Im Akzeptieren sind Hochbegabte meiner Beobachtung nach meist sehr gut, das trainieren sie zwangsläufig von früh auf und in der Regel sind sie einfach auch sehr empathische Menschen. Deswegen passiert halt auch immer noch oft zu wenig für sie. Vom Zuschauen wird man einfach nicht satt, und das schmerzt immer mehr. Insbesondere die Teilnahme an Schülerlaboren lässt solche Schüler nicht nur aufblühen, sondern manchmal regelrecht explodieren. Hier sind sie endlich mit Leuten zusammen, die ticken wie sie. Was es gerade für Jugendliche bedeutet, sich immer anders und allein mit sich zu fühlen, sollte man glaube ich nicht unterschätzen. Es kann eine richtige Not sein.
Merida, ich möchte dich ausdrücklich ermutigen, Lehramt zu studieren, wenn du darauf Lust hast. Auch an normalen Gymnasien gibt es viele begabte Schüler. Auch die (nicht nur die ausdrücklich Hochbegabten) freuen sich über anregende Unterrichtsangebote. Du hast genau beobachtet, wie deine Lehrer mit schwachen Schülern umgegangen sind und konntest das nachvollziehen. Daher kannst du vermutlich auch das lernen. Wenn du selbst hochbegabt bist, ist es wahrscheinlich, dass dir die Komplexität des Schulalltags wegen deiner gründlichen Denkweise zunächst Mühe machen wird, andererseits kannst du das analysieren und kanalisieren. Stürz dich rein und finde deine spezifischen Aufgaben.