Ich habe aber doch nirgendwo Reue gezeigt, weil das Leben linear sei und ich jetzt keine "Fehler" von früher beheben kann.
Ich habe nie gedacht "ach Kinder sind anstrengend, ich will keine". Ich bin in einer kinderreichen Familie mit Pflegekindern aufgewachsen, meine Eltern sind nach außen "die perfekten Eltern", die nach innen einen ständig psychisch und körperlich missbraucht haben. Die meisten Menschen wiederholen ihnen bekannte Muster und ich war schon früh schlau genug zu wissen, dass ich nicht besser bin als andere und also erstmals das aufarbeiten muss, bevor ich selbst Kinder in die Welt bringe. Ich hätte nie gedacht, dass ich eben die Menschen finde, die mir das Gefühl von Stärke geben, das eben schaffen zu wollen.
Es ist aber eine Ironie des Schicksals, dass ich eben tatsächlich keine Kinder haben kann, und das hat nicht mit einem "linearen Leben" zu tun (du meinst wohl, ich hätte zu lange gewartet und jetzt sei es zu spät?)
Das ist ziemlich scheinheilig. Natürlich urteilst du auch über die Menschen. Dabei fehlen dir eine Menge Fakten. Die du nicht haben kannst, also solltest du erst gar nicht versuchen zu urteilen.Aber gut, kein Mensch ist perfekt.
Deswegen urteile ich auch mal regelmäßig und frage mich (allerdings nicht laut), warum Menschen Kinder auf die Welt gebracht haben. und oft lese / höre ich immer wieder solche Argumente ("später bin ICH nicht alleine") und werden über den unglaublichen Egoismus und Unreflektiertheit bestätigt. Tja, erwachsen werden, sich verlieben, Job bekommen, Kinder bekommen. Ohne zu überlegen, ob es WIRKLICH zu einem passt.[/quote]
Irgendwie hat das mit dem zitieren nicht geklappt. Ab hier beginnt mein Beitrag. Vielleicht kann das ein Mod anpassen
Die meisten Entscheidungen beruhen auf egoistischen Motiven.
Und es ist völlig normal, dass man Familien auch aus solchen Motiven gründet. Vielmehr war das auch die Bedingung um als Spezies zu überleben. Man hat Kinder die zunächst der Familie helfen um später den Eltern zu helfen.
Erst die Errungenschaften durch die Bildung eines Sozialstaates ermöglichen es, auf der individuellen Ebene auf Familien als Überlebensfakor zu verzichten. Auf gesellschaftlicher Ebene dagegen sind sie weiterhin notwendig.
Spinnt man deine Überlegung des Egoismus weg von dem Individuum, dann ist vielmehr die Person egoistisch, die freiwillig aufgrund ihrer Luxusbedürfnisse auf Nachwuchs verzichtet. Denn erst durch den Nachwuchs wird sichergestellt, dass ausreichend Wertschöpfung betrieben wird um den Ruhestand zu finanzieren.
Und bezogen auf deine Erfahrungen. Gerade die Menschen, die negative Erfahrungen in ihrer Kindheit erfahren haben, würden so etwas niemals ihren Kindern antun, sondern ihnen eine wunderschöne Kindheit ermöglichen.
Ich hatte eine tolle Kindheit trotz wenig Geld. Es gab keine Möglichkeit an Austäuschen (ist das die Mehrzahl?) teilzunehmen. Das wird bei meinen Kindern trotz der Anzahl so nicht sein.
Erfahrungen prägen und zeigen einem was man besser machen möchte.