je homogener die Lerngruppe, desto besser lässt sich mit ihr arbeiten. [...] Ich bin aber auch unbedingt für maximale Durchlässigkeit
Amen ![]()
je homogener die Lerngruppe, desto besser lässt sich mit ihr arbeiten. [...] Ich bin aber auch unbedingt für maximale Durchlässigkeit
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Bzgl. "selektieren" oder "(noch) nicht selektieren", weil diese Begriffe immer wieder fallen:
Das Erteilen von Noten und deren Verbindlichkeit für weiterführende Schularten, haben nur scheinbar etwas mit Selektion bzw. der vermeintlichen Befreiung davon zu tun.
Das Ersetzen der klassischen Noten 1-6 durch andere Formen wie schriftliche Bewertungen (vgl. Arbeitszeugnisse) ändern lediglich die äußere Form der Selektion.
Vorerst oder für eine bestimmte Frist keine Noten zu erteilen ist ein pädagogisches Mittel, das bestimmte Schüler zu besseren Leistungen motivieren soll, aber es schützt Schüler nicht vor der Konkurrenz des Arbeitsmarkts, die nach der Schulzeit auf sie wartet.
Was mir tatsächlich der Fall zu sein scheint ist, dass Universtitäten und Firmen immer mehr selbst die Konkurrenten um die Plätze und Stellen selektieren, durch Zulassungs-Tests und Assessment-Centers. Womöglich ist dies aber nur eine Folge der Abi-Quote und Noteninflation. Sicher ist jedoch, dass auch wenn das Schulzeugnis nicht das einzig maßgebende Kriterium ist, der wichtigste Zweck der Schule nach wie vor die Selektion ist.
Dieser Zweck würde nur entfallen, falls alle (!) Schüler keinerlei Beurteilungen ihrer Leistungen nachweisen könnten.
Was meint Ihr,
hat das zeitweiße nicht-Erteilen von Noten ggfs. nur einen Einfluss auf die Motivation einzelner Schüler, oder hat es auch unmittelbar einen Einfluss auf die Wahl der weiterführenden Schulen und deren Absolventenzahlen?
Oder steht das ganze in einem Zusammenhang mit dem Wegfall der Grundschulempfehlung?
A: Wir legen diese Schul-Arten einfach zusammen, das hat ein enormes Einsparpotential.
B: Und die Eltern? Wie soll das gehen?
A: Die schlucken das schon. Hier im Haus arbeiten schon ein paar an einem Konzept, wie wir denen das gut kommunizieren. Wir nennen es "Gemeinschafts"-Schule!
B: Und die Schüler? Wie soll das gehen?
A: Die schmeißen wir einfach alle in eine Klasse. Die checken das eh nicht.
B: Und die Lehrer? Wie soll das gehen?
A: Das ist dann deren Problem. Hier im Haus arbeiten schon ein paar an einem Konzept, wie wir denen das gut kommunizieren. Binnendifferenzierung, Inklusion, usw.
B: Naja, aber die Mehrarbeit kostet ja dann auch wied...
A: Du verstehst nicht! Das ist ja das Geniale!
Auftrag: lesen. Nach 5 Minuten gefragt: Was ist zu tun? Schweigen. Also noch mal lesen. Nach 5 Minuten gefragt: Was ist zu tun? Schweigen.
Hast Du auch gezielt einzelne aufgerufen oder nur allgemein in die Runde gefragt?
Trotzdem empfinde ich als Lehrerin es bei solchen bemühten aber leider wenig begabten Schülern viel, viel schwerer die 5 zu setzen, als wenn ich auch noch eine schriftlich mangelhafte Leistung vorliegen habe.
Das geht mir genau so.
In einem Fach, wo ich normalerweise keine typischen Klassenarbeiten mache, weil das ganze nur fünf Mal im Schuljahr unterrichtet wird, werde ich das jetzt nur aus diesem Grund machen.
Eine bessere Lösung fällt mir bisher nicht ein. Gerade ein motivierter Schüler, der im Unterricht zwar Fortschritte macht, diese aber weit, weit weg sind von ausreichendem Niveau und vor allem nur durch sehr, sehr viel Individualbetreuung ("hintragen") erreicht werden, versteht sonst sicher kaum, wie er zu einer 5 oder 6 kommt.
Die schlechteste Note in der 11 war ne 3. Nun habe ich die Klasse übernommen und in der ersten Klausur ein Spektrum von 1 - 14 NP [...]
Der Kollege wollte mit seiner Benotung bestimmt nochmal einen kräftigen Motivationsschub auslösen vor dem Abi... Schlimm!
Ich habe in den letzten Wochen öfters mit Kollegen über das Thema gesprochen und glaube, dass das eine positive Wirkung haben wird. Es fällt schon leichter ungeschönte Noten zu geben, denke ich, wenn alle an einem Strang ziehen und nicht einzelne Bonbons verteilen oder die Bösen sind.
Es wundert mich, dass das hier bisher bzw. ausgängig ein Gym.-Thread ist!
Für mich ist das eine Methode, die ich bei schwachen Schülern anwende.
