Beiträge von Yummi

    Konfessionell muss der Religionsunterricht für meinen Geschmack auch gar nicht sein. Aber ich bleibe dabei: Staatlich kontrollierter Religionsunterricht ist für mich auch Radikalisierungs- und Missbrauchsprävention. Wer die Lehre der großen Kirchen nicht kennt, erkennt auch gefährliche Sekten nicht.
    (Im Übrigen kann man Kinder in beide Richtungen überwältigen: Eltern können Kindern eine dezidiert ablehnende, vorurteilsbehaftete Haltung gegenüber Kirche und Religiosität anerziehen, die sie ebenso kaum wieder loswerden.)
    Daneben ist die christliche Lehre eben auch Kulturgrundlage der sog. westl. Gesellschaften. Ohne deren Kenntnis ist ein großer Teil aller medialen Kunst für den Betrachter nicht erschließbar. Und das sage ich als jemand, der da deutliche Kenntnislücken hat, die immer mehr auffallen.

    Meine Kolleginnen und Kollegen, die Religion (ev. oder kath.) unterrichten, haben übrigens alle eine sehr reflektierte Einstellung. Von keinem von ihnen sehe ich eine irgendwie geartete Gefahr ausgehen. Aber vielleicht liegt das auch nur daran, dass speziell wir ein ziemlich linker Haufen sind. ;)

    Also Kunst wird im Geschichtsunterricht behandelt. Meine Kinder brauchen kein Religionsunterricht um Veränderungen zwischen MA-Malerei und der Renaissance zu erkennen.
    Aber gut, wir sind konfessionslos. Grimms Märchen genügen ;)

    Die Mär des demographischen Wandels als Problemlöser für die Arbeitswelt wird dir nicht viel helfen, denn es

    1. werden erheblich weniger Arbeitskräfte in der Produktion/bestimmten Dienstleistungen (Banken, Investmentbereich (siehe Blackrock)) benötigt,

    2. Standard Dienstleistungssektoren bezahlen idR. im Vergleich zur Industrie erheblich schlechter.

    3. Die Qualität der nächsten Generation wird nicht dadurch automatisch besser nur weil sie weniger sind als die Babyboomer.

    Wer einem Schüler als Tipp mitgibt, er soll studieren wa ihm Spass macht handelt fahrlässig. Mit einem sicheren Beamtenstatus lässt es sich leicht solche Phrasen sagen.
    Ich zeige meinen Schülern lieber auf, welche Entwicklungen anstehen und ob sie mit einem anderen Studiengang ihre Hoffnungen erfüllen können (Haus/Wohnung, Familie, Urlaub). Ansonsten viel Spass in prekären Beschäftigungsverhältnissen.

    Es gab schon Jahre, da hatte ich in allen vier bei uns angebotenen Schularten Prüfungen. Ist halt so an den BS. Ich unterrichte zwei Hauptfächer.

    Dafür haben wir dann in anderen Bereichen weniger zu tun. Es fällt sehr wenig Elternarbeit an; Konferenzen halten sich auch in Grenzen.

    Wenn ich von den Kollegen am Allgemeinbildenden höre, dass sich da abends um acht getroffen wird um Bilder von der Klassenfahrt gemeinsam anzugucken... Also ne, danke, da korrigiere ich lieber...

    Naja, Mathe und BWL sind erheblich weniger korrekturaufwendig . Ein Satz Klausuren an einem Nachmittag ist für Deutsch eher weniger möglich.

    Die Konferenzen gehen bei uns recht schnell, weil da großartige Diskussionen über Gott und die Welt von der SL rigoros gestoppt werden. Vor allem Kolleginnen haben die Art, ihr Herz ständig ausschütten zu müssen. Das zieht eine Konferenz unnötig in die Länge. Wenn ich von Nachbarschulen höre, bei denen Konferenzen bis Abends gehen... :autsch:

    @TS
    Wenn es tatsächlich so stressig ist, würde ich darauf schauen, dass du dein Tagesgeschäft so korrekturfreundlich wie möglich gestaltest. Wie das für Deutsch geht, das musst du schauen. An den Prüfungen selbst kannst du ja nichts ändern. Dann sorge für eine Erleichterung auf der anderen Seite. Und kein TZ beantragen; damit würdest du nur auf Geld verzichten. Dann lieber im Tagesgeschäft auf zeitaufwendige Methoden verzichten.

