    Das mit dem Erlass für NRW ist von Tresselt, aber stimmt, bei mir steht jetzt auch nur "hat sich in vollem Umfang bewährt" ohne Note.
    Und in NRW gibt es auch keine 2. Gesundheitsprüfung am Ende der Probezeit (außer evtl. bei massiven Ausfallzeiten), das macht es noch drei Stufen einfacher.

    Wir reden von NRW, zur Not macht er/sie 6 Monate La Paloma und nimmt danach seinen Platz an einem definitiv anderen Seminar an (die Seminare bieten immer nur alle 18 Monate für die einzelnen Schulformen an). Solange es also einen Plan gibt, was du stattdessen tun kannst, mach was du für richtig hältst, auch wenn mir gerade wenig persönliche Gründe einfallen für die man in NRW keine Sozialpunkte bekommt. :p

    Erstens hat man für den Fall den du ausführst eine Dienstunfähigkeitsversicherung und zweitens weiß ich nicht wie inflationär in BW mit Noten rumgeschmissen wird, aber in NRW gibt es sogar einen Erlass dazu, dass die Note "sehr gut" nur in 10% und "gut" nur in 20% der Beurteilungen vergeben werden darf...ich halte Kinder für wichtiger als eine 10% Chance irgendwas zu verkürzen, aber das muss jeder selbst wissen.

    Ironie ist manchmal echt ein Fremdwort. Niemand fällt durch die Probezeit, außer er verprügelt Schüler oder kontrolliert aus Gewissensgründen keine Klassenarbeiten und verbrennt sie im heimischen Feuer. Ob die Probezeit jetzt 2, 3, 5 oder 10 Jahre dauert ist vor dem Hintergrund dann auch völlig gleichgültig. Die Schule ist auf solcher Situationen vorbereitet, jeder Schulleiter weiß Bescheid, wenn er Frauen im Alter zwischen 25 und 35 einstellt, just do it. ;)

    Gut, in dem Fall geht es dann eher darum: Sind Griechenland, Italien und Spanien in der Lage die gesammelten Flüchtlinge der EU aufzunehmen oder braucht es einen gerechten Verteilungsschlüssel oder finanziellen Ausgleich. Eine vorgegebene Verteilung der Flüchtlinge mit Residenzpflicht wäre dabei meiner Meinung nach das sinnvollste, mit verpflichtenden Sprach- und Integrationskursen, etc.
    Dabei kann man dann auch direkt schauen, wen man nach Ende des Asylgrundes gerne im Land halten möchte (es kann nämlich volkswirtschaftlich nicht sein, dass wir Flüchtlinge aufnehmen, hier zur Schule schicken und ausbilden um sie dann auszuweisen...)

    Man muss hier schon unterscheiden zwischen Menschen die auf der Flucht und mit legitimem Asylgrund nach Deutschland kommen (und allen anderen, dazu unten). Diese sollen und müssen aufgenommen werden, da sollte Deutschland sich, insbesondere in Erinnerung an die eigene Geschichte und den Umgang mit jüdischen Flüchtlingen in anderen Staaten als Vorbild aufführen.


    Auf der anderen Seite gibt es aber Menschen, die einen solchen Asylgrund nicht haben und aus anderen Gründen nach Deutschland einwandern möchten und da muss der Staat ganz klar sagen: Wir nehmen nur die auf, die für das Staatswesen ein Gewinn sind (wie man das dann definiert ist eine andere Sache, Deutschland ist da bisher sehr locker gewesen). Dazu kann man dann Sprachkenntnisse, Vermögen, Bildung oder gesicherte Einkommensverhältnisse verlangen, was einem als demokratischer Staat halt so gefällt. Und wenn über 50% der Menschen in einem Land sagen: "Wir nehmen quasi alle auf", dann wird das in einer Demokratie gemacht und wenn sie sagen "Wir nehmen sonst keinen auf", dann kommt halt keiner rein.