Flipped Classroom mache ich sogar in manchen BK-Klassen (à la "Diesen Text lesen Sie bitte zuhause oder in der U-Bahn, damit wir im Unterricht gleich darüber diskutieren können und keine wertvolle Zeit für's Lesen drauf geht.")
Wenn Schüler wollen, dass mehr "aufgeschrieben" wird - was mir auch schon vorgekommen ist - schien mir das Problem, dass manche Schüler nicht verstehen, was der Lehrer sagt. Sie brauchen was "handfestes", an dem sie sich festhalten können, dass sie "pauken" können.
Das ist natürlich auch schön und gut, aber das ist ja (je nach Schulart/Klasse) wirklich nur Reproduktion/"Anforderungsbereich I".
Wie hier schon gesagt wurde:
Oberstufenschüler müssen lernen, selber mitzuschreiben.
Für mich wird es dann zum Streitpunkt, wenn Kolleginnen und Kollegen mit guten Noten um sich schmeißen, den Schülern dadurch suggerien, sie seien in ihrem Fach gut und dann in der Abschlussprüfung das große Erwachen kommt... Die Schülerinnen und Schüler verlieren so viel Lebenszeit; sie sind teilweise fünf Jahre lang in einem dreijährigen Bildungsgang und stehen am Ende mit Nichts da.
+1
Muss sich der kritisierte Lehrer evtl. enger mit dem Kollegen absprechen oder sogar die gleichen didaktischen Methoden übernehmen?
Müssen nicht.
Aber wenn der Kollege so eine "didaktische Koryphäe" ist, schadet es womöglich auch nicht.
Im Ernst, ich verstehe ja grundsätzlich die Vorbehalte gegenüber Seiteneinsteigern, gerade dann, wenn ich manchen Ländern oder Formen des Seiteneinstiegs die Bewerberauswahl und die Ausbildung etwas seltsam gestaltet sind. Die Vorgehensweise ist aber doch völlig alternativlos. Entweder Seiteneinsteiger oder gar keine Lehrer. Dass man das vor zehn Jahren mit einer anderen Ausbildungs- und Einstellungspolitik hätte verhindern können, hilft heute ja auch nicht weiter. Deswegen frage ich mich unterm Strich doch, was man mit solchen Äußerungen erreichen möchte.
Du hast Recht:
1. Eine Alternative wäre möglich gewesen
2. Jetzt ist es für eine kurzfristige Lösung zu spät
Ich möchte noch ergänzen:
3. Für eine langfristige Lösung wäre es nicht zu spät, aber sie wird bis jetzt kaum* gefunden.
Dadurch, also das tatsächlich stattfindende politische Handeln, könnte man schließen, dass die geringere Qualität der Qualifizierung der Lehrer gar nicht das Problem für den Arbeitgeber ist. Das Problem ist stattdessen eine zu hohe Bezahlung. Die bisherige Qualifizierung wird als zu hoch bzw. mehr als nötig beurteilt. Für sich genommen wäre das ja kein Problem, bzw. sogar erfreulich. Aber dadurch, dass sie de facto höhere Lohnkosten verursacht, ist sie ein Hinderniss.
*Dies gilt aber nicht für alle Bundesländer. Manche haben ja schon die Löhne der regulären Arbeitskräfte im GS- und SL-Bereich angehoben.
Randnotiz:
Die unterschiedliche Gestaltung der Bundesländer macht es in unseren Diskussionen manchmal schwer, wenn es um Seiten- Quer- und Direkteinsteiger geht.
Danke für das Zitat.
Zu "Gesellschaft" passt ja nun wirklich alles irgendwie.
Klar, wenn gilt: "Lehrer kann jeder" dann ist eine Absenkung der Bezahlung nur zwangsläufig. Hinter der Theke einer Fastfood-Kette ("kann jeder") wird ja auch nicht so viel verdient. Wenn dann in der Folge die Schülerleistungen sinken, hat man auch die nachträgliche Rechtfertigung für die reduzierte Bezahlung..
Ich sag mal so: in der Zeitung stand, dass Mode jetzt wieder in Europa produziert wird, u.a. weil die Löhne in China gestiegen sind. ![]()
Ich bin auch gespannt, was da noch auf uns zukommt...
Immer mehr Schüler haben Probleme mit Basics wie Lesen und Schreiben und dann stellt man (ich sag mal salopp) irgendwelche Notnägel in die Klassen.
Der Lehrerberuf wird durch diese Maßnahmen m.E. noch unattraktiver, damit geht es nach dem Prinzip weiter, dass man kurzfristig Linderung schaffen will, aber langfristig das Problem nur verschärft. Es sei denn, der Lehrerberuf soll (!) so abgewertet werden durch den Arbeitgeber. Im Vergleich mit anderen OECD Ländern verdienen deutsche Lehrer überdurchschnittlich. Hier ist also evt. Optimierungspotenzial für den Arbeitgeber!
das Thema Fairer Handel in meiner 4. Klasse thematisieren
Ich bin kein GS-Lehrer und überrascht über dieses Thema. Inwiefern ist das Teil des Lehrplans?
Ist das nicht eher ein Thema für die Mittel- oder Oberstufe?