    Schönwetterparolen sind für mich: "Klar gibts gute und schlechte Arbeitsbedingungen. Die Gründe und das Lösungensuchen interessieren mich nicht. Wichtig ist ausschließlich mein Konsumverhalten."

    Ich bin jedenfalls dankbar, dass an der Uni Leute arbeiten, die -leider befristet und schlechtbezahlt- die Gesellschaft analysieren. Und dass jemand meinen Popo putzt, wenn ich es selbst nicht mehr kann. Unsere Gesellschaft besteht doch nicht nur aus VW, E.ON und Bayer.

    Was mein Konsumverhalten mit Arbeitsbedingungen von Altenpflegern zu tun hatte, verstehe ich zwar nicht aber okay...

    Unsere Gesellschaft steht vor einem massiven Wandel und ich habe den Eindruck, dass unsere Jugend von Seiten des Bildungssystems darauf nicht adäquat vorbereitet wird.
    Die Gründe dafür habe ich dargelegt. Letztlich muss ich darauf schauen, dass meine Kinder da konkurrenzfähig sind.

    Hohes Gehalt ist ja auch um so Vieles wichtiger, als mit seiner Entscheidung glücklich zu sein.

    Hast du eigentlich eine Ahnung wie beschissen der Job als Altenpfleger ist? Für die Arbeit ist das Gehalt ein Witz. Wer es nicht muss, der würde das sicherlich nicht 40 Jahre lang machen. Hauptsache Schönwetter-Parolen damit das eigene Weltbild nicht getrübt wird.

    Da merkt man, wie sehr die meisten von uns den Babyboomern angehören.
    Sie sind damit aufgewachsen, dass sie viele waren und sich ihr Leben lang einem Konkurrenzkampf ausgesetzt gefühlt haben.
    Die enstandene Lebenseinstellung wurde auch an die nachfolgenden Generationen weitergegeben.

    Unter diesen Umständen mag es schwerfallen, einzusehen, dass die jetzt kommenden Schülergenerationen so klein sind, dass von ihnen wrklich jede/r gebraucht wird auf dem Arbeitsmarkt.
    Egal, was sie mitbringen, sobald die Babyboomer sich aufmachen in die Rente sind eine Menge Jobs frei, egal, wo.

    Ich mache mir bei der jetzigen/kommenden Schülergebneration viel weniger Sorgen um das, was sie machen werden, als um die Kompetenzen und das Durchhaltevermögen. Sie werden, um die Bevölkerung zu unterhalten, viel produktiver sein müssen als wir. Natürlich kommt Industrie 4.0, aber da braucht man fitte und flexible Arbeitskräfte. Und die Arbeitszeit sehe ich eher steigen als sinken.
    Eine zunehmende Anzahl meiner SUS ist chronisch/psychisch krank, die Zahl der Krankschreibungen auch während der Ausbildung ist tw. sehr hoch. Unter dem Arbeitsdruck knicken viele schon in der Ausbildung ein, mit den Erwartungen an sie/sich haben auch nicht wenige Probleme.

    Ich sehe eher das Problem, dass eine Vielzahl früher gut bezahlter Industriearbeitsplätze wegfallen werden. Andere gutbezahlte Jobs bedürfen spezieller Fähigkeiten, denen ein großer Teil der Schüler einfach nicht erfüllt.

    Bestes Beispiel ist die Autoindustrie. Neue Jobs werden vor allem im IT-Bereich entstehen. Gut bezahlte Arbeiter in Fabrikhalle werden massiv zurückgehen. Man sieht doch was VW im Bereich Jobwesen plant.
    Von den Zulieferern ganz zu schweigen.