    Das Wort Illegale wird in Bezug auf Einwanderung schlicht falsch benutzt. Illegal also ungesetzlich kann nur eine Tat sein, keine Person, weshalb es auch nicht illegaler Einwanderer, sondern bestenfalls illegal Eingewanderter heißen dürfte. Ob da jetzt zuerst die Rechten oder die Linken geschlampt haben, kann ich nicht sagen. :)

    Google mal bitte Kohortenstudie, dann sei traurig, dass du als Lehrer keine Ahnung von Empirie hast und dann sei traurig, dass du als Englischlehrer nicht weißt, wie die deutschen Ärzte und Psychologen auf den beknackten Namen gekommen sind (im Englischen ist die Bedeutung auch keinesfalls negativ). Da hat einfach jemand ohne nachzudenken den Fachbegriff in den Studiennamen genommen, der hätte sich doch sicher so was einfallsreiches wie FIPS, PISA, usw. ausdenken können...

    Todesopfer durch islamistische Terrorangriffe in Deutschland: 2 (Frankfurt, 2011)
    Todesopfer durch die RAF: 34
    Tode im Luftverkehr in Deutschland (2005-2009): 1
    Tode im Bahnverkehr in Deutschland (2005-2009): 16
    Tode im Omnibusverkehr in Deutschland (2005-2009): 55
    Tode im PKW in Deutschland (2005-2009): 12619
    Tode durch Krankenhauskeime in Deutschland pro Jahr: 15.000-40.000 (je nach Zählweise)
    Tode durch Blitzschlag (2005-2009): 18


    Ich sehe dumme und unnötige Panikmache. Wenn man sich die Zahlen für Tod durch äußere Einwirkung mal ansieht, dann sind die seit Jahrzehnten in fast allen Bereichen rückläufig, das ist nur nicht was bei den Menschen durch die ständige Medienbeeinflussung ankommt. Überall Terroristen, Kinderschänder und andere Berufsverbrecher. Es ist einfach lächerlich. Selbst im Irak (das war 2015 das Land mit den meisten Todesopfern durch Terrorismus) sterben deutlich (!) mehr Menschen durch Autounfälle oder Ärztepfusch (oder mangelnde ärztliche Versorgung oder schlechtes Trinkwasser), als durch Terrorismus (wenn es wen interessiert: 845 Tote durch Terrorismus, über 10.000 Verkehrstote (31,5 pro 100.000 Einwohner bei knapp über 33 Millionen Einwohnern).


    Statistiken sind was tolles, wenn man keine Angst vor Schwachsinn haben möchte. :)

    • politische Karten von Europa und Afrika --> Grenzziehung
    • 1848 - Die erste internationale Revolution? --> evtl. über aktuellere internationale Revolutionen einsteigen, muss aber nicht sein
    • eher klassisch: Wie werden die Deutschen zu einer Nation? (in Abgrenzung vom Heiligen Römischen Reich deutscher Nation), falls der Begriff Nation schon im Zuge der Französischen Revolution bearbeitet wurde
    • Einstieg über die Europameisterschaft --> Wie kam es überhaupt zu einem Nationalgefühl in den vielen deutschen Kleinstaaten?

    Fast jeder Arbeitnehmer hat eine Konkurrenzklausel in seinem Arbeitsvertrag, d.h. er darf bei keinem Betrieb derselben Branche arbeiten. Das ist also keine Besonderheit im öffentlichen Dienst. Solange du nicht über 100% kommst und sicherstellen kannst, dass sich die beiden Aufgaben nicht in die Quere kommen (eine Regelschule und eine Abendschule z.B.) sollte da nichts gegen sprechen, außer der erste Träger wollte dich gerne zu 100% haben, dann könnte er verständlicherweise etwas angesäuert reagieren. ;)

    Auch das kann aber problematisch werden. Ich kenne eine Schule die dauerhaft vier- oder fünfzügig in ein Gebäude aufnimmt, das für drei Züge konzipiert wurde. Gründe sind dieselben, die oben angesprochen wurden, das heißt der Schule wird ihr eigener Erfolg und guter Ruf zum Verhängnis. :)


    Die Angst ist hier glaube ich, dass zu viele Ablehnungen irgendwann dazu führen, dass manche Eltern sich gar nicht mehr trauen ihr Kind dort anzumelden.

