Solange es keinen Erlass gibt, der Schulen und Lehrer dazu zwingt, einen bestimmten Anteil an Schülern ans Gymnasium zu schicken bzw. die Hochschulreife zu verleihen, bzw. es keine Möglichkeit mehr gibt, die Sonderschulen für "schwierige" Fälle zu nutzen, müssen Lehrer eben auch mal den Mut aufbringen, auch mal unbeliebte Entscheidungen (die letztendlich ja dennoch ihren Schülern zugute kommen) zu treffen. Es geht ja nicht darum, dass man geeigneten Schülern den Zugang zum Gymnasium verwehrt oder die Anforderungen an den Übergang ans Gymnasium unrealistisch hoch zu konstruieren, sondern vielmehr begründet Fällen, bei denen aufgrund ihres Fachwissens bzw. Arbeits- und Sozialverhaltens von einem Gymnasialbesuch abzuraten wäre, bessere schulische Optionen aufzuzeigen.Natürlich kann es da mal dazu kommen, dass sich jemand beschwert, aber wenn man wie ein Fähnchen im Wind nach jedem kleinen Widerstand sofort nachgibt, hat man eben das Schlamassel, dass das alte Material plötzlich zu schwer ist. Eine Gesellschaft profitiert davon, dass sie ein möglichst hohes kognitives Potential besitzt, und nicht davon, dass ihre Mitglieder möglichst hohe Abschlüsse ihr Eigen nennen (die im Übrigen eh nur soviel Wert sind, wie sie die Gesellschaft ihnen zuerkennt). Es kommt ja nicht von ungefähr, dass die Abiturquoten in Bayern und Sachsen verhältnismäßig niedrig, diejenigen in Bremen und Berlin verhältnismäßig hoch sind...