    Jetzt nehmen wir den Brandbrief der Lehrerkollegen und Professoren die einen massiven Verfall der mathematischen Fähigkeiten durch die Bank erkennen, dann erkennt man das Problem ganz klar. Wer keine solide mathematischen Kenntnisse aufbringt und bereit ist einen entsprechenden Studiengang zu wählen, der wird am Arbeitsmarkt ganz klar kleine Brötchen backen müssen.

    Deine Schulleitung kann dir versichern was sie will; die hat da nichts zu melden.
    Es hat mich keine Minute gekostet um zumindest rudimentär festzustellen, wie der grds. Bewerbungsablauf (für unser BL) verläuft.
    http://www.km-bw.de/,Lfr/Startseit…andsschuldienst

    Es klingt so als ob du schon alles geplant hast ohne die Zusage der entsprechenden Stellen zu haben.


    Zu deinem Punkt: Du willst den Beamtenstatus aufgeben und komplett ausscheiden um Ortslehrkraft im Ausland zu sein. Danach willst du dich wieder für den Schuldienst bewerben? Verstehe ich das richtig? :staun:

    Ich weiß gar nicht was hier für ein Aufstand gemacht wird. Ich habe immer Zugriff auf meine dienstliche Email.
    Mir ist das allemal lieber dass ich während der Zufahrt per Handy Themen abklären kann, als wenn ich in der Schule die Eltern anrufen muss oder gar ständig Sprechstundentermine vereinbaren muss.

    Ich bin froh dass meine Schule da recht gut ausgestattet ist. Vertretungsplan per Email, Zugriff auf meinen Stundenplan, mögliche Raumänderungen, Reservierungen usw.

    @kecks

    Es ist völlig unerheblich, ob du der Meinung bist, dass mein Post hierher passt oder nicht.
    Wenn die Mods es für Spam halten, dann wird es gelöscht. Und das war es nicht; es war ein direkter Bezug zu Anja82 Aussage, was sie in Hamburg machen.
    Der TE ist auch nicht aus Hamburg also müssten wir den Post von Anja82 auch löschen, denn es hilft dem TE nicht weiter.

    Aber mir scheint, du kennst die Dynamiken in Threads nicht. Es geht nicht immer bloß um die Beantwortung einer Frage eines TE. Häufig entstehen daraus auch weitere Anknüpfungspunkte für Themen, die dann diskutiert werden.

    In dem Fall von Anja82 und meinem Bezug auf die unterschiedlichen Regelungen der BL und der eigenen Meinung dazu.

    Wenn du also lediglich duckmäuserisch dich durch Themen hangeln willst, ohne darüber offen zu diskutieren, bist du in einem Forum gänzlich falsch. Da wären selbst Diskussionen im real life nichts für dich, denn was nicht sein darf kann auch nicht diskutiert werden.

    Und wenn du nicht in der Lage bist, überspitzt formulierte Vergleiche zu verstehen, solltest du dringend daran arbeiten.

    Naja wir bestehen an unserer Schule in der Regel auf die Mitfahrt. Fehlt dann das Kind ist es eine Schulpflichtsverletzung. Sorry war missverständlich.

    Gerade aus relligiösen Gründen sollte man nicht vorschnell das Kind in die Parallelklasse stecken. Das würde in HH zu Kettenreaktionen führen und irgendwann fährt nur noch die halbe Klasse.

    Ich kenne keine Akademiker, Christen etc, die ihre Kinder nicht mit zur Klassenfahrt schicken. Hier im Norden sind Gruppenfahrten schon im Kindergarten üblich. Auch Muslime hatte ich noch keine, die nicht mitwollten.Bei einer KlassenÜbernachtung bestanden die Eltern mal darauf, dass sie nur neben Mädchen schläft. War kein Drama.

    Ich hatte es erst einmal ein wenig Bedenken, da ging es um ein hochallergisches Kind (Essen, Pollen, Tiere). Dieses Kind war so ängstlich, dass sie fast nur Essen der Mutter aß. Und sogar das hat am Ende super geklappt, indem die Mutter ihr einen Teil des Essens mitgab und die Jugendherberge auch sehr kooperativ war.