    Das Problem sehe ich bei uns auch. Es wird hauptsächlich auf die Anmeldezahlen geschaut um die Arbeit der Schulleitung zu beurteilen, was dann dazu führt, dass die alles tut um die Anmeldezahlen so hoch wie möglich zu bekommen. Das führt dann dazu, dass auch das Kollegium unglaublich viel Zeit in die Außendarstellung investiert, die eventuell im Kerngeschäft Unterricht besser investiert wäre.


    Das führt dann zu lustigen Ideen (an unterschiedlichen Schulen mitbekommen) wie:
    - Wechsel zu G9 (weil bei den Eltern sooo beliebt und in NRW als Modell möglich)
    - Wechsel zu inklusiver Beschulung (niedrigere Klassenstärken notwendig/Lehrerstellen können gehalten werden)
    - Annahmen aller Schüler die zur Anmeldung kommen, unabhängig von der Grundschulempfehlung


    Das Problem ist doch: Was willst du dagegen tun? Die Schülerzahlen sinken seit Jahren, das Land nutzt das aber nicht um die Schüler-Lehrer-Relation zu verbessern, das heißt eben dann dass Schulen zugemacht werden müssen. Eigentlich könnte das Lehrern und Schulleitung egal sein, sie würden ja eine andere Stelle anderswo bekommen (das sieht man in NRW zur Zeit sehr schön am Sterben der Hauptschulen, die Kollegen kommen alle an neuen Sekundarschulen oder alten bestehenden Schulen unter), aber niemand mag Veränderung wenn er sie nicht abschätzen kann...

    Gegenfrage Mikael: Warum antwortest du nicht auf meine Frage an dich im ersten Absatz? Rennst du wegen jeder Beleidigung zwischen Schülern zu deiner Schulleitung oder nicht? Falls nein, scheint der Erlass so gemeint zu sein, wie ich ihn verstehe, falls doch scheinst du einen sehr verständnisvollen Schulleiter zu haben...

    Mikael: Da gibt es jetzt zwei Auslegungsmöglichkeiten. Die erste wäre, dass die Schulleitung bei Offizialdelikten informiert werden muss, um dann darüber zu entscheiden, wie weiter verfahren wird. Eine sinnvolle Regelung. Die zweite Möglichkeit wäre, dass die Schulleitung bei allen Delikten informiert werden müsste. In dem Fall wüsste ich gerne, wie deine Schulleitung reagiert, wenn du wegen jeder Beleidigung unter Schülern zu ihr rennst und sie fragst wie zu verfahren sei (was eine dämliche Auslegung wäre, da die Schulleitung nicht verfahren kann, da Antragsdelikte eben nur auf Antrag des Geschädigten verfolgt werden).


    Außerdem stimme ich auch zu, dass prinzipiell bei Diebstählen, die keine reinen Bagatellen sind (im Sinne von: Paul hat mein Brötchen aufgegessen --> Dann kauft dir Paul halt ein neues.) und insbesondere solche bei denen Bargeld entwendet wurde, die Polizei eingeschaltet werden sollte. Wir haben bei uns in der Stadt einen super Kontaktbeamten, der auch in den Klassen wunderbar unterstützt.


    In diesem Fall haben die beiden Schüler das Problem aber eigentlich bereits geklärt und für Ausgleich gesorgt (der sich jetzt verzögert, ansonsten hätte der Lehrer davon nie erfahren) und der beklaute Schüler hat überhaupt gar kein Interesse, dass der Dieb bestraft wird. Was genau berechtigt dich als Lehrkraft jetzt dich über dessen Willen und über das Strafgesetzbuch hinwegzusetzen (dazu s.o.)?

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