Das sind doch 2 Paar Schuhe. Wenn einer aus Unzufriedenheit nicht wählen geht und das damit begründet, dass keine der Parteien genehm sei. Dann signalisiert man mit dem Hinweis, wer nicht wähle, wähle rechts, dass man durch Nichtwählen den Extremen verhältnismäßig mehr Stimmen zuschustere.
Deswegen wählen Leute überhaupt ungültig, das hätte sonst ja keinen Sinn. Hm, somit hab ich gerade wohl meine Frage selbst beantwortet, der Nichtwähleranteil wird prozentual miteingerechnet
Wo soll der Nichtwähleranteil prozentual miteingerechnet werden?
Es gibt nur ein einziges Bundesland (Berlin), in dem zwischen nicht- und ungültig wählen unterschieden wird. Da kann das einen Unterschied bzgl. der 5%-Klausel machen, aber auch hier hat es keinen Einfluss auf die Sitzverteilung.
"Ungültig wählen" i.S.v. einer Enthaltung kann man dort aber auch.
Was bedeutet das eigentlich rechnerisch? Verzeiht mein Aufdemschlauchstehen. Zählt der Anteil der gültigen Stimmen oder der abgegebenen? Also wenn 99 von 100 ungültig wählen und einer die CDU, hat die CDU dann 100 % weil alle Stimmen oder nur 1%?
Genau!
Das meinte ich mit 'so wird aus Enthaltung eine Zustimmung', bzw. eben auch aus ungültigen Stimmen.
Es gibt ja z.B. den Spruch "wer nicht wählt, wählt rechts" - der diejenigen, die nicht wählen, aber wenn, nicht rechts wählen würden, mobilisieren soll. Dieser Spruch unterstellt, dass alle, die rechts wählen würden, wenn sie es täten, dies tatsächlich auch tun - also wählen gehen - im Gegensatz zu denen, die nicht-rechts wählen würden, wenn sie es denn täten - die z.B. Sonntags faul im Bett liegen bleiben anstatt im Regen zur Wahlurne zu gehen.
Eins ist sicher: die (gültige) Wahlbeteiligung spielt keine Rolle - siehe Dein lustiges Beispiel oben.
Ich persönliche beurteile das schon als Mangel an Demokratie, aber es gibt sicherlich auch gute Argumente dagegen.
Fächer entscheiden über Deine Einstellungschancen.
Die genannten Zusatzqualifikationen sind hier so gut wie nicht von bedeutung, evt. machen sie einen besseren Eindruck gegenüber einem ansonsten gleich qualifizierten Konkurrenten.
Fortbildungen wie "Gesunde Schule" und "Heterogenität" sind m.E. fragwürdige Mittel zur Produktivitätssteigerung von Lehrern, da sie eine höhere Arbeitsbelastung legitimieren nach dem Motto "der einzelne Lehrer muss nur wissen wie".
Du, @Morse, solche Argumente für den Zwang zur Stimmabgabe, fallen dir da spontan welche ein? Nur aus Interesse. Jetzt gerade sind sich alle hier recht einig, aber irgendetwas hat man sich bei der bayerischen Regelung vielleicht doch gedacht. Vielleicht.Ich brauche gerade ein bisschen Horizonterweiterung und Provokation, bitte.
Es gibt ja, wie gesagt, Staaten mit Wahlpflicht (auch in Europa).
Mögliche Gründe könnten sein:
- "mehr Demokratie" (zum Glück bzw. aktiver Partizipation zwingen) und was daraus folgt
- Politikverdrossenheit quasi per Gesetz abgeschafft
- höhere Legitimität politischer Entscheidungen
Informationsseite der Bundeswahlleitung [...] "Das Vorsehen einer Möglichkeit der Stimmenthaltung auf dem Stimmzettel ist schon deshalb nicht sinnvoll, weil es zu den grundlegenden und unverzichtbaren Prinzipien jedes freiheitlich demokratischen Rechtsstaates gehört, dass das Volk eine Vertretung hat und dass diese Vertretung aus Wahlen hervorgeht und auch wieder durch Wahlen abgelöst wird (...) Durch eine Enthaltung kann weder ein Wählerwille abgeleitet noch ein Repräsentant in den Deutschen Bundestag gewählt werden(...)."
1. Aus einer Enthaltung kann man schon einen Wählerwille ableiten, wenn man möchte.
2. Dass zweite stimmt, dass durch Enthaltung kein Repräsentant gewählt werden kann. Wenn man die Enthaltung als Wählerwille auffassen würde, müssten die Plätze im Parlament leer bleiben.
Da das unterbleibt, wird aus einer Enthaltung eine Zustimmung.
Das ist für mich die Frage: einfache Mehrheit der Abwesenden oder einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen?
Du meinst bestimmt AN- statt ABwesenden, oder?
Vorsicht wg. den Begriffen:
die sog. "einfache Mehrheit" ist immer die Mehrheit der (gültig) abgegebenen Stimmen, unabhängig von der Anzahl der Stimmen bzw. Beteiligung der Wahlberechtigen.
(Counterparts wären die "qualifizierte" (Quorum) Mehrheit oder "absolute")
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