    LG Anja

    Ich halte gar nichts davon Schüler zu einer Klassenfahrt, insbesondere mit Übernachtung zu verpflichten. Schade dass so etwas bei euch politisch sogar abgesegnet ist.

    Ich hatte wenig Lust meine Zeit mit den komischen Leuten in meiner Stufe zu verschwenden. Und dann noch dafür Geld zahlen. :autsch:

    in bayern sind die hilfsmittel vorgeschrieben, zumindest am gym. da kannst du nicht selbst irgendwas an den regeln ändern und z.b. die schüler mit unterlagen in die schulaufgabe setzen...

    ad bulimielernen: kurzzeitgedächtnisinhalte werden gleich nach abrufen wieder vergessen, da ist die empirie wohl sehr deutlich. das ist genau gar nicht sinnvoll als ergebnis schulischer prüfungen, außer du möchtest abprüfen, wer die meisten datenmengen über nacht kurzfristig speichern kann. ich weiß nicht, was euer ziel ist, aber unsere ist u.a., dass die kinder auch später noch was von dem wissen, was sie in der schule gelernt haben. open book-tests wären ein guter schritt in richtung kompetenzorientierung. die kinder sollen verstehn, was sie da hinschreiben, und nicht papagei spielen.

    Schau dir erst einmal eine Prüfung in den Profilfächern im beruflichen Schulwesen an bevor du deine neumodische Kompetenzarroganz ganz vom Stapel laufen lässt.

    ich hab' das an der uni studierende so machen lassen, erfahrungen siehe oben: keine großartigen veränderungen im notenbild (übrigens auch nicht bei ankündigung aller leistungsnachweise). aber an der schule ist das bei uns meines wissens nicht erlaubt. die hilfsmittel sind verbindlich landesweit vorgeschrieben. eigene unterlagen gehören leider nicht dazu. das würde meiner meinung nach das unsägliche bulimie-lernen etwas reduzieren...

    Was ihr mit eurem Bulemielernen ständig habt. Bei uns sind die Prüfungsaufgaben fallbezogen. Natürlich sind die Aufgaben ähnlich dem Unterricht, denn dort behandelt man den Stoff.

    Und selbstverständlich kann ein Schüler, der den Unterrichtsstoff beherrscht und alte Prüfungsaufgaben behandelt, seine Prüfung bestehen.

    Auswendiglernen ist nicht alles aber ein wichtiger Bestandteil beim Erfassen wichtiger Inhalte. Genauso wie das stetige Wiederholen von Inhalten ein wichtiger Baustein ist.

    Hilfsmittel sind in den Prüfungen vorgeschrieben. In Klassenarbeit nicht. Also wenn ihr das tun wollt, macht das.

    Seltsam was das für eine Schule ist. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass da noch mehr dahintersteckt.

    Du kommst mit deiner SL nicht klar und mit einem Teil deines Kollegiums. Aus deiner Sicht ist es geprägt von Vetternwirtschaft.

    Schüler sind deiner Aussage nach zum Teil eine Katastrophe, auch in der Oberstufe. Es wird in unglaublicher Art und Weise betrogen. Die SL unterstützt dich nicht.

    Meinst du nicht, dass du dir das Leben nicht gerade selbst irgendwie schwer machst. Ich habe noch nie so etwas erlebt und ich war schon an einigen Berufsschulzentren.

    Was ich aber erlebt habe, war ein bestimmter Schlag von Kollegen, die in ihrer Art und Weise eher nervig waren.

    Ich mache A und B-Klausuren. Es genügt zumeist dann die Aufgabenstellung leicht zu ändern wenn ich im Folgejahr über dasselbe Thema schreiben lasse.
    Darüberhinaus gibt es ausreichend Prüfungsaufgaben, bei denen man Teilaufgaben nehmen kann. Der Aufwand der Klausurerstellung ist also vernachlässigbar.

    Generelle Attestpflicht ist nicht machbar. Jeder vernünftige Arzt wird dir schnell die Leviten lesen. Was aber machbar ist, ist das einschalten des Amtsarztes 8)

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