Beiträge von Morse

    Diese Aufgabe reiche ich dann mal an die Gehaltsstufen weit über mir weiter ...

    Unser System produziert immer "Versager" durch die gestiftete Konkurrenz v.a. in der Hierarchie der Berufe bzw. sogar schon "darunter" im Arbeitsmarkt als solchem (Arbeitslosigkeit).
    An diesem Prinzip, das diese mitproduziert, wird auch nicht gerüttelt. Stattdessen gibt es jede Menge Sozialpolitik, um diese Fälle möglichst kosteneffizient in Schach zu halten. Neben Sozialarbeitern usw. gibt's jetzt wohl bald noch ganz offiziell den "Brennpunktlehrer", der dafür sorgen soll, dass seine "Klientel" wenigstens noch irgendeinen Helfer-Job macht oder, wenn das nicht klappt, zumindest die Füße einigermaßen still hält nicht keine Schaufensterscheiben einschlägt, wenn's Stromausfall gibt.
    Es ist aber in jedem Fall nur eine Betreuung der Verlierer einer Konkurrenz, die stets aufs neue solche Menschen hervorbringt. (Sisyphusarbeit - u.a. deshalb brennt dieser Job so viele aus.)

    Ich vermute: Was Lehrer halt immer so befürchten - strenge Rüge vom Schäff, Disziplinarverfahren, Rückstufung um eine oder mehrere Gehaltsstufen, fristloser Rauswurf, Verlust der Pensionsansprüche und der bürgerlichen Ehrenrechte, you name it.

    Nicht über Los gehen!

    Der Kollege will das eben aus Gründen nicht, die Frage ist, ob der Chef das darf.

    Weiß Du, ob die Person als Vertreter des ÖPR angefragt/geschickt wird ("Personalrat des Vertrauens"), oder quasi einfach als "bloßes" Mitglied des Kollegiums?

    In welchem Bundesland arbeitest Du?


    Meike macht wohl leider Ferien...

    Wenn es keinen anderen sachlichen Grund als den gibt, dass der Anwesende dem öPR angehört, kann sie das (in RLP zumindest) nicht. Der Kollege entscheidet über die Hinzuziehung des Personalrats allein, er kann den öPR z.B. auch komplett übergehen und direkt beim BPR aufschlagen. Ist in bestimmten Fällen auch vorteilhafter. Personalräte sind keine Vertreter oder Moderatoren auf Abruf der Dienststellenleitung.

    Ja, deshalb die Anführungszeichen.

    Und kann eine SL verlangen, dass PR-Mitglieder bei einem Gespräch anwesend sind?

    "Verlangen" (!) kann sie das genau so wie Mitglieder des Kollegiums.
    (Ich gehe davon aus, dass es in diesem Fall nicht um intime Details wie Krankheit etc. geht, sondern um schulische Dinge wie Einteilung von Deputaten, Pool-Stunden, etc.)

    Dass das eher ungewöhnlich ist, hast Du ja schon selbst implizit festgestellt.
    In dem von Dir geschilderten Fall hat das Ganze eine sehr negativen Beigeschmack.
    Ich könnte mir auch vorstellen, dass das Beisein eines ÖPR-Mitglieds auch auf Wunsch der SL (!) eine positive Wirkung haben kann.

    Deshalb meine Frage:
    Was spricht dagegen, dass auch die SL mal jmd. hinzuziehen möchte?

    Als ÖPR sorgt ja meistens schon die körperliche Anwesenheit dazu, dass sich Streithähne einigermaßen zivil verhalten, ganz ohne seinen Senf zur Sache zu geben oder geben zu müssen.


    Edit: de facto vertritt der ÖPR den, den er vertreten will. Wenn ein Kollege die Schule unbenennen will in "Luke Skywalker Gymnasium" kann der ÖPR ihn kollegial in seinem Anliegen unterstützen, oder es auch bleiben lassen. Die meisten ÖPRs vertreten prinzipiell die Kollegen gegenüber der Schulleitung, aber in Einzelfällen (de facto) durchaus auch mal umgekehrt.

    Ist nicht diskriminierend, dass in Deutschland immer noch fast ausschließlich die kognitive Leistungsfähigkeit darüber entscheidet, wer ein Abitur bekommt und wer nicht?


    Die BRD hinkt dem Trend aus Übersee eben noch hinterher - von 50 auf 90 % ist es noch ein weiter Weg.
    Aber dann sollte eine Chancengleichheit herrschen wie in den USA. Jeder kann Präsident oder Kanzler werden, wessen Eltern wen auf welche Uni schicken ist Privatsache und wer nicht in seiner Garage das nächste Apple oder Google gründet, strengt sich einfach nur nicht genug an.


    Mal zum Thema: wenn gegen die scheinbar unsinnige Inflation nichts getan, oder diese sogar weiterhin gefördert wird, sollte man mal darüber nachdenken, welchem Zweck das dienen kann anstatt es als bloßen Quatsch abzutun